Musiktheorie - Skriptum
Musiktheorie - Skriptum
Musiktheorie - Skriptum
Der Notenschlüssel am Anfang des Liniensystems legt fest, wie die folgenden Noten heißen.
a.)Violinschlüssel oder G-Schlüssel: Der Ton auf der Notenlinie, die durch seine „Schnecke“ führt,
heißt „g“; historische Ableitung aus dem Buchstaben G
Tonumfang: ca. kleines e (3 Hilfslinien nach unten) bis mind. e3 (3 Hilfslinien nach oben); für
Kinder- und Frauenstimmen und viele Instrumente (Violine, Flöte, Oboe, Klarinette, Trompete,
Gitarre,...)
Schlüsselnote = g1
b.)Bassschlüssel oder F-Schlüssel: Doppelpunkte umschließen die Linie der Note „f“ (klein);
historische Ableitung aus dem Buchstaben F
Tonumfang: ca. g1 (3 Hilfslinien nach oben) bis mind. Kontra A1 (3 Hilfslinien nach unten); für
Männerstimmen (Bass) und Instrumente in tiefer Stimmlage (Violoncello, Kontrabass, Fagott,
Posaune, Tuba, u.a.)
Schlüsselnote = f
beide Schlüssel: Klavier, Orgel, Akkordeon, Harfe u.a. (Instrumente mit großem Tonumfang)
c.)Oktavierungsschlüssel: steht unter oder über einem Notenschlüssel eine kleine „8“
(=Oktavierungszeichen) so bedeutet dies, dass alle Noten eine Oktave höher (Sopranflöte, Pikkolo)
oder tiefer (Tenor, Gitarre) erklingen.
1
d.)C-Schlüssel: auch als „Alte Schlüssel“ bezeichnet: Bariton-, Tenor-, Alt-, Mezzosopran- und
Sopranschlüssel. (Altschlüssel = Bratschenschlüssel); historische Ableitung aus dem Buchstaben c
Bezugsnote: c1
heute in Verwendung: Altschlüssel für Bratsche und Tenorschlüssel für Cello, Fagott, Posaune
Oktavbereiche: Subkontraoktave (A2, H2), Kontraoktave (C1, D1), Große Oktave (C, D), Kleine
Oktave (c, d), eingestrichene Oktave (c1 oder c`), zweigestrichene Oktave (c2 oder c``), drei-,
vier-, ...-gestrichene Oktave
Oktavbereiche
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II Versetzungszeichen und Vorzeichen
(Akzidenzien / Alteration = Änderung)
Versetzungszeichen stehen vor einzelnen Noten (= Stammtöne: c d e f g a h, von denen alle
Notennamen abstammen) und verändern deren Tonhöhe.
Kreuz #: um Halbton (HT) höher, Silbe -is angehängt (z.B. cis, dis,...)
Be b: um HT tiefer, Silbe -es angehängt (ces, des), Ausnahmen: h-b, e-es, a-as
Doppelkreuz x: um 2HT höher + Silbe -isis (cisis, disis)
Doppelbe bb: um 2 HT tiefer - -eses: h-heses, a-ases, e-eses
3
Die Stammtonreihe
4
• Versetzungszeichen vor einer einzelnen Note im Takt gelten nur für diesen Takt und nur für
die Note mit der gleichen Tonhöhe.
• Vorzeichen oder Generalvorzeichen stehen gleich nach dem Notenschlüssel zu Beginn
eines Stückes und gelten für alle Töne mit dem gleichen Tonnamen, unabhängig von ihrer
Oktavlage (1#: fis1, fis2....). Sie sind ein wichtiger Hinweis für die Tonart eines
Musikstückes; Reihenfolge sowie Platzierung sind festgelegt.
• Versetzungszeichen müssen exakt vor dem Notenkopf bzw. vor der Hilfslinie stehen.
Internationale Bezeichnungen:
Bei Liedern, Popmusik und Jazz werden als Harmoniesymbole die international üblichen englischen
Bezeichnungen verwendet.
Der Halbton zwischen c und d kann cis oder des heißen. Es kommt darauf an, von welchem
Stammton (c oder d) man ihn ableitet. Cis und des entspricht am Klavier der gleichen Taste, d.h. sie
klingen gleich, werden aber unterschiedlich notiert!
Enharmonische Umdeutung heißt, einen gegebenen Ton von einem anderen Stammton abzuleiten
und seinen Namen (Notation) entsprechend abzuändern.
dis-es, ces-h, fisis-g
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6
Anwendung:
• ungewohnte Tonart mit vielen VZ kann enharmonisch verwechselt werden, um das
Aufschreiben und Lesen der Noten zu erleichtern: z.B.: Fes-Dur (8b) in E-Dur (4#)
• enharmonisches Umdeuten von Tönen in einem Akkord verändert dessen Auflösung bzw.
