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Waffen Revue 84 - Text

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'WAFFEN

ÜREVUE

n»nnr^..- v * r

r,62-cm-Pak 36
zielrakete „Rheinbote“
Pionier-Sturmboot
z. 34-cm-K. M 1912 (E)
M-cm-Kanone L/50 (Kf
Impressum:
„Waffen-Revue" erscheint vierteljährlich, jeweils im 1. Monat des Quartals.
Verlag: Journal-Verlag Schwend GmbH, Schmollerstr. 31, Postfach 100340, 7170 Schwäbisch
Hall, Telefon (0791) 4 04-500, Telex: sch d 74 898, Telefax (0791) 4 2920.
Bankverbindungen: Baden-Württembergische Bank, Filiale Schwäbisch Hall, Konto Nr.
‘WAFFEN
8290619900 (BLZ 62230050), Deutsche Bank, Filiale Schwäbisch Hall, Konto Nr. 1 100213
(BLZ 62070081), Postscheckkonto München 204390-806.
Herausgeber und Chefredakteur: Karl R. Pawlas, Am Kirschrangen 9, 8603 Ebern.

Verlagsleiter: Ernst Sommer, Anschrift des Verlags.


FtEVUE
Druck: W. Tümmels GmbH, 8500 Nürnberg.
Einband: Großbuchbinderei Gassenmeyer GmbH, Obermaierstraße 11,8500 Nürnberg 60.

Abonnementspreise (inkl. 7 % Mehrwertsteuer):


Einzelverkaufspreis: Inhaltsverzeichnis
DM 9.50, sFr. 9.50, öS 76.-
Inland
Jahresbezugspreis inkl. Porto DM 36.50
Vierteljahresbezugspreis inkl. Porto DM 10- Seite
Ausland
Jahresbezugspreis DM 34.50 zuzügl. Porto DM 4.40
Vierteljahresbezugspreis DM 9.50 zuzügl. Porto DM 1.10
3 Schießgerät M 72 US-Army
„King Cobra"
Alleinauslieferer für Österreich: AMOS Buch- und Zeitschriftenvertriebsgesellschaft mbH, 7 Die 7,62 cm Pak 36
Breitenser Straße 24, A-1140 Wien, Telefon (02 22) 92 24 55.
Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 2 gültig. Annahmeschluß ist 6 Wochen vor Erscheinen. Bei
31 Das Pionier-Sturmboot 39"
Nichterscheinen infolge höherer Gewalt (Streik, Rohstoffmangel usw.) besteht kein Anspruch auf
Lieferung. Abonnenten erhalten in diesem Falle eine Gutschrift für den Gegenwert. Ein Schaden¬
53 Fernzielrakete Rh Z 91 /9 „Rheinbote“
ersatzanspruch besteht nicht. 83 Die 21 -cm-Kanone U50 (Kp)
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit Namen
oder Initialen gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt die der 89 Französisches Eisenbahngeschütz
Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages 34-cm-Kanone, Modell 1912 (E)
gestattet.
109 Panzerabwehrwerfer 600 und 1000
Alle Urheberrechte Vorbehalten. im 2. Weltkrieg, Teil 3
Gerichtsstand und Erfüllungsort ist der Sitz des Verlages.
135 Waffen und Gerät der deutschen
Quellenhinweis: Wehrmacht, „Gerätliste“, Teil 2
Wenn in den Beiträgen nichts anderes vermerkt, gelten für die Wiedergabe der Unterlagen folgende
Quellen:
Fotos und Zeichnungen stammen aus dem Bildarchiv Pawlas (gegründet 1956) mit einem derzei¬
tigen Bestand von rund 200000 Darstellungen.
Die Textbeiträge stützen sich auf die Auswertung der Materialien des „Archiv Pawlas" bei einem
derzeitigen Bestand von rund 6000 Bänden Fachliteratur, 50000 Zeitschriften sowie zahlreichen
Original-Unterlagen über die Herstellung und den Gebrauch der beschriebenen Waffen. Titelbild: Die 7,62-cm-Pak 36 im Auto- und
Die Wiedergabe erfolgt stets nach systematischer Forschung und reiflicher Prüfung sowie nach Technik-Museum in 6920 Sinsheim bei Heidelberg.
bestem Wissen und Gewissen.

Waffen-Lexikon 0000-000-0 Waffen-Revue 84 1


Schießgerät M 72 US-Army

„King Cobra“
D as Deutsche Waffen-Journal ist
als Europas führendes, monat-
sern Fachwissen aus allen Bereichen der
Waffen-und Munitionstechnik sowie der
Bitte Probehefte anfordern vom
äl k
"J
Journal-Verlag
Schwend GmbH
Damit Flugzeugbesatzungen, nachdem sie sich über unbewohnter Wildnis, etwa mit dem
Fallschirm, retten konnten, sich gegen wilde Tiere verteidigen oder ein eßbares Wild erlegen
konnten, obwohl ihr Flugzeug abgeschossen oder abgestürzt und die darin befindlichen
lieh erscheinendes Fachmagazin Waffengeschichte und des Schießsports, D-7170 Schwäbisch Hall
Waffen verbrannt sein sollten, entwickelte man sogenannte „survival kits“, also Überlebens-
Postfach 100340
für Waffensammler, Jäger und Sport- Es ist Nachschlagewerk und Fundgrube Ausrüstung. Eine wichtige Waffe ist das Schießgerät M 72 US-Army „King Cobra“, welches
Telefon (0791) 404-500
schützen in über 50 Ländern unserer zugleich für alle, die Aktuelles über ihr man wegen seiner geringen Größe von 94,5 mm x 38 mm bequem in die Uniform- oder
Fax (0791) 42920
Hemdtasche stecken kann.
Erde verbreitet. Es vermittelt seinen Le- Hobby erfahren wollen. Telex 7 4 898, Btx. - 271001 #
Das Gerät besteht aus einem flachen Gehäuse mit nur 11 mm Dicke, welches nicht ganz in der
Mitte auseinandergeklappt werden kann, nachdem man den Arretierhebel an der Seite gelöst
hat. Im vorderen Teil sind 2 als Läufe ausgebildete glatte Bohrungen, in die jeweils eine
Patrone im Kaliber .22 Magnum (auch als .22 US-A.F. Survival bekannt) eingeschoben werden
kann. Um Platz zu sparen und den Rückschlag des kleinen Geräts zu mildern, verwendet man
glatte Läufe, die ohnedies mit 41,5 mm nur die Länge der Patrone haben und nicht als Führung
ESÜ informiert für die Geschosse dienen. Die Patrone, basierend auf der .22 Hörnet, hat eine Hülse mit Rand,
der sich in eine Ausfräsung im Lauf einfügt, und ein Spitzgeschoß von 13,6 mm Länge. Die
über Trends, waffentechnische Ent¬ Patronenhülse ist 35 mm lang, hat einen Durchmesser am Rand von 8,7 mm, am Boden von
wicklungen und Marktneuheiten in 7,45 mm und am Hals von 6,07 mm, während das Geschoß einen Durchmesser von 5,56 mm
den Bereichen Jagd, Sportschießen hat. Im größeren Teil des Gehäuses sind zwei Abzugvorrichtungen untergebracht, die einzeln
betätigt werden. Die Schlagbolzen sind federnd gelagert.
und Waffensammeln.

M berichtet
über Fachmessen, nationale und
Die Patrone .22 US A.F. Survival
internationale Schießsportveran¬
staltungen, Museen und Sammlun
gen und relevante Themen.

ESJH unterrichtet
SHQsW
über waffentechnische Probleme
Wiederladen, Ballistik, Patronen
und Waffengeschichte
Mitteilungen der DEVA, Deutsche
' Versuchs- und Pnifanstalt für Jagd-
und Sportwaffen e.V.
Offizielles Organ des Kuratoriums zur
Forderung historischer Waffensammlungen e.V.
v Offizielles Organ des Verbandes für .
\ Waffentechnik und -geschichte e.V. /y Bild 1: Blick auf die Waffe von oben. Die Abzüge sind entspannt.

Waffen-Lexikon 1115-801 -2 Waffen-Revue 84 3


Zum Schießen
werden die beiden schraubenartigen Knöpfe, nachdem die Waffe geladen wurde, zurückge¬
zogen, bis die beiden unter Federdruck stehenden Schlagstücke in der hinteren Position
einrasten. (Bild 2) Dabei bewegen sich die beiden Auslöshebel, die als Abzug fungieren, nach
oben (Bild 6). Dabei muß man sehr vorsichtig hantieren, weil die Waffe keine Sicherung hat.
Beim Herunterdrücken der Auslösehebel, was einzeln oder gemeinsam vor sich gehen kann,
werden die unter Federdruck stehenden Schlagstücke freigegeben, treffen auf den Schlag¬
bolzen und zünden über diesen die Patrone. Das Schießen kann nur auf kurze Entfernungen
erfolgen, weil die Waffe keine Visierung hat und das Zielen viel Gefühl für die Schußrichtung
erfordert. Da man das Gerät sehr gut in der hohlen Hand verstecken kann, ist natürlich auch
die Bekämpfung eines etwaigen Gegners auf kurze Entfernungen möglich, wofür allerdings
zunächst nur die Abgabe von 2 Schüssen in Frage kommt, bevor die Waffe eventuell wieder
geladen und gespannt werden kann.

Die Beschriftung
auf der Waffe ist leider auf den Fotos nicht gut lesbar. Sie lautet: in oberster Zeile: King Cobra,
darunter: .22 Magnum, darunter: M 72 und ganz unten: U.S. Army.
Die 7,62-cm-Pak 36
Neu aufgelegt! Der Einmarsch der Deutschen in die Sowjetunion am 22.6.1941 ist so überraschend und der
weitere Vormarsch so zügig erfolgt, daß den deutschen Truppen bereits in den ersten Wochen
riesige Mengen an Geschützen und der dazugehörigen Munition in die Hände gefallen sind.
Weil sich schon sehr bald ein Mangel an deutschen Geschützen für die stark anwachsende

Das große Code-Buch Geheim!


Wehrmacht herausstellte, beschloß man sofort, die erbeuteten russischen Geschütze auf
deutscher Seite einzusetzen.

Die Geschütze bekamen eine sogenannte Beutenummer, und für die in großen Stückzahlen
erbeuteten Waffen wurden eiligst deutsche Bedienungsanleitungen gedruckt, wie beim
Kaliber 7,62 cm:

Oberkommando des Heeres


Bestell- 290 = 7,62-cm-lnfanterie-Kanonen-Haubitze russ. 27 am 1.11.1941
(Chef der HccrcvU%lunj> und Befehlshaber des hrsat/heetesl

IIcereswaffcnsiml Wa Z 2 Nr. 1121 295/1 = 7,62-cm-Feldkanone russ. 02/30 (LV30)


295/2 = 7,62-cm-Feldkanone russ. 02/30 (L/40)
am 1. 2.1942
am 1. 2.1942
296 = 7,62-cm-Feldkanone russ. 36 am 1.11.1941
800 Seiten, 297 = 7,62-cm-Feldkanone russ. 39 am 1. 2.1942
Format 14,8 x 21 cm
Liste Aber bald stellte es sich heraus, daß die russische Originalmunition doch nicht in den Mengen
vorhanden war, wie man sie für die großflächigen Angriffe benötigte. Anstatt nun die
der

Fertigungskennzeichen für DM Patronenhülsen mit den russischen Maßen nachzubauen, beschloß man, den Ladungsraum
der Geschütze, auf die man keinesfalls verzichten wollte, so aufzubohren, daß die Munition
Waffen, Munition und Gerät der deutschen 7,5-cm-Pak 40 daraus verschossen werden konnte. Die Patronen bestanden
(Nach Huchstiiben|>ruppen geordnet) 49.80 nun aus der Patronenhülse der 7,5-cm-Pak 40 und den Geschossen mit der Zentrierwulst für
die 7,62-cm-Rohre. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde in den meisten Fällen auf die
Berlin 1944 Patronenhülse der Geschützname aufschabloniert, und die Geschosse erhielten eine weiße
Gedruckt im Oberkommando des Meeres
Lieferbar Geschoßspitze als Kennzeichen für das Kaliber 7,62 cm.

Onalnalg«t>ouo' Nachdruck. hufauawaMn von


ab Ende Die Begründung für die Abänderung der russischen Geschütze ist allerdings etwas kurios.
Karl R PawUt. PubkiNhtcha« Archiv lur Mikur- und Waltonwawn
April 1991
Nurnbarg 1977

Bekanntlich sind während des Zweiten Weltkrieges alle Ausrüstungsge¬


genstände der Wehrmacht zum Zwecke der Geheimhaltung mit verschlüs¬
selten Fertigungskennzeichen versehen worden, wie Waffen, Munition,
Fahrzeuge, Nachrichtengeräte, Optiken, Lederzeug, Munitionskisten, Ver¬
packungsmaterial, Magazine, Flugzeugteile und eben sämtliches Gerät,
das beim Heer, bei der Marine und bei der Luftwaffe Verwendung fand. Sie
finden in diesem interessanten Nachschlagewerk auf rund 800 Seiten die
genauen Anschriften zu 8887 Geheim-Code-Bezeichnungen, und zwar
der einstelligen von „a bis z“, der zweistelligen von „aa bis zz“ und der
dreistelligen von „aaa bis ozz“, die von 1940 bis 1945 vergeben wurden.

Bestellungen
richten Sie bitte
Journal-Verlag
an nebenstehende Schwend GmbH
Anschrift: Postfach 100340, 7170 Schwäbisch Hall Bild 1: 7,62-cm-Feldkanone 296 (r)

6 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 0000-000-0 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue 84 7


So schickte der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht unter der Nr. WFst/L Nr. 002543/ So braucht es uns nicht weiter zu wundern, daß die Organisations-Abteilung III des OKW am
41 g.Kdos. bereits am 30.10.1941 an den Oberbefehlshaber des Heeres, an den OKH-Chef 11.5. 1942, also fast 7 Monate später, folgenden Text in ihr Kriegstagebuch aufnehmen
H. Rüst u.B.d.E., an das OKW-Wirtschafts-Rüstungsamt, an das Allgemeine Wirtschaftsamt mußte:
und an die Entwicklungsabteilung ein Rundschreiben, in dem es u. a. wie folgt lautet: „Das Auftreten neuer schwerer und schwerster russischer Panzer, deren Bekämpfung mit den
„Nach Truppenmeldungen ist ein offenbar neuartiger, schwerstgepanzerter russischer bisherigen deutschen Pz.-Abwehrwaffen nur ungenügend möglich war, forderte den Winter
Kampfwagen in letzter Zeit vor Heeresgruppe Mitte aufgetreten, dessen Panzerstärke und über, mit Anspannung aller Kräfte, daran zu arbeiten, dem Ostheer für die im Sommer 1942 zu
Form den vorhandenen Abwehrwaffen bis auf nächste Entfernungen Widerstand leistete. erwartenden Kämpfe hochwertige Pakgeschütze mit höchsten Durchschlagsleistungen zu
Der Führer hat folgende Anweisung erteilt: schaffen.
I. Die Fertigung der 5-cm-Pak ist bis auf weiteres mit 250 Stück monatlich fortzusetzen, An solchen Geschützen kamen den Winter über folgende Typen aus der Fertigung:
nachdem die leichte 3,7-cm-Pak sich bereits weitgehend als unwirksam bewiesen hat und
künftig mit ihrem Ausfall gegen schwerere Panzerung zu rechnen ist. 1. le. Pak 41 (konisches Rohr mit Endkaliber 27 mm) - vorgesehen für Geb.- und leichte
2. Die im Anlauf begriffene Pak 44 (7,5 cm) ist ebenso wie die Umwandlung der russischen Divisionen. Für das Heer nur 160 Stück verfügbar (Wolframmangel).
Beutegeschütze 7,62 cm (mit Spreizlafette) mit größer Beschleunigung und in möglichst 2. 7,62-cm-Pak (r) (russische Beutekanone, die durch Aufbohren des Ladungsraumes und
großem Umfange herauszubringen und der Front zuzuführen (gezogen mit 11 Zugkraftwa¬ Schaffung einer deutschen Pz.-Granate zur schweren Pak umgearbeitet wurde). Sie wurde
gen); Verzögerung durch später beabsichtigten Einsatz der Pak 44 auf Selbstfahrlafette in folgenden Typen herausgebracht:
darf nicht eintreten.“ a) als Sfl. mit dem Fahrgestell des Pz. II (Fl) und dem Fahrgestell des Panzers 38 t -
bestimmt für schnelle Verbände und Heerespanzerjäger-Abteilungen,
Die weiteren Punkte des Schreibens betreffen andere Waffen.
b) als mot. Z-Geschütz - für Inf.-Div. und Inf.-Div. (mot.).
Als Entschuldigung für den Geschützmangel im allgemeinen und für die Panzerbekämpfung 3. 7,5-cm-Pak 41 (konisches Rohr mit Endkaliber 55 mm). Nur 150 Stück verfügbar (Wolf¬
im besonderen mußte das Auftauchen „schwerstgepanzerter russischer Kampfwagen“ her¬ rammangel) - vorgesehen für Inf.-Div und Inf.-Div. (mot.).
halten. Schon 4 Monate nach Beginn des sogenannten Rußland-Feldzugs scheuten sich 4. 7,5-cm-Pak 40 (mot. Z.) - für Inf.-Div., Geb.-Div. und le. Divisionen vorgesehen."
Hitler und Keitel nicht, indirekt zuzugeben, daß die Bewaffnung der deutschen Truppen
Dann folgt eine Reihe von Verfügungen, die erlassen wurden, und schließlich auch noch
höchst unzureichend war. Allerdings tat man dies nur als „Geheime Kommandosache“ und
folgender Absatz:
nur einigen hohen Dienststellen gegenüber.
„Den nicht für Operationen vorgesehenen Verbänden werden zur Erhaltung ihrer Kampfkraft
Beutewaffen, für ihre schnellen Verbände, die keine Kfz neu zugewiesen bekommen, Fahrrä¬
der zugewiesen.“

Bild 2: 7,62-cm-Feldkanonen 296 (r) in sowjetischer Stellung Bild 3: 7,62-cm-Feldkanone 296 (r) in Finnland

8 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue 84 9


Über die Besprechung mit Hitler schreibt Minister Speer in seinen Protokollen am 4. 6.1942:
Am 10. 4.1943 schreibt Speer in seinen Protokollen:
„Die 100 gemeldeten 7,62-Rohre sind beschleunigt in Selbstfahrlafette 38 (t) einzubauen.“
„Der Führer hält eine größere Fertigung von Hohlladungen - für die 7,62-cm-lnf.Gesch. (r) -
Im Kriegstagebuch der Org.Abt. III des OKW befindet sich am 18. 8.1942 folgender Eintrag: nicht für notwendig. Es soll hier-das Hauptgewicht auf die Sprenggranate gelegt werden."
„Um die Zahl der brauchbaren Panzerabwehrwaffen zu erhöhen, hat nach Durchführung von
Versuchen der Führer entschieden, daß neben der bisher verwendeten russischen F.K. 296 Es ist leider nicht bekannt, um welches Geschütz es sich hier handelt, welches wohl nicht als
auch die etwas kürzere F.K. 297 aufgebohrt und als 7,62-cm-Pak umgearbeitet wird.“ Pak gedacht war.

Während die Feldkanone 296 (r) nach dem Umbau als „7,62-cm-Pak 36", ohne einen Hinweis Und am 5. 8. 1943 finden wir im Kriegstagebuch des OKW/Organisations-Abteilung III
auf ihren russischen Ursprung, also auch ohne den Buchstaben (r), in Dienst gestellt wurde, folgenden Eintrag:
geschah dies bei der Feldkanone 297 (r) mit derselben Gepflogenheit als „7,62-cm-Pak 39". „Generalstab des Heeres ist einverstanden mit folgenden Änderungen:
Und etwas über einen Monat später, am 12.9.1942, befindet sich in dem Kriegstagebuch der a) die 7,62-cm-F.K. 288 (r) als Pak vorzusehen,
Org.-Abt. III des OKW folgender Eintrag: b) die 7,62-cm-F.K. 298 (r) als Feldkanone vorzusehen,
c) die Ladungsräume der 7,62-cm-F.K. 288 (r) und F.K. 298 (r) entsprechend den Ladungs¬
„Im Zuge der Ausnutzung von Beutewaffen wurde zur Überbrückung des Mangels an s. Pak räumen der 7,62-cm-Pak 36 und 7,62-cm-F.K. 39 aufzubohren
die Ausnutzung der russischen Feld-Kanone 7,62 cm (297) vom Führer befohlen. Die Leistun¬
gen der Waffe liegen nach entsprechender Umarbeitung etwa 10 bis 15 % unter der der Pak 36 Inzwischen stellten sich Mängel bei der Produktion der deutschen Munition für die 7,62-cm-
Pak 36 heraus. Hierüber lesen wir in den „Arbeitsnachrichten" vom 30.4.1944 wie folgt:
(r).
Weil aber die vorhandenen Stückzahlen dieser beiden Geschütze bei weitem nicht ausreich¬
ten, den Mangel zu beheben, wurde die Einführung auch weiterer russischer Geschütze
befohlen.
Ladung für 7,62-cm-Pzgr. 39
Schießen am 19. 4. 44 in Hill.
Hierüber schreibt Minister Speer über seine Besprechungen mit Hitler vom 7. und 8.11.1942
wie folgt: Zweck:
Überprüfung der Ladung.
„1. Der Führer fordert eine Aktion, um die erbeuteten etwa 1800 russ. 7,62-cm-lnfanterie-
Nach Mitteilung Wa Prüf 1/A-1 lag die V0 der 7,62-cm-Sprgr. 39 beim Schußtafelschießen zu
Kanonen-Haubitzen kurzfristig truppenfähig zu machen. Er ist damit einverstanden, daß die
hoch.
ersten 120 Geschütze zunächst in der bisherigen Lafette bleiben und einschließlich 24 000
Schuß sofort der SS zur Verfügung gestellt werden. Hierbei sollen in erster Linie mit Gummi Ergebnis:
oder mit Schwammgummi versehene Geschütze verwendet werden. Zur Überprüfung wurden 14 Schuß wie folgt laboriert und verschossen:
Für die übrigen Geschütze ist beschleunigt endgültig die Frage zu klären, welche Spreizlafette 50 g Nz.Man.N.P. (1,5-1,5)
für den Einbau in Frage kommt. Wieweit hierbei auf Lafetten Pak 38 aus der laufenden + 1 PI.MN-Gewebe
Produktion zurückgegriffen werden kann, wird vom Führer im Zusammenhang mit der + 775 g Gu.BI.P.-AO-(4 • 4 • 0,6) rdf. 43/1
endgültigen Entscheidung über eine evtl. Herabsetzung der Forderung Pak 38 noch festge¬ einschl. 1 Digl.Kr.R.-10,5-(580-14/12)
legt.“ + 20 g Kaliumsulfat als Vorlage

Am 18.1.1943 berichtet Minister Speer in seinen „Führerprotokollen": Es ergaben sich folgende Werte:
1. Serie PT+10°C ' V0 m/s Pat
„Der Führer befiehlt nochmals die sofortige Vorziehung der Instandsetzung der 7,62/297 (r)
564,7 2013
und erwartet kurzfristige Vorlage eines neuen Terminplans."
(10,0) (616)
Aus Mangel an Pak-Geschützen sollte also offenbar dieses Geschütz schnellstens als 7,62- 563,7 1874
2. Serie PT +10°C
cm-Pak 39 eingeführt werden.
(8,1) (359)
Die Aktionen mit der Inf.-Kanonen-Haubitze gingen anscheinend etwas schneller voran. Mittel wurde aus Serien von 7 Schuß gezogen.
Hierzu schreibt nämlich Speer in seinen Protokollen am 6. 3.1943:
Folgerung:
„Dem Führer gemeldet, daß die ersten 740 Infanterie-Kanonen-Haubitzen instand gesetzt Die V0 liegt im Rohr mit 2009 Schußbelastung um 14,7 m/s bzw. 13,7 m/s zu hoch.
sind und daß weitere 760 bis Ende April ausgeliefert werden. Der Führer hat diese Geschütze
Planung:
für den Einsatz im Westen bestimmt."
Wiederholungsbeschuß aus Rohr mit geringer Schußbelastung.
Und am selben Tag schreibt Speer:
Dennoch sollten auch in der Folgezeit alle verfügbaren russischen Geschütze eingesetzt
„Dem Führer gemeldet, daß die ersten 400 Stück 7,62-Feldkanonen 39 bis zum 12. Mai
werden, weil deren Leistung zufriedenstellend waren und deren etwa notwendige Instandset¬
ausgebohrt und einsatzfähig sind, daß die Fertigstellung der weiteren 370 mit Verschluß bis
zung leichter durchzuführen war als die Herstellung neuer Geschütze, für die es kaum noch
zum 30. Juni angestrebt wird und der Rest von etwa 250, wofür neue Verschlüsse angefertigt
Rohstoffe gab.
werden müssen, bis 31. Juli ausgebracht werden soll.

