„Worldspace“ – Versionsunterschied

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'''WorldSpace''' war ein [[Digitalradio|digitales]] [[Satellitenradio]]netzwerk.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2015/worldspace.html |wayback=20161002182016 |text=Asien-Satellit von Worldspace verkauft }}, auf radioeins.de</ref> Es versorgte [[Afrika]] ganzflächig und darüber hinaus Teile [[Asien]]s und [[Europa]]s. Es bestand aus zwei Satelliten, [[Afristar]] und [[AsiaStar (Satellit)|AsiaStar]]. Geplant war zudem eine Ausweitung des Angebots auf [[Lateinamerika]] ([[AmeriStar (Satellit)|AmeriStar]]). WorldSpace sendete im [[L-Band]] (1467–1492&nbsp;[[Hertz (Einheit)|MHz]]). Es standen pro Satellit drei Beams (Ausleuchtzonen) mit je 50 BC-Kanälen zur Verfügung, wobei jeder BC-Kanal bis zu 8 Unterkanäle für digitale Radioprogramme, aber auch Multimediadienste bereitstellen konnte.
'''WorldSpace''' ist ein '''digitales Satellitenradionetzwerk'''. Es versorgt ganzflächig [[Afrika]] und zusätzlich Teile von [[Asien]] und [[Europa]].


== Geschichte ==
Zurzeit besteht es aus zwei Satelliten [[Afristar|AfriStar]] und [[AsiaStar (Satellit)|AsiaStar]]. Geplant war zudem eine Ausweitung des Angebots auf [[Lateinamerika]] ([[AmeriStar (Satellit)|AmeriStar]]). WorldSpace sendet im [[L-Band]] (1467-1492&nbsp;MHz). Es stehen pro Satellit 50 Kanäle zur Verfügung, die für digitale Radioprogramme, aber auch Multimediadienste genutzt werden können. Die Radioprogramme kamen zum großen Teil von kommerziellen Partnern wie [[British Broadcasting Corporation|BBC]], [[National Public Radio|NPR]], [[CNN]], [[Virgin Radio]], [[Fox News Channel|Fox News]] und [[Bloomberg Television|Bloomberg]]. Gesendet wurde hauptsächlich in [[Englische Sprache|englischer]] Sprache, aber auch auf [[Französische Sprache|Französisch]], [[Hindi]], [[Arabische Sprache|Arabisch]], [[Malayalam]], [[Kannada]], [[Telugu]], [[Bengalische Sprache|Bengalisch]], [[Gujarati]], [[Marathi]], [[Panjabi]], [[Tamil]], [[Urdu]] und [[Deutsche Sprache|Deutsch]]. Die bis zu 100 Radiokanäle können in unterschiedlicher Signalqualität mit [[Datenübertragungsrate|Bitraten]] bis zu 128 kbit/s im MP3 Format (annähernd CD-Qualität) ausgestrahlt werden. Zu Beginn der Ausstrahlungen 1999 waren viele der Programme frei empfangbar. Dann wurden sie zu einem großen Teil verschlüsselt und waren nur noch gegen eine monatliche Gebühr zu empfangen. 5 % der Kanäle stehen exklusiv der [[Non-Profit-Organisation]] [[First Voice International]] (vormals [[WorldSpace Foundation]]) zur Verfügung.
Die Firma WorldSpace wurde 1990 von dem äthiopisch-amerikanischen Geschäftsmann Noah A. Samara gegründet und arbeitete mit vielen Industriepartnern zusammen: u.&nbsp;a. [[Alcatel|Alcatel Space]], [[Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen]], [[Micronas]], [[Rohde & Schwarz]].