Stimmführung: Beispiel: v7-Akkord: h-d-f-as nach c aufgelöst = gis-h-d-f nach a aufgelöst
• enharmonische Intervallumdeutung: gr2 = v3, gr3 = v4, ü4 = v5,...
Übersicht:
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IV Intervalle
Abstand zwischen 2 Tönen, die zugleich (simultan = harmonisch) oder nacheinander (sukzessiv =
melodisch) erklingen können.
Benennung: auf Grundlage der Stammtonreihe nach lateinischen Ordnungszahlen. Ausgangston und
Zielton sind mitzuzählen!
Intervalle 9-15:
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• Tonschritt: Fortschreiten der Tonhöhe im Sekundabstand (=stufenweise)
• Tonsprung: ab größerem Intervall (Terz)
ergibt sich aus Anzahl der Halbtonschritte zum Bezugston, hier c2:
4, 5 und 8 haben als Ober- und Unterintervall jeweils die gleiche Anzahl von Halbtonschritten (auch
11 und 12)
Bei 2, 3, 6 und 7 ist das Oberintervall um einen Halbtonschritt größer als das Unterintervall (auch 9,
10)
Methodische Hinweise:
Feinbestimmung:
• unterer Ton = Grundton der Dur-Tonleiter mit ihren Vorzeichen, z.B. h-g: H-Dur, eigentlich
gis (wäre gr 6), also ist h-g kl 6
9
• HT-Schritte zählen: kl 3 = 1 Ganzton + 1 HT bzw. 1 HT + 1 GT
gr 3 = 2 GT
r 4 = 2 GT + 1 HT
ü4 = 3 GT
r 5 = 3 GT + 1 HT
kl 6 = 5 + 1 HT
gr 6 = 5 + 1 GT
kl 7 = 8 – 1 GT
gr 7 = 8 – 1 HT
Alle Quinten
Übungen
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Umkehrung von Intervallen / komplementäre Intervalle
versetzt man den unteren Intervallton um eine Oktave nach oben (bzw. den oberen um eine Oktave
nach unten) entsteht das Komplementärintervall (Ergänzungsintervall, UK) = Intervalle, die sich
zur Oktave ergänzen.
Addiert man die sich ergänzenden Intervallzahlen, so ergibt sich stets die Summe 9: z.B.:
1 + 8 = 9; 2 + 7 = 9, etc.
• bei reinen Intervallen bleibt auch UK rein
• sonst verkehren sich die Größenverhältnisse ins Gegenteil: gr – kl / kl – gr / v – ü / ü – v
Konsonanzen, konsonante Intervalle:
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Je kleiner das Schwingungszahlverhältnis (abgeleitet aus Obertonreihe), desto höher
Verschmelzungsgrad!
r 8 = 1:2 / r 5 = 2:3 / r 4 = 3:4/ gr 3 = 4:5 / gr 6 = 3:5
Die Einteilung in Konsonanzen und Dissonanzen hat sich im Lauf der Geschichte immer wieder
verändert.
Weitere Übungen:
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V Tonleitern
MA: verwendete Tonleitern innerhalb ihres Oktavraums mit diatonischem Aufbau = abweichende
Varianten von 5 Ganzton- und 2 Halbtonschritten (außer Moll harmonisch, melodisch).
Betrachtet man weiße Tasten: egal, wo man beginnt, innerhalb einer Oktave findet man stets 5 GT-
und 2 HT- Schritte. Dies ergibt verschiedene spezielle Klangcharaktere.
1.Dur – Tonleiter
Als sich im 17.Jh. die heute gebräuchlichen Tongeschlechter / Tonarten einbürgerten, wurden die
Ausdrücke „Dur“ und „Moll“ zur Unterscheidung von Tonarten und Akkorden mit großer und
kleiner Terz angewandt. Diese Bezeichnungen sind nicht auf die Klangwirkung der Akkorde
bezogen: Dur klingt nicht härter als Moll!
• Musik in Dur klingt oft fröhlich, kann aber auch ernst und feierlich sein
• Musik in Moll klingt oft ernst oder traurig, manchmal auch beschwingt oder tänzerisch
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• Die zwei Tetrachorde sind durch einen Ganzton verbunden (f-g)
• Halbtonschritte zwischen 3. - 4. und 7. - 8. Ton /Stufe: „chef“
• 1.Ton ist Grundton („C“) = Name der Tonart (C-Dur)
• 7.Ton/Stufe = „Leitton“: leitet zur VIII. Stufe weiter, fordert Auflösung (auch „Strebeton“)
• Gleitton: IV. zu III. (f zu e), abwärts führende Tendenz
Auf jedem der 12 chromatischen Töne kann eine Tonleiter entstehen. Die Vorzeichen dienen dazu,
die Halb- und Ganztonschritte immer an der selben Stelle zu positionieren. (= Transposition der C-
Dur Tonleiter)
Verwandte Dur-Tonleitern:
Jedes Tetrachord einer Dur-Tonleiter ist auch ein Tetrachord einer anderen Dur-Tonleiter:
Von Verwandtschaft spricht man, wenn Tonleitern, Tonarten oder Akkorde viele Töne gemeinsam
haben.