10 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue 84


Und so schreibt Minister Speer über seine Besprechung mit Hitler vom 1. und 2. 9.1944 in Ergebnis der V0- -Messung:
seinen Protokollen wie folgt: Schr.-Patr. gemessen Schußtafel Diff. V0-Stre,uung
„Die Aktion zur Instandsetzung der Beutegeschütze 7,62 cm, 12,2 cm und 15,2 cm ist mit 312 634 m/s 626 m/s + 8 m/s 20 m/s
Nachdruck voranzutreiben. Voraussetzung für den Einsatz ist aber die rechtzeitige genügende 614 m/s" 626 m/s -12 m/s 6 m/s
Versorgung mit Munition, wobei Schwerpunkt zu legen ist auf die Munition für die 7,62-cm- 312/2 475 m/s 476 m/s - 1 m/s 25 m/s
Inf.-Kan.-Haub. auf die 12,2-cm-s-FH und die 15,2-cm-Kan.-Haub.“ 469 m/s 476 m/s - 7 m/s 23 m/s

Einen Einblick in die Fertigung der Munition für die 7,62-cm-Pak 36 zeigt uns auch der Bericht Die große V0-Streuung ergab auch große Treffbildstreuungen. Die Luftsprengpunkte wurden
vom 21.1.1945 in den „Arbeitsnachrichten“. angeschnitten und auf die Breitenstreuung verzichtet. Die Werte in Klammern geben die
Hier heißt es: Schußtafelwerte an.

Entwicklung von legierungsarmem Material 7,62-cm-Pzgr. 39 rot


mittl. Treffpunkt
Von der Firma Vereinigte Oberschi. Hüttenwerke (V.O.H.) wurden 2 Werkproben der 7,62-cm- Patr. Erh. Entfernung Höhe Zünderstellg. Streuung
Pzgr. 39 mit folgender Analyse vorgestellt: m m L50 H50

C Mn Si P S Cr Ni V0 Mo 312 110- 3720 (3900) 30 ( 8) 65 ( 68) 370 70


0,54 0,76 0,71 0,037 0,018 0,94 0,31 0,10 — 312 190- 5120 (5400) 100 (30) 90 ( 94) 190 100
312/2 165- 3600 (3900) 60 (30) 70 ( 73) 380 90
Die Erprobung erfolgte gegen 100 mm/60° mit Vz 740-750 m/s. Ein Teil der Geschosse flog
312/2 265- 5100 (5400) 40 (50) 100 (100) 220 80
quer zur Platte. Der Grund hierfür ist noch nicht geklärt, dürfte aber in der Fertigung der
313 165- 5280 (5400) 100 (30) 84 ( 89) 410 140
Geschosse zu suchen sein. Die restlichen Geschosse blieben beim Beschuß heil und zeigten
gutes Verhalten. 1 /P-3, Ang. Schubotz, Hi-Nord 143
Aufschläge ergaben sich beim 1.) Treffbild 4, scharf; beim 2.) 1, blind; beim 3.) 1 fraglich; beim
Zu dieser Zeit lief der Aufbau des „Volkssturms“ auf vollen Touren. Und weil weder deutsche 4.) 1 blind, 2 scharf; beim 5.) 1 fraglich, 3 blind, von je 10 Schuß.
Geschütze noch auf deutsche Munition abgeänderte russische Geschütze in den benötigten Die Schr.-Patr. 313 (r) wurde durch Ersetzen des Dopp Z 437 (r) durch den Dopp Z 436 (r) - russ
Stückzahlen vorhanden waren, beschloß man für diesen Zweck auch russische Beutege¬ T 6 - hergestellt.
schütze mit russischer Munition einzusetzen. Hierbei mußte man sich allerdings noch mit den
Aufschläge, auch wenn der Knall deutlich hörbar war, konnten bei 30 cm Schneelage aus
verschiedenen Ausführungen der erbeuteten russischen Granaten beschäftigen, worüber wir
400-500 m Entfernung kaum gesehen werden. Obwohl die Sprengpunkte wesentlich höher
in den „Arbeitsnachrichten“ vom 4. 2.1945 wie folgt lesen:
gelegt wurden als die russ. Tafel verlangt, ergab sich eine bedeutende Zahl von Aufschlägen.
Bei richtiger Sprengpunkthöhe wären die schußtafelmäßigen Entfernungen knapp erreicht
7,62-cm-Schrapnell (r) worden, so daß gegen den Gebrauch der Schußtafel nichts einzuwenden ist. Die Zünderfunk¬
tion und die Streuung ist aber unbefriedigend.
Schußtafelüberprüfung
Bemerkt muß noch werden, daß etwa die Hälfte der Geschosse zwischen Hülle und Zünder
Zur Ausrüstung des Volkssturms mußten eiligst Schießbehelfe für russ. Schrapnellpatronen
einen zylindrischen Ring von 5-10 m/m Höhe eingeschraubt hatten, der vermutlich zum
aus der 7,62-cm-F.K. 288 (r) aufgestellt werden. Die russische Schußtafel wurde zu diesem
Gewichtsausgleich für die Kugelfüllung dienen soll.
Zweck überprüft. 3/1,0.Brt. Baudisch, Hi-Süd, Verm. Klostergut
Die russischen Schrapnellpatronen unterscheiden sich nur durch Zünder und Ladung. Es
sollten geliefert werden: Grundsätzliches
60 Schr.-Patr. 312 (r) . Dopp Z 437 - russ n - In der Nachkriegsliteratur wird hier oft einiges durcheinander gebracht und eine wichtige
60 Schr.-Patr. 312/2 (r) Dopp Z 437 (verm. Ladung) Gepflogenheit nicht beachtet:
60 Schr.-Patr. 314 (r) Dopp Z 437/1 - russ ;r -
Um Verwechslungen zu vermeiden, wurden Beutegeschütze, aus denen die Originalmunition
60 Schr.-Patr. 314/2 (r) Dopp Z 437/1 (verm. Ladung)
des jeweiligen Herstellerlandes bzw. ein originalgetreuer deutscher Nachbau im selben
je 40 Dopp Z 437, 437/1 und 436.
Kaliber und mit denselben Abmessungen verschossen wurde, in der Geschützbenennung
Die Aufschriften der Packgefäße stimmten auch mit der Anforderung überein, jedoch nicht der stets mit einem Buchstaben in Klammern versehen.
Inhalt. Alle Schr.-Patr. waren nämlich mit dem 10Oteiligen Brennzünder 437 (r) - russ ... - 22
sek versehen, also alle von der Art 312 oder 312/2. In unserem Falle war es also die 7,62-cm-Feldkanone 296 (r) - russ 36 -, abgekürzt: 7,62-cm-
F.K. 296 (r).
Der erste Schuß Schr.-Patr. 312 mit Zünderstellung 5 detonierte etwa 20 m vor dem Rohr, statt
auf 300 m. Die zur V0-Messung bestimmten Schüsse wurden daraufhin mit Zünderstellung 20 Wurde aber das Geschütz bzw. das Rohr so abgeändert, daß daraus deutsche Originalmuni¬
abgegeben und meist schon im Aufschlag etwa 400 m entfernt scharf. tion verschossen wurde, dann ist der Hinweis auf eine ausländische Herkunft des Geschützes
nicht verwendet worden.

12 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue84 13


In unserem Falle also wurde daraus die 7,62-cm-Pak 36 ohne den Buchstaben (r). ftennblätter fremben (öeräts 60/4
Wußlanb
Eine Verwechslung dieser beiden Geschütze, aus denen unterschiedliche Munition verschos¬
sen wurde, konnte im Einsatz verheerende Folgen haben. - Mfrf) ftennummcr
Das gleiche gilt für die 7,62-cm-Feldkanone 297 (r) - russ 39 -, aus der die russische Munition
verschossen wurde, und die 7,62-cm-F.K. 39, für die die deutsche Munition mit anderen
ruffSBen: 76 mm nYLUKA 1939 296 05 (r) ,
Abmessungen verwendet wurde. ttbf: 76 — 36

Deshalb kommen auch in der sogenannten „Gerätliste“, die als geheime D 97/1 * stets auf dem Mjd) SBett: 7,62 cm Jyelöfanone 296 (r)
n>o nötig er»1
neuesten Stand gehalten wurde, beim Stoffgebiet 5 für Geschütze folgende Ausführungen im läutern mit/ — ruff 36 —
Kaliber 7,62 cm vor: 9Ibf: • ?>62 cm 296 (r)
0707 7,62-cm-Pak 36
0708 7,62-cm-F.K. 39 (Kzg)
0709 7,62-cm-Pak 36 (Pz Sfl)
0716 7,62-cm-F.K. 296 (r)
0722 7,62-cm-F.K. 295/1 (r)
0725 7,62-cm-lnfanteriekanonenhaubitze 290 (r)
0734 7,62-cm-F.K. 295/1 (r) (E)
0744 7,62-cm-F.K. 39 (Bespg)
0746 7,62-cm-Gebirgskanone 307 (r)
0751 7,62-cm-F.K. 39/1 (Sf)
9288 7,62-cm-F.K. 288 (r)
9293 7,62-cm-Gebirgskanone 299 (r)
9294 7,62-cm-le. F.K. 294 (r)
9298 7,62-cm-F.K. 298 (r)
Alle diese Geschütze mit demselben Rohrdurchmesser unterschieden sich logischerweise
entweder in der Geschützkonstruktion oder in der Art der verwendeten Munition.
(6cfd)o6gctDid)f. 6,4 kg Aohrgctoicht (nt Aerfd)luß) 439 kg
V« (grö&tt). 706 m/sec (öasbrud (höd/jtcr) . : . . 2320 at
Schußweite (größte). . . . 13 580 m MiinbiutgsttHicht. 157,7 mt
ßnbungen (Anzahl) geuergctoid)t. 1350 kg
Patrone, 2 ßabimgen Schußfolge. bis 25 je Min
Aoßrroeite. 76,2 mm geuerbereitfdjnft .... 1 Min
Aoßrlänge L/51,1 .... 3895 mm geuerhöße. 1035 mm
Aohrnufbciu $öhenri<htfclb . . . . -5° bis +75
Wantclroljr nt abnehmb tfobcnitiicf Stanbfeftigfeit.
Aoßrlänge (gc3 Seil) L/43 3270 mm Seitenridjtfclb. 60°
3ügc (Anzahl). 32 _ ßafettenart. Sprcijlnf
Drallminfel. 7° 09' gahrgcuMcht . 2400 kg
Xrallängc, 25 ftal .... 1905 mm gahrgefchtoinbigfcit . . . 20 km/Stb
ßabungsraum (gnhalt) . . 1,49 dm8 ‘Bcwcgungsnrt. **39 » W30
Aerfcßlußart 3iclcinrichtutig
Öfllbautom gallbl $Bcr[d)l m 9icd)ts« unabh 3ieIl,$rommeIauf[a|j m Abi g
lt fiinfsabjug, Ausgleicher ([citl Ginbl)
ffortfefeimg fielje 9iücffeite

1.3.43 . 24

Blatt aus „Kennblätter fremden Geräts“, Vorderseite


Bild 4: 7,62-cm-Feldkanone 296 (r) bei den deutschen Truppen

14 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue84


«ücflaufbreinje • «aber Beschreibung der 7,62-cm-Pak 36
glüHiöteitsbrcmfc^n^alt 51 ge[d)io Speid)enräber ober Sd)etben* Hier haben wir es mit dem Geschütz zu tun, dessen Rohr soweit aufgebohrt wurde, daß
räber
«orfjoler (£uft) anstelle der ursprünglichen Patronenhülse mit einer Länge von 384 mm nunmehr die Patro¬
27 bis 30 at, 3nf)alt 5,6 bis 6,11 »ereifung < nenhülse der 7,5-cm-Pak 40 mit einer Länge von 716 mm verwendet werden konnte.
«ttcttauftönge SJoIlgumtni 1150x 150 mm ober £uft*
b3io Stfjroammgummibereifung Von der Waffe unterscheidet man 3 Varianten: . •
üeränbcrlicf), 975 bis 550 mm
940 x210 mm a) 7,62-cm-Pak 36
91d){e b) 7,62-cm-Pak 36 (Pz Sfl 1)
gefcbcrt, getropft 6d)ilb (mit SBleitbe). ... 4 mm
c) 7,62-cm-Pak 36 (Pz Sfl 2)
Spurweite. 1640 mm ßafettengewicfjt. kg
Die Lafette der 7,62-cm-Pak 36 ist als Guß- oder Nietlafette vorhanden. Die Beschreibung ist
im allgemeinen auf die Ausführung in Gußlafette abgestellt. Die Abweichungen der Nietlafette
Setnerfungen : SBortyanben Grbfporne unb sHusgleid)er mit Rette.
sind besonders aufgeführt.
©n Seil ber ©eföütje ift mit M 37 b^w. M 39 beäeidjnet.
Auf der Pz Sfl 1 und Pz Sfl 2 befinden sich ausschließlich die Ausführungen in Gußlafette.

Blatt aus „Kennblätter fremden Geräts", Rückseite


Kennzeichnung
Die 7,62-crri-Panzerjägerkanone 36 (7,62-cm-Pak 36) ist eine halbautomatische, schwere
Schnellfeuerkanone mit Spreizlafette für Kraftzug.
Die 7,62-cm-Pak 36 (Panzerselbstfahrlafette 1) hat das Fahrgestell des Panzerkampfwagens
II Ausf. D 2 und
Beschreibung der 7,62-cm-F K 296 (r) die 7,62-cm-Pak 36 (Panzerselbstfahrlafette 2) hat das Fahrgestell des Panzerkampfwagens
Das eigentliche russische Geschütz mit der Originalbezeichnung „76 mm Puschka 1936“ (=
Büchse) kommt mit Vollgummibelag auf Stahlrädern und mit Luftreifen vor. Äußerlich ist es
dadurch zu erkennen, daß das Rohr nicht mit einer Rohrbremse versehen ist. Diese wurde erst
bei der Abänderung durch die Deutschen angebracht, und zwar auch dann, wenn daraus noch
die russische Munition verschossen wurde. Nur in Einzelfällen, wenn man intakte Geschütze
erbeutet hatte und Munition hierfür zur Verfügung stand und ein Bedarf für deren sofortigen
Wiedereinsatz bestand, wurden sie in der Originalausführung eingesetzt.
Da die übrigen Einrichtungen anschließend beschrieben werden, soll hier auf eine Wiederho¬
lung verzichtet werden. Es sei jedoch festgehalten, daß die Jahreszahl auf dem abgedruckten
Kennblatt für diese Waffe irrtümlich mit 1939 angegeben wurde, obwohl ausdrücklich
vermerkt wird, daß Ausführungen mit der Bezeichnung M 37 und M 39 Vorkommen.

16 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-13


Beide haben die Kzg-Kanone, die ohne Unterlafette, Holme und Räder in die Pz Sfl eingebaut
ist.

Sie bekämpfen Panzerziele mit, Panzergranaten und lebende Ziele mit Sprenggranaten in
direktem Schuß.

Unter Verwendung des Aushilfsrichtmittels 38 kann auch aus verdeckter Feuerstellung


indirekt geschossen werden.

Waffe-
Die 7,62-cm-Pak 36 besteht aus folgenden Hauptteilen:
Rohr,
Lafette,
Bild 6: 7,62-cm-Pak 36 mit Nietlafette, Rohr bei kleinster Erhöhung zugehörige Teile.

Das Rohr
lagert auf der Rohrwiege und besteht aus:
Seelenrohr,
Rohrmantel,
Mündungsbremse,
Rohrklauen mit Schutzblechen und
Bodenstück mit Verschluß.

73

Bild 7 a: 7,62-cm-Pak 36 mit Nietlafette, von links hinten

Abb. 1: Das Rohr. 1 = Seelenrohr, 2 = Rohrmantel, 3 = Rohrklauen, 4 = Schutzblech, 5 =


Mündungsbremse, 6 = Gegenmutter, 7 = Bodenstück, 8 = Haltestück, 9 = Rohrhalter, 10 =
Öffnerhebel, 11 = Führungsbogen, 12 = Öffnerkurbel, 13 = Abzuggriff, rechter.

Das Seelenrohr lagert mit seinem hinteren kegeligen Teil, mit Spiel im Rohrmantel. Es hat
hinten einen Bund, durch den es im Rohrmantel nach vorn abgestützt wird. Am vorderen Ende
ist die Mündungsbremse aufgeschraubt. Das Rohrinnere gliedert sich in den Ladungsraum
Bild 7 b: 7,62-cm-Pak 36 mit Gußlafette und den gezogenen Teil.

Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue 84 19


Der Rohrmantel sitzt auf dem Seelenrohr. Er hat hinten das Gewinde für das Bodenstück und
unten 4 bogenförmige Ansätze zum Befestigen der Rohrklauen. An letzteren sind die Schutz¬ hinten: linkes Sperrstück r (nur Gußlafette)
bleche angeschraubt. rechtes Sperrstück
Sicherungswelle mit Sperrbolzen
An der hinteren Rohrklaue ist links der Mitnehmer für den Rücklaufanzeiger angebracht. Bohrung - mit Verschlußschraube - zum Einschrauben eines Hakens zum Zurückziehen
Das Haltestück, das hinten in der Fuge von Seelenrohr und Rohrmantel eingesetzt ist, des Rohres •
verhindert ein Verdrehen des Seelenrohres. Bezeichnungen „Feuer“ und „Sicher“.

Die Mündungsbremse, die zum Abbremsen eines Teiles der Rücklaufenergie dient - siehe
auch Rohrbremse -, ist mit Linksgewinde aufgeschraubt und durch Keil, Gegenmutter und
Sicherungsblech gesichert, sie hat einen auswechselbaren Einsatzring, der mit Gewindering
verschraubt ist.
Ohne Mündungsbremse darf nicht geschossen werden. Auf Sicherung der Mündungsbremse
ist während des Schießens zu achten.
Die Rohrklauen der Nietlafette sind höher gehalten, so daß die Seelenachse entsprechend
höher liegt. Außerdem ist die Führung der Rohrklauen auf der Rohrwiege anders gestaltet. Ein
Auswechseln der Rohre von Guß- auf Nietlafette und umgekehrt ist nicht möglich.

Das Bodenstück
ist auf dem Rohrmantel aufgeschraubt und wird durch das an der rechten Seite befindliche
Haltestück gegen Verdrehen gesichert. Es nimmt den Verschluß und die Schließereinrichtung
auf und ist durch den Rohrhalter mit den Kolbenstangen der Rohrbremse und des Rohrvorho¬
lers verbunden.
Am bzw. im Bodenstück befinden sich:

Keilloch zur Aufnahme des Verschlußkeiles,


Ladeloch als Zugang zum Ladungsraum,
Kurbelwelle und Verschlußkurbel,
Auswerfer mit Auswerferwelle und Griff,
rechts: Öffnerhebel
Führungsbogen, Öffnerkurbel
links: Mitnehmer
Abzugstange mit Abzugfalle
Lager für Abzugstange
Schließereinrichtung Abb. 2: Bodenstück mit Verschluß. 1 = Rohrklaue, 2 = Gleitschuhe, 3 = Schutzblech, 4 =
Haltestück zur Auswerferwelle Rohrhalter, 5 = Auflagebügel, 6 = Puffer, 7 = Gleitschiene, 8 = Schließereinrichtung, 9 =
Auswerferhebel Lagerhülse, 10 = Federhülse, 11 = Druckhülse, 12 = Schließerhebel, 13 = Verbindungsbolzen,
oben: rechte Abzugwelle mit Abzuggriff 14 = Federbolzen, 15 = Kurbelwelle, 16 - Öffnerhebel, 17 = Abzuggriff, rechter, 18 =
linke Abzugwelle ^ Mitnehmer, 19 = Abzugwelle, linke, 20 = Abzugstange, 21 = Lager für Abzugstange, 22 =
linker Anschlag | (nur Gußlafette) Abzugfalle, 23 = Haltestück zur Auswerferwelle, 24 = Auswerfergriff, 25 = Sicherungswelle, 26
rechter Anschlag J = Anschlag, rechter, 27 = Anschlag, linker, 28 = Sperrstück, rechtes, 29 = Sperrstück, linkes.
Winkelmesserebene
unten: Rohrhalter
Auflagebügel mit Puffer, bestehend aus:
Pufferplatte,
Gummipuffer,
Hülse und Schraube,
Gleitschienen

20 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue 84


Der Verschluß Die Offnereinrichtung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
verschließt den Ladungsraum des Rohres. Er ist ein halbautomatischer Fallblockverschluß mit Öffnerhebel mit Druckstück, Sperrklinke, Mitnehmerbolzen, Rastbolzen, linke und rechte
mechanischer Abfeuerung und Wiederspannabzug, der sich beim Vorlauf selbsttätig öffnet. Verschlußkurbel mit Gleitrolle, Kurbelwelle.
Er besteht aus: Die Abfeuerungseinrichtung hat Links- und Rechtsabzug und besteht aus:
Verschlußkeil
Schlagbolzen mit Spitze
Öffnereinrichtung
Schlagbolzenfeder
Abfeuerungseinrichtung
Gegenlager
Auswerfereinrichtung
Spannriegel (am Schlagbolzen)
Sicherung
Spannwelle
Schließereinrichtung
Druckbolzen mit Federhülse und Rückholfeder
Halbautomat (teils am Bodenstück), teils an der Rohrwiege).

Der Verschlußkeil ist in Längsrichtung zur Aufnahme von Schlagbolzen und Gegenlager
durchbohrt. An der vorderen Fläche befindet sich die Stahlplatte, deren Mittelpunkt die
Bohrung für den Durchgang der Schlagbolzenspitze bildet.

Abb. 4: Verschlußteile Gußlafette. 1 = Verschlußkeil, 2 = Spannwelle, 3 = Gegenlager, 4 =


Federstift, 5 = Druckbolzen, 6 = Bohrungen für Handgriff, 7 = Öffnerhebel, 8 = Druckstück z.
Sperrklinke, 9 = Sperrklinke, 10 = Rastbolzen, 11 = Kurbelwelle, 12 = Verschlußkurbel, rechte
und linke, 13 = Gleitrolle, rechte und linke, 14 = Öffnerkurbel, 15 = Rolle, 16 = Federhülse, 17 =
Drehfeder, 18 = Schließerhebel, 19 = Verbindungsbolzen, 20 = Sperrleiste, 21 = Abzugwelle,
rechte, 22 = Abzuggriff, 23 = Abzugschieber, 24 = Spannstück, linkes, 25 = Feder zum
Spannstück, 26 = Federhülse, 27 = Abzugwelle, linke, 28 = Spannstück, rechtes, 29 =
Druckstück, 30 = Feder zum Spannstück, 31 = Mitnehmer, 32 = Abzugstange, 33 = Abzug¬
falle, 34 = Sicherungswelle, 35 = Auswerferhälfte rechte und linke, 36 = Auswerferwelle, 37 =
Abb. 3: Verschlußkeil mit Einzelteilen. 1 = Verschlußkeil, 2 = Stahlplatte, 3 = Auswerferan¬ Auswerfergriff, 38 = Haltestück zur Auswerferwelle, 39 = Anschlag, linker, 40 = Anschlag,
schlag, 4 = Auswerfernocken, 5 = Schlagbolzen, 6 = Schlagbolzenspitze, 7 = Spannriegel, 8 = rechter, 41 = Sperrstück, linkes, 42 = Feder zum Sperrstück, 43 = Sperrstück, rechtes, 44 =
Rückholscheibe, 9 = Schlagbolzenfeder, 10 = Gegenlager, 11 = Spannwelle, 12 = Druckbol¬ Feder zum Sperrstück, 45 = Lagerhülse, 46 = Federhülse, 47 = Druckhülse, 48 = Abschlu߬
zen, 13 = Federhülse, 14 = Rückholfeder. platte, 49 = Bolzen.