Im Jahre 2008 beantragte Worldspace Insolvenz, 2009 wurden die Satelliten an [[Yazmi]] verkauft. Yazmi verwendet die Satelliten, um Lerninhalte an spezielle E-Reader in Afrika zu verteilen.
Die Firma WorldSpace wurde 1990 von dem äthiopisch-amerikanischen Geschäftsmann Noah A. Samara gegründet und arbeitet mit vielen Industriepartnern zusammen: u.&nbsp;a. [[Alcatel|Alcatel Space]], [[Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen]], [[Micronas]], [[Rohde & Schwarz]].


Die zwei Satelliten, die um das Jahr 2000 (1997/2001) gestartet wurden, haben mittlerweile ihre geplante Lebenszeit von 12 Jahren überschritten. Der Betreiber Yazmi geht aber davon aus, dass die Satelliten weitere 6 Jahre funktionstüchtig sein werden, da bisher keine der vorhandenen Ersatzkomponenten zum Einsatz kamen.
WorldSpace Digitalsatellitenradios wurden von Herstellern wie [[JVC]], [[XM Radio]], [[Hitachi (Unternehmen)|Hitachi]] und [[Panasonic]] vertrieben. Ein Radio-Set besteht hierbei aus einem portablen Satellitenempfänger und einer handtellergroßen Satellitenantenne, wobei diese auf eine der beiden Satelliten AfriStar und AsiaStar ausgerichtet werden muss. AfriStar versorgt seit 1999 Afrika sowie Teile Europas und des [[Mittlerer Osten|Mittleren Ostens]]. AsiaStar versorgt seit 2001 große Teile Asiens. Im Mittleren Osten überlappen die Ausstrahlungen beider Satelliten, sodass hier beide zu empfangen sind. Pläne für einen dritten Satelliten AmeriStar zur Versorgung Zentral- und Südamerikas scheiterten an Frequenzstreitigkeiten, da der von WorldSpace verwendete Frequenzbereich auch von der US-Luftwaffe verwendet wird. Der bereits fertig gestellte AmeriStar wurde deshalb in AfriStar2 umbenannt und wird als Ersatz bereit gehalten.


== Inhalte ==
Die Landesmedienanstalt Saarland hat der WorldSpace Europe Holdings eine bundesweite Zulassung von insgesamt 23 Hörfunkspartenprogrammen für die Dauer von jeweils zehn Jahren erteilt. Die Angebote sollen als Pay-Audiodienst bundesweit über Satellit vertrieben werden.<ref> [http://www.digitalfernsehen.de/news/news_341861.html]</ref>
Die Radioprogramme kamen zum großen Teil von kommerziellen Partnern wie [[British Broadcasting Corporation|BBC]], [[National Public Radio|NPR]], [[CNN]], [[Virgin Radio International|Virgin Radio]], [[Fox News Channel|Fox News]] und [[Bloomberg Television|Bloomberg]]. Gesendet wurde hauptsächlich in [[Englische Sprache|englischer Sprache]], aber auch auf [[Französische Sprache|Französisch]], [[Hindi]], [[Arabische Sprache|Arabisch]], [[Malayalam]], [[Telugu]], [[Bengalische Sprache|Bengalisch]], [[Gujarati]], [[Marathi]], [[Panjabi]], [[Tamil]], [[Urdu]] und [[Deutsche Sprache|Deutsch]]. Die bis zu 100 Radiokanäle konnten in unterschiedlicher Signalqualität mit [[Datenübertragungsrate|Bitraten]] bis zu 128 kbit/s im [[MP3]] Format (annähernd CD-Qualität) ausgestrahlt werden. Zu Beginn der Ausstrahlungen 1999 ließen sich viele der Programme frei empfangen. Danach wurden sie zu einem großen Teil verschlüsselt und waren nur noch gegen eine monatliche Gebühr zu empfangen. Fünf Prozent der Kanäle standen exklusiv der [[Non-Profit-Organisation]] [[First Voice International]] (vormals [[WorldSpace Foundation]]) zur Verfügung.