2.Moll-Tonleitern
Es gibt drei verschiedene Moll-Tonleitern, die sich nur im 2. Tetrachord aufgrund ihrer
Intervallschritte / Tonschritte unterscheiden. Das erste Tetrachord enthält das charakteristische
Intervall der kleinen Terz („Mollterz“).
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a.)Die natürliche (reine) Moll-Tonleiter
a-Moll natürlich hat das gleiche Tonmaterial wie die C-Dur-Tonleiter, beginnt allerdings auf „a“ und
hat daher die Halbtonschritte an anderer Stelle, weshalb sie auch ganz anders klingt.
Sie entspricht im Aufbau der „äolischen Kirchentonleiter“, daher nennt man sie auch „äolische
Molltonleiter“.
• Halbtonschritte zwischen 2. - 3. und 5. - 6. Ton
• 2 unterschiedlich gebaute Tetrachorde:
Ganzton-, Halbton-, Ganztonschritt
a h c d
• es fehlt der Leitton: 7. - 8. = Ganztonschritt (auf der V steht ein Moll-Dreiklang, funktioniert
nicht als Dominante)
• a-Moll natürlich und C-Dur haben die selben Vorzeichen und werden als parallele Tonarten
bezeichnet
von Dur zur parallelen Moll: 6. Ton nach oben oder kl 3 nach unten
von Moll zur parallelen Dur: kl 3 nach oben (3.Ton)
a-Moll harmonisch: die VII. Stufe der reinen Moll-Tonleiter wird erhöht („gis“). So entsteht ein
künstlicher Leitton sowie ein Dur-Akkord auf der Dominante. Diese Skala funktioniert harmonisch
besser, daher der Name „harmonische“ Moll-Tonleiter.
• Harmonische Moll-Tonleiter ist wichtig für die Bildung der Akkorde der Moll-Kadenz (V =
Dur)
• durch die Erhöhung des 7.Tones entsteht zwischen 6. und 7. Ton ein Eineinhalbtonschritt (ü
2 = Hiatus), die innerhalb der Melodie unsanglich ist: nach Aufsteigen bis zur VI. Stufe fällt
meistens die Melodielinie und führt über oktavversetzten LT zum Grundton
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c.)melodische Moll-Tonleiter: verwendet abwärts eine andere Tonreihe als aufwärts
a-Moll melodisch: um den übermäßigen Sekundschritt der harmonischen Moll-Tonleiter zu
vermeiden, wurde im 18.Jh. eine neue Leiter konstruiert, bei der auch der 6. Ton („fis“) in der
Aufwärtsbewegung erhöht wird. So wird eine melodische Melodiebildung möglich, daher der Name
„melodische“ Moll-Tonleiter. Das zweite Tetrachord hat Dur-Charakter: e fis gis a (GT GT HT).
Abwärts: die Erhöhung des 6. und 7. Tones wird aufgelöst und entspricht abwärts der natürlichen
Moll-Tonleiter.
• In Kompositionen ist die Molltonalität sowohl mit als auch ohne erhöhte VI. und VII. Stufe
anzutreffen. So ist es sinnvoll, den Tonvorrat neunstufig zu ordnen: a h c d e f fis g gis a
• Als Vorzeichen für alle Mollvarianten gelten die der reinen, natürlichen Moll-Tonleiter. Die
VZ für die harmonische und melodische Moll-Tonleiter stehen stets vor der betreffenden
Note und nicht zu Beginn der Zeile.
Zigeuner-Moll: Erhöhung der IV. und VII. Stufe der natürlichen Moll-Tonleiter, so entstehen zwei
übermäßige Sekundschritte!
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Parallele Tonarten: gleiche Töne und Vorzeichen, unterschiedliche Grundtöne (C-Dur / a-Moll)
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Alle Tonarten und Tongeschlechter können auf jeden Ton transponiert werden.
Dur-Tonleitern
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Der Quintenzirkel:
hilft beim Einprägen der Vorzeichen und verdeutlicht den Verwandtschaftsgrad der einzelnen
Tonleitern.Vom C (a) aus 6 Quinten nach oben (rechts) und 6 Quinten nach unten (links) führen
zum selben Ton: Fis = Ges (dis = es) .
Kreuztonarten: jede nachfolgende Dur-Tonleiter erhält als neues VZ die Hochalteration der VII.
Stufe (Leitton): z.B. G – fis
(in Moll: aus Halbton zwischen 1. und 2. Ton wird Ganzton: e -fis, h -cis,...)