22 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue84 23


Rechtsabzug: Druckstück mit Feder
Spannstück, rechtes
Abzugwelle, rechte, mit Abzuggriff

Linksabzug: Mitnehmer
Spannstück, linkes, mit Feder und Federhülse
Abzugwelle, linke
Abzugstange
Abzugfalle.
Der Linksabzug wird durch den am linken Schildzapfen angebrachten Abzuggriff betätigt. Im
Schildzapfen lagert der Druckstift, der durch den kurzen Arm des Abzuggriffes gegen die
Abzugfalle gedrückt wird. Der Druckstift und damit der Abzuggriff wird nach der Abzugbewe¬
gung durch die Feder zum Druckstift wieder in Ruhestellung zurückgebracht.

Abb. 5: Verschlußteile, Nietlafette. 1 = Verschlußkeil, 2 = Federhülse, 3 = Öffnerhebel, 4 =


Druckstück zur Sperrklinke, 5 = Sperrklinke, 6 - Öffnerkurbel, 7 = Rolle, 8 = Verschlußkurbel, 9
= Gleitrolle, 10 = Kurbelwelle, 11 = Schließerhebel, 12 = Verbindungsbolzen, 13 = Abzugwelle
rechte, 14 = Abzuggriff, 15 = Abzugschieber, 16 = Spannstück, rechtes, 17 = Federhülse, 18 =
Feder zum Sperrstück, 19 = Abzugwelle, linke, 20 = Spannstück, linkes, 21 = Feder zum
Sperrstück, 22 = Federhülse, 23 = Mitnehmer, 24 = Abzugstange, 25 = Abzugfalle, 26 =
Sicherungswelle, 27 = Auswerferhälften, 28 = Auswerferwelle, 29 = Auswerfergriff, 30 =
Haltestück, 31 = Lagerhülse, 32 = Federhülse, 33 = Druckhülse, 34 = Abschlußplatte, 35 =
Federeinrichtung für Öffnerkurbel, 36 = Keil.

24 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-13


26 Waff
Die Auswerferhälften werfen nach dem Schuß beim Öffnen des Verschlusses die leere
Patronenhülse aus. Die Haken der Auswerferhälften halten den Verschluß in geöffneter
Stellung (Ladestellung) fest.
Die Einzelteile sind:
linke und rechte Auswerferhälfte ,
Auswerferwelle
Haltestück zur Auswerferwelle und
Auswerfergriff. •

Die Auswerferhälften sind auf die Auswerferwelle aufgeschoben. Diese trägt auf der linken
Seite den Auswerfergriff. Das Haltestück zur Auswerferwelle hält und sichert die Auswerfer¬
welle im Bodenstück.
Die Sicherung befindet sich im linken hinteren Teil des Bodenstückes. Sie besteht aus der
Sicherungswelle mit Rastbolzen und Feder. Auf der Querrippe der Sicherungswelle ist ein Pfeil
angebracht, der bei der Stellung nach links auf „Feuer“ und nach unten auf „Sicher“ zeigt.

Abb. 6: Geschütz von rechts hinten (Gußlafette). 1 = Öffnerhebel, 2 = Druckstück zur


Sperrklinke, 3 = Abzuggriff, rechter, 4 = Abzuggriff, linker, 5 = Abzugwelle, linke, 6 = Anschlag,
linker, 7 = Griff zum Anschlag, 8 = Sperrstück, linkes, 9 = Sicherungswelle, 10 = Öffnerkurbel,
11 = Träger für Halbautomatik, 12 = Auflaufscheibe, 13 = Federgehäuse, 14 = Schieber für
Rücklaufmesser, 15 = Kette zum Ausgleicher, 16 = Kupplungsbolzen, 17 = Handrad für
Höhenrichtmaschinen, 18 = Höhenrichtwelle, 19 = Höhenrichtgehäuse, 20 = Handrad für
Seitenrichtmaschine, 21 = Doppelschild, 22 = Schildschieber, 23 = Schubstange, 24 =
Behälter für Zielfernrohr, 25 = Behälter für Wischerkopf und Nachtbeleuchtung, 26 = Staub¬
schutz, 27 = Abweiser, 28 = Einstellschraube, 29 = Lager für Auflaufscheibe, 30 = Drehbolzen,
31 = Handgriff für Kupplungsbolzen.

Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Revue 84 29


Die Schließereinrichtung ist an der linken Seite des Bodenstückes eingesetzt. Sie zieht nach
Auslösung der Auswerferhälften beim Laden bzw. bei Betätigung von Hand den Keil hoch. Sie Das Pionier-Sturmboot 39 $

besteht aus Lager-, Feder-, Druckhülse, Abschlußplatte, Schließerfeder und Schließerhebel.


In der Lagerhülse sitzt die Stellmutter, die zum Einstellen der Schließerfeder dient. Die
Noch rechtzeitig vor Beginn des 2. Weltkrieges konnte die Entwicklung des Pionier-Sturm¬
Druckhülse läuft in einen Schaft aus, der mit dem Schließerhebel durch den Verbindungsbol¬
bootes abgeschlossen werden, welches später, um Verwechslungen zu vermeiden, den
zen verbunden ist. Dieser ist auf dem Vierkantende der Kurbelwelle aufgesteckt. Der Schlie¬
Zusatz „39 (leicht)“ bekam. Hierbei mußte darauf geachtet werden, daß das Boot einerseits
ßerhebel hat oben zur Sicherung des Verbindungsbolzens die Sperrleiste, die durch den
leicht sein mußte, um von einigen Mann an Land getragen und zu Wasser gelassen werden zu
Federbolzen betätigt wird. Die beiden Anschläge, rechter und linker, begrenzen die Aufwärts¬
können; andererseits mußte es aber auch stabil genug sein, um 8 Mann mit entsprechender
bewegung des Verschlusses (nur bei Gußlafette).
Ausrüstung, auch bei stärkerem Wellengang, zu tragen. Außerdem mußte der Boden über
Die Halbautomatik an der rechten Seite des Bodenstückes und der Rohrwiege öffnet den genügend Festigkeit verfügen, damit er beim Anlanden am steinigen Ufer nicht beschädigt
Verschluß selbsttätig beim Rohrvorlauf. wurde. Und schließlich mußte der Motor abnehmbar sein, damit man das Boot in zwei
Die Einzelteile sind: kleineren Lasten transportieren, den Motor leicht auswechseln und ihn auch für andere
Aufgaben einsetzen konnte.
Am Bodenstück: Öffnerkurbel mit-Rolle und Bolzen
Federhülse l Alle diese Bedingungen konnten mit der Schaffung des
Drehfeder J bei Gußlafette
Federscheibe
Federeinrichtung I
Pionier-Sturmboot 39
Federkolben J bei Nietlafette (abgekürzte Benennung: „Pi-Sturmboot“ oder „Pi StuB 39 (le)“ in bester Weise gelöst werden,
Schraubendruckfeder um es als Kampfmittel der Pioniere einsetzen zu können.
Es bringt den Angreifer über das Wasserhindernis an den Feind. Das reichte, flachgehende,
wendige und schnelle Boot eignet sich besonders zum Angriff über Flüsse und Seen und zur
Überwindung naher Entfernungen beim Landen an freier Küste.

- KL. MV'

Abb. 7: Geschütz von rechts hinten (Nietlafette). 1 = Federeinrichtung für Öffnerkurbel, 2 =


Träger für Halbautomatik, 3 = Drehfeder, 4 = Lenkarm, 5 = Hebel zum Ausschalten der
Achsfederung, 6 = Zurrbolzen für Holme, 7 = Bohrung für Zurrbolzen, 8 = Zurrbrückenriegel, 9
= Zurrbrückenlager, linkes.

Fortsetzung folgt Bild 1: Pionier-Sturmboote beim Angriff

Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-13 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 31


Das Pi.-Sturmboot ist ein durch Spanten verstärktes Holzboot mit glatter Außenhaut. Die Zur Ausbildung sind deshalb nur aufgeweckte und wendige, energische und bedingungslos
Länge beträgt 6 m, die größte Breite 1,50 m. Das Gewicht ist 180 kg (mit Abdeckung 230 kg). einsatzfreudige Männer einzuteilen. Sie müssen ihrer Persönlichkeit nach die Gewähr geben,
daß sie in allen Lagen klaren Kopf behalten und sachgemäß handeln. Charakterliche'Eignung
Es ist in 3 verschiedenen Ausführungsformen vorhanden, und zwar als offene Boote, Boote
ist wichtiger als technisches Verständnis. Unzuverlässige Schüler sind bald auszumerzen. Die
mit abnehmbarer Abdeckung und stets abgedeckte Boote.
Pi.-Steuerleute müssen Freischwimmer sein.
Die offenen Boote und die Boote mit abnehmbarer Abdeckung lassen sich auf den Pi.-
Sturmboot-Anhänger verladen. Die Boote mit fester Abdeckung müssen besonders verladen Seine Ausbildung umfaßt die technische und taktische Ausbildung.
werden.
Im Einsatz des Pi.-Sturmbootes ist der einzelne Pi.-Sturmbootführer auf sich selbst gestellt Die technische Ausbildung
und auf sein Können und seine Einsatzfreudigkeit angewiesen. Dieser Tatsache ist bei der erstreckt sich auf:
Auswahl der Pi.-Sturmbootfahrer und ihrer Ausbildung Rechnung zu tragen. a) Aufbau und Wirkungsweise des Pi. StuMo 39 (D 525/1).
b) Wartung und Pflege des Pi. StuMo 39.
Die Bedienung c) Erkennen und Beheben von Störungen am Pi. StuMo 39.
d) Polizeiverordnung für Binnenschiffahrtstraßen (für das in Frage kommende Gewässer).
des Pi.-Sturmbootes besteht aus dem Pi.-Steuermann und dem Bootsmann, welcher eben¬
e) Ausweichregeln (H, Dv. 220/3a, Ziff. 66 und 67).
falls in der Lage sein muß, bei Ausfall des Steuermanns das Boot zu steuern und zu führen.
f) Besondere Stromverhältnisse.
Der Pi.-Steuermann hat einen selbständigen Kampfauftrag. Er ist zugleich Führer seines
g) Verhalten im Pi.-Sturmboot bei Gefahren verschiedener Art (Kentern, „Mann über Bord“).
Boots und Steuermann. Die Forderungen, die an die Eignung gestellt wurden, lauteten:
h) Fassungsvermögen, Sicherheitsbestimmungen.
Sein Einsatzwille ist entscheidend für das Gelingen des Angriffs. Seine Vertrautheit mit Boot
Bei der Ausbildung im Pi.-Sturmboot für ortsnahe Küstenfahrt ist noch zusätzlich zu lehren:
und Wasser gibt den Bootsinsassen Sicherheit.
a) Orientieren auf See in Küstennähe,
b) Tag- und Nachtsignale und Seezeichen,
c) Meereskunde, insbesondere Gezeiten, Untiefen, Brandung, Strömung,
d) Verhalten bei Sturm, Brandung, Sturmflut.
In der

taktischen Ausbildung
ist der Angriff über einen Fluß und gegen eine Küste unter besonderer Berücksichtigung des
Einsatzes der Pi.-Sturmboote und des Zusammenwirkens mit anderen Waffen und anderen
Wasserfahrzeugen zu schulen. Feuerschutz und Einsatz künstlichen Nebels sind hierbei
besonders zu lehren. Der Unterricht ist an Sand- und Wasserkästen durchzuführen.
Zusätzlich ist die Ausbildung im Abfassen und Erstatten von Meldungen sowie im Anfertigen
einfacher Skizzen zu betreiben.

Praktische Ausbildung
Sie umfaßt die Ausbildung in der Handhabung des Motors und des Bootes, die fahrtechnische
Ausbildung und die Gefechtsausbildung.

Hierzu gehören:
a) Vorbereiten des Pi. StuMo und Fertigmachen der Boote:
Auf- und Abladen der Pi.-Sturmboote. - Einsetzen des Motors. - Auffüllen von Kraftstoff
und Öl. - Kontrolle der Schmierung und Kühlung. - Benutzen der Kraftstoffeinspritz¬
pumpe. - Anwerfen des Motors. - Abstellen des Motors. - Einstellen des Vergasers
(Leerlaufbegrenzungsschraube) und des Höhensteuers. - Verladen und Entladen der
Abdeckvorrichtung. - Eindecken und Abdecken der Boote mit der Abdeckvorrichtung.

b) Warten und Pflege:


Bild 2: Ein Pionier-Sturmboot wird zu Wasser gebracht Ölwechsel, Reinigen des Kraftstoff Siebes, Überprüfen des Elektrodenabstandes an den
Zündkerzen und der Kabelanschlüsse. - Reinigen der Kraftstoff- und Schmierölleitungen

Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 33


sowie Kühlwasserleitung. - Lagern des Pi.-Sturmbootes. Rasches Ausbessern von d) Drei Nachtfahrten.
Schußlöchern im Boot. Handhaben und Pflege des Anhängers für Pi.-Sturmboot. Fahren bei Dunkelheit und gelegentlich bei Nebel. - Erkennen von Untiefen und Buhnen. -
Ablegen, Anlegen und Übersetzen.
c) Erkennen und Beheben von Störungen
e) Übersetzen mit Pi.-Sturmboot und 2 gr. Floßsäcken.
Die bei der Fahrschule ausfallenden Pi. StuMo sind, wenn es sich nicht um größere
f) Drücken von Fähren mit durch Spannketten oder Leinen befestigtem Pi.-Sturm(poot. -
Schäden handelt, unter Hinzuziehung eines Handwerkers des StuBo-J-Trupps wieder
Einfahren mit 1 oder 2 Pi.-Sturmbooten, Doppelfähren mit 2 Pi.-Sturmbooten. Für Dauer-
vorschriftsmäßig instand zu setzen und so zur Ausbildung der Pi.-Steuerleute auszu¬
. betrieb im Drücken ist der Pi. StuMo nicht geeignet. Die Verwendung ist auf Ausnahmen zu
nutzen.
beschränken.

Die fahrtechnische Ausbildung


Die Gefechtsausbildung
ist möglichst mit vollbeladenem Boot durchzuführen. Sie erstreckt sich auf:
erstreckt sich auf:
a) Staken und Rudern mit Booten ohne Motor. Hiermit hat die Ausbildung grundsätzlich zu
a) Übersetzen ohne Feindeinwirkung.
beginnen.
Ab- und Anlegen. - Tätigkeit des Bootsmannes. - Ein- und Ausrücken der Besatzung. -
b) Fahren mit Einzelboot. Unmittelbares Ansteuern des Landeplatzes (keine Gierstellung). Besatzung: 3 bis 8 Mann
Ab- und Anlegen. - Bedienen des Motors. - Schulung im Fahren bei Wellengang. - (einschl. Pi.-Steuermann und Bootsmann).
Schnelles Ändern der Fahrtrichtung.

Bei der Ausbildung für ortsnahe Küstenfahrt ist zusätzlich auszubilden: Längsseitgehen
von in Fahrt befindlichen Wasserfahrzeugen. - Übernehmen von Mannschaften. - Ablegen
von in Fahrt befindlichen Motorwasserfahrzeugen. - Abgleiten von Pi.-S-Fähren. - Aufho¬
len im Schlepp von Pi.-Landungsbooten. - Fahren nach Kompaß (Armband-Kompaß).
c) Fahren im Verband.
Wie b), außerdem Fahren in Linie und Reihe. - Aufmarschieren. Abbrechen, Wendungen,
Geschicklichkeitsübungen.

Bild 3: Pionier-Sturmboot in voller Fahrt Bild 4: Der Steuermann mußte sehr kräftig sein

34 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 35


b) Übersetzen aus der Deckung. Otto-Kraftstoff (Benzin-Benzol-Gemisch oder Benzin) durch den Kraftstoffeinfüllstutzen auf¬
Zuwasserbringen des Bootes mit ausgebautem und mit eingebautem Motor. - Einrücken füllen.
#

der Übersetzmannschaften. - Absetzen. - Übersetzen. - Schnelles Anlegen und Ausrük-


Knebel zur Motorfeststellung lockern und prüfen, ob sich der Motor nach allen Richtungen
ken. - Zurückfahren. vom Boot aus leicht schwenken läßt.
c) Einsatz des Pi.-Sturmbootes beim Angriff über Binnengewässer und an ortsnaher Kraftstoffhahn öffnen und Vorhandensein von Kraftstoff durch Tupfen an den Vergasern
Küste. feststellen.

Unmittelbar vor dem Anwerfen Kraftstoffeinspritzleitung entlüften, d. h. an der Kraftstoffein¬


Die praktische Ausbildung spritzpumpe so lange Kraftstoff pumpen, bis aus den geschlossenen Absperrhähnen (Stel¬
lung des Hahnkükens quer zur Rohrleitung) an einer kleinen seitlichen Bohrung gleichmäßig
ist auszudehnen auf: Fahr- und Landeübungen bis zum Kompanieverband. Be- und Entla¬
Kraftstoff herausspritzt. Anschließend Absperrhähne öffnen (Stellung des Hahnkükens in
deübungen. Fahrübungen im künstlichen Nebel. Praktische Handhabung des Armbandkom¬
Richtung der Rohrleitung) und ein, höchstens zwei volle Pumpenhübe Kraftstoff mittels der
passes und Fahren nach Armbandkompaß bei Tage, Nacht und Nebel. Ausbildung am le. M. Kraftstoffeinspritzpumpe einspritzen.
G. mit Scharfschießen aus dem Pi.-Sturmboot. Ausbildung im Winken und Unterweisung im
Blinken. Praktische Handhabung des Nebelgerätes. Sprengdienst (Sperrbrecher). Unverzüglich nach dem Kraftstoffeinspritzen mit der linken Hand am Bedienungshandgriff
den Motor in etwa waagerechter Lage halten (die Schraube muß vollständig außerhalb des
Wassers sein) und mit der rechten Hand die Andrehkurbel bei wenig geöffnetem Gashebel in
Der Pi.-Sturmboot-Motor 39 gleichmäßigen Bewegungen mehrmals von unten nach oben reißen, bis der Motor anspringt.
(Die Handinnenfläche soll zum Schutze gegen etwaiges Zurückschlagen der Kurbel beim
dient in erster Linie als Antrieb für das Sturmboot 39. Darüber hinaus kann er behelfsmäßig als
Anwerfen nach oben zeigen!)
Außenbordmotor zum Antrieb von Einzelpontos und Fähren verwendet werden.
Die Schraube darf jeweils nur ganz kurze Zeit im Freien laufen und muß zum Schutze des
Gummilagers am Stevenende beschleunigt ins Wasser gekippt werden. Das Gummilager wird
Bedienung des Motors: mit Wasser geschmiert und verschleißt bei Trockenlauf sehr schnell.

Öldruck und Druckmesser überprüfen (erforderlicher Schmieröldruck 1,5 bis 3 atü je nach
1. Das Anwerfen des Motors. Motordrehzahl und Temperatur des Schmieröls).

Vor Inbetriebsetzung ist zu beachten: Den Ölstand im Schmierölbehälter nachprüfen. In den


Schmieröleinfüllstutzen soll soviel Schmieröl gefüllt werden, daß bei waagerecht gestelltem
Motor der Ölstand am Boden des Filtersiebes im Einfüllstutzen gerade sichtbar wird. Wehr-
macht-Motoren-Einheitsöl verwenden. Nach je 70 Betriebsstunden das Schmieröl am Abla߬
stopfen vollständig ablassen und durch Frischöl ersetzen.

Bild A: Der Pi.-Sturmboot-Motor 39 Bild B: Transport eines Pi.-Stumboot-Motors

36 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84


Bei mäßiger Motordrehzahl warten, bis die Kühlwasserräume mit Wasser gefüllt sind und das Deichsel und Bracken sind in der Mitte längs des Anhängers angebracht.
Kühlwasser aus beiden Ausflußrohren gleichmäßig austritt. Die 3 Pi. StuMo sind mit dem Steven nach vorn zu verladen. Der mittlere Motor wird seitlich auf
den Anhänger gehoben und in einen feststehenden Bock eingedornt. Die beiden' äußeren
Grundsätzlich ist darauf zu achten, daß der Motor nach dem Anlassen erst kurze Zeit
Motoren werden von hinten auf den Anhänger gehoben und in die Gleitschuhe eingedornt. Der
warmläuft, ehe mit Vollast gefahren wird. Motor niemals bei aus dem Wasser gehobener
Motor wird dann mit dem Gleitschuh in der Gleitschiene weiter bis in seine Transportlage
Schraube durchgehen lassen.
geschoben. • *
Die Kraftstoffkanister und Werkzeugkästen für die Pi. StuMo werden ebenfalls auf dem
2. Abstellen des Motors.
Anhänger mitgeführt.
Gashebel auf Leerlauf stellen. Die Boote werden kieloben, mit dem Bug nach hinten zeigend, übereinanderliegend verladen.
Kurzschlußknopf hineindrücken, bis der Motor vollständig stillsteht. Die abnehmbaren Abdeckungen sind auf dem Zugmittel (Lkw) zu verladen. Bei beschränktem
Laderaum können die Seitenteile und Schotts der Abdeckungen auch zwischen den Booten
Schraube durch Niederdrücken des Handgriffes aus dem Wasser heben und Motor in dieser untergebracht, während 2 Bugabdeckungen seitlich, eine vorn und die 3 Heckabdeckungen
Stellung durch Zudrehen des Knebels feststellen. hinten auf den Booten verladen werden. Die Boote sowie die Abdeckungen werden durch
Kraftstoffhahn schließen. Spannketten gehalten.

Bei Frostgefahr Kühlwasser an den beiden Kühlwasserablaßhähnen ablassen.


Technische Daten des Sd. Anh. 108
Länge über alles: 7435 mm
Technische Daten des Motors: Breite: 2000 mm
Höhe: 2200 mm
Länge: 4,125 m Eigengewicht: 1450 kg
Breite: 0,843 m Nutzlast: 1550 kg
Höhe: 0,620 m Höchstgewicht, gesamt: 3000 kg
Gewicht ohne Kraftstoff und Öl: 170 kg Achsdruck vorn: 1250 kg
Gewicht mit Kraftstoff und Öl: 187 kg Achsdruck hinten: 1750 kg
Leistung des Vierzylinder- Spurweite vorn und hinten: 1730 mm
Viertakt-Boxer-Motors: 30 PS Achsstand von Mitte zu Mitte: 3600 mm
Bohrung: 76 mm Radbreite: 170 mm
Hub: 90 mm Bodenfreiheit: .. 290 mm
Gesamthubraum: 1633 cm3
Bauchfreiheit: ' * 700 mm
Drehzahl des Motors und Antriebsschraube: 3000 U/min. Überhang, vorn: 32°
Fahrtgeschwindigkeit mit 8 Mann Besatzung: 25 km/h Überhang, hinten: 25°
Kraftstoffbehälter: 18 Liter
Kippneigung, längs: 67
Schmierölbehälter: 4 Liter Kippneigung, quer: 37°
Kraftstoffverbrauch: 10-12 Liter/Std.
Ölverbrauch: 0,3 Liter/Std.
Höchstbetriebsdauer mit einer Füllung: ca. 1 Vfe Std.