== Hardware ==
Im Dezember 2013 waren über den AfriStar noch die Programme WRN1 in englisch (BC-305), WRN2 in deutsch/französisch (BC-327), Cii Broadcasting (BC-603), Yazmidat (BC-328), Yazmiaud (BC-621) und Omnisat (BC-935) zu empfangen.
WorldSpace Digitalsatellitenradios wurden von Herstellern wie [[JVC]], [[XM Radio]], [[Hitachi (Unternehmen)|Hitachi]] und [[Panasonic]] vertrieben. Ein Radio-Set besteht hierbei aus einem portablen Satellitenempfänger und einer handtellergroßen Satellitenantenne, wobei diese auf eine der beiden Satelliten AfriStar und AsiaStar ausgerichtet werden musste. AfriStar versorgt seit 1999 Afrika sowie Teile Europas und des [[Mittlerer Osten|Mittleren Ostens]]. AsiaStar versorgte seit 2001 große Teile Asiens. Im Mittleren Osten überlappten die Ausstrahlungen beider Satelliten, so dass hier beide zu empfangen waren. Pläne für einen dritten Satelliten AmeriStar zur Versorgung Zentral- und Südamerikas scheiterten an Frequenzstreitigkeiten, da der von WorldSpace verwendete Frequenzbereich auch von der [[United States Air Force|US-Luftwaffe]] verwendet wird. Der bereits fertiggestellte AmeriStar wurde deshalb in AfriStar2 umbenannt und wurde als Ersatz bereitgehalten.


== Worldspace in Deutschland ==
Über den Asiastar sind noch die Programme Capital/Maestro Channel (BC-328), Sai Global Harmony (BC-621), Yazmidat (BC-328), Yazmiaud (BC-621) und Omnisat (BC-935) zu empfangen.
Die [[Landesmedienanstalt Saarland]] hatte der WorldSpace Europe Holdings eine bundesweite Zulassung von insgesamt 23 Hörfunkspartenprogrammen für die Dauer von jeweils zehn Jahren erteilt. Die Angebote sollten als Pay-Audiodienst bundesweit über Satellit vertrieben werden.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.digitalfernsehen.de/Bundesweite-Zulassung-fuer-die-WorldSpace-Europe-Holdings-ApS.news_341861.0.html |titel=Bundesweite Zulassung für die WorldSpace Europe Holdings ApS |datum=2008-06-20 |abruf=2023-04-04 | hrsg=digitalfernsehen.de }}</ref>

Die zwei Satelliten die um das Jahr 2000 (1997/2001) gestartet wurden, haben mittlerweile ihre geplante Lebenszeit von 12 Jahren erreicht. Der Betreiber Yazmi geht aber davon aus das die Satelliten weitere 6 Jahre funktionstüchtig sein werden, da bisher keine der vorhandenen Ersatzkomponenten zum Einsatz kamen.

== Siehe auch ==
* [[Digitalradio]]
* [[Satellitenradio]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.worldspace.org/ Worldspace Foundation]
* {{Webarchiv | url=https://www.worldspace.org/ | wayback=20000419210725 | text=Worldspace Foundation}}
* [http://www.dxaktuell.de/?p=698 Ende des mobilen Satellitenradios in Europa und Asien]
* {{Webarchiv | url=http://www.dxaktuell.de/2010/03/ende-des-mobilen-satellitenradios-in-europa-und-asien/ | wayback=20160220042804 | text=Ende des mobilen Satellitenradios in Europa und Asien }}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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[[Kategorie:Hörfunk]]
[[Kategorie:Hörfunk]]

Aktuelle Version vom 8. August 2023, 05:23 Uhr

WorldSpace war ein digitales Satellitenradionetzwerk.[1] Es versorgte Afrika ganzflächig und darüber hinaus Teile Asiens und Europas. Es bestand aus zwei Satelliten, Afristar und AsiaStar. Geplant war zudem eine Ausweitung des Angebots auf Lateinamerika (AmeriStar). WorldSpace sendete im L-Band (1467–1492 MHz). Es standen pro Satellit drei Beams (Ausleuchtzonen) mit je 50 BC-Kanälen zur Verfügung, wobei jeder BC-Kanal bis zu 8 Unterkanäle für digitale Radioprogramme, aber auch Multimediadienste bereitstellen konnte.