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Merkspruch: Geh Du Alter Esel Hole Fische (Oberquinten)
Be-Tonarten: jede nachfolgende Dur-Tonleiter erhält als neues VZ die Tiefalteration der IV. Stufe
(Gleitton): F + H—B / B + E – Es
3.Chromatische Tonleiter
Die chromatische Tonleiter besteht nur aus Halbtönen (12). Am Klavier: alle weißen und schwarzen
Tasten nacheinander.
• Aufwärts: enthält alle Stammtöne und dazwischen Töne mit # und Auflösungszeichen
• Abwärts: enthält alle Stammtöne und dazwischen Töne mit b und Auflösungszeichen
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• beim Konstruieren: zuerst Stammtöne aufschreiben, dann die restlichen Halbtöne
4.Ganztonleiter
• Teilung der Oktave in sechs gleichgroße Ganztonschritte
• nur 2 Varianten (enharmonische Umdeutungen möglich)
• es gibt keinen Grundton („schwebender Zustand“) und keinen Leitton
• in Europa zuerst im Impressionismus eingesetzt
• charakteristisches Intervall: Tritonus (4x) und zwei übermäßiger Dreiklänge
5.Ganzton-Halbton-Skala / Halbton-Ganzton-Skala
• auch Kleinterztonleiter genannt
• melodisiert verminderten Septakkord (bestehend nur aus kl 3): häufig in
Jazzimprovisationen
• achtstufig, Anfangs- und Schlusston sind enharmonisch verwechselt
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Zwei Varianten:
• Halbton-Ganztonleiter: cis d e f g as b ces des
• Ganzton-Halbtonleiter: cis dis e fis g a b c des
Es gibt noch weitere Skalen, die v.a. in der Folklore verwendet werden.
Ableitung Pentatonik
Durch Umstellung ergeben sich weitere pentatonische Reihen, die beliebig transponierbar sind. Die
Reihen werden nach den Solmisationssilben bezeichnet: Do-Pentatonik, Re, Mi, So, La
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• keine harmonischen Stufen, sondern einzige Grundharmonie ist der Gesamtklang, den alle
ihre 5 Töne bilden (Quartenreihe e-a-d-g-c, Quartharmonien: e-a-d / a-d-g / d-g-c); eignet
sich hervorragend zum Improvisieren (keine scharfen Dissonanzen)
• alle Töne sind gleichberechtigt, es gibt keinen Leitton
Do-Pentatonik wird auch als Dur-Pentatonik bezeichnet (gr 3: c – e + Töne des Dur-Dreiklanges).
La-Pentatonik wird auch als Moll-Pentatonik bezeichnet (kl 3: a – a + Töne des Moll-Dreiklanges).
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Ostinato: eine ständig wiederholte Figur oder ein wiederholtes Motiv (z.B. mit den Tönen, die im
Bordun noch fehlen).
7.Bluestonleiter
• Tonbestand reicht von Pentatonik bis zu 10 und mehr Töne
• enthält b3 und b7, ab 1940 auch b5 (Bebop: „Flatted Fifth“) = Blue Notes oder Bluestöne
• am häufigsten: c es f (fis) ges g b c
• dazu kommen können: e, selten d und h
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8.Kirchentonarten (Modi, modale Tonleitern)
Die Tonarten der klassischen Vokalpolyphonie (ca. 1540-1600) werden als Modi oder Toni
bezeichnet.
Unterschied zu Dur-Moll-Tonarten: kein System von Dreiklangsbeziehungen, sondern fußen auf
Gebilden melodischer Art; gültig (Fundament) für Melodiebildung des Gregorianischen Chorals
(einstimmig-liturgische Gesangsart) bzw. aus dessen Melodik abgeleitet.
Das kirchlich-abendländische System der Modi leitet sich also aus der Praxis des liturgischen
Gesangs ab.
Modus: bestimmte Regel, die Anfang, Mitte und Schluss eines „Gesangs“ (Choral) bestimmt.
Die klassische Lehre kennt 8 Kirchentonarten (Modi), die in 4 authentische (ursprüngliche) und 4
plagale (abgeleitete) eingeteilt werden. Die Namen gehen auf altgriechische Skalen zurück, die mit
einigen Verwechslungen auf die Kirchentonarten übertragen wurden.