Anhänger für Pi.-Sturmboot


Der Anhänger für Pi.-Sturmboot 39 ist der Sonderanhänger 108 (Sd. Anh. 108). Er dient zur
Verladung und Beförderung von offenen oder mit abnehmbaren Abdeckungen versehenen
Pi.-Sturmbooten 39 sowie Pi. StuMo 39. Es können je 3 Boote und Motoren mit Werkzeug und
Zubehör sowie Abdeckungen verlastet werden.
Der Sd. Ah. 108 wird an den Lkw angehängt, kann aber auch durch Auswechseln der
Zugvorrichtung, die dann durch Deichsel und Bracken ersetzt wird, von Pferden gezogen Bild C: Anhänger für Sturmboot (Sonder-Anhänger 108) mit 3 Sturmbooten und Motoren
werden. beladen

38 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 39


Gedeckte Pi.-Sturmboote werden so auf Lkw verladen, daß unten 2 Motoren behelfsmäßig
gelagert werden, während über diesen Motoren 2 gedeckte Pi.-Sturmboote mit behelfsmäßi¬
gen Abstützungen untergebracht sind. Um Beschädigungen zu vermeiden, ist besonders gute
Befestigung geboten.

3. Bereitstellung.
Die Bereitstellung wird in Deckung möglichst nahe am Wasser und möglichst bei Nacht
vorgenommen. Für die Annäherung in die Bereitstellung und für das Zuwasserbringen des Pi.-
Sturmbootes ist eine eingehende Erkundung der Ufer- und Wasserverhältnisse durchzu¬
führen.

4. Höchstbelastung.
2 Pi.-Steuerleute und 6 Mann, bei starkem Strom oder zusätzlicher Belastung mit Waffen und
Munition (z. B. le. M. G.) 2 Pi.-Steuerleute und 5 Mann.

Zeichnung 1: Verladen der 3 Pi.-Sturmboot-Motoren und Zubehör auf dem Sonderanhänqer


108 5. Zuwasserbringen.
Zum Vorbringen der Bootskörper und Motoren sind die Mannschaften der ersten und zweiten
Welle notwendig.
An Kräften sind mindestens erforderlich:
Einsatz des Pi.-Sturmbootes auf Binnengewässern für Bootskörper.6 Mann
für Motor.4 Mann
1. Ausrüstung. zusammen 10 Mann.
Jedes Pi.-Sturmboot erhält folgende Ausrüstung:
a) Nebelbüchsen mit 2 Vorrichtungen zum wechselnden Anbringen.
b) 1 Leuchtpistole mit Munition.
c) Armbandkompaß.
d) 1 le. M. G.

Bei besonderen Kampfaufträgen wird diese Ausrüstung durch weitere Kampfmittel ergänzt.

2. Transport.
Die Pi.-Sturmboote und Pi.-Sturmbootmotoren werden auf Anhänger für Pi.-Sturmboote oder
auf Lwk der Br. Kol. mitgeführt; auf jedem Anhänger befinden sich 3 Bootskörper und 3
Motoren. Je 3 Abdeckungen sind auf einem Zug-Lkw verladen.

Das Verladen der Pi.-Sturmboote und Pi. StuMo 39 auf Lkw ist nur Notbehelf (siehe
„Beschreibung der behelfsmäßigen Verladung von 3 Pi.-Stumbooten mit 3 Pi.-Sturmbootmo-
toren und 4 Übergangsschienen auf einem Lkw, die jedem Pi.-Sturmboot beigegeben ist) und
kommt nur für Br. Kol. B in Betracht.

Pi.-Sturmboote eines Pi.-Sturmboot-Kommandos werden behelfsmäßig ohne Übergangs¬


schienen verladen.

Die beiden Unterlagshölzer (15 x 20) werden kann mit Winkeleisen (je Unterlage 4 Winkeleisen)
am Boden des Lkw befestigt. Die Knagge auf dem Unterlagsholz muß erhöht werden, um ein
Aufschlagen der Schraube auf den Boden des Lkw zu verhindern. Zum Verlasten der
Bootskörper werden die Holzböcke verwendet.
Bild 5: Pionier-Sturmboote beim Angriff

40 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 41


Um die Geschwindigkeit des Pi.-Sturmbootes besser auszunutzen und um dem Gegner ein
geringes Ziel zu bieten, ist möglichst senkrechtes Überqueren des Flusses anzustreben. Bei
breiten Flüssen, etwa über 200 m, sowie bei Stromgeschwindigkeiten über 2 m/s werden die
Pi.-Sturmboote entsprechend oberstrom (bis zu 70 m) der vorgesehenen Landestelle zu
Wasser gebracht, um den Abtrieb auszugleichen.
Herübergieren ist deshalb unzweckmäßig, weil dabei mehr Zeit benötigt und dem Gegner ein
größeres Ziel geboten wird.
Je nach Feindlage (Artilleriefeuer) sind die Motoren möglichst schon vor dem Vorbringen kurz
anlaufen zu lassen, um das Anspringen zu erleichtern.

6. Übersetzen.
Beim Übersetzen ist der Pi.-Steuermann nur so weit aufgerichtet, wie es die Übersicht und die Zeichnung 3: Pi.-Sturmboot zwischen zwei großen Floßsäcken
Bedienung des Motors unbedingt erforderlich macht. Alle übrigen Insassen knien (kauern) in
dem Boot möglichst weit zum Heck und so, daß die Körper nicht über das Schandeck ragen. Tragkraft:
Ist mit feindlicher Gegenwehr am anderen Ufer zu rechnen, ist im Bug des Bootes eine Waffe 2 große Floßsäcke je 12 Mann.= 24 Mann,
(le. M. G, M. P. oder Gewehr) als Feuerschutz einzusetzen. Pi.-Sturmboot.= 6 Mann,
= 30 Mann.
Zusätzliches Gerät: 2 Bindeleinen zum Anschnüren der Floßsäcke.

8. Drücken einer Floßsackfähre.


Bau der Floßsackfähre siehe H. Dv. 316, Ziff. 154. Das Pi.-Sturmboot drückt mit dem Bug
gegen den Ortbalken der Fähre und wird (wie beim Drücken von anderen Fähren) Steuerbord
und Backbord mit der Floßfähre verschnürt.

Zeichnung 2: Pi.-Sturmboot beim Übergang

Die übergesetzten Mannschaften verlassen schnellstens das Boot und gehen in Stellung. Der
Bootsmann setzt sofort wieder ab, damit das Pi.-Sturmboot die nächste Welle herüberholen
kann.
Zeichnung 4: Drücken einer Floßfähre

7. Pi.-Sturmboot zwischen zwei großen Floßsäcken.


Sobald infanteristische Feindeinwirkung auf den Fluß nicht mehr besteht, ist Übersetzen in
großen Floßsäcken in Verbindung mit Pi.-Sturmbooten zweckmäßig. Hierdurch werden in der
9. Drücken einer B-Fähre (41).
gleichen Fahrt wesentlich mehr Kämpfer übergesetzt. Bau der Fähre siehe H. Dv. 220/3 b, Ziff. 65 bis 71.
Dabei sind die Floßsäcke möglichst weit vorn an den Seiten des Pi.-Sturmbootes zu Beim Bau der B-Fähre mit Zusatzgerät kann das Pi.-Sturmboot unter der Brückendecke
befestigen, damit das Heck des Pi.-Sturmbootes noch etwas herausragt, um das Steuern zu festgelegt werden. Die Steuerfähigkeit wird hierdurch erhöht. Die Verwendung ist auf schwa¬
erleichtern. chen Strom und für kurze Zeit beschränkt.

42 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 43


und Zündkerzen zu verhüten, ist die Schutzkappe mit Einschnitten überzudecken. Bei
Motoren mit Ansaugluft-Vorwärmeeinrichtung ist die Schutzplane nicht unbedingt erforder¬
lich, lediglich Schutz der Zündkerzen.

Da die Einsatzmöglichkeit des Pi.-Sturmbootes begrenzt und vor allem von dem herrschen¬
den Wind und Seegang und den verschiedenartigen örtlichen Verhältnissen abhängig ist,
lassen sich genaue Anweisungen für die Bedienung des. Pi.-Stumbootes nicht geben. Es
werden daher nur Hinweise gegeben, die als Richtlinien gewertet werden können, um die
Handhabung des Pi.-Sturmbootes zu erleichtern und somit seinen Einsatz erfolgreich zu
gestalten.

a) Die Brandung
Besonders gefahrvoll ist die Brandung. Es ist dabei gefährlicher, von See aus vor oder mit der
Zeichnung 5: Drücken einer 4-Tonnen-Fähre
Brandung zu laufen, als von Land aus gegen sie anzufahren. Aber gerade von See aus wird die
Brandung viel leichter unterschätzt als vom Lande aus, da nur die glatten Rücken der Brecher
zu sehen sind.
10. Schleppen mit Pi.-Sturmboot.
Die äußerste Brandungslinie, in der sich die Wellen brechen, ist die schwerste und deshalb
Das Pi.-Sturmboot eignet sich nicht zum Schleppen, da beim Schleppen das Heck zu stark auch die gefährlichste. Je abschüssiger die Küste ist, um so näher dem Lande zu wird die
belastet wird, ferner die Schlepptrosse sehr leicht durch die Flügel der Schraube beschädigt Brandung eintreten.
oder mit dieser verwickelt werden kann. An ganz steilen Küsten findet deshalb der erste schwere Sturz der Brandung am Strande
selbst statt. An sehr flachen Küsten brandet das Wasser, so weit das Auge reicht.
11. Verwendung des Pi.-Sturmbootmotor 39 für andere Wasserfahrzeuge. Die Brandung darf erst durchquert werden, wenn alle mitgeführten Gegenstände festgezurrt
Zu Ausnahmefällen kann der Pi.-Sturmbootmotor 39 auch allein zum Antrieb von Wasserfahr¬ verwendungsbereit gehalten werden. Kleine Gewichtsverschiebunden können schon ein
zeugen verwendet werden. Für das D-Gerät kann der zusammenlegbare Motorbock Kentern hervorrufen.
gebraucht werden. Beim Durchqueren der Brandung muß die Bedienungsmannschaft bis auf den Pi.-Steuer-
mann in Hockstellung sitzen und nach Möglichkeit in geschickter Weise die Rollbewegungen
des Bootes ausgleichen. Der Motor wird am besten von 2 Mann bedient, da das Pi.-Sturmboot
Verwendung als Rettungsboot. schwer zu halten ist. Gerettete sind auf den Boden des Bootes zu legen, damit die Querstabili¬
Für den Rettungsdienst sind die Bestimmungen nach H. Dv. 220/3a Ziffer 140 bis 157 tät des Bootes nicht ungünstig beeinflußt wird.
maßgebend. Der Einsatz der Pi.-Sturmboote als Rettungsboot auf Binnengewässern erfolgt
sinngemäß wie beim Einsatz auf See. b) Auslaufen von Lande nach See.
Das Pi.-Sturmboot ist mit größter Beschleunigung zu Wasser zu bringen. Das gilt vor allem bei
II. Das Pionier-Sturmboot beim Einsatz auf See. schwerer Brandung, um zu vermeiden, daß das Boot von der Brandung zurückgeworfen wird
und Beschädigungen an der Schraube und der Motorhalterung am Heck eintreten.
1. Fahren auf See. Kurz vor dem Zuwasserbringen ist der Motor anzuwerfen und langsam laufen zu lassen. Der
Motor ist in die Längsrichtung des Pi.-Sturmbootes zu legen. Zweckmäßig wird das Boot mit 6
Das offene Pi.-Sturmboot ist für Brandung und schweren Seegang an sich nicht geeignet.
Mann Hilfspersonal zu Wasser gebracht. An jeder Seite schieben 3 Mann an den seitlich
Seine Verwendung in Seegang und leichterer Brandung kann daher nur möglich gemacht und
angebrachten Taugriffen das Boot mit dem Bug gegen die Brandung in die See. Es muß
verantwortet werden, wenn die Seefähigkeit des Bootes durch bauliche Veränderungen
verhütet werden, daß das Boot quer (dwars) zur anlaufenden Brandungswelle geworfen wird.
erhöht und das Boot in Brandung und See seemännisch und fachgemäß gehandhabt wird.
Der Pi.-Steuermann hält die bereits laufende Schraube mittschiffs. Nimmt das Boot die Fahrt
Für den Einsatz des Pi.-Sturmbootes auf See sind an baulichen Veränderungen notwendig: auf, gibt der Pi.-Steuermann das Kommando „Boot frei“. Die Hilfsmannschaften weichen so
Der Einbau einer vierteiligen Abdeckung (Bug- und Heckabdeckung, Seitenabdeckungen und schnell wie möglich seitlich aus, damit Sie nicht von der Schraube getroffen werden.
Schottwände) mit Wellenbrecher, um das Eindringen von überkommender See in das Boots¬ Bei ruhiger See und geringer Brandung kann die eingeübte Bedienungsmannschaft das
innere zu verhindern Pi.-Sturmboot auch allein zu Wasser bringen. Der Motor wird dann erst angeworfen, wenn
Das Anbringen von dicken Kork-, Gummi- oder Kapokwulsten in Höhe des Decks. Die um das das Pi.-Sturmboot aufschwimmt.
ganze Boot laufenden Wulste dienen in erster Linie zur Erhöhung der Querstabilität des
Bootes. Um das Eindringen von Wasser in den Vergaser und zwischen Entstörungskappen

44 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 45


Beim Auslaufen soll das Boot möglichst gute Fahrt haben, damit es schnell durch den Kamm sofort abzustellen.
der Brandung schießt. Die Sicherheit des Bootes beruht nur auf der richtig bemessenen Fahrt,
mit der es gegen die Brandung angeht. An steilen Küsten wird das Boot mit der zurückfließen¬ Das Boot ist recht vor der See zu halten, bis es Grund findet. Jede folgende Welle wird das
den Welle vom Lande abgestoßen. Boot dann weiter Strandauf schieben. Dies wird noch unterstützt, wenn die Besatzung
herausspringt und beim Anlaufen der Welle das Boot mitzieht. Dabei ist immer darauf zu
Das Boot darf auch nicht zu viel Fahrt haben, sonst stampft oder fällt es zu plötzlich und zu
achten, daß das Boot nicht quer schlägt. Ist die Küste, steil, empfiehlt es sich, dem Boot im
schwer nieder, nachdem es den Rücken der Brandung erstiegen hat. Es kann auch völlig aus
Augenblick des Landens eine halbe Wendung nach der Richtung hin zu geben, aus der die
dem Wasser herausfliegen, was die Sicherheit des Bootes ernstlich gefährdet.
Brandung läuft. Das Boot wird dabei mit der Breitseite auf den Strand geworfen und kann dann
Dem Boot muß soviel Fahrt gegeben werden, daß es steuerfähig mit dem Bug gegen die leicht aus dem Bereich der Brandung gebracht werden.
Brandung gehalten werden kann. Es darf vor allen Dingen nicht quer (dwars) schlagen, weil
Wird das Pi.-Sturmboot beim Durchqueren der Brandung doch quer geworfen, so ist es mit
dann bei schwerer Brandung ein Kentern unvermeidlich ist. Ist die Fahrt zu gering, besteht die
voll laufendem Motor, zwischen zwei Brechern, gegen die See zu drehen, um eine Überrollen
Gefahr des Querschlagens. Beim Anrollen einer Brandungswelle ist die Fahrt zu erhöhen.
des Pi.-Sturmbootes zu vermeiden. Etwa notwendiges Drehen oder Wenden in der Brandung
Befindet sich das Boot auf dem Kamm der Brandungswelle, muß die Fahrt vermindert werden.
ist mit Vollgas und hart übergelegtem Motor auszuführen, damit das Pi.-Sturmboot schnell
Den Gefahren der Brandung läßt sich auch dadurch begegnen, daß man die See sich jedesmal herumkommt. Dieses Manöver ist nur in Notfällen auszuführen, da infolge der geringen
vor dem Boot brechen läßt. Dies ist oft die einzigste Möglichkeit, sicher vom Lande abzukom¬ Querstabilität des Pi.-Sturmbootes Kentergefahr besteht.
men. Dieses Manäver setzt besonders vorsichtiges Fahren, kalte Überlegung und einen
Bei gröberer See hat das Pi.-Sturmboot im allgemeienn die günstigste Lage, wenn die See
geübten Blick voraus.
etwa 20 bis 30 Grand am Bug einkommt. Für Wendungen sind günstige Momente abzupas¬
Nach Möglichkeit soll das Pi.-Sturmboot nicht dort mit den Wellen Zusammentreffen, wo sie sen. Wenn unmittelbar gegen die See gefahren werden muß, ist die Fahrt etwas zu vermin¬
sich brechen oder überstürzen. dern, damit das Pi.-Sturmboot nicht zu hart geworfen wird. Das Fahren quer zur See erfordert
Deshalb ist bei heftigem Gegenwind und schwerer Brandung dem Pi.-Sturmboot bei Annähe¬ größte Vorsicht; bei heranlaufenden Brechern muß mit hart liegendem Motor aufgedreht
rung jeder sich überstürzenden Welle, der nicht ausgewichen werden kann, möglichst große werden. Im übrigen gelten in grober See die Regeln über das Verhalten in der Brandung.
Fahrt zu geben. Hat das Pi.-Sturmboot mehr Fahrt, als nötig ist, um das Querschlagen des Pi.-
Sturmbootes zu verhindern, so ist die Fahrt beim Heranrollen der Brandung etwas zu d) Floßsack zwischen zwei Pionier-Sturmbooten.
verlangsamen, um dem Pi.-Sturmboot das Ersteigen der Welle und das Darüberhingleiten zu
erleichtern. Außerdem ist zu vermeiden, daß das Pi.-Sturmboot nach dem Durchqueren des Diese Verwendungsart kommt nur auf See in Betracht, da mit 1 Pi.-StuMo die Antriebskraft
Wellenkammes zu schwer und zu hart niederfällt. vielfach zu schwach ist. Sonst ist ein Pi.-Sturmboot zwischen zwei großen Floßsäcken
zweckmäßiger, da:
a) keine größere Geschwindigkeit erzielt werden kann, als beim „Pi.-Sturmboot zwischen
c) Einlaufen aus See nach Land. zwei großen Floßsäcken“, weil der Schwall zu groß wird,
Das Einlaufen ist schwieriger als das Auslaufen. Wenn das Pi.-Sturmboot vor der Brandung
zum Lande läuft, besteht die Gefahr, daß es beidreht oder dwars kommt.
Jede das Boot überholende Brandungswelle wirft zunächst das Heck empor und drückt den
Bug nieder. Besitzt das Boot eine genügende, von der Schwere des Bootes abhängende
Trägheit, so kann die Brandung unter seinem Kiel fortrollen. Es macht so nacheinander eine
fallende, horizontale und steigende Lage durch. Hat das Boot nicht genügend Fahrt, hat es
also nicht die genügende Trägheit, so verbleibt es in der ersten Lage. Das Heck wird dann
hoch emporgeworfen und der Bug tief in die See gepreßt. Da das Boot hier keine oder nur
wenig eigene Fahrt hat, leistet das Wasser Widerstand, während der Kamm der See mit der
ungleich schnelleren Bewegung das Heck vorwärtstreibt. Der Bug wird dann leicht unter
Wasser gepreßt und das Boot schlägt um. End über End.
Die Fahrt des Bootes ist soweit wie möglich an die Brandung anzupassen und zugleich das
Boot der Länge nach vor der See zu halten. Die Fahrt ist zu hemmen, sobald die Brandung
angerollt kommt. Die Brandung kann das Boot unterlaufen, statt es vor sich herzutreiben und
zu überrollen.
In die Brandung ist mit ganz langsam laufendem Motor hineinzugehen. Das Pi.-Sturmboot hat
der Länge nach vor der See zu bleiben. Will es beim Anrollen einer Brandungswelle aussche¬
ren, so ist es mit hart übergelegtem Motor gegenzuhalten, nötigenfalls ist etwas mehr Fahrt zu
geben. Unmittelbar vor der Landung ist im günstigsten Augenblick der Motor voll laufen zu
lassen, damit das Pi.-Sturmboot hoch auf den Strand geworfen wird und dann leicht aus dem Zeichnung 6: Großer Floßsack zwischen 2 Pi.-Sturmbooten
Bereich der Brandung gebracht werden kann. Bei der ersten Strandberührung ist der Motor

46 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 47


b) das Fassungsvermögen geringer ist. Dieses beträgt beim Pi.-Sturmboot zwischen zwei übernommen ist, bevor der Verband in den wirksamen Feuerbereich der schweren feindlichen
großen Floßsäcken: Infanteriewaffen gelangt ist. Dabei muß der Landungsabschnitt auch bei diesigem Wetter oder
je großer Floßsack 12 Mann.= 24 Mann, in der Dämmerung vom Pi.-Sturmboot gesehen werden können, falls keine Kompasse
Pi.-Sturmboot..= _6MannI vorhanden sind.
= 30 Mann. Nachdem das letzte Pi.-Sturmboot beladen ist, folgen je nach Feuerwirkung, die PL-Land-
Beim großen Floßsack zwischen zwei Pi.-Sturmbooten: ungsboote und Pi.-S-Fähren der Pi.-Sturmbootwelle in voller Fahrt oder bleiben außerhalb
je Pi.-Sturmboot 6 Mann.= 12 Mann, des Feuerbereiches liegen, jedoch so, daß sie mit ihren eigenen Waffen der an Land
Floßsack.= = 12 Mann, vorbrechenden Pi.-Sturmbootwelle Feuerschutz geben können.
= 24 Mann.
Nach erfolgter Landung der ersten Welle kehren die Pi.-Sturmboote zu ihren Booten usw.
Beim Fahren ist es zweckmäßig, den besten Pi.-Steuermann auf das Steuerbord-Pi.-Sturm- zurück und übernehmen die zweite Welle. Sind Pi.-L-Boote und Pi.-S-Fähren so weit an die
boot einzusetzen. Dieser hält Augenverbindung mit dem Führer auf dem Floßsack. Der Küste herangekommen, daß die Landung unmittelbar durchgeführt werden kann, so entfällt
Backbord-Pi.-Steuermann richtet sich nach dem Steuerbord-Pi.-Steuermann. die Übernahme weiterer Mannschaften.
Es ist notwendig, das Fahren mit Pi.Sturmbooten mit der zu landenden Infanterie, auch im
2. Landen an freier Küste. Seegang zu üben. Der Infanterist verliert auf diese Weise seine Scheu vor dem Wasser. Beim
Infolge seiner geringen Ausmaße, seiner Wendigkeit und Schnelligkeit ist das Pi.-Sturmboot Übersteigen in Pi.-Sturmboote und beim Verlassen der Pi.-Sturmboote durch Infanterie ist auf
von der feindlichen Küstenabwehr - besonders bei Landungen in der Dunkelheit, schwer zu folgendes zu achten:
a) Vorherige Einteilung der Reihenfolge des Einsteigens.
treffen.
b) Vorherige genaue Anweisung über das Verhalten im Boot.
Der geringe Tiefgang und seine Bauart befähigen es, auch an sehr flachem Strand sicher zu c) Instellungbringen des le. M. G.
landen und unter günstigen Umständen auch Sperren im Wasser zu überwinden. d) Ablegen der Schwimmwesten auf Kommando des Bootsführers.
e) Sofortiges Herausspringen auf Kommando des Bootsführers.
a) Verwenden des Pionier-Sturmbootes. f) Einteilung von 2 Mann, die beim Absetzen der Boote zu helfen haben.
Das Pi.-Sturmboot wird daher zum Landen der vordersten Teile der Angriffstruppen (Sto߬ Das Landen der Pi.-Sturmboote und Pi.-L-Boote erfolgt in einzelnen Wellen.
trupps usw.), ferner zum Ausbooten von Mannschaften aus größeren Schiffsgefäßen einge¬ Zusätzliche Ausrüstung der Pi.-Sturmboote:
setzt. 1. Pi.-Führungsboote erhalten einen besonderen Kompaß.
Der Aktionsradius und die Seefähigkeit des Pi.-Sturmbootes sind beschränkt, es muß bei 2. Rettungsboote erhalten je 6 Schwimmwesten, 2 Rettungsringe, 6 Rettungsleinen und
längerem Anmarsch zur Feindküste auf größeren Schiffen (Pi.-Sturmbootträgern) mitgeführt 1 kleinen Floßsack.
und erst in Küstennähe zu Wasser gelassen werden. 3. Im Schlepp fahrende Boote erhalten je 3 Schwimmwesten als Reserve, ein Handbeil zum
etwaigen Kappen des Tauwerkes, Dichtungsmaterial und einen Werkzeugkasten.
Auf See dürfen nur gedeckte Pi.-Sturmboote verwendet werden. Die Seefähigkeit geht bis
Seegang 3. Instandsetzungen müssen während der Fahrt, bzw. vorteilhafter nach der Landung am Ufer,
durchgeführt werden. Deshalb sind Pi.-Sturmboot-I-Trupps auf ein oder mehreren Booten
Ladefähigkeit: gesondert einzusetzen (I-Trupp-Boote).
6 Schützen mit Waffen bis Seegang 2
4 Schützen mit Waffen bei Seegang über 2,
oder 1 le. M. G. mit Bedienung C) Pionier-S-Fähre als Pionier-Sturmbooträger.
oder 1 le. Gr. W. mit 5 Mann Auf der Pi.-S-Fähre können bis zu 8 Pi.-Sturmboote verladen werden. Die Boote sind so auf
oder 1 s. Gr. W. mit 4 Mann das Deck zu legen und so festzuzurren, daß Sie bei Wellengang nicht in Gefahr geraten, über
Geschwindigkeit: 25 km. Bord gespült oder beschädigt zu werden.
Für das Zuwasserbringen der Pi.-Sturmboote sind die Fähren mit 2 Gleitbrücken auszurüsten,
b) Grundsätze für den Einsatz. von denen das Abgleiten vollbesetzter Boote ohne Schwierigkeit erfolgen kann.

