Bundestagswahlkreis Halle

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Wahlkreis 71: Halle
Staat Deutschland
Bundesland Sachsen-Anhalt
Wahlkreisnummer 71
Einwohner 283.800[1]
Wahlberechtigte 224.552
Wahldatum 23. Februar 2025
Wahlbeteiligung 77,3 %
Anmerkung Der Wahlkreis bleibt
wegen ungenügender
Zweitstimmendeckung unbesetzt

Der Bundestagswahlkreis Halle (Wahlkreis 71; bis zur Bundestagswahl 2021 Wahlkreis 72) ist ein Wahlkreis in Sachsen-Anhalt. Er umfasst die kreisfreie Stadt Halle (Saale), vom Saalekreis die Gemeinden Kabelsketal, Landsberg und Petersberg sowie vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Gemeinden Sandersdorf-Brehna und Zörbig.

Da Sachsen-Anhalt zur Bundestagswahl 2025 einen Wahlkreis verlor, wurde eine Neugliederung der meisten Wahlkreise des Landes vorgenommen. Dabei wurde der Wahlkreis Halle um die beiden Gemeinden Sandersdorf-Brehna und Zörbig vergrößert, die bis dahin zum ehemaligen Bundestagswahlkreis Anhalt gehörten.

Von 1990 bis 2002 umfasste der Wahlkreis 291 Halle-Altstadt die Stadt Halle (Saale) ohne das Gebiet der ehemaligen kreisfreien Stadt Halle-Neustadt, das zum Wahlkreis 292 Halle-Neustadt – Saalkreis – Köthen gehörte. Seit der Wahlkreisreform von 2002 umfasste der Wahlkreis 73 Halle die gesamte Stadt Halle. Da Sachsen-Anhalt zur Bundestagswahl 2009 einen Wahlkreis verlor und außerdem in Sachsen-Anhalt im Jahre 2007 eine größere Kreisreform stattfand, wurden die meisten Wahlkreise zur Bundestagswahl 2009 neu abgegrenzt. Zum Wahlkreis Halle kamen die Gemeinde Kabelsketal und zwei Verwaltungsgemeinschaften aus dem ehemaligen Saalkreis hinzu, die zuvor dem Bundestagswahlkreis Bernburg – Bitterfeld – Saalkreis zugeordnet waren. Zur Bundestagswahl 2013 erhielt der Wahlkreis die Nummer 72.

Wahl Wahlkreisname Gebiet
1990–1998 291 Halle-Altstadt Halle (Saale) ohne das Gebiet der ehemaligen Stadt Halle-Neustadt
2002–2005 73 Halle Halle (Saale)
2009 73 Halle Halle (Saale), vom Saalekreis die Gemeinde Kabelsketal sowie die Verwaltungsgemeinschaften Götschetal-Petersberg und Östlicher Saalkreis
2013–2021 72 Halle Halle (Saale), vom Saalekreis die Gemeinden Kabelsketal, Landsberg und Petersberg
2025– 71 Halle Halle (Saale), vom Saalekreis die Gemeinden Kabelsketal, Landsberg und Petersberg sowie vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Gemeinden Sandersdorf-Brehna und Zörbig

Wahlkreisabgeordnete

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Wahl Abgeordneter Partei Stimmen
in %
1990 Uwe-Bernd Lühr FDP 34,5
1994 Christel Riemann-Hanewinckel SPD 33,1
1998 40,7
2002 39,4
2005 36,0
2009 Petra Sitte LINKE 33,7
2013 Christoph Bergner CDU 36,3
2017 Christoph Bernstiel CDU 27,1
2021 Karamba Diaby SPD 28,8
2025 kein – ungenügende Zweitstimmendeckung

Bundestagswahl 2025

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Zur Bundestagswahl 2025 treten in Sachsen-Anhalt zwölf Parteien mit Landeslisten an. Im Wahlkreis Halle treten zehn Direktkandidaten an.

KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Eric EigendorfSPD30.79618,020.79412,1
Christoph BernstielCDU38.17422,331.13218,1
Alexander RaueAfD52.54130,649.34228,6
Janina BöttgerDie Linke27.80216,226.43715,3
Yana MarkFDP5.0452,96.0593,5
Jan Luca Samuel SalisGRÜNE9.3645,515.1798,8
Falko KadzimirszFREIE WÄHLER2.8661,71.6160,9
Christopher PekelDie PARTEI2.8061,61.7531,0
Volt1.6601,0
Adrian Manuel MausonMLPD4960,31920,1
Martin SchröderBündnis Deutschland1.5890,95570,3
BSW17.54510,2
Gesamt171.479100172.266100
Ungültige Stimmen2.1081,21.3210,8
Wähler173.58777,3173.58777,3
Wahlberechtigte224.552224.552
Anmerkung: kein Kandidat hat ein Direktmandat bekommen (siehe Wahlrechtsreform)
Quellen: Die Bundeswahlleiterin, Kandidaten, Stimmen – Die Landeswahlleiterin, Ergebnis

Bundestagswahl 2021

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Zur Bundestagswahl 2021 traten in Sachsen-Anhalt 19 Parteien mit Landeslisten an. Im Wahlkreis Halle traten zehn Direktkandidaten an.

Karamba Diaby gewann mit 28,8 % der Erststimmen erstmals das Direktmandat, nachdem er in den beiden vorhergehenden Wahlen jeweils über die Landesliste der SPD in den Deutschen Bundestag eingezogen war. Die SPD erhielt mit 23,6 % die meisten Zweitstimmen im Wahlkreis. Petra Sitte zog über Platz 2 der Landesliste der Partei Die Linke ebenfalls wieder in den Deutschen Bundestag ein.

KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Christoph BernstielCDU30.49920,726.28217,9
Alexander RaueAfD22.51715,321.91414,9
Petra SitteDIE LINKE19.24713,117.18011,7
Karamba Diabygewählt im WKSPD42.33528,834.68623,6
Yana MarkFDP11.8678,115.15010,3
Inés BrockGRÜNE12.5218,519.91513,5
Tierschutzallianz1.4551,0
Andrea MenkeFREIE WÄHLER3.1292,12.3491,6
Jakob BrandDie PARTEI2.3351,61.6111,1
NPD2540,2
Gartenpartei6970,5
Adrian Manuel MausonMLPD3990,31990,1
Stephan KohndieBasis2.2221,51.9881,4
du.1850,1
ÖDP1970,1
Die Humanisten2830,2
Tierschutzpartei1.8301,2
PIRATEN6780,5
Volt3710,3
Gesamt147.071100147.224100
Ungültige Stimmen1.5051,01.3520,9
Wähler148.57670,8148.57670,8
Wahlberechtigte209.765209.765
Quellen: Die Bundeswahlleiterin, Stimmen – Die Landeswahlleiterin, Ergebnis

Bundestagswahl 2017

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Die Nachfolge von Christoph Bergner als direkt gewählter Abgeordneter übernimmt Christoph Bernstiel, der wie sein Vorgänger für die CDU kandidierte.[2]

Des Weiteren zogen Karamba Diaby, Petra Sitte und Frank Sitta über die Landesliste in den Bundestag ein. Alle Parteien mit über 5 % verloren Zweitstimmen, außer die AfD und FDP.

Die Wahlbeteiligung betrug 71 %. Das entspricht 152.485 der 214.668 Wahlberechtigten. Bei der Bundestagswahl 2013 war die Wahlbeteiligung noch 5,8 Prozentpunkte niedriger als 2017.

KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Christoph Bernstielgewählt im WKCDU40.69027,139.83326,5
Petra SitteDie Linke30.53020,328.89219,2
Karamba DiabySPD32.05321,321.19614,1
Evelyn NitscheAfD26.01817,326.72717,8
Grit MichelmannGRÜNE5.4753,610.4577,0
Frank SittaFDP10.1316,713.5339,0
NPD7640,5
Holger WenzelFreie Wähler2.6071,71.4491,0
Tassilo TimmMLPD5850,43720,2
Tierschutzallianz2.3301,6
BGE7800,5
DiB6830,5
MG3820,3
Malte HirschbachDie PARTEI2.1861,52.8961,9
Gesamt150.275100150.294100
Ungültige Stimmen2.1921,42.1731,4
Wähler152.46771,0152.46771,0
Wahlberechtigte214.668214.668
Quellen: Die Bundeswahlleiterin, Stimmen – Die Landeswahlleiterin, Stimmen

Bei dem gleichzeitig zur Bundestagswahl 2017 stattfindenden Bürgerentscheid zur Nutzung der Hochhausscheibe A als Verwaltungsstandort entschieden sich die Wähler für „Ja“ (57,22 % zu 42,78 %).[3] Ende 2017 wurde das Gebäude von der Intown Gruppe gekauft. Somit entfiel die angesetzte Zwangsversteigerung. Sie sollte stattfinden, da der ehemalige britische Eigentümer nicht mehr existiert. Die Stadt Halle soll laut des Bürgerentscheids das Gebäude 30 Jahre lang mieten, sodass das Geschäft lukrativ für die Intown-Gruppe aussah, die die Hochhausscheibe A für eine Million Euro vom Zwangsverwalter kaufte.[4]

Bundestagswahl 2013

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Die 2009 direkt gewählte Abgeordnete Petra Sitte wurde erneut aufgestellt.[5] Christoph Bergner wurde auf Platz 2 der Landesliste der CDU gesetzt.[6] Die FDP Sachsen-Anhalt setzte Cornelia Pieper auf den Platz 1 der Landesliste.[7] Für die SPD kandidierte Karamba Diaby auf Platz 3 der Landesliste. Bündnis 90/Die Grünen nominierten Sebastian Kranich.[8]

Christoph Bergner erreichte die meisten Stimmen und wurde direkt gewählt; Petra Sitte wurde über die Landesliste ihrer Partei gewählt; Karamba Diaby wurde ebenfalls über die Landesliste seiner Partei gewählt. Diaby ist der erste deutsche Bundestagsabgeordnete mit afrikanischen Wurzeln.[9] Cornelia Pieper schied aus dem Bundestag aus, da ihre Partei die Fünf-Prozent-Quote verfehlt hatte.

Bei der Bundestagswahl 2013 waren 219.667 Einwohner wahlberechtigt; die Wahlbeteiligung lag bei 65,2 %.

KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Petra SitteDie Linke36.00625,534.44924,4
Christoph Bergnergewählt im WKCDU51.20636,353.26537,7
Karamba DiabySPD32.95723,325.25917,9
Cornelia PieperFDP2.9582,14.4183,1
Sebastian KranichGRÜNE5.2863,710.1857,2
Stephan SchurigPIRATEN2.8982,13.5992,5
Rolf DietrichNPD1.9871,42.1341,5
Frank OettlerMLPD4490,33170,2
Dirk DomickeAfD4.7683,45.8794,2
pro Deutschland3410,2
Dietmar WeichlerFREIE WÄHLER1.3070,91.1470,8
ÖDP2970,2
Martin BauersfeldEinzelbewerber1.3250,9
Gesamt141.147100141.290100
Ungültige Stimmen2.1851,52.0421,4
Wähler143.33265,2143.33265,2
Wahlberechtigte219.667219.667
Quellen: Die Bundeswahlleiterin, Stimmen

Bundestagswahl 2009

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Bei der Bundestagswahl 2009 waren 223.268 Einwohner wahlberechtigt; die Wahlbeteiligung lag bei 62,6 %. Petra Sitte gewann das Direktmandat für Die Linke. Christoph Bergner (CDU) und Cornelia Pieper (FDP) zogen über die Landeslisten ihrer Parteien ebenfalls in den Bundestag ein.

KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Johannes KrauseSPD22.34116,321.68415,8
Petra Sittegewählt im WKDie Linke46.27233,743.61731,7
Christoph BergnerCDU42.43030,937.00426,9
Cornelia PieperFDP11.7608,615.97411,6
Claudia DalbertGRÜNE11.0568,111.9508,7
Andrea MachleidNPD2.4831,82.2341,6
Frank OettlerMLPD9810,75110,4
DVU3200,2
PIRATEN4.3063,1
Gesamt137.323100137.600100
Ungültige Stimmen2.4621,82.1851,6
Wähler139.78562,6139.78562,6
Wahlberechtigte223.268223.268
Quellen: Der Bundeswahlleiter, Stimmen

Bundestagswahl 2005

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KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Christel Riemann-Hanewinckelgewählt im WKSPD49.30836,046.13233,6
Christoph BergnerCDU33.96824,827.97420,4
Petra SitteDie Linke.37.60727,436.74626,8
Cornelia PieperFDP6.7844,912.3289,0
Dietmar WeihrichGRÜNE4.8223,59.9027,2
Andrea MachleidNPD2.3761,72.2951,7
REP3040,2
Frank OettlerMLPD1.0490,88480,6
Offensive D1440,1
Pro DM6280,5
Helmut GobschEinzelbewerber1.2320,9
Gesamt137.146100137.301100
Ungültige Stimmen2.6601,92.5051,8
Wähler139.80671,2139.80671,2
Wahlberechtigte196.249196.249
Quellen: Der Bundeswahlleiter, Stimmen

Bundestagswahl 2002

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KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Christel Riemann-Hanewinckelgewählt im WKSPD53.55939,457.25242,0
Christoph BergnerCDU35.12725,833.34324,5
Roland ClausPDS30.57022,523.41117,2
Cornelia PieperFDP10.6467,810.8758,0
Ines BrockGRÜNE4.2093,18.1035,9
Heinz MaluchGRAUE1.8551,49560,7
NPD1.0310,8
Tierschutzpartei1.2230,9
Gesamt135.966100136.194100
Ungültige Stimmen1.7021,21.4741,1
Wähler137.66870,2137.66870,2
Wahlberechtigte196.174196.174
Quellen: Der Bundeswahlleiter, Stimmen

Einzelnachweise

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  1. Strukturdaten 071: Halle. Bundeswahlleiterin, abgerufen am 23. Februar 2025.
  2. DIE WELT: Wahlergebnis Halle: Das Ergebnis im Wahlkreis 72 - Bundestagswahl 2017. In: DIE WELT. 24. September 2017 (welt.de [abgerufen am 25. Januar 2018]).
  3. Bürgerentscheid zur Nutzung der Hochhausscheibe A als Verwaltungsstandort~~. Archiviert vom Original am 26. Januar 2018; abgerufen am 15. März 2024.
  4. mdr.de: Hochhaus Scheibe A an Immobilienfirma verkauft | MDR.DE. (mdr.de [abgerufen am 25. Januar 2018]).
  5. Meldung von 15. März 2013, abgerufen am 31. Mai 2013
  6. Ergebnisse der Vertreterversammlung der CDU (PDF; 53 kB) (Memento vom 22. Juli 2013 im Internet Archive), ohne Datum, abgerufen am 31. Mai 2013
  7. Information auf der Seite der Landes-FDP, ohne Datum, abgerufen am 31. Mai 2013
  8. Meldung vom 14. Februar 2013, abgerufen am 31. Mai 2013
  9. Chris Cotrell: A German From Senegal Vies to Break a Barrier. nytimes.com, 31. Mai 2013, abgerufen am 31. Mai 2013