Authentisch: Dorisch, Phrygisch, Lydisch, Mixolydisch
Plagale Modi: Vorsatz „Hypo-“ (griech. = unter): liegt Quart unter Haupttonart, hat aber gleiche
Finalis wie authentischer Modus. Hypodorisch, Hypophrygisch, Hypolydisch, Hypomixolydisch
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Modi 1-8
Tonmaterial
Die Modi werden ohne Generalvorzeichen geschrieben, es kommen aber immer wieder
Versetzungszeichen vor:
Dorisch: b und cis, im Schlussakkord fis, charakteristisches Intervall: gr 6 (dorische Sext)
Phrygisch: b, im Schlussakkord gis, fis möglich, charakteristisches Intervall: kl 2
Lydisch: b, charakteristisches Intervall: ü 4 (lydische Quart)
Mixolydisch: b, fis, charakteristisches Intervall: kl 7
Im Schlussakkord wird die kl 3 (im MA als Dissonanz empfunden) immer zu gr 3 erhöht (oder leere
5, 8), auch noch in der Barock-Zeit beliebt: nach Jean-Jaques Rousseau (1712-1778) als
pikardische Terz bezeichnet (in seinem Musiklexikon als Eigentümlichkeit der Volksmusik in der
Picardie festgestellt).
Versetzungszeichen sollen im Verlauf der Melodie nicht allzu oft angewandt werden; niemals b – h
hintereinander.
• Im mehrstimmigen Satz stets beide Modi der jeweiligen Finalis vorhanden: Tenor und
Sopran im authentischen Modus (vorrangige Stimmen), Alt und Bass im plagalen Modus
(dienende Stimmen)
• Modi sind Tonmaterial: nicht alle Töne müssen vorkommen, meist nur bis Sext
• seit 9.Jh. wurden Modi nummeriert (del Primo Tono)
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Memorierformeln
1547 Dodekachordon von Heinrich Loriti Glareanus (Glarean) definierte Modi als Skalen mit
Oktavumfang, die er aus der antiken Theorie herleitete (Missverständnis) und um 4 zusätzliche
erweiterte:
Aeolisch (Moll) – Hypoaeolisch
Ionisch (Dur) – Hypoionisch (auch Jonisch bwz. Hypojonisch)
Glareans Darstellung („Konstruktion“) wird auch als „pseudoklassische Darstellung“ der Modi
bezeichnet, da dieses Tonmaterial in seiner Reinheit so in der Praxis nicht vorkommt (im Lydischen
meist b molle, Oktavambitus ist eine Kann- aber nicht Mussbestimmung). Glarean war der
Meinung, dass in den Tonarten des Gregorianischen Chorals eine Tradition antiker Musik
weiterlebe, die nur der „Reinigung“ bedürfe. Seine antiken Tonartennamen fanden bei den dt.
Theoretikern große Verbreitung, auch in der Musikgeschichtsschreibung des 19. und 20.
Jahrhunderts nehmen seine antiken Modusnamen noch immer den 1.Platz ein.
1571 veränderte Zarlino die Reihenfolge der Modi.
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Transposition der Modi:
• Dorisch, Phrygisch: Mollcharakter + charakteristisches Intervall (D.: d-Moll mit gr 6 / Ph.:
e-Moll mit kl 2); z.B. Dorisch auf Fis: ; Phrygisch auf c:
Dorisch auf a:
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Dies Irae
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Literaturliste und Quellenangabe
Dachs-Söhner, M. (1992). Harmonielehre. Für den Schulgebrauch und zum Selbstunterricht. Erster
und Zweiter Teil. München: Kösel-Verlag
Fritsch, M., Leonardi, A., Kellert, P. (2008). Harmonielehre und Songwriting. Professional Music.
Musikarbeitsbuch. Neusäß: Leu Verlag
Meier, Bernhard. (2005). Alte Tonarten dargestellt an der Instrumentalmusik des 16. und 17.
Jahrhunderts. Kassel: Bärenreiter (=Bärenreiter Studienbücher Musik Bd. 3)
Nykrin, R. (2007). Mit Musik kenn ich mich aus 2. Harmonielehre ganz leicht. Mainz: Schott
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1
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• Akkord: klingen 3 oder mehr Töne unterschiedlicher Tonhöhe gemeinsam (auch melodisch
möglich)
• nach 1600: Akkord als strukturbildendes Element verstanden
• in Grundgestalt: Schichtung von Terzen
• Als Begründer der Harmonielehre gilt Jean-Philippe Rameau mit seinem Traktat „Traitè de
l`Harmonie“ (1722)
Dreiklangsarten:
• aus 2 Terzen aufgebaut, die groß oder klein sein können, d.h. 4 Kombinationen möglich
• Rahmenintervall 1. - 3.Ton = Quint (r, v, ü)
Folgende Dreiklänge sind leitereigene Dreiklänge, die auf verschiedenen Stufen der Dur- und
Mollreihen vorzufinden sind:
(Leitereigene Dreiklänge: auf jeder Stufe einer Tonleiter lässt sich ein Dreiklang aus Tönen dieser
Tonleiter aufbauen, die bei der Bildung von Kadenzen gebraucht werden)
Alterierte Dreiklänge haben mindestens eine verminderte Terz und kommen nur selten vor. Es gibt
4 Arten der alterierten Dreiklänge:
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Dur-Dreiklang:
Moll-Dreiklang:
Verminderter Dreiklang:
Übermäßiger Dreiklang:
Natürlich haben auch die reine (natürliche) und melodische Moll-Tonleiter leitereigene Dreiklänge:
reine Moll-Tonleiter:
Dur:
Moll:
Vermindert:
melodische Moll-Tonleiter:
Dur:
Moll:
Vermindert:
Übermäßig:
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Ein Dur-Dreiklang ist in verschiedenen Tonleitern leitereigen: z.B. c-e-g in C, G, F, a-Moll (r), e-
Moll (r, h), d-Moll (r), f-Moll (h, m), g-Moll (m)
Von der Grundstellung eines Dreiklangs ausgehend lassen sich durch Umstellen der Töne seine
Umkehrungen bilden:
• Grundstellung: 1. + 3. + 5. Ton der Tonleiter: c e g, Intervallaufbau (v. ersten Ton aus): 3 + 5
• 1.Umkehrung: e g c, Intervallaufbau: 3 + 6 daher auch Sextakkord genannt
Die Terz des Dreiklangs (e) steht im Bass (als unterstes), Symbol: 6
• 2.Umkehrung: g c e, Intervallaufbau: 4 + 6 daher auch Quartsextakkord genannt
Die Quint des Dreiklangs ist im Bass, Symbol:
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Von allen leitereigenen und alterierten Dreiklängen können Umkehrungen gebildet werden.