Der Einsatz der einzelnen Schiffstypen richtet sich nach Aufgabe und Gliederung der in Das Abgleiten erfolgt über den Vordersten mit im Standgas laufenden Motor. Das Boot ist
Staffeln und Wellen anlandenen Landtungstruppen. außer dem Pi.-Steuermann und Bootsmann noch mit 4 bis 6 Mann - je nach Wind und
Wasserverhältnissen - besetzt.
In die 1. Welle gehören die Pi.-Sturmboote bzw. Pi.-Sturmbootträger (Pi.-L-Boote, Pis.-S-
Fähren und andere Landungsfahrzeuge). Nach dem Abgleiten sammeln die Boote und fahren auf ein vorher bestimmtes Zeichen zum
Angriff vor. Nach dem Absetzen der ersten Welle kehren die Boote sofort zu ihren Fähren
Das Beladen der Pi.-Sturmboote mit Mannschaften von den Pi.-L-Booten und Pi.-S-Fähren zurück, gehen beiderseits längsseit und übernehmen die neue Besatzung.
hat im Küstenvorfeld so rechtzeitig zu erfolgen, daß die erste Welle von den Pi.-Sturmbooten

48 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84 49


d) Das Pionier-Sturmboot im Schlepp der Pionier-Landungsboote.
Das Pi.-L-Boot kann bei mäßig bewegter See 4 Pi.-Sturmboote in Schlepp nehmen. Hierzu ist
am Heck des Pi.-L-Bootes ein Querbaum aufzuhängen, von dem aus mit 4 paralell laufenden
Tauen die Pi.-Sturmboote geschleppt werden.

Entscheidend für die reibungslose Durchführung des Schleppens ist der Abstand zwischen
Heck des Pi.-L-Bootes und Bug der Pi.-Sturmboote. Die Entfernung ist bedingt durch die
Länge der Heckwellen. Die Pi.-Sturmboote liegen zweckmäßig mit der Spitze auf dem zweiten
Wellenkamm. Der Auftrieb verhindert ein Vollschlagen der Boote.

3. Sonderverwendung des Pionier-Sturmbootes auf See


a) Das Pionier-Sturmboot als Sperrbrecher.
Das Pi-Sturmboot wird auch eingesetzt zu Pionier-Stoßtruppunternehmungen auf dem
Wasser, zur Beseitigung von Hindernissen und Sperren, die im Wasser zum Schutze des
Feindufers oder der Küste bzw. zur Abwehr oder Erschwerung einer Landung hergestellt sind.
Drahtsperren werden gesprengt, durchstoßen oder übersprungen.
Die Besatzung besteht außer dem Pi.-Steuermann und Bootsmann aus 2 bis 3 Pionieren.
Zusätzliche Ausrüstung des Bootes:
60 kg Sprengmunition, vorbereitet zu 2 geballten Ladungen zu je 20 kg, die restlichen 20 kg in
kleineren Ladungen zu je 3 bis 5 kg nebst Zündmittel, und zwar je nach Sprengobjekt
Sprengkapseln. Zeitzündschnur und Zündschnuranzünder 29 oder kurzer Sprengkapselzün¬
der oder Brennzünder 24.

Das Pi.-Sturmboot fährt an das Hindernis oder die Sperre heran, ein Pionier bringt die Ladung
feitbrücke an oder das Pi.-Sturmboot fährt hart an der Sperre vorbei, ein Pionier wirft die geballte Ladung
in die Sperre. Zur Vermeidung von Fehlzündungen ist der Zündschnuranzünder bzw. Spreng¬
kapselzünder mit einem Draht an der Bordwand oder am Handgelenk zu befestigen. Unmittel¬
Zeichnung 7: Verladung von 8 Pi.-Sturmbooten auf einer Pi.-S-Fähre
bar nach dem Werfen der geballten Ladung dreht das Boot ab und beginnt zu nebeln.

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Zeichnung 8: Pi.-Sturmboote im Schlepp eines Pi-Landungsbootes Bild 6: Nach der Landung

50 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Revue 84


Wenn mehrere Boote gleichzeitig nebeneinander als Sperrbrecher eingesetzt werden, ist eine Die Fernzielrakete Rh Z 61/9
einheitliche Führung der Boote unerläßlich, um gegenseitige Gefährdung auszuschalten.

b) Das Pionier-Sturmboot als Nebelträger. „Rheinbote“


Pi.-Sturmboote als Nebelträger begleiten Fähren und Landungsboote oder werden auf diesen
verladen oder von ihnen mitgeschleppt. Nachdem die Bombenangriffe mit Flugzeugen der Briten auf das Reichsgebiet immer häufiger
und stärker wurden und die deutschen Gegenangriffe offenbar nicht die erhoffte Wirkung
Für den Einsatz zum Nebeln werden Pi.-Sturmboote abgesetzt. Sie umkreisen die Fähren und
brachten, beschloß man, ein Programm für die sogenannten Vergeltungswaffen aufzustellen,
L-Boote bzw. fahren vor, hinter oder neben diesen im Zickzack hin und her, um sie einzu¬
mit denen man die Briten auf ihrem eigenen Boden angreifen wollte.
nebeln. Die Art des Fahrens ist abhängig von der Windrichtung.
Hierzu gehörten schließlich:
Zusätzliche Besatzung des Bootes: 2 Pioniere.
V 1 = ein unbemannter flugzeugähnlicher Flugkörper, auch „Kirschkern", „Fieseier Fi 103"
c) Das Pionier-Sturmboot als Rettungsboot auf See.
oder „FZG 76" genannt, mit ca. 80 kg Sprengladung, deren erster Start gegen England
Infolge seiner großen Geschwindigkeit und Wendigkeit ist das Pi.-Sturmboot für den Einsatz am 14. 2.1944 erfolgte.
als Rettungsboot gut geeignet.
V 2 = eine Flüssigkeitsrakete, die bei der Heeresversuchsstelle in Peenemünde entwickelt
Wegen seiner ungünstigen Querstabilität bedarf jedoch das Übernehmen von im Wasser wurde und erstmals am 8. 9.1944 gegen London gestartet werden konnte.
treibenden Menschen besonderer Übung. Hierbei ist besonders vorsichtig zu verfahren, um
V 3 = ein Ferngeschütz, auch „Fleißiges Lieschen", „Tausendfüßler" oder „Hochdruckpumpe
ein Kentern des Pi.-Sturmbootes und Verletzungen der im Wasser treibenden Menschen
(HDP)" genannt, über welches wir bereits in den Heften 70 und 73 ausführlich berichtet
durch die freistehende Schraube zu vermeiden.
haben.
Beim Übernehmen ist das Pi.-Sturmboot am besten so zu legen, daß die See etwa 20 Grad am
V 4 = Fernzielrakete 61, auch „Rh Z 61" oder „Rheinbote" genannt, die von der Firma
Bug einkommt. Das Übernehmen hat an der Leeseite (d. h. an der dem Wind abgekehrten
Rheinmetall entwickelt wurde und Gegenstand dieses Beitrags ist.
Seite) hinter dem als Wellenbrecher wirkenden Pi.-Sturmboot zu erfolgen. Dabei haben
diejenigen Pioniere, die beim Herausziehen des im Wasser Liegenden nicht zu helfen V 5 = das „Peenemünder Pfeilgeschoß“ über welches wir bereits in den Heften 72 und 73
brauchen, sich an die Luvseite des Pi.-Sturmbootes als Gegengewicht zu begeben. Ist der im berichtet haben, oder die K 5 mit glattem Rohr.
Wasser Treibende übernommen, so muß er sich auf den Boden des Pi.-Sturmbootes legen,
V 6 = „Langer schwerer Gustav", eine abgeänderte Version des 80-cm-Eisenbahngeschüt-
damit der Gewichtsschwerpunkt nach unten gedrückt wird. Aus dem gleichen Grunde hat die
zes „Dora“, deren Entwicklung aber abgebrochen wurde. (Siehe hierzu die Beiträge
Bedienungsmannschaft wieder in Hockstellung zu gehen. Der Pi.-Steuermann des Pi.-
über die „Dora" in den Heften 13, 14, 15,16 und 35.)
Sturmbootes hat während des Rettungswerkes den Motor mitschiffs niederzudrücken, damit
die Schraube aus dem Wasser und somit das Pi.-Sturmboot zum Stehen kommt. Durch Alle diese Waffen hatten eines gemeinsam: Sie sollten Reichweiten von weit über 100 km
kurzes Eintauchen der Schraube hat er so zu monövrieren, daß das Pi.-Sturmboot möglichst haben und möglichst rasch in großen Stückzahlen zum Einsatz kommen, was jedoch nicht
in derselben Lage bleibt. bewerkstelligt werden konnte. Zwar konnten die geforderten Reichweiten erzielt werden, wie
bei V 1 = 350 km, V 2 = ca. 350 bis 400 km, V 3 = ca. 200 km, aber die Herstellung der
Treibt der zu Rettende in Leeseite vorbei, weil das Pi.-Sturmboot noch zuviel Fahrt hatte, so ist
benötigten Stückzahlen war nicht möglich.
größte Vorsicht geboten um Verletzungen des im Wasser Treibenden durch die Schraube zu
vermeiden. In solchen Fällen ist es im allgemeinen das beste, den Motor durch Druck auf den
Unterbrecherknopf zum Stehen zu bringen. Der zu Rettende kann sich dann am Steven
festhalten und von hinten in das Pi.-Sturmboot geholt werden.

Bild 1: Mehrstufen-Pulverrakete „Rheinbote" (Rh. Z. 61/9)


Bild 7: Drei Pionier-Sturmboote beim Drücken einer Fähre

52 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1851-100-1 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue84 53


Die Entwicklung
der Fernzielrakete Rh Z 61 begann im Jahr 1942. Die Tarnbezeichnung ergab sich aus:
Rheinmetall-Borsig, Projekt Z - Fernzielrakete maximale Reichweite 160 km, wobei die Zahl
160, wie häufig üblich, zu Tarnzwecken umgekehrt und unter Fortlassung der „0“ mit 61
wiedergegeben wurde.

Die ersten Versuche wurden mit Pulverraketen durchgeführt, wie sie als Starthilfen für
Flugzeuge serienmäßig vorhanden waren (Zeichnung 1). Und zwar sollten damit die Start¬
wege, das Flugverhalten und die Form der Stabilisierungsflächen erforscht werden.

Zeichnung 3: dreistufige Versuchsrakete


Zeichnung 1: einstufige Versuchsrakete, Gesamtgewicht 52 kg, Treibladung 17 kg

Als nächstes ging man daran, zwei solcher Kammern hintereinander anzuordnen (Zeichnung
2), um das Stufenprinzip, also das Nacheinander-Zünden der beiden Kammern, sowie die
Verbindung der Kammern miteinander zu erproben. Als Resultat erreichte man, daß das
Ineinanderstecken zweier zylindrischer Führungen und das Abstoßen der ausgebrannten
hinteren Kammer durch den Düsenstrahl der vorderen Kammer, nachdem die vordere durch
einen Zeitzünder gezündet wurde, planmäßig vonstatten ging.

Bisher wurde die erste Geschwindigkeit von etwa 45 m/s durch einen reinen Abschuß erreicht.
Bei der angestrebten Entwicklung größerer Geräte mußte aber von dieser Art des Starts
abgewichen werden, weil dies sonst zu einem Aufwand geführt hätte, der den beweglichen
Einsatz der Raketen-Abschußgeräte unmöglich gemacht hätte. Also wurde ein ßstufiges
Gerät entwickelt, bei dem der Abschuß nunmehr durch eine sehr kurz brennende Startkam¬
mer bewerkstelligt wurde, um bei einer kleinen Startbahn die als notwendig erkannte Anfangs¬
geschwindigkeit der Rakete zu erhalten.

Bei einem Gesamtgewicht von 62 kg, wog die 1. Stufe 26 kg, die 2. Stufe 13 kg und die 3. Stufe
11 kg. Die Treibladung betrug bei der 1. Stufe 8 kg, bei der 2. Stufe 2,8 kg und bei der 3. Stufe
ebenfalls 2,8 kg.

Mit diesem Gerät (Zeichnung 3) wurden dann Lufttreffbilder geschossen, bei denen sich die
Streuungen in tragbaren Grenzen erwiesen.

Zwischendurch wurden noch verschiedene weitere Versuche durchgeführt, wie z. B. auch


der, die Raketen vor dem Start in Rotation zu versetzen, um die Streuung herabzumindern.
Weil aber noch die Frage offen geblieben war, wie die Anstellung der Flügel geschaffen
werden mußte, um während des Fluges der Rakete den nötigen Drall zu verleihen, wurde noch
eine weitere Versuchsausführung in 4stufiger Bauweise erprobt.

54 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 55


Die einzelnen Stationen der Versuchsmuster bis zur Schaffung der endgültigen Konstruktion Rh-Z-V 25
hat der „Vater“ des Rheinboten, Prof. Dr. Heinrich Klein, in seinem Buch: „Vom Geschoß zum Erste vierstufige Rakete. Erste Stufe - Startstufe Brennkammer Paul, zweite Stufe, - lange
Feuerpfeil“ welches allen, die noch weiter in die Materie eindringen wollen, wärmstens Starthilfe - dritte Stufe - kurze Starthilfe - vierte Stufe - Bordrakete R V 8. Sprengpunktsauf-
empfohlen werden kann, wie folgt festgehalten: nahmen mit Zeitzünder. Feststellung der Sprengpunktlage in etwa 10000 m Höhe, Messung
Rh-Z-V 1 der Flugzeit der Rakete, Nachprüfung der Schubintegrale der einzelnen Stufen. Beginn des
Kleine Starthilfe mit Leitwerk - Leitwerksdurchmesser das Dreifache des Kaliberdurchmes¬ Brennvorganges der letzten Stufe in Höhe zwischen 5500 und 6000 m.
sers - Rakete mit etwa 45 m/s abgeschossen. Zündung der Rakete auf dem Laufweg in dem Die vierstufige Rakete hatte ein Gewicht von rund 360 kg. Sprengladung (Blitzlichtladung)
Startgestell entsprechend eingestellt. Stabilität der Rakete unbefriedigend. Maßnahmen zur 1 kg. Die berechnete Brennschlußgeschwindigkeit betrug 1250 m/s, die berechnete Reich¬
Verbesserung der Stabilität - Startvorgang mit rotierender Rakete und Anstellung der Leit¬ weite 90 km.
werksflächen - Ergebnis unbefriedigend. Mit diesen 10 Versuchsreihen endeten die Modellversuche.
Es folgte
Rh-Z-V 3
Drei Starthilfen waren durch ein Rohr, welches gleichzeitig als Druckausgleich diente, ver¬ Rh-Z-61/2
schweißt und mit einem Blechmantel verkleidet. Die Rakete war vollkommen unstabil. Vierstufige Rakete. Gesamtgewicht 1640 kg. Erste Stufe - schwere Startstufe, zweite und
dritte Stufe - K - Kammern - vierte Stufe - Endstufe - große Starthilfe mit Nutzlast von 30 kg -
Rh-Z-V 4 Schwierigkeiten bei geschweißter Leitwerkskonstruktion - Zündwilligkeit der Flugstufe 8000 -
Sie war ein zweistufiges Gerät. Als erste Stufe diente der Antrieb der Panzerbombe Paul. Die 8500 m Höhe.
zweite Stufe war die kleine Starthilfe. Der Abschuß erfolgte ähnlich der Rh-Z-V 1. Die
kombinierte Rakete zeigte zunächst unstabiles Verhalten. Die Gründe wurden erkannt, dann „Die bei der Numerierung fehlenden Zahlen betrafen Entwürfe, die bereits im Konstruktions¬
gab es den ersten einwandfreien Flug einer Doppelrakete mit Startbeschleunigung. stadium, bzw. nach den erfolgten Berechnungen wieder gestrichen wurden.“

Rh-Z-V 9 Als letzte Lösung kam dann schließlich die


Entwicklung einer Endstufe für Modellversuche. Rakete flügelstabilisiert, besaß ein Gewicht
von etwa 8 kg und Brennschlußgeschwindigkeit von 650 m/s, mit Nutzlast von 500 m/s, Typ Rh-Z-61/9
Bordrakete R V 8.
mit einem grundsätzlichen Aufbau wie bei Gerät Rh-Z-61/2, mit genieteten Leitwerksflossen,
Rh-Z-V 11 geänderter Anfeuerung der Endstufe, also der Flugstufe nach Sprengstoffträger.
Dreistufige Rakete, zwei große Starthilfen, Typ Bordrakete R V 8. Erste Vermessung des
Die ganze Entwicklung dieser Pulverrakete gestaltete sich äußerst schwierig. Dies lag nicht
Trennvorganges. Flugverhalten der Dreifach-Rakete unbefriedigend, Trennvorgang unbefrie¬
nur an den technischen Problemen, eine Rakete, mit dem sich ergebenden Gewicht auf die
digend, teils Zündversager.
geforderte Entfernung möglichst genau ins Ziel zu bringen (was ja schließlich auch erreicht
Rh-Z-V 11 wurde). Ein viel größeres Hindernis bestand in dem chroqischen Mangel an Sprengstoffen.
Dreistufige Rakete. Erste Stufe Brennkammer Paul, große Starthilfe, Rakete R V 8. Flugstabi¬ Reichte schon das vorhandene Kontingent nicht aus, um die für die Infanterie und Artillerie
les Verhalten, Trennvorgang unbefriedigend. benötigte Munition herzustellen, so knauserte man erst recht bei Zuteilungen für eine neue
Rh-Z-V 12 Waffenart, deren erfolgreiche Entwicklung durchaus nicht garantiert werden konnte. Hinzu
Dreistufige Rakete. Erste Stufe Brennkammer Paul, kleine Starthilfe Rakete R V 8. Flugstabiles kam noch der anhaltenden Streit, ob man mit der Flüssigkeits-Rakete, der V 2 schneller zum
Verhalten, Trennvorgang ganz befriedigend, Lufttreffbild mit Fototheodoliden und Zeitzünder. Ziel, eine weitreichende Rakete zu schaffen, kommen könne, oder mit einer Feststoff-Pulver-
50%ige Längenstreuung 6%, 50%ige Breitenstreuung 3%. Zündzeit der letzten Stufe nicht Rakete, wie z.B. der Rh-Z-61/9. Hierbei spielte natürlich auch die Tatsache eine Rolle, daß die
genau eingehalten. Stufenzündung nach 0,4 und 10 s. V 2 vom Heereswaffenamt entwickelt wurde, während letztere bei der Privatfirma Rheinmetall
geschaffen werden sollte.
Rh-Z-V 14
Dreistufige Rakete. Aufbau wie Rh-Z-V 11, qualitativer Versuch zur Feststellung der einwand¬ Irgendwie ist es Oberleutnant Tröller, dem späteren Leiter des Einsatzkommandos des
freien Stufenzündung der Flugstufe nach 14 s in 6000 m Flughöhe. Ergebnis befriedigend, „Rheinboten“ doch gelungen, ein Kontingent für die Fertigung von 30 „Rheinboten" wie nun
die Tarnbezeichnung lautete, freizubekommen, die nun endlich anlaufen konnte.
Lufttreffbild 50%ige Längenstreuung 4,5%, 50%ige Breitenstreuung 3%.
Rh-Z-V 18 Im April 1943 waren schließlich die ersten 3 „Rheinboten fertig, die dem Chef der Amtsgruppe
Dreistufige Rakete. Wie Modell 12, geänderte Leitwerksstabilisierung nach Vorschlägen der Entwicklung, General Schneider, dem Amtsgruppenchef der Inspektion, General Hüther und
Oberstleutnant Tröller vorgeführt werden konnten. Der Start, der von einem 3,5 m langen
Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen Prof. Walehner. Vermessung des Antriebs¬
Startgestell, das für die Erprobung der „Feuerlilie“ diente, erfolgte, verlief erfolgreich. Ein
bahnteiles mit Kinotheodolit, teilweise Leitwerksbeschädigungen (Abreißen von Flossen).
Beobachtungskommando auf der dänischen Insel Bornholm konnte den Flug und den
Ergebnis - Notwendige Verstärkung des Leitwerkes der zweiten Stufe.
Einschlag genau verfolgen. Man konnte mit entsprechenden Geräten auch feststellen, daß die
einzelnen Stufen einwandfrei gezündet und die Antriebssysteme funktioniert hatten. Nach
diesem Erfolg wollte Oberstleutnant Tröller die Regelung für die Kontigentierung (Pulver, Eisen

