Hartmannsdorf-Reichenau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 49′ N, 13° 35′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Klingenberg | |
Höhe: | 569 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,37 km2 | |
Einwohner: | 979 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01762 | |
Vorwahl: | 037326 | |
Kfz-Kennzeichen: | PIR, DW, FTL, SEB | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 28 150 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Dorfstraße 82 01762 Hartmannsdorf-Reichenau | |
Bürgermeister: | Michael Börner (WIR) | |
Lage der Gemeinde Hartmannsdorf-Reichenau im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | ||
Hartmannsdorf-Reichenau ist eine Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen. Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Hartmannsdorf und Reichenau. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Klingenberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hartmannsdorf-Reichenau liegt im Osterzgebirge, etwa 35 km von Dresden entfernt, in der Nähe der Stadt Frauenstein. Östlich der Gemeinde befindet sich die Talsperre Lehnmühle, die die Wilde Weißeritz staut. Weitere Nachbarorte sind Hennersdorf, Röthenbach und der Geburtsort von Gottfried Silbermann, Kleinbobritzsch.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hartmannsdorf-Reichenau entstand am 1. Januar 1994 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Hartmannsdorf und Reichenau.[2] Die Gemeindeverwaltung befindet sich seitdem in Reichenau. Die Gemeinde war von 1994 bis 2008 dem Weißeritzkreis angehörig. Seit dem 1. August 2008 ist Hartmannsdorf-Reichenau Teil des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Hartmannsdorf-Reichenau plante zu Beginn der 2010er Jahre eine Fusion mit der Stadt Frauenstein und der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle im benachbarten Landkreis Mittelsachsen, allerdings wurde im August 2012 der dazu nötige Landkreiswechsel durch das Sächsische Innenministerium nicht genehmigt.[3]
Entwicklung der Einwohnerzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Tag der Gemeindegründung lebten 1361 Menschen in Hartmannsdorf-Reichenau. Seitdem entwickelte sich die Einwohnerzahl wie folgt:[4]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1995 | 1376 |
2000 | 1338 |
2005 | 1243 |
2010 | 1130 |
2015 | 1071 |
2020 | 1011 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Wählerinitiative Reichenau (WIR): 6 Sitze
- Kommunale Bürgerbewegung Hartmannsdorf (KBBH): 4 Sitze
Liste | 2024[5] | 2019[6] | 2014[7] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
Wählerinitiative Reichenau | 6 | 56,2 | 6 | 51,7 | 5 | 47,4 |
Kommunale Bürgerbewegung Hartmannsdorf | 4 | 48,3 | 4 | 48,3 | 5 | 45,0 |
CDU | – | – | – | – | – | 7,6 |
Wahlbeteiligung | 77,8 % | 77,2 % | 64,5 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist seit 2021 Michael Börner (WIR).
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2021 | Michael Börner | WIR | 56,7 |
2015 | Reinhard Pitsch | Pitsch | 73,5 |
2008 | 96,5 | ||
2001 | 97,2 | ||
1994 | 74,4 |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der Gemeinde ziert die Talsperre Lehnmühle.
Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für fünf unbekannte KZ-Häftlinge eines Todesmarsches wahrscheinlich aus dem Außenlager Nossen/Roßwein des KZ Flossenbürg, die im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St.-Laurentiuskirche Hartmannsdorf: die Kirche ist wahrscheinlich gleich bei der Besiedelung um 1200 als hölzernes Bauwerk errichtet worden, als schlichtes rechteckiges Gebäude und später dann in Stein ausgeführt. Die Kirche wurde bei Gründung des Ortes sofort mit in den Bebauungsplan aufgenommen, da sie mit in die Reihe der Hufen eingegliedert wurde. Im Jahr 1346 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung in einem Matrikel des Bistums Meißen. 1512 gab es einen Anbau der Apsis. 1743 und 1850 folgte der Anbau der Vorhallen.
- Talsperre Lehnmühle: östlich von Hartmannsdorf liegt die 1927 bis 1931 errichtete Talsperre, welche aufgrund ihrer geraden Gewichts-Staumauer eine Besonderheit darstellt. Sie dient dem Hochwasserschutz sowie der Trinkwasserversorgung der Umgebung und auch für Dresden. Ihr Stauinhalt liegt bei 23 Millionen Kubikmetern. Die Staumauer ist 50 m hoch und 520 m lang. Bei extremem Niedrigwasser, so 1975 und 2018, gibt die Talsperre den Blick auf den versunkenen Ort Steinbrückmühle frei, der einst zu Hartmannsdorf-Neubau zählte.
- Hartmannsdorfer Schweiz: unterhalb der Talsperre befinden sich bis zu 20 m hohe Felsen, in welchen sich Teile der Dorfbevölkerung im Zweiten Weltkrieg versteckten.
- Alte Schanze im Weißeritztal: die Skisprungschanze (Name: Schanze der Zukunft) war in den 1950er Jahren der Treffpunkt der Dorfjugend im Winter. Sie wurde innerhalb mehrerer Jahre von Hans Neubert aus Frauenstein erbaut, der diese mit weiteren Skisprungbegeisterten in den Berg grub.
- Technisches Denkmal Weicheltmühle im Gimmlitztal
- Wegweisersäulen und -steine sowie königlich-sächsische Meilensteine
- Fünf historische Wegweisersäulen und -steine befinden sich in der Ortslage sowie zwei Königlich-sächsische Meilensteine aus der Zeit von 1859 bis 1865 an der ehem. Freiberg-Teplitzer Poststraße, ein Abzweigstein Ecke Kammstraße/Butterstraße und ein Halbmeilenstein am Parkplatz Weicheltmühle. Das Original des Halbmeilensteines ist mit zwei originalen Wegweisersteinen aus dem Ortsteil Reichenau im Gemeindeamt eingelagert.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Umgebung existieren viele Wanderwege, außerdem gibt es viele Strecken zum Freeride-Mountainbiken. Im Winter sind teilweise Langlaufloipen gespurt.
In Hartmannsdorf gibt es den Hartmannsdorfer SV Empor 1922, der seine Heimspiele auf dem Hartmannsdorfer Waldsportplatz absolviert.
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Christoph Arnold (* 10. März 1763 in Hartmannsdorf b. Frauenstein; † 6. August 1847 in Dresden), Buchhändler, Verleger
- Arno Franke (* 27. September 1876 in Reichenau; † 11. Juli 1955 in Berlin), Journalist und Politiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hartmannsdorf-Reichenau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Erzgebirgsdorf strebt Fusion mit Frauenstein an – Trotz des Vetos aus Dresden Pläne nicht begraben ( vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: Dresdner Neueste Nachrichten, 17. August 2012.
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Hartmannsdorf-Reichenau im Regionalregister Sachsen, abgerufen am 29. April 2023.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 21. August 2024.