Übermäßige Dreiklänge weisen eine Besonderheit auf: jede Umkehrung bringt wieder übermäßigen
Dreiklang hervor, daher kann jeder Ton des ü Dreiklangs Grundton sein.
Insgesamt gibt es nur 4 verschiedene übermäßige Dreiklänge, aus denen sich alle auf den 12 Tönen
möglichen ableiten lassen: C+, C#+ (Db+), D+, D#+ (Eb+)
Übungsbeispiele:
a.)F-Dur: b = unterster Ton eines Sextakkords: wie lautet/en Grundton bzw. Dreiklangstöne:
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Die Hauptdreiklänge stehen auf der I, IV und V Stufe einer Dur- bzw. Moll-Tonleiter. Diese
Dreiklänge enthalten alle Töne der Tonleiter und legen den Charakter der Tonart fest.
I IV V I IV V
2 Systeme der Harmonielehre (zeigt Bauprinzip der Zusammenklänge, deren Typen und
Hierarchie): die beiden Systeme unterscheiden sich nicht in der praktischen Tonsatztechnik oder in
den Grundlagen der Akkordlehre (+ harmonische Verwandtschaften), sondern nur bei der
Beurteilung komplizierter Akkordstrukturen sowie harmonischen Beziehungen.
Stufentheorie: Töne der Tonleiter als Stufen von I – VII bezeichnet, wobei jeder Platz bestimmten
Stellenwert hat: II = Moll-Dreiklang auf 2. Ton der Tonleiter (in Dur)
Funktionstheorie: System verwandtschaftlicher Beziehungen, das sich von einem tonalen Zentrum
aus ausbreitet; 2 Grundqualitäten: „Quintverwandtschaft“ und „Terzverwandtschaft“ =
Hauptharmonien und Nebenharmonien
(Großbuchstaben stehen für Dur, Kleinbuchstaben für Moll)
Die Tonika stellt das Zentrum dar und wird von dem „Oberdominantbereich“ und dem
„Unterdominantbereich“ (=Subdominante) umgeben.
F C G
S T D
Unter- Ober-
dominante dominante
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I – IV – V – I bzw. T – S – D – T (Dur)
Dur: I IV V I TSDT
reines Moll: t s d t (LT fehlt, kaum abschließende Wirkung)
harmonisches Moll: t s Dt (künstlicher LT, im prakt. Gebrauch)
melodisches Moll: t S Dt (kaum gebräuchlich)
• Im vierstimmigen Satz muss ein Dreiklangston verdoppelt werden: meist wird der Grundton
verdoppelt (wenn möglich); die Quint dann, wenn besondere Gründe dafür sprechen; die
Terz sehr selten (wenn die Terz LT ist, darf sie nicht verdoppelt werden)
Vierklänge können in der Engen, Gemischten oder Weiten Lage notiert werden:
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Der Begriff „Lage“ hat noch eine andere Bedeutung und meint quasi die Stellung des Dreiklangs.
Der Melodieton (im Sopran und dessen Abstand zum Bass) des Ausgangsklangs bestimmt die Lage:
• Quintlage: Quint des Dreiklangs ist Melodieton; in C: g
• Oktavlage: Grundton ist Melodieton; in C: c
• Terzlage: Terz ist Melodieton; in C: e
Bewegungsarten:
• Gerade Bewegung: Stimmen gehen in die selbe Richtung (oben oder unten): schritt- oder
sprungweise
Sonderform: Parallelbewegung: gleiche Richtung und gleicher Abstand z.B. Terz- oder
Quintparallelen
• Seitenbewegung: eine Stimme bewegt sich, während die andere liegen bleibt
• Gegenbewegung: Stimmen bewegen sich in entgegengesetzte Richtung
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Akkordverbindungen: (Hauptdreiklänge)
Bei der Aufeinanderfolge von Akkorden (z.B. I – V – I) dürfen Harmonien nicht unvermittelt
nebeneinander gestellt werden, sondern müssen organisch „verbunden“ werden.