56 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue 84 57


Abbruch der Entwicklung des „Rheinboten“ geführt, wenn nicht Oberstleutnant Tröller seinem
usw.) für weitere 20 Geräte übernehmen, was aber mit großen Schwierigkeiten verbunden
Chef, General Hüther, darauf aufmerksam gemacht hätte, daß sich das SS-Waffenamt für den
war.
„Rheinboten“ interessiere. Dem wollte man unbedingt zuvorkommen und nach einer Bespre¬
Am 25.11.1943 wurde vom Heereswaffenamt-Wa. Prüf als geheime Kommandosache eine chung zwischen General Hüther, dem für die Waffenrüstung zuständigen General Olbricht und
Zusammenstellung der „Fernschieß-Geräte" verfaßt, die beim Generalstab des Heeres/Org. dem Oberbefehlshaber des Ersatzheeres Generaloberst Fromm erhielt Oberstleutnant Tröller
Abt. am 28.11.1943 unter der Nr. 1169/43 g.Kdos.Chefsache zur Kenntnis genommen wurde.
die Vollmacht, die für die nun in Auftrag gegebenen 200 „Rheinboten“ erforderlichen Mäterial-
Hier wurden die technischen Daten für
kontingente (es waren 150 t Pulver, 250 t Stahl und 30 t Nichteisen-Metalle) zuzuweisen.
a) Hochdruckpumpe Gleichzeitig wurde Tröller als Kommandeur der neu zu bildenden Heeresartillerieabteilung 709
b) Gerät A 4 (also die V 2) ernannt, die für den Einsatz des „Rheinboten aufgestellt werden sollte.
c) Rheinbote
Bei der Erprobung der restlichen 20 Geräte des Typs Rh-Z 61/2 traten aber schwere Fehler
d) Kanone 5 (K 5) glatt
auf, wie Luftexplodieren der Rakete, Versagen des Abbrands der letzten Stufe und Abreißen
zusammen- und gegenübergestellt. Weil sie in etlichen Punkten nur als Prognosen basiert, der Leitwerksflossen beim Durchgang durch die Schallmauer. In fieberhafter Eile wurde an der
wollen wir auf eine Wiedergabe verzichten. Einige Punkte zum „Rheinboten" erscheinen Beseitigung der Mängel gearbeitet. Und so konnte in das Kriegstagebuch das Ergebnis einer
jedoch bemerkenswert: Besprechung zwischen Hitler und General der Art. Buhle am 3.8.1944 aufgenommen werden,
der als Punkt 7 folgenden Text hatte:
Entwicklung
Erstes Versuchsschießen mit vollkalibrigem Gerät April 1944 auf Platz Leba bei Danzig. „Entwicklung Rheinbote und HDP sowie R-Granaten und Peenemünder Pfeilgeschoß unter
allen Umständen vorantreiben.“
Einsatz, Geschütze
Einmalige Beschaffung von zehn Geschützen. Lebensdauer je Rohr 5000 Schuß geschätzt; In dem Reisebericht des Generals der Artillerie vom 18.8.1944, Nr. 2490/44 g.Kdos. über die
demnach insgesamt 50000 Schuß möglich. Teilnahme an den Vorführungen in Hillersleben und Kummersdorf am 16. und 17.6.1944 heißt
es über eine Besprechung mit Oberst Wöhlermann:
Einsatz, Munition „Rheinbote" macht gute Fortschritte, mit PPG 130 km sichergestellt, Schießhilfsmittel werden
1000 Schuß pro Monat. Früheste Auslieferung der 1. Rate Munition und der zehn Geschütze aufgestellt“
Ende 1944.
Am 29. 9.1944 finden wir im Kriegstagebuch des Generals der Artillerie folgenden Eintrag:
Hierzu wäre zu sagen, daß man, auch in der Folgezeit, beim „Rheinboten" stets von
„Geschützen" gesprochen und in Kenntnis der Aversion Hitlers gegen Raketen, dieses Wort „Abreise Chef, Oberstlt. Prilipp und Major Wettig zum Versuchsplatz der Fa. Rheinmetall in
möglichst vermieden hat. Später kommt auch das Wort „Startbahngeschütz“ vor, was ja dem Leba. Dort eingehende Aussprache über Entwicklungsstand und beabsichtigte Organisation
Gebrauch der Meiller-Wagen für den Abschuß durchaus entsprach. So aber konnte dem der Pulver-Rakete. Bericht siehe Anlage."
Wunsch Hitlers zur Schaffung von Fernkampfwaffen in bester Weise entsprochen werden. Aus diesem Bericht vom 30. 9. 1944, Nr. 3028/44 g.Kdos. über das Versuchsschießen am
Und so überrascht es uns nicht, daß der „Adjutant des Chefs des Generalstabes des Heeres" 29. 9. 1944, an dem als Teilnehmer Gen.-Major Scheffler, Oberstlt. Prilipp und Major Wettig
am 1. 12. 1943 unter der Nummer 559/43 g.Kdos.Chefsache an eine ganze Reihe von genannt werden, können wir eine Menge authentischer Einzelheiten über den „Rheinboten"
Dienststellen, die mit der Aufgabe zu tun hatten, folgenden Befehl Hitlers bekannt gab: entnehmen:
„Ich genehmige die für das Gen.Kdo.LXV.A.K. z.b.V vorgelegte Anweisung zur Vorbereitung
und Führung des Fernkampfes gegen England mit allen hierfür in Frage kommenden Gerät: Die mehrstufige Rakete
Sonderwaffen.
Die einzelnen Stufen, deren vorderste das Geschoß enthält, sind wie Ofenrohre aufeinander-
Ich erteile dem Ob. West die Berechtigung, alle erforderlichen Befehle für den Einsatz der geschoben. Jede Stufe (Ladungskammer, 2 - 4 m lang) für sich flügelstabilisiert. Da die
Sonderwaffen und seiner Vorbereitung an die im Westen befindlichen Dienststellen der vorderen Stabilisatoren zunächst der Stabilisation entgegenwirken, sind die rückwärtigen
Luftwaffe, der Kriegsmarine, der OT und des RAD zu geben, Stabilisationsflächen größer.
gez. Adolf Hitler Durchmesser der Startkammer 535 mm
OKW/WFSt/Op(H) Nr. 662889/43 g.Kdos.Chefsache" Zwischenstufen 261 mm
Als nach mehr als 10 Monaten, Anfang 1944, endlich die Brennkammerrohre angeliefert Endstufe 191 mm
wurden, stellte es sich heraus, daß zwei Gruppen von Rohrabmessungen geliefert worden Gesamtgewicht: 1650 kg
waren, was zur Schaffung einer Behelfskonstruktion führte, mit der man weitere Versuche Startstufe: 240 kg Treibladung
I. Stufe: 140 kg Treibladung
anstellen konnte.
II. Stufe: 140 kg Treibladung
Inzwischen drückte im Frühjahr 1944 die Inspektion des Heeres auf einen Abschluß der Endstufe: 60 kg Treibladung
Entwicklung, wohl schon in Sorge vor der bevorstehenden Invasion der Alliierten. Es mußten Nutzlast: 40 kg
aber noch weitere Versuche durchgeführt werden, um mit dem „Rheinboten" in Serie gehen zu Sprengstoffgewicht: 30 kg
können. Der erfolgreiche Start der sogenannten V 1 am 14. 2. 1944 hätte beinahe zum Schußweite: 160 km

58 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue84 59


Die Rakete lagert mit zwei Stützen auf der Startbahn, deren Führungsschienen über den
Fertigungsmöglichkeit
Stützfuß greifen. Aus O-Serie (300 Stück) werden ab Anfang Dezember 150 Geräte für den Einsatz verfügbar
Die Startbahn ist auf Meilerwagen montiert und kann schußfertig gefahren werden. Zusam¬ sein. Weiterer Plan: ab Februar 1945 monatlich 200 Stück bis 1000 einmalig.
mensetzen der Stufen mit Kran und Schußfertigmachen (Zünder einsetzen) dauert eine
Wenn Kapazitäten sofort zugewiesen werden, Fertigung möglich: Januar 500, ab Februar
Stunde.
Erhöhung 12 bis 90°, Seitenrichtfeld 500 Strich. 1000 monatlich. •

Meilerwagen, für schweres Gerät entwickelt, ist in dieser Verwendung bei weitem nicht
Einsatz und Gliederung
ausgelastet.
Gewicht 11,5 t (erfordert 12 t Zgkg.) kann durch Sonderentwicklung erheblich herabgesetzt Zweck: Massenwirkung. Dazu Einsatz zahlreicher Geräte.
werden. Gliederung abhängig von verfügbaren Meilerwagen. Es ist vorgesehen, ab 1. 10. monatlich
vier Meilerwagen aus der Fertigung zur Verfügung zu stellen, so daß mit insgesamt 20 Stück
Zusätzliche Belastung des Meilerwagens mit mindestens zwei weiteren Raketen muß gefor¬
für den Einsatz gerechnet werden kann.
dert werden, um Zugmittel und Fahrzeug auszulasten.
Es ist zu fordern, daß die zusätzlichen Raketen beim Start nicht abgenommen werden
Absicht:
brauchen.
Aufstellung von 1 Abteilung zu 2 Batterien je 8 Geräte,
Packkisten zur Verladung der Raketen auf 3-t-Lkw (je Lkw 1 Rakete) sind vorhanden.
2 Versuchsgeräte bei der Firma,
1 Gerät für Ersatzausbildung.
Der Schuß Bei günstig verlaufender Entwicklung kann die Rakete als vollwertiger, billiger Ersatz für die
Elektrische Zündung der Grundstufe. gesamte Eisenbahnartillerie angesehen werden. Da sie, nicht schießgebunden, fast in jedem
Start mit 20 m/s. Steigung der Geschwindigkeit durch Grundstufe auf 240 m/s, durch weitere Gelände einsetzbar ist und die Abschußbahn im Vergleich zum Eisenbahngeschütz nur ganz
Stufen Zünden nach 2, 12 und 22 Sekunden und beschleunigen auf 1300 m/s. geringen Aufwand erfordert, bringt dieser Ersatz nur Vorteile. Nachteile: Gefährdete Bereiche
durch abfallende Ladungskammer. Beabsichtigter Einsatz: weit verteilt, Batterie auf 20 km
Startkammer fällt nach 4 km Breite und Stellungswechsel nach jedem Schuß, ist falsch!
1. Kammer fällt nach 6 km
2. Kammer fällt nach 22 km Der geschlossene Einsatz für Schwerpunktaufgaben ermöglicht, die Ausstattung mit Füh¬
rungsmitteln (Nachrichtengerät, Meldefahrzeuge) sehr gering zu halten.
Gefährdete Räume müssen beim Einsatz berücksichtigt werden. Geschoßzünder noch nicht Von der vorgelegten KStN. können % an Personal und Gerät eingespart werden. Notwendige
vorhanden. Versuchter Wurfgranatenzünder zündet schon bei der 2. Stufe. Ursache nicht Stärke der Abteilung bei 16 Rohren wird auf etwa 250 Köpfe geschätzt. Außer ausgebildeten
geklärt. Geschützführern und ein Raketenmeister je Abt. sind für die Bedienung keine Spezialisten
Feuererscheinung beim Abschuß etwa 1 Sekunde. Rauchentwicklung gering. Streuung, erforderlich. Dadurch erübrigt sich eine besondere Ersatzausbildung.
errechnet, entspricht etwa der K 12. Die Verladung von wenigstens drei Raketen auf einen Meilerwagen macht die Zuteilung von
Mun.-Lkw überflüssig.
Entwicklungsstand und Möglichkeit Die vorgesehene Funkausstattung, je Gerät ein Funk-Trupp, ist zu streichen. Eine Funklinie in
der Abteilung genügt. Stellv. Battr., Zug- und Geschützführer sind zu streichen.
Bisher wurden alle Geschosse zur Flugbahnbeobachtung im ersten Teil des aufsteigenden
Das Einrichten des Geschützes kann durch den Geschützführer durchgeführt werden.
Astes zerlegt. Es ist noch kein Schuß auf Höchstschußweite ausgeschossen.
Bearbeiten der KStN wird von Jn 4 angefordert. Sachbearbeiter für Geräteentwicklung im
Treibladungen funktionieren einwandfrei.
Wa. A./Wa Prüf 11: Major Schlawe, bei Rheinmetall, Amtsgruppe Z: Dr. Ormanns, Berlin,
Zünderfrage noch offen.
Leipziger Straße 112, Fernsprecher (16 62 91) 2 31.
Das Gerät ist noch nicht einsatzbereit.
Die Steigerung der Entfernung bei größeren Kalibern ist ein leichtes. Hierbei wird das Nach dem guten Ausgang des Versuchsschießens und der günstigen Beurteilung durch die
Verhältnis zwischen Nutzlast und Pulveraufwand voraussichtlich geringer. Für geringere Dienststelle „General der Artillerie“, wie sie sich in dem obigen Bericht niederschlägt, begann
Entfernungen kann die Nutzlast gesteigert werden: Anfang Oktober 1944 nach einigen kleinen Änderungen die Produktion der endgültigen
etwa auf 125 km 80 kg Nutzlast mit 60 kg Sprengladung Ausführung des „Rheinboten“ als Rh Z 61/9.
auf 100 km 133 kg Nutzlast mit 100 kg Sprengladung. Im Kriegstagebuch des General der Artillerie befindet sich unter dem 17.10.1944 folgender
Die Entwicklung der drei Raketen nebeneinander muß sofort gefordert werden. Eintrag:
Die Raketen bestehen aus gleichartigen Einzelteilen, die für den Schuß nach Bedarf zusam¬ „Rücksprache Chef mit Oberstlt. Tröller über Organisation der Pulverraketen-Abteilungen.
mengesetzt werden können. Gen. d. Art. fordert starke Kürzung dieser Neuaufstellungen und Anpassung an derzeitige
Geräte- und Menschenlage. Waffe soH schwerpunktmäßig für operative Aufgaben eingesetzt
werden. Zunächst soll eine Vorführung vor allen in Frage kommenden Dienststellen -
möglichst auch vor dem Führer - angesetzt werden."

60 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue84 61


Da diese Vorführung für Mitte November vorgesehen wurde und Rheinmetall sich keine Blöße Als Zugmittel haben sich Tatra-Lkw bewährt, auf denen außer der Bedienung noch 1 Rakete
geben wollte, startete der Erprobungsleiter des „Rheinboten“ Mitte Oktober auf eigene Faust mitgeführt werden kann. Dies ist bei der Zugmaschine nicht möglich. Die Lasten werden von
ein Exemplar der neuen Ausführung Richtung Bornholm. Das Beobachtungskommando der Eisenbahn durch 2 Portalkräne übernommen. 24 weitere Kräne übernehmen die Lasten
stellte, bei einem Aufsatzwinkel der Startbahn von 76°, fest, daß die Endstufe 157 km weit flog von dem Lkw auf die Sd.-Kfz. 8 (Meilerwagen), auf denen die Rakete aufmontiert wird.
und damit die gestellte Forderung erfüllt wurde. Als Nachteil wurde nur festgestellt, daß der Einsatz: .
Tragarm mit Startschienen am Meiler-Fahrzeug beim Abschuß des „Rheinboten" starke
Breite der Abteilung 10 km, Funkverbindung von Abteilung zu den Battrn., innerhalb der
Schwingungen aufwies, was man aber bis zur Vorführung nicht beseitigen konnte.
Battrn. Drahtverbindung zu den 2 Zügen und von den Zügen zu den vier Geschützen.
Zum vorgesehenen Zeitpunkt machte sich eine Gruppe Hochkarätiger auf den Weg. Sie Beweglicher Einsatz der Battrn. ist durchführbar. Das Einrichten der Geschütze erfolgt mit
bestand aus General Dornberger, SS-Obergruppenführer Kammler, einer Reihe von Experten Hilfe des Richtkreises. Eine Vermessungsstaffel innerhalb der Battrn. ist erforderlich, um die
des Heereswaffenamtes und des SS-Waffenamtes sowie der Inspektion des Heeres und des weit auseinanderstehenden Geschütze zu koppeln. Feuerzusammenfassungen sind immer
General der Artillerie. Am 14.11.1944 besichtigten die Herren die Stellung der Hochdruck¬ anzustreben.
pumpe HDP in Misdroy und fuhren dann weiter, um am 15.11.1944 dem Versuchsschießen
Das Versuchsschießen fand am Vormittag statt. Es wurde eine Raketensalve von vier Raketen
mit dem „Rheinboten" beizuwohnen.
abgefeuert. Sehr starke Raucherscheinung im Feuerstellungsgelände. Nach einigen Schüs¬
Aus dem Reisebericht von Major v. Vangerow vom 17.11.1944, Nr. 3689/44 g. Kdos. ist auch
sen erscheint daher Stellungswechsel immer notwendig. Das Zünden der einzelnen Stufen
der genaue Ablauf, die Zeitfolge zu ersehen, aus welcher wir doch einige Situationen
sowie Abfallen der Stufenteile war deutlich zu hören. Durch die enge Aufstellung zur Vorfüh¬
festhalten wollen, um zu dokumentieren, wie genau man es damit nahm:
rung wurde eine Rakete während des Starts durch den Luftdruck der Nachbarrakete anschei¬
10.00 Begrüßung der Teilnehmer durch Chef. Ag. Art. und Erläuterung des Einsatzes des nend aus der Flugbahn geworfen. Sie kehrte nach einiger Zeit in den Feuerstellungsraum
Truppenversuchskommandos zurück und detonierte dort, ohne Schaden anzurichten.
10.10 Vortrag Oberstlt. Tröller Ag. Art. über die Ergebnisse des Truppenversuchs
In der Schlußbesprechung wurde entschieden, daß die Versuche zum Erproben des Geräts
10.25 Technische Erläuterung des Gerätes durch Dr. Ormanns
und Erschießen der Schußtafeln weiterzuführen seien. Die hierzu benötigten 300 Schuß
10.35 Vortrag Major Schlawe Wa. Prüf. 11 über Entwicklungsmöglichkeiten
verbrauchen 1801 Pulver. Das bedeutet den Fertigungsausfall von 200000 le. F.H.-Granaten
10.45 Besichtigung der 2 Startbahngeschütze in Bereitstellung im Nachtigallental:
oder 60000 8,8-cm-Flak-Granaten. Es wird entschieden, welche Munitionsfertigung dafür
a) 1 Geschütz mit Zgkw
eingestellt werden soll".
b) 1 Geschütz mit Tatra-Lkw
11.00 Besichtigung des Portalkrans Man war von dieser Vorführung offenbar so beeindruckt, daß man lieber auf die Herstellung *
11.10 Abfahrt in Feuerstellung erheblicher Stückzahlen der so dringend benötigten Munition als auf den „Rheinboten"
11.15 Besichtigung der gefechtsmäßigen Feuerstellung verzichten wollte. Schlimm genug, daß man sich für eine der beiden Lösungen entscheiden
11.30 X-Zeit - Abschuß einer Salve, danach bis mußte.
12.30 Besichtigung des gefechtsmäßigen Nachladens der Geschütze in der Feuerstellung: Bei der Vorführung war den Herren allerdings entgangen, daß der Fehlschuß dadurch
a) Übernahme eines fertigen Geräts vom Bock entstand, daß bei der einen Rakete die Leitwerksflosse abgerissen wurde, weil sie sich auf
b) Übernahme eines fertigen Geräts vom Ladetisch dem Startgestell irgendwie verklemmt hatte. Immerhin konnte mit den Raketen eine Schu߬
c) Laden eines Geräts in Packkisten vom Nachschub-Lkw entfernung von 153 bis 157 km gemessen werden.
12.30 bis 13.00 Abschuß von 3 Einzelschüssen im Abstand von 8 Minuten, danach gemein¬
sames Mittagessen und im Anschluß bis ca. Aus dem Bericht ist ebenfalls nicht zu ersehen, daß sich General Dornberger gegen eine
15.00 Besprechung über Einleitung der beschleunigten Fertigungsmaßnahmen. weitere Entwicklung des „Rheinboten“ ausgesprochen hat. Er fand den Pulveraufwand für die
Treibladungen für viel zu gewaltig, um lediglich 40 kg Sprengstoff ins Ziel bringen zu können.
Der Bericht enthält zunächst das Ergebnis über die Besichtigung der Hochdruckpumpe, das Bei der Besichtigung der Einschlagstelle der Fehlschuß-Rakete, die nur 200 m vor den Herren
wir bereits im Bericht über diese Waffe in Heft 70 auf den Seiten 36 und 37 wiedergegeben niederging (die sich allerdings vorsichtshalber zu Boden geworfen hatten), konnte man nur
haben. Dann folgt als Punkt einen kleinen Krater feststellen. Man begründete dies mit dem dort vorhandenen Dünensand,
3) 15.11 Versuchsschießen in Leba mit dem Rheinboten der den Aufschlag abgemindert habe. Auf Drängen von SS-Obergruppenführer Kammler
entschied man sich dann dennoch auf eine Weiterführung des „Rheinboten“ vermutlich auch
Gliederung einer Battr. zu 8 Geschützen: deshalb, weil Hitler auf denen Entwicklung bestand, die auch als sogenannte „Führerforde¬
Gruppe Führer = 1 9®^ P^w, 2 Kräder, 1 3-t-Lkw, 1 2-t-Lkw rung“ lief.
Verme- und Rechenstaffel = 1 Pkw, 1 Krad, 2 2-t-Lkw, 1 3-t-Lkw
Gesch.-Staffel, 1. Zug = 1 Pkw, 1 Krad, 1 2-t-Lkw, 4 Sd.-Kfz. 8
2. Zug = 1 Pkw, 1 Krad, 1 2-t-Lkw, 4 Sd.-Kfz. 8
J-Trupp 1 Pkw, 1 2-t-Lkw
Troß 5 3-t-Lkw