Die Firma WorldSpace wurde 1990 von dem äthiopisch-amerikanischen Geschäftsmann Noah A. Samara gegründet und arbeitete mit vielen Industriepartnern zusammen: u. a. Alcatel Space, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Micronas, Rohde & Schwarz.

Im Jahre 2008 beantragte Worldspace Insolvenz, 2009 wurden die Satelliten an Yazmi verkauft. Yazmi verwendet die Satelliten, um Lerninhalte an spezielle E-Reader in Afrika zu verteilen.

Die zwei Satelliten, die um das Jahr 2000 (1997/2001) gestartet wurden, haben mittlerweile ihre geplante Lebenszeit von 12 Jahren überschritten. Der Betreiber Yazmi geht aber davon aus, dass die Satelliten weitere 6 Jahre funktionstüchtig sein werden, da bisher keine der vorhandenen Ersatzkomponenten zum Einsatz kamen.

Die Radioprogramme kamen zum großen Teil von kommerziellen Partnern wie BBC, NPR, CNN, Virgin Radio, Fox News und Bloomberg. Gesendet wurde hauptsächlich in englischer Sprache, aber auch auf Französisch, Hindi, Arabisch, Malayalam, Telugu, Bengalisch, Gujarati, Marathi, Panjabi, Tamil, Urdu und Deutsch. Die bis zu 100 Radiokanäle konnten in unterschiedlicher Signalqualität mit Bitraten bis zu 128 kbit/s im MP3 Format (annähernd CD-Qualität) ausgestrahlt werden. Zu Beginn der Ausstrahlungen 1999 ließen sich viele der Programme frei empfangen. Danach wurden sie zu einem großen Teil verschlüsselt und waren nur noch gegen eine monatliche Gebühr zu empfangen. Fünf Prozent der Kanäle standen exklusiv der Non-Profit-Organisation First Voice International (vormals WorldSpace Foundation) zur Verfügung.

WorldSpace Digitalsatellitenradios wurden von Herstellern wie JVC, XM Radio, Hitachi und Panasonic vertrieben. Ein Radio-Set besteht hierbei aus einem portablen Satellitenempfänger und einer handtellergroßen Satellitenantenne, wobei diese auf eine der beiden Satelliten AfriStar und AsiaStar ausgerichtet werden musste. AfriStar versorgt seit 1999 Afrika sowie Teile Europas und des Mittleren Ostens. AsiaStar versorgte seit 2001 große Teile Asiens. Im Mittleren Osten überlappten die Ausstrahlungen beider Satelliten, so dass hier beide zu empfangen waren. Pläne für einen dritten Satelliten AmeriStar zur Versorgung Zentral- und Südamerikas scheiterten an Frequenzstreitigkeiten, da der von WorldSpace verwendete Frequenzbereich auch von der US-Luftwaffe verwendet wird. Der bereits fertiggestellte AmeriStar wurde deshalb in AfriStar2 umbenannt und wurde als Ersatz bereitgehalten.

Worldspace in Deutschland

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Die Landesmedienanstalt Saarland hatte der WorldSpace Europe Holdings eine bundesweite Zulassung von insgesamt 23 Hörfunkspartenprogrammen für die Dauer von jeweils zehn Jahren erteilt. Die Angebote sollten als Pay-Audiodienst bundesweit über Satellit vertrieben werden.[2]

Einzelnachweise

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  1. Asien-Satellit von Worldspace verkauft (Memento vom 2. Oktober 2016 im Internet Archive), auf radioeins.de
  2. Bundesweite Zulassung für die WorldSpace Europe Holdings ApS. digitalfernsehen.de, 20. Juni 2008, abgerufen am 4. April 2023.