T S T S T S t s t s t s
D T D T D T D t D t D t
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S D S D S D s D s D s D
I IV V I I IV V I I IV V I
Charakteristisch für den Abschluss V – I ist der Halbtonschritt des Leittons in einer der
Oberstimmen, während der Bass einen Sprung macht.
Die Kadenz in a-Moll in Quint-, Terz- und Oktavlage:
I IV V I I IV V I I IV V I
t s D t t s D t t s D t
Schlusswendungen:
• Vollschluss: mit kompletter Kadenz T S D T
• Ganzschluss (authentischer Schluss): V – I / D – T ; 2 Arten:
vollkommener Ganzschluss: I endet in Oktavlage (Grundton oben)
unvollkommener Ganzschluss: I endet in Quint- oder Terzlage
• Plagalschluss (Kirchenschluss): IV – I / S – T (oft als Anhängsel nach Kadenz)
• Trugschluss: meist V – VI (an Stelle der erwarteten Tonika erscheint ein Vertreterklang)
• Halbschluss (offener Schluss): endet auf V (D); eher Zäsur oder Einschnitt, kein eigentlicher
Abschluss
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Gegebene Bass-Stimme
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• Bass soll sich nicht mehr als Duodezim (8+5) vom Tenor entfernen (guter Chorklang)
Gegebene Melodie-Stimme
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Nebendreiklänge
Die Dreiklänge auf der II, III, VI und VII Stufe werden Nebendreiklänge oder Nebenstufen
(Stufentheorie) genannt. Die Nebenstufen sind meist „Stellvertreter“ der Hauptstufen.
Terzverwandtschaften
in C-Dur: kl 3 ↓
in a-Moll (rein): kl 3 ↑
• III C-Dur = Tonikaparallele (tP: t weil Moll, P weil Dur)
• VI F-Dur = Parallele v. d-Moll (s) → Subdominantparallele (sP)
• VII G-Dur = Parallele v. e-Moll (d) → Dominantparallele (dP)
→ VI hat Tonika-Funktion
→ III und VII haben D-Funktion
→ II hat S-Funktion
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Erweiterte Harmonisation von Liedern durch Vertreter- oder Substitutklänge (substituere, lat. = an
die Stelle setzen)
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Medianten
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V VI
in Dur: D Tp (in C: G a)
in Moll: D tG (in a: E F)
In Dur (C)
Der Leitton „h“ muss aufwärts geführt werden, dadurch ergibt sich im Dreiklang VI eine
Terzverdopplung.
Verbindung V – VI in Dur
In Moll (a)
Der Leitton „gis“ muss aufwärts geführt werden → VI Terzverdopplung (ü 2-Schritt ist zu
vermeiden, weil unsanglich)
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Verbindung V – VI in Moll
I IV V VI IV V I
• Terzverdopplung bei VI
• Weiterführung von VI nach IV: gleicher Ton (3) eher in Mittelstimme liegen lassen, weil
mehr Bewegung im Sopran schöner
Dur:
Moll:
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Harmonisierung:
1
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Septakkorde
Fügt man einem Dreiklang eine weitere Terzschichtung hinzu (Terz über Quint = Septim über
Grundton), so entsteht ein Septakkord (=Vierklang)
Es gibt verschiedene Arten von Septakkorden, die aus leitereigenen Septakkorden bzw. Vierklängen
hergeleitet werden können:
• Kleiner Dur-Septakkord: Dur-Dreiklang + kl Terz (kl 7) (g-h-d-f)
Sonderform: Dominantseptakkord, der immer auf der Dominante (V) steht und sich
(meistens) in die Tonika (I) auflöst: in C: G7→C
• Großer Dur-Septakkord (Major-Akkord): Dur-Dreiklang + gr Terz (gr 7) (c-e-g-h)
Tonika-und Subdominant-Funktion
Symbole:
• Großer Moll-Septakkord (Gemischter Septakkord): Moll-Dreiklang + gr Terz (gr 7)
(a-c-e-gis)
Symbole:
• Kleiner Moll-Septakkord: Moll-Dreiklang + kl Terz (kl 7) (a-c-e-g)
Symbole:
• Halbverminderter Septakkord: verminderter Dreiklang + gr Terz (kl 7) (c-es-ges-b)
Symbole:
• Verminderter Septakkord: verminderter Dreiklang + kl Terz (v 7) = 3 kleine Terzen
übereinander (h-d-f-as)
Symbole:
- vertritt häufig die Dominante: als verkürzter Septakkord ohne Grundton aufgefasst:
(g)-h-d-f-as = G7/9-
– enthält zwei Tritoni: h-f, d-as
– alle Umkehrungen sind klanglich gleich: jeder Ton kann Grundton sein, enharmonische
Umdeutungen möglich → es gibt nur 3 klanglich verschiedene verminderte
Septakkorde: Cº7, Cisº7 (=Dbº7) und Dº7
– jeder Akkordton kann Leitton sein und daher ist jeder verminderte Septakkord
dominantischer Funktion befähigt, vier Moll- und die gleichnamigen Durtonarten zu
erreichen (Modulation)
Hº→C/Cm Dº→Es/Esm Fº→Fis/Fism Asº→A/Am
– Der verm. Septakkord war lange Zeit stärkstes Ausdrucksmittel für seelische Zustände
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wie Schmerz, Todesbewusstsein, Sehnsucht und Leid (v.a. Barock), aber auch für Zorn
und Wut (Beethoven)
– Großer übermäßiger Septakkord: übermäßiger Dreiklang + kl 3 (gr 7) (c-e-gis-h)
Dieser Septakkord kommt eher selten vor
Symbole:
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C-Dur:
a-Moll (rein):
a-Moll (harmonisch):
a-Moll melodisch:
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Der Septakkord auf der Dominante (= Dominantseptakkord, D7) tritt am häufigsten auf und löst
sich normalerweise in die Tonika auf. Der D7 wird auch gerne in Kadenzen eingesetzt.
Analog zum Dreiklang kann man auch beim (D)7 Umkehrungen bilden, indem man den untersten
Ton nach oben versetzt (oktaviert) und so entstehen neben der Grundstellung drei Umkehrungen:
• Grundstellung: g-h-d-f (=D7 in C-Dur)
unvollständiger D7: anstelle der Quint kann Oktav treten g-g-h-f
verkürzter (D)7: ohne Grundton (=v Dreiklang): (g)-h-d-f
• 1.Umkehrung: Quintsextakkord mit Terz im Bass: h-d-f-g / Symbol:
• 2.Umkehrung: Terzquartakkord mit Quint im Bass: d-f-g-h / Symbol:
• 3.Umkehrung: Sekundakkord mit Septim im: f-g-h-d / Symbol:
Die Umkehrungen des D7 sollten immer vollständig sein.
Erweiterte Akkorde
Besonders spannungsreiche Akkorde entstehen, wenn man Septakkorde durch zusätzliche Töne
erweitert (Tensions):
• C9 = C7/9 = Nonenakkord (auch als Dominantseptnonenakkord auf der V möglich: mit gr 9
oder mit kleiner 9 / b9)
• C6: mit großer Sext
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• sus: meist sus2 oder sus4 = Terz wird durch Sekund oder Quart ersetzt
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Symbolliste 1
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Symbolliste 2
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Doppeldominanten / Zwischendominanten
Die Doppeldominante (auch Wechseldominante) ist ein Dur-Dreiklang auf der II. mit starker
Dominantfunktion für die V. der Stammtonart, d.h. = die Dominante der Dominante (also eine
doppelte Dominante).
In C-Dur: D-Dur (auch mit Sept) = Dominante von G=V in C
Zwischendominante (auch Nebendominante): kann auf jeder Stufe stehen und bezieht sich immer
als Dominante (=Durakkord) auf einen Zielklang, dessen Grundton ebenfalls leitereigen ist.
In C:
III: E(7)→Am I: C(7)→F VI: A(7)→Dm VII: B(7)→Em
(D) (VI) (D) IV (D) II (D) III
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Verbindung II – V: zusätzlich zur Zwischendominante kann vorher noch die II. Stufe des
Dreiklangs eingeführt sein → so erhält man eine II(7) – V(7) – I Kadenz in die „quasi neue Tonart“.
Diese zusätzlich eingeführte II. Stufe wird auch als verwandte II.Stufe bezeichnet.
Die II-V Fortschreitung kommt auch in der Jazz-Kadenz vor, die auf leitereigenen Vierklängen
beruht. Statt der IV. Stufe kommt deren Parallele als Mollseptakkord bzw. halbverminderter
Septakkord.
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Die Dominante kann durch einen Akkord im Tritonusabstand (bII. Stufe) vertreten werden, da diese
Akkorde zwei gleiche Funktionstöne haben:
G7 g h d f
Db7 des f as ces
Jeder Dominantseptakkord bzw. kleine Dur-Septakkord (auch jede Zwischendominante) kann durch
eine Substitutdominante ersetzt werden (wenn es die Melodie zulässt).
Beispiel:
Nun werden alle Zwischendominanten im obigen Beispiel durch ihre Tritonusvertretung ersetzt:
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