62 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue 84 63


Nähere Einzelheiten über dieses Versuchsschießen sind auch aus dem „Arbeitsbericht“ von Beurteilung: Der Wärmeschalter hat trotz behelfsmäßiger Montage gearbeitet. Die Entsiche¬
Wa Prüf vom 26.11.1944 zu ersehen: rungszeit ist jedoch zu lang, was auf mangelhafte Wärmeübertragung zurückzuführen ist.
Weitergang: Zur Durchführung von Reihenversuchen in Breslau mit dem Ziel, die günstigste
Wärmeübertragungsanordnung zu ermitteln, erhält Rh.-Bo./Breslau, einen Brennkammer¬
Rh Z 61 mit Geschoß R Spr Gr 4831
deckel. Der Abschluß der Versuche in Breslau ist bis Anfang Dezember vorgesehen, im
Bericht über das Truppenversuchsschießen durch Ag Art am 15. 11. in Leba: Anschluß daran soll bei jedem Brennversuch in Ludwigsfelde der Wärmeschalter dVprobt
Es wurden 5 Schuß der für den Einsatz vorgesehenen Munition 4831 abgegeben. Da die werden, um über die Funktionszuverlässigkeit ein Urteil abgeben zu können. Wa Prüf (B u M)
Wolkenhöhe nur ungefähr 300 - 500 m betrug, konnte nur der Abbrand der Startkammer und 11 fordert eine Entsicherungszeit kleiner als 60 s. 1 /E-6f 1, Jng. Rudolph, J 2-3340
teilweise noch der Anbrand der ersten Kammer beobachtet werden. Die ersten vier Schuß
Und dann finden wir im Kriegstagebuch des „General der Artillerie“ unter dem 1.12. 1944
wurden als Salve abgegeben. Davon ging ein Schuß unter einem wesentlich steileren Winkel
folgenden Eintrag:
ab. Als Ursache konnte nachträglich ein zu frühes Abgehen oder zu Bruch gehen des
„Rückkehr General und Chef von Teilnahme an Vorführungen A 4 und Pulverrakete im
Gleitfußes festgestellt werden. Die Gleitbahn wurde dadurch leicht beschädigt. Es kann
Heidelager. Dabei eingehende Aussprache mit SS-Obergruppenführer Kammler und General
angenommen werden, daß hierbei außerdem noch die Leitwerke beschädigt wurden. Ein
Dornberger. Einzelangaben sind aus Geheimhaltungsgründen in den Akten „Chefsachen"
Schuß (wahrscheinlich d.m. fehlerhaftem Abgang) schlug nach etwa 1 Vfc Min. Flugzeit etwa
festgelegt. Es besteht Übereinstimmung, daß diese Waffen der Waffengattung Artillerie
100 m rückwärts der Feuerstellung ein. Obwohl das Geschoß als Querschläger aufschlug,
zugehörig sind und von ihr weiter zu verfolgen oder zu betreuen sind. Der Eindruck beim
ging es scharf. Die Sprengstoffzerlegung war nicht einwandfrei. Es wurden Sprengstoffbrok-
Abschuß dieser Geräte ist ein gewaltiger. Man hat den Eindruck, daß es sich um eine ganz
ken gefunden, deren Zusammensetzung durch die C.T.R. untersucht wird. Daraus kann
unerhörte Erfindung handelt."
geschlossen werden, daß der Zünder (der theoretisch nur bei Spitzentreffern anspricht) nicht
scharf wurde. Von der Insel Bornholm aus, wurde nur ein Schuß wahrgenommen. Der Schuß Die etwas komplizierte Anbringung des Leitwerks bereitete ebenfalls Kopfzerbrechen. Im
lag auf einer Entfernung von 157 km = - 3 km der geforderten Schußweite und 5 km rechts der Zuge der Vereinfachung wurden verschiedene Versuche unternommen, über die wir z. B. in
Schußrichtung. den „Arbeitsnachrichten" von Wea Prüf vom 3.12.1944 wie folgt lesen;
Anschließend wurde noch ein einzelner Schuß abgegeben. Abgang von Startlafette und
Abbrand der Startkammer in Ordnung. Einschlag wurde nicht beobachtet. Rh Z 61 mit Geschoß R Spr Gr 4831
Anbau einer neuen Schallvermessung mit Siemens-Kondensator-Mikrofon und Schießversu¬
che mit diesen bis 30.11. vorgesehen. Die in Leba vorhandene Schallbasis von Karlshagen ist ln Leba wurde ein Schuß mit angeschweißtem Leitwerk abgegeben. Das Leitwerk hielt den
ebenfalls für diese Versuche eingeschaltet worden. Wa-Prüf. (BuM) 1 ist für Zündererprobun¬ Beanspruchungen nicht stand. Die Versuche werden fortgesetzt, weil das angeschweißte
gen der vorhandenen, wie auch der neuen elektrischen und barometrischen Zünder einge¬ Leitwerk gegenüber dem angeschraubten eine wesentliche Fertigungsvereinfachung dar¬
schaltet worden. Außer der O-Serie von 300 Schuß bleibt der Engpaß für Pulverlieferungen der stellt. 11/Villa, Hptm. Amann, J 2 8054
Massenfertigung bestehen. Die Aufstellung einer Truppenversuchsabteilung 709 durch Ag Art Und immer noch gab es Probleme mit dem Wärmeschalter, worüber die „Arbeitsnachrichten"
wurde vorgeschlagen. Übernahme durch B.z.b.V. Heer, General Dornberger. von Wa Prüf (B u M) am 10.12.1944 wie folgt berichteten: •
In zukünftiger Abwandlung der Gerätwirkung hat die Festsetzung von erhöhten Nutzlastge¬
wichten unter Verringerung der Schußweiten noch zu erfolgen. 11 /Villa Hptm. Amann J 2 8054
El. A.Z. für Rh. Z. 61/9 (Zdr. 631).
Probleme ergaben sich auch bei dem Wärmeschalter. Hierzu lesen wir in den „Arbeitsnach¬
richten" von Wa Prüf (B uM) vom 26.11.1944 wie folgt: I. Rh.-Bo., Breslau, führt folgende Reihenerprobungen mit dem Wärmeschalter nach Zchng,
1615-01 durch:
a) Brennkammer mit Auflagenocken. Schalterfeder 5,0 kg. Scheibenmaterial: Trolit 3 mm
EL A.Z. für Rh.-Z. 61/9 (Zdr. 631). stark. Deckeltemperatur: + 200°
Erster Einfühlversuch zur Funktionserprobung des Wärmeschalters nach Zchng. 1615-01- 20 Versuche: 17 Schaltungen, 3 Versager. Mittlere Entsicherungszeit: 55 ±17 s.
UD6 auf Rh.-Bo.-Brennstand in Ludwigsfelde am 22. 11. 1944. Der Deckel der dritten b) Versuche wie zu a), jedoch Schalterfeder: 6,4 kg - Auflage für Trolitscheibe im
Brennkammer war trotz Vereinbarung mit Rh.-Bo./Marienfelde, nicht für die Durchführung der Wärmeschalter abgeändert. 20 Versuche: 20 Schaltungen 0 Versager. Mittlere Entsi¬
Versuche vorbereitet. Der Auflagenocken für den Wärmeschalter fehlte. Der Versuch konnte cherungszeit 44 ±16 s.
daher nur behelfsmäßig erfolgen. Es wurden vier Brennproben durchgeführt. Beurteilung: Mit dem zu Versuch b) abgeänderten Wärmeschalter wird die geforderte
Ergebnis: Schuß 1 nicht auswertbar, Wärmeschalter löste sich infolge der behelfsmäßigen Entsicherungszeit kleiner als 60 s erreicht. Versager sind keine aufgetreten, jedoch ist die
Montage von der Brennkammer. Versuchsreihe noch zu klein, um die Zuverlässigkeit des Schalters beurteilen zu können.
Schuß 2: Brennkammer 61/8 III mit eingeschraubtem Deckel. Deckelwärme ca. 220°/Schalter Weitergang:
mit Trolitulscheibe entsichert nach 165 s. 1) Fortsetzung der Funktionsüberprüfung bei gleichzeitiger Feststellung der Ent¬
Schuß 3: Brennkammer 61/9 III mit angeschweißtem Deckel (Endlösung). Deckelwärme 2657 sicherungszeit.
Schalter mit Trolitscheibe entsichert nach 94 s. 2) Ermittlung der Entsicherungszeiten bei Deckeltemperaturen von 250 und 300 °.
Schuß 4: Brennkammer 61/9 III mit angeschweißtem Deckel. Deckelwärme ca. 2407Schalter 3) Standfestigkeitsprüfung bei Lagertemperatur von +45° und +60
mit Trolitulscheibe entsichert nach 135 s.

64 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue84 65


II. Die für den ersten Beschuß vorgesehenen 10 Kopfzünder sind bei Rh.-Bo., Breslau, Die Versuche, die zur Verbesserung des Aufschlagzünders führen sollten, liefen weiter. Am
fertiggestellt. Vor Auslieferung der Zünder soll jedoch erst eine Probelaborierung in Breslau 14.1.1945 steht in den „Arbeitsnachrichten“ folgender Eintrag:
durchgeführt werden. Die hierzu benötigte Muster-Nutzlastspitze konnte von Rh.-Bo.,
Marienfelde, infolge Abstellung von 50 Facharbeitern für andere vordringliche Arbeiten El. A.Z. 631 (Rheinbote).
noch nicht angeliefert werden. Rh.-Bo., Marienfelde, sagt Auslieferung der ersten Muster¬
spitze für 15.12.1944 zu. 1 /E-6f 1, Jng. Rudolph, J 2-3340 Als Energiequelle ist in der Endausführung die Verwendung eines durch die Wärme der 3ten
Brennkammer aktiv werdendes Element vorgesehen.
Noch immer liefen die Versuche mit dem Leitwerk weiter. Und so berichteten die „Arbeits¬
Die von Rh.-Bo., Breslau, mit dem Ampullen-Element von Mende durchgeführten Versuche
nachrichten“ von Wa Prüf am 17.12.1944 wie folgt:
waren bisher negativ verlaufen, da
a) die geforderte Zündbereitschaftszeit von 5 Minuten
Rh Z 61 mit Geschoß R Spr Gr 4831 b) die Mindeststromabgabe von 1 Amp. während der Zündzeit nicht erzielt wurden.
Am 11.1.1945 stellte Fa. Mende, Dresden vier Muster einer verbesserten Ausführung vor. Mit
Das angeschweißte Leitwerk (Versuch mit einem weiteren Schuß) hielt den Beanspruchungen
diesen Mustern wurde folgender Versuch durchgeführt:
nicht stand. Fortsetzung der Versuche mit stärkerer Ausführung. Am 1.12. wurden zwei Schuß
Gleichzeitige Zündung von 4 SX5, 5 Minuten nach Aktivierung.
auf Land abgegeben. Davon zeigte ein Schuß Funktionsstörungen. Beide Schüsse wurden
Versuchsergebnis: Mit allen vier Elementen konnte Zündung erzielt werden.
gefunden. Ein Schuß lag auf ungefähr 80 km, der andere auf etwa 200 km Entfernung. Die
Weitergang der Versuche: Bis 20.1.1945 liefert Fa. Mende weitere 20 Elemente an Rh.-Bo.,
Wirkung des Letzteren kann als gut beurteilt werden. Von der letzten Treibsatzhülle wurden
Breslau, zur Feststellung auf maximale Stromabgabe. Verlaufen die Versuche günstig, so ist
nur noch Handgroße Stücke gefunden. Erschießen des ersten Treffbildes mit etwa 10 Schuß
die sofortige Umstellung der Zünderentwicklung von Taschenlampenbatterie auf Ampullen¬
vom 14. bis 16. 12. in Verbindung mit der Entwicklungsfirma und Wa Prüf (B u M) 3 in
element beabsichtigt. 1 /E-6f 1, Ob.-Jng. Rudolpf, J 2-3340
Altburgund in Vorbereitung.
Gern. Verfügung Chef der Heeresrüstung und B d E/Gen B Chef H Rüst (II) Nr. 876/44 g.K.v. Am selben Tag, nämlich am 14.1.1944 erschien noch folgender Bericht in den „Arbeitsnach¬
21.11.1944 hat auf Befehl des Reichsführers SS der SS-Gruppenführer und Generalleutnant richten:“
der Waffen-SS Kammler die Führung des ersten Einsatzes übernommen.
11 /Villa, Hptm.Amann, J 2 8054 Rh Z 61 mit Geschoß R Spr Gr 4831
Inzwischen bezog die Artillerie-Abteilung 709 des Heeres unter Oberstleutnant Tröller in der Zur Beseitigung der Abbrandversager der Kammer III laufen Standversuche mit verstärkter
Nähe von Nunspeet/Holland in einem gut getarnten Waldgelände mit 200 „Rheinboten und Beiladung bei niedrigen Temperaturen im Unterdruckraum. Versuche mit neuer Anfeuerung
den dazu gehörenden Meiler-Wagen mit aufgesetzten Führungsschienen an langen Tragar¬ aus Zirkonbrandsätzen eingeleitet. Fahrversuch auf der Kummersdorfer Treidelbahn mit
men ihre Stellung.
laborierter Kammer I und III ergab völlige Transportsicherheit und Haltbarkeit der z. Zt.
(Aus dem Bericht über den Einsatz ist jedoch nicht zu entnehmen, daß SS-Gruppenführer verwendeten Laborierung. 11 /VIII, Hptm. Amann, J 2 8054
Kammler hier anwesend war. Ob er den Einsatz befohlen hat, ist nicht bekannt). Und am 21. 1. 1945 befindet sich in den „Arbeitsnachrichten" folgender, immer noch als
Jedenfalls sollte hier die Vierstufen-Rakete „Rheinbote" seinen ersten Einsatz haben, wofür „Führerforderung“ gekennzeichneter Bericht:
man eigenartigerweise den 24. 12. 1944 wählte. Von hier sollte das 165 km entfernte
Antwerpen unter Feuer genommen werden. Der Angriff sollte Punkt 12.00 Uhr beginnen. El. A.Z. 631 (Rheinbote).
Pünktlich fiel die erste Vorsalve von vier Raketen und innerhalb einer Stunde konnten die 1) Rh.-Bo., Marienfelde, stellt am 18.1.1945 eine abgeänderte Brennkammer für Standver¬
vorgesehenen sechs Salven zu je vier Schuß, also insgesamt 24 „Rheinboten“ abgeschossen suche mit angebauter Nutzlastspitze zur Verfügung. Der beabsichtigte Versuch zur Erpro¬
werden. bung des Wärmeschalters ist nunmehr für den 22. 1. 1945 vorgesehen.
Weil aber das Erschießen der Schußtafel vor dem Einsatz des „Rheinboten“ noch nicht 2) Rh.-Bo., Breslau legt Entwurfsskizze und erstes Muster für Auslösevorrichtung zur Aktivie¬
erfolgen konnte, wurde für die Entfernung von 165 km eine Erhöhung der Führungsschienen rung des Mende-Ampullen-Elementes vor. Bei den ersten Versuchen ergibt sich, daß die
von 65 errechnet, wobei man sich beim Abschuß nicht sicher war, ob diese Erhöhung auch geforderte Entsicherungszeit von 30 s bei 200° noch nicht erreicht ist. Versuche zur
stimmen würde. Dimensionierung der günstigsten Anordnung sind notwendig. Die Weiterführung der
Entwicklungsarbeiten ist jedoch zur Zeit nicht möglich, da das erste und zweite Volks¬
Weil die Beobachtung der Flugbahn über dem von den Allierten besetzten Gebiet nicht sturm-Aufgebot in Breslau aufgerufen ist.
möglich war, erfuhr man erst nach Ende des Krieges, daß die Raketen 53,5 km zu weit 3) Zur Fortführung der Arbeiten wurde am 20. 1. 1945 mit folgenden Firmen Verbindung
geflogen und im Raum um Gent niedergegangen waren.
aufgenommen:
Dann wurden noch bis Mitte Januar 1945 von der Art.-Abt. 709 weitere rund 20 Starts getätigt, a) Sachsenwerk AG, Radberg
bis die Abteilung zurückgezogen wurde.
b) Mende & Co, Dresden
c) AEG/Zf., Berlin N. 31
d) Deutsche Waffen- u. Munitionsfabriken, Lübeck
1/E-6f 1, Ob.-Jng. Rudolph, J 2 3340

66 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue 84 67


Und dann änderte man aus unbekannten Gründen sogar den Namen für das Gerät. In den Versuchsbeurteilung: Das Ergebnis bringt die Bestätigung, das der Wärmeschalter
„Arbeitsnachrichten" von Wa Prüf vom 21.1.1945. also am selben Tag, lesen wir wie folgt: auslöst und für das Versuchsschießen eingesetzt werden kann.
Die Entsicherungszeiten liegen um ca. 60 s länger als erwartet, würden jedoch noch beim
Rh Z 61 mit Geschoß R Spr Gr 4831 Schuß ausreichen (Flugzeit > 180 s).
Die Verlängerung der Entsicherungszeiten ist durch eine nicht vereinbarte Änderung des
Weitere Standversuche mit Brandsätzen ergaben 100%ige Funktion. Drucksteigerung z. Zt. Brennkammerdeckels bedingt. Fa. Rheinmetall-Borsig hat aus fertigungstechnischen
noch vorhanden. Es wird versucht, mit geänderten Anfeuerungsladungen, diese zu beseiti¬ Gründen an Stelle eines zeichnungsgemäß vorgesehenen Heiznockens einen umlaufen¬
gen. Bei positivem Verlauf können die Schießversuche gegen Monatsende wieder fortgesetzt den Heizring aufgeschweißt.
werden. Schießerprobungen eines elektrischen Zünders erfolgen nach Beseitigung der
Das Aufschweißen eines zusätzlichen Teiles ist in jedem Fall unerwünscht. Von 1/E-6f 1
Abbrandstörungen. wurde daher der Einbau eines sich unmittelbar auf den Brennkammerdeckel abstützenden
Der Begriff Rh Z 61 für das Abschußgestell (Meiller-Lafette) wurde von Wa Z 4 in Sicherungsstiftes aus thermoplastischem oder leicht entflamm- bzw. brennbarem Stoff
Raketenstartbahngeschütz 65 = R SBG 65 umgeändert. Anstelle des Begriffes Nutzlast = (Nitrocellulose) vorgeschlagen.
Sprenghaube (40kg) ist beabsichtigt den Begriff Zielgewicht einzuführen. Das Zielgewicht 3) Besprechung bei Fa. Sachsenwerk, Radeberg, am 26. 1. 1945.
setzt sich zusammen aus Geschoßkopf und letzter Kammer = 140 kg, davon 28 kg Spreng¬ Ergebnis:
stoff. Nach den letzten Einschlagsmeldungen, wird das gesamte Geschoß mit letzter Kammer a) Die Fa. übernimmt Entwicklung sowie Fertigung der O-Serie für Zünder und Wärme¬
in wirksame Splitter zerlegt. 11/llla, Hpt. Amann, J 2 8054 schalter;
Auch die Weiterentwicklung lief unter diesem neuen Namen, wie man aus den „Arbeitsnach¬ b) Änderung der von Fa. Rheinmetall Borsig, Breslau, vorhandenen 10 Wärmeschalter
richten" vom 28.1.1945 entnehmen kann: gemäß Vorschlag 1/E-6f 1;
c) Ausarbeitung eines Konstruktionsvorschlages für Wärmeschalter in Endlösung unter
Verwendung des Mende-Ampullen-Elementes in Anlehnung an die Konstruktion nach
R-Startbahn-Geschütz 65 = RSBG 65
b) bis 20. 2. 1945.
mit Munition R Spr Gr 4831 (Meteor) Abbrandversuche bei 2 s. Brandsätze verliefen günstig. 1/E-6f 1, Ob.-Ing. Rudolph., J2 3340
Bestätigung im Unterdruckraum in Braunschweig am 29. und 30.1. Anschließend Fortsetzung
Nun war aber alles viel zu spät. Im Osten wie im Westen Deutschlands marschierten die
der Schießversuche von Karlshagen aus geplant. Altburgund und Leba werden z. Zt. geräumt
gegnerischen Truppen immer weiter vor. Es war weder an eine Produktion des „Rheinboten"
11/Villa, Major Amann, J 2 8054
noch an einen möglichen Einsatz zu denken. Jedenfalls wurde bei Rheinmetall der* Beweis
dafür erbracht, daß die von Prof. Dr. Klein geschaffene Vierstufen-Rakete mit einer zum
Und am 4. 2.1945 berichteten die „Arbeitsnachrichten" wie folgt:
Schluß erbrachten Reichweite von 230 km voll funktionsfähig war.

Gerät RSBG 65
mit Munition R Spr Gr 4831 (Meteor)
Beschreibung
Abbrandversuche mit 2-s-Brandsätzen zur Verbesserung der Anfeuerung laufen z. Zt. im Prof. Dr. Klein, der sich schon zu Beginn der dreißiger Jahre mit der Pulverraktete beschäf¬
Unterdruckraum Braunschweig. Ergebnis liegt noch nicht vor. 11 /Villa, Major Amann, J2 8054 tigte, wußte, daß die geforderte Reichweite mit einer Feststoffrakete nur unter Anwendung
Schließlich war aber der neue Zünder einsatzbereit, worüber es in den „Arbeitsnachrichten" des Mehrkammersystems möglich sei. Nachdem die Versuche mit den Ein-, Zwei- und
Dreikammer-Raketen, mit denen man das Flugverhalten testen wollte, abgeschlossen waren
am selben 4. 2.1945 wie folgt stand:
(siehe Zeichnungen 1 bis 3), entstand die 4-Kammer-Rakete Rh Z 61/2, deren Start durch
Abschuß erfolgte.
El. A. Z. 631 (Rheinbote).
Nach verschiedenen Versuchen mit dieser Rakete entstand schließlich die Endversion Rh Z
1) Die termingerechte Fortführung der Entwicklung ist durch Verlagerung der Arbeiten von Fa. 61/9, bei der nun einige Änderungen vörgenommen worden waren. So waren die Leitwerke
Rheinmetall-Borsig, Breslau, zur Fa. Sachsenwerk AG., Radeberg, sichergestellt. nicht mehr geschweißt, sondern genietet, die Anfeuerung der Endstufe wurde abgeändert und
2) Standversuche am 23. 1. 1945 bei Fa. Rheinmetall-Borsig AG, Ludwigsfelde. bei der Startstufe eine elektrische Zündung angewandt.
Versuchszweck: Funktionsprüfung des Wärmeschalters in Verbindung mit Abbrand der
3ten Brennkammer (Zwischenlösung). Der „Rheinbote" bestand aus 4 Stufen, nämlich der Startstufe (Startkammer), der 1. Stufe, der
Versuchsergebnis: 2 Schuß = 2 mal geschaltet. 2. Stufe und der 3. Stufe mit dem Geschoßkopf. (Siehe Zeichnung 4).
Entsicherungszeiten: 132 und 121 s Die Startstufe
mit der Startkammer (Zeichnung 5) hatte, bis zum Ende der Leitwerksflosse eine Länge von
nach 20 s nach 60 s 1895 mm. Sie enthielt als Treibladung 254 kg Schwarzpulver, die über eine Zündleitung und
Hüllentemperatur ca. 200° ca. 300° die Zündschraube beim Abschuß elektrisch gezündet wurde. Die nach hinten über trichterför¬
Ringtemperatur ca. 100° ca. 150° mige Düsen austretenden Gase trieben die Rakete auf den Startschienen nach vorn und je
nach eingestelltem Abgangswinkel nach oben.

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Waffen-Revue 84
Geschoßkopf 3. Stufe 2- Stufe 1. Stufe .Startstufe

Waffen-Lexikon 2002-100-3
Waffen-Lexikon 2002-100-3
Waffen-Revue 84

Zeichnung 5: Startstufe des „Rheinboten


71
I

Zeichnung 7: Die 2. Stufe des „Rheinboten


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Nach ca. 1 Sekunde wurde eine Fluggeschwindigkeit der Rakete von 250 m/s erreicht, die
nach einer weiteren Sekunde auf ca. 220 m/s abfiel. In diesem Moment wurde über einen
beschleunigungsempfindlichen Uhrwerkszünder die Treibladung der

Ersten Stufe
gezündet, deren Austrittgase die in die erste Stufe hereingesteckte Startstufe nach hinten
abstießen (Zeichnung 6).
Diese erste Stufe ist ebenfalls mit einem Leitwerk ausgestattet, welches aber einen kleineren
Außendurchmesser von 980 mm hat (Startstufe 1460 mm). Sie enthält eine Treibladung von
140 kg Digl. Pulver und eine Beiladung aus Blitzlichtpulver, vermengt mit Nigl.-Pulver, welche
mit einem Brandsatz eine unbedingt sichere Anfeuerung bei jeder Temperatur, großen
Geschwindigkeiten und Höhen gewährleistet.
Diese Treibladung bringt die Rakete nach 5 Sekunden, also 7 Sekunden Gesamtflugzeit, auf
eine Geschwindigkeit von 500 m/s, die nach weiteren 5 Sekunden auf ca. 450 m/s abfällt.
Jetzt, also nach 12 Sekunden Flugzeit wird

Die 2. Stufe
in gleicher Weise, wie die erste, gezündet, wobei der heraustretende Gasstrahl der Treibla¬
dung die in die 2. Stufe hereingesteckte 1. Stufe nach hinten abstößt, die nun abfällt.
Der Aufbau der 2. Stufe gleicht dem der 1., mit den Ausnahmen, daß das Leitwerk einen
wiederum kleineren Außerdurchmesser und die Steckvorrichtung eine andere Form hat
(Zeichnung 7).
Die Treibladung der 2. Stufe bringt die Rakete nach einer Flugzeit von 5 Sekunden (gesamte
Flugzeit 17 Sekunden) auf eine Geschwindigkeit von ca. 980 m/s, die nach weiteren
5 Sekunden bis auf 930 m/s abfällt. Jetzt wird wiederum über einen Uhrwerkszünder

die 3. Stufe
in gleicher Weise gezündet und die 2. Stufe abgestoßen. An diese 3. Stufe, mit einem
wiederum kleineren Leitwerk, ist vorn das eigentliche Raketengeschoß mit einer Sprengstoff-
Füllung von 40 kg angebracht. Die Treibladung bringt die 3. Stufe nach einer Flugzeit von ca.
3V2 Sekunden (Gesamtflugzeit 25,5 Sek.) auf eine Geschwindigkeit von 1640 m/s. Während
dieser Gesamtflugzeit von rund 25 Sekunden hat die 3. Stufe eine Entfernung von rund 10 km
zurückgelegt und eine Höhe von 14 km erreicht.
Der durch diesStartstufe und die 3 weiteren Stufen erzeugte Schub bringt die 3. Stufe nach
weiteren ca. 100 Sekunden auf eine Gipfelhöhe von 78 km (!!!) und eine Entfernung von 110
km, bis sie nach der Abnahme der Schubkraft in einem etwas steileren Winkel (siehe
Zeichnung 9) nach einer Gesamtflugzeit von 260 Sekunden eine Entfernung von 220 km
zurückgelegt hat.
Die vorher genannten ballistischen Daten gelten bei einer Stellung der Startschiene auf 65°
und entsprechen der Höchstschußweite. Sollte auf kürzere Entfernung geschossen werden,
dann mußte die Startschiene entsprechend gerichtet werden. Viel Möglichkeiten für eine
Reichweitenverkürzung gab es allerdings nicht. (Für eine Zielentfernung von z. B. nur 160 km,
mußte man eine Höhenrichtung von 75° einstellen, wobei die Rakete nach einer Entfernung
von 80 km den Gipfelpunkt von 105 km erreichte, eine Höhe also, die seinerzeit fast als völlig
unmöglich galt.)

Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue 84 75

1
Nach Beendigung der Flugbahn trifft die 3. Stufe, also das eigentliche Geschoß mit der
anhängenden Kammer der 3. Stufe auf das Ziel, wo die Sprengladung über den besonders
konstruierten Aufschlagzünder El. A. Z. 631 gezündet wird, und diese das Geschoß zur
Detonation bringt. Dieser Zünder ist so konstruiert, daß er erst durch die Wärme der
Brennkammer der 3. Stufe scharf wird. Über die Erprobung dieses Zünders hatten wir bereits
weiter vorn berichtet.
Beim Schießen mit dem Rheinboten mußte darauf geachtet werden, daß die abgespreng¬
ten Stufen, die so ineinander gesteckt waren, daß sie sich verhältnismäßig leicht von der
vorhergehenden Stufe lösten, nach Entfernungen von etwa 3,5 km, 12 km und 25 km zu Boden
fielen und an diesen Stellen eventuell Schaden anrichten konnten. Die Flugrichtung mußte
also entsprechend gewählt werden.

Die Lafette
Zum Starten des „Rheinboten“ war ein bedingt geländegängiger Anhänger vorgesehen, auf
dem die Gleitbahn (Startschiene) montiert war. Die Konstruktion dieses Anhängers sowie die
Sicherungen sämtlicher Zünder gestattete das Fahren des geladenen Geräts bis in die
Feuerstellung. Die Erhöhung geschah mit einer hydraulisch betriebenen Kippvorrichtung
mittels eines eingebauten Motors oder von Hand. Die notwendige Seitenrichtung wurde von
Hand gegeben. Jeder Anhänger war mit einem Kran zur Übernahme des Geräts versehen.
Die Rakete wurde durch 2 Gleitfüße, je einer an der Startstufe und an der 1. Stufe, wovon der
vordere nach Verlassen der Gleitbahn abgeworfen wurde.
Die Gleitbahn ließ sich auf der normalen Flack-Lafette 41 unterbringen.
Flugzeit in s.
1100

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Beurteilung
Der „Rheinbote“ als Pulverrakete konzipiert stand von Anfang an in großem Konkurrenzkampf
zu der Flüssigkeitsrakete des Heereswaffenamtes, die als V 2 bekannt geworfen ist. Das hat
sich mit Sicherheit auf die Zuteilung der benötigten Materialien in der Entwicklungszeit
ausgewirkt. General Dornberger, der ja seinerzeit für die Entwicklung von Raketenwaffen im
Heereswaffenamt zuständig war, schreibt in seinem Buch „Der Schuß ins Weltall" über den
„Rheinboten": „Wir waren uns darüber einig, daß diese Waffe mit ihrer Schießleistung und der
geringen Wirkung nutzlos, ja völlig nutzlos sein würde. Auf Befehl Hitlers und Kammlers sollte
sie jedoch noch zum Einsatz gebracht werden."

Wenn man diese Zeilen heute liest, dann kann man es sich schon vorstellen, wie sein Amt zu
dieser Entwicklung gestanden hat. Vor allen Dingen, wenn man weiß, daß General Dornberger
den SS-Obergruppenführer Kammler wie die Pest gehaßt hat, weil Kammler schließlich die
Verantwortung für den Einsatz „seiner" V2 durch Hitler zugesprochen bekam.

Natürlich kann man darüber streiten, ob die 40 kg Sprengstoff, die mit dem „Rheinboten" ins
Ziel gebracht wurden, ausreichend waren, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Auch
kann man Überlegungen darüber anstellen, ob die Herstellungszeit eines „Rheinboten" mit
130 Stunden und die Kosten von RM 5500 - pro Stück gerechtfertigt waren. Man weiß aber,
daß noch viel mehr Geld und Zeit für Dinge aufgewandt wurden, die wirklich unsinnig waren,
oder von denen man genau wußte, daß sie nicht mehr zum Einsatz gelangen konnten.
Man darf also nicht übersehen, daß der Firma Rheinmetall mit Prof. Dr. Klein als „Vater des
Gedankens", erstmals gelungen ist, eine mehrstufige Pulverrakete mit einer Reichweite von
über 220 km zu starten. Prof. Oberth verfocht seinerzeit auch den Mehrstufen-Gedanken,
allerdings sah er die Möglichkeit eher für eine Flüssigstoff-Rakete, wie sie auch nach dem
Krieg in der Raumfahrt verwendet werden.
Die „Arbeitsgruppe Z" die für die Entwicklung des „Rheinboten" zuständig war, wurde von
Prof. Dr. Klein gebildet. Ihm stand ein Team von rund 40 Arbeitskräften zur Verfügung, wie
etwa: Außenballistiker Dr. Ormanns, der die Federführung h^tte; Dipl.-Ing. Täuscher, der die
Arbeitsfragen behandelte; Dipl.-Ing. Eckel, der die außerrbalfistischen Probleme löste; Ing.
Specht, der die Konstruktion der Rakete leitete; Dipl.-Ing. Müller der für die Schaffung der
Starthilfen hinzugezogen wurde und schließlich auch Ing. Reinecke, dem die Erprobung
unterlag.
Sie alle zusammen waren maßgeblich daran beteiligt, daß der „fliegende Bleistift", wie man
den „Rheinboten" scherzhaft nannte, mit einer ungeheuren Geschwindigkeit weit in die
Mesosphäre hinausschoß, um danach mit einer geringen Streuung im Ziel zu landen.
Freilich ist es müßig, darüber nachzudenken, wie die Dinge gelaufen wären, wenn man diese
„Wunderwaffe“ früher in Angriff genommen hätte, wenn Hitler nicht so ein Gegner der
Raketentechnik gewesen wäre, wenn sich nicht soviele Konkurrenzentwicklungen gegensei¬
tig Steine in den Weg gelegt hätten und wenn schließlich die erforderlichen Rohstoffe
ausreichend zur Verfügung gestanden hätten.
Es soll hier noch festgehalten werden, daß es noch zwei

weitere Projekte
für den „Rheinboten gegeben hät, die aber leider nicht mehr zur Ausführung gekommen sind,
weil erstens die Materialien hierzu fehlten und zweitens der Erfolg des „Rheinboten I"
abgewartet werden mußte. Ob man die zuständigen Stellen auch für diese hätte begeistern
können, sei dahin gestellt. Es war schon ohnedies alles viel zu spät.

Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Revue 84 81


Der „Rheinbote II“
sollte eine Sprengladung von 200 kg auf eine Reichweite von 210 km bringen. Die theoreti¬
schen Berechnungen wurden aber eingestellt, nachdem mit den „Rheinboten I“ bereits 250
Die 21-cm-Kanone L/50 (Kp)
km erreicht wurden.
Wir wurden schon öfter gebeten, uns auch mit dieser Entwicklung von Krupp zu beschäftigen.
In der Literatur kommen zwar öfter Angaben über diese Waffe vor, aber noch nirgends sei ein
Der „Rheinbote III“
Foto gezeigt worden.
dagegen, hätte eine echte Konkurrenz zu der sogenannten „V 2“ bringen und in kurzer Zeit in
Auch wir konnten aus unseren Unterlagen nicht viel mehr als das bisher Bekannte vorfinden.
weitaus größeren Stückzahlen produziert werden können. Bei einem Eigengewicht von 8
Immerhin befinden sich in unserem Archiv drei Fotos mit der Originalbeschriftung „21-cm-K.
Tonnen hätte er 785 kg Sprengstoff auf rund 250 km bringen sollen, und das wäre, bei einem
L/50", wobei es sich allerdings um Fotos eines Modells dieser Waffe handeln muß.
erheblich kleineren Aufwand, schon eine Riesenleistung gewesen.
Auf den ersten Blick ähnelt dieses Geschütz sehr stark der 21-cm-K. 38, die wir in Heft 30
Sie hätte wie folgt aussehen sollen:
ausführlich beschrieben haben. Der Hinweis, wie man ihn öfter lesen kann, daß die Grund¬
Bezeichnung Leergewicht Treibladung Stufengewicht Fluggewicht platte dieser Kanone die gleiche ist, wie sie bei der 21 -cm-K. 39 verwendet wurde, beruht auf
Startstufe 1540 kg 1360 kg 2900 kg 8100 kg einem Fehler im britischen Bericht über deutsche Waffen, der dann einfach abgeschrieben
1. Flugstufe 975 kg 800 kg 1775 kg 5200 kg wurde.
2. Flugstufe 965 kg 790 kg 1755 kg 3425 kg
Wie man aus den Bildern 1 und 2 ersehen kann, ähnelt nicht nur die Grundplatte der 21 -cm-K.
3. Flug-(End-)Stufe 1300 kg 370 kg 1670 kg 1670 kg
L/50 der der 21-cm-K. 38. Man kann auch eine Verwandtschaft in der Konstruktion dieser
Das Fluggewicht bezeichnet bei der Startstufe das Gesamtgewicht der Rakete und bei den beiden bei Krupp hergestellten Geschütze erkennnen. Die 21-cm-K. 39 dagegen wurde bei
weiteren Flugstufen das Gewicht der jeweiligen „Restrakete“ nach dem die hinteren Stufen Skoda hergestellt und verwendete eine ganz andere Grundplatte.
abgefallen waren. Bei der 3. Flugstufe, der eigentlichen Endstufe ist beim Leergewicht auch
Die Angaben über die 21-cm-K. L750 basieren alle auf dem britischen Bericht. So wird auch
das Gewicht der Sprengladung mit 785 kg Sprengstoff enthalten.
hier gesagt, daß diese Waffe noch vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden und für den Export
Dies bedeutet, daß man beim „Rheinboten 111" 3320 kg Treibladung benötigt hätte, um 785 kg bestimmt gewesen sei. Es seien nur einige wenige Exemplare hergestellt worden, und
Sprengstoff ins Ziel zu bringen. ansonsten sei während des Krieges nur wenig darüber bekannt geworden.
Als Startanlage war eine Lafette mit 30 Tonnen vorgesehen, die man in zwei Lasten transpor¬ Tatsächlich konnten wir weder in den zahlreichen Unterlagen über die eingesetzten
tieren und am Einsatzort in 2 Stunden montieren konnte. Der Einsatz war so vorgesehen, daß Geschütze noch in der „Bildermappe, eingeführte Waffen", noch im „Handbuch: Die Munition
man 2 schwere „Rheinbote III“ und 20 leichte „Rheinbote I" pro Stunde von einer Feuerstellung der deutschen Geschütze und Werfer“, noch in der sogenannten „Gärät-Liste" einen Hinweis
hätte abschießen können. auf diese Waffe finden. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß man nach dem Aufbau der
deutschen Wehrmacht und Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 bei Krupp noch Zeit
Der Arbeitsaufwand für einen „Rheinbote III" betrug 300 Arbeitsstunden, gegenüber rund
gehabt hätte, eine solche Waffe für den Export zu entwickeln. Es sieht vielmehr so aus, daß wir
13 000 Arbeitsstunden für die „V 2"; die Kosten RM 23 000 - gegenüber RM 40 000.- der „V 2".
es hier mit einem Vorläufer der 21-cm-K. 38 zu tun haben, der in der vorliegenden Form, vor
Technische Daten des „Rheinboten“ (Rh. Z. 61/9) allem bei einer Verlastbarkeit in drei Lasten, nicht angenommen wurde.
Gesamtlänge: 11 400 mm Wie dem auch sei. Auch hier sehen wir eine Kastenlafette, die auf einer Grundplatte mit einer
Größter Durchmesser des Leitwerks: 1 460 mm Schwenkbarkeit von 360° abgesetzt wird. Es wurde ein Mantelrohr mit auswechselbarem
Gesamtgewicht: 1 715 kg Futterrohr mit aufgeschraubtem Verschluß mit horizontalem Gleitkeil verwendet. Auch hier
Gesamtgewicht der Treibladung: 585 kg sind die Vorholer über dem Rohr und die Rücklaufbremse unter dem Rohr angeordnet.
Gewicht der Startstufe: 695 kg Auflaufgestell und Auflaufschienen wie bei K 38. Höhen- und Seitenrichtung auf der linken
Gewicht der 1. Stufe: 425 kg Seite. Transport in drei Lasten: Rohrfahrzeug, Lafettenfahrzeug, Spezialwagen für Grund¬
Gewicht der 2. Stufe: 395 kg platte.
Gewicht der 3. Stufe mit Geschoßkopf: 200 kg
Treibladung der Startkammer: 245 kg
Treibladung der 1. Stufe: 140 kg
Treibladung der 2. Stufe: 140 kg
Treibladung der 3. Stufe: 60 kg
Sprengladung im Geschoßkopf: 40 kg
Impuls der Startrakete: 38 000 kg'
Impuls der 1. Stufe: 28 000 kg1
Impuls der 2. Stufe: 28 000 kg'
Impuls der 3. Stufe: 12 000 kg'
Reichweite bei 65° Erhöhung 220 km

82 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 2002-100-3 Waffen-Lexikon 1708-100-6 Waffen-Revue 84 83


Technische Daten:
Französisches Eisenbahngeschütz
Kaliber genau: 209,3 mm
Gewicht ohne Grundplatte: 24600 kg
Gewicht der Grundplatte:
Rohrlänge:
10500 kg
10500 mm
34-cm-Kanone, Modell 1912
Rücklauf, variabel: 1800-1200 mm
Spurweite: 2400 mm Zu den ausländischen Waffen die sofort nach der Erbeutung auf deutscher Seite während des
Radhöhe, hinten: 1600 mm 2. Weltkrieges in Dienst gestellt wurden, gehörte auch die französische 34-cm-Eisenbahnka-
Radhöhe, vorn: 1050 mm none, Modell 1912. Sie hatte sich, mit einer Reichweite von 33 km, bereits im 1. Weltkrieg
Zahl der Ladungen: 3 bestens bewährt und wird allgemein als bestes französisches Geschütz beurteilt.
Schußweite: 34 000 m
Wie bei verschiedenen anderen Ausführungen wurde auch hier die Eisenbahnlafette lediglich
Anfangsgeschwindigkeit: 875 m/s
zum Transport verwendet, während das Geschütz für den Einsatz auf eine Bettung abgesetzt
Mündungsenergie: 4736 m/t
wurde. Deshalb wurden auch die erbeuteten Exemplare zunächst der Marine für die Aufstel¬
Seitenrichtung: 360°
lung zum Küstenschutz überlassen. Laut „Liste der schweren Schießgerüste, Küstendreh¬
Höhenrichtung: -4°-+45°
scheibenlafetten und Türme“ des OKM mit Stand vom 20. 8.1943 waren 4 dieser Geschütze
als „34-cm-K Mod. 12 (frz.) auf Bettungsschießgerüst 41" als Batterie Ploharmel bei Quiberon/
Frankreich aufgestellt. Ein weiteres Geschütz sollte laut Planung vom 26. 5. 1943 der
Eisenbahn-Artillerie-Batterie 673 zugeführt werden, die mit 4 Stück 22-cm-K. 532 (f) ausge¬
stattet war und später noch ein zweites dieser E-Geschütze erhalten sollte. Mit Stand vom 8.9.
1944 wird aber in der Aufstellung über eingesetzte E-Art. laut Gen. d. Art. Nr. 2740/44 g. Kdos.
der Bestand bei der Batterie 673 immer noch mit einem Exemplar angegeben.

Wie man aus Dokument 1 ersehen kann, standen auch tatsächlich nur 5 dieser Geschütze zur
Verfügung, weshalb man 1 von der Marine hätte abziehen müssen, was aber nicht geschah.
Aus diesem Dokument ist auch zu ersehen, daß am 11.7.1941 die Herausziehung von 2 dieser
Geschütze für das „Unternehmen Felix" (Beschießung von Gibraltar) geplant war, wozu es
allerdings nicht gekommen ist.

Bild 1: 34-cm-Kanone -W- (E) 674 (f) im 1. Weltkrieg

88 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1708-100-6 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Revue 84 89


Oberkommando der Wehrmacht F.H.Qu., den 11.7.41

A Via BI_472
14 1174/41 g.K.Chef8..7?St/Abt.Li
’7V ^ t. •
//u

Chef-- >
7 Ausfertigung«
Mur durch Offizier
1 .Ausfertigung

Zeichnung 1: 34-cm-K-Mod 12 (frz) als Bettungsgeschütz bei der deutschen Marine


Bezug* QgH/GenStdH.(Op.Abt.)XII Kr.1326/41 gK y.7.7. u.II.Ang.v.7.7.
/ •" ^
Beir.j JnternL-inen "Felix" ^ C?-H3I- C:i..i J£L

A ,* »!/
Vy .. sJfr. i tiwmsz- -\

\».
3 •* IL---.. _—=-.- -d
1.) Es hat sich herausgestellt, dass die seinerzeit für Küsten¬
zwecke an die Karin« abgegebenen 34 ca K.-I(B) 674 (f) nach
gewisser Umkonstruktion eine beachtliche Verwendungaaüglich-

QKM
keit für Einsatz gegen Feiegalerien und somit für Unternehmen
-Felix- haben.

Kriegsmarine hat daher diese Geschütze einschliesslich


ihrer Bettungen nur so oinzusetzen, dass 2 Geschütze jeder¬
zeit schnell wieder herausgezogen worden können. Entsprechen¬
der Befehl wird uurch das OK»? zeitgerecht (möglichst 2 Konn¬
te vor dem Unternehmen "Felix") ergehen.

_
Bas vorhandene 5.öerlt ist dem lioer zur Durchführung der
erforderlichen Versuche- und SchußtafelschieSen zu belassen.

j\i ix'U 2.) Entsendung eines Sisenbahn-Sachverstandigen nach Spanien


vi ’t ' durch OKH wird freigegeben. Kühe re Anordnungen hierfür erge-
hen durch Amt Ausl./Abwehr.

> fiiajffküuhqVrtiVWtel*frkj Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht

Verteilen
0b.d.H.,(0p.AJ)t.J_ I.Ausf.
2.Ausf.
m//#///

Ob.d.M (Ski.)
0 KW
V F St 3.Auaf. &u 'vpVlf. Vteui/fntU‘ :l#
Abt. L 4.- 5.Ausf.
o4r,>„ fux,uuitf(ni fuftKf
Ausl/Abw. 6.AU3f .
Abt.Ausl. 7. Ausf.
&«*/' V.«u

Dokument 1

90 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Revue84 91


Beim Heer führte dieses Geschütz die Bezeichnung ,,34-cm-Kanone-W-(E) 674 (f) (frz. 12 ä B), Die Beschreibung
mit der man beide Ausführungen, sowohl die mit der Höhenrichtmaschine an der rechten als stützt sich auf die „Vorläufige Gerätebeschreibung und Behandlung", die als D 302 am 17. 4.
auch an der linken Seite der Lafette benannte. 1941 erschienen ist.
Das „W" weist auf die Ausführung mit Wiegenlafette (ä berceau), während die 34-cm-Kanone
-Gl- (E) Modell 1912 - frz. 12 ä Gl - mit Gleitlafette (ä glissement) versehen war und die Allgemeines •
Beutenummer 673 (f) bekam.
Die 34-cm-K-W-(E) 674 (f) - 12 ä B - ist ein Eisenbahngeschütz, das von besonders
In den Heften 72 und 73 haben wir bereits in dem Beitrag über die „Röchling-Granaten“ und vorbereiteter Bettung schießt. In Fahrstellung stützt sich der Lafettenrahmen auf 2 sechsach-
Peenemünder Pfeilgeschosse“ (Lexikon-Nr. 2636-100-2) über das Schießen der 34-cm-K-W- sige Drehgestelle ab; in Feuerstellung auf das Mittelpivot und 4 Schraubenwinden.
(E) 674 (f) mit der 34-cm-Röchling-Granate 42 Be auf die Befestigungen von Neufchäteau
Das Gerät ist ausgerüstet mit Flüssigkeitsbremse und Luftvorholer, mit Zahnbogenrichtma¬
berichtet. In Heft 49 brachten wir auf den Seiten 7839 ff noch weitere Einzelheiten darüber.
schine für ein Höhenrichtfeld von -8 bis +42°. Eine Seitenrichtmaschine ist nicht vorhanden.
Die Schaffung der 34-cm-Rö-Gr. 42 Be ist, laut „Überblick über den Stand der Entwicklungen Die Seitenrichtung wird durch Drehen des Lafettenrahmens um das Mittelpivot erteilt,
beim Heer“, Nr. 661/42 g. Kdos. Wa Prüf Stab, von Hitler persönlich gefordert und der Auftrag wodurch eine maximale Seitenverschiebung von 5° nach jeder Seite möglich ist.
zur Entwicklung bereits am 23.12.1940 an das Waffenamt erteilt worden.
Die Tatsache, daß man für dieses Geschütz die Entwicklung einer so komplizierten Munition Rohr
durchgeführt hat, beweist, welche Bedeutung man dieser Waffe beigemessen hat. Die
Das Rohr ist ein Mantelringrohr, bestehend aus dem Seelenrohr mit 102 Zügen von gleichblei¬
Schußtafel für diese Granate lag als H. Dv. g. 119/663 bereits mit Druck vom September 1942
bendem Rechtsdrall von 6°, 2 Reihen von Mantelringen um den hinteren Teil des Seelenroh¬
vor. res, dem Verschlußrohrring zur Aufnahme der Verschlußschraube, 4 Verstärkungsringen um
Offenbar wußte man, daß mit dieser Waffe schon im 1. Weltkrieg gute Erfolge erzielt werden den vorderen Teil des Seelenrohres, dem hinteren Rohrmantel und dem Kupplungsstück. Das
konnten. So gab es damals auch diese Geschütze mit US-amerikanischer Besatzung, wie Kupplungsstück ist mittels Bajonettverschluß mit dem hinteren Rohrmantel verbunden. Es
man aus den Bildern ersehen kann. besitzt 2 Vertiefungen, die zur Herstellung des Geschützausgleichs mit Blei ausgegossen und
mit Blechplatten verschlossen sind. 4 größere Aussparungen, in denen mittels Schrauben die
4 Bremskolbenstangen der Flüssigkeitsbremse und zwei kleinere Aussparungen, in denen die
Zugstangen des Vorholers befestigt sind. Auf der hinteren Seite des Kupplungsstückes sind
Teile des Verschlusses und der Abzugseinrichtung angebracht.

Bild 2: Waffe beim Lafetten-Hersteller Saint Chamond, Höhenrichtmaschine auf der linken
Bild 3: Wie Bild 2, von links vorn
Seite

Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Revue 84 93


92 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211-2
Verschluß
Der Verschluß ist ein waagerechter Schraubenverschluß mit plastischer Liderung, der mit Hilfe
des Verschlußklinkenhebels nach rechts geöffnet wird. Das Entzünden der Pulverladung
erfolgt durch Entzünden des Zündsatzes der Zündhülse, die im Verschlußschieber gelagert
ist. Zum Auswerfen der leeren Zündhülse dient der Auswerfer.

Der Verschluß besteht aus:


Verschlußträger mit Schwenklager und Klinkvorrichtung
Verschlußschraube
Verschlußkopf mit Verschlußkopfmutter
Stützring
Plastischer Liderung
Verschlußschieber mit Schlaghammer
Abfeuerungseinrichtung und
Sicherungen.

Der Verschlußträger
aus Bronze dient als Lager für die Verschlußschraube bei geöffnetem Verschluß. Er ist um den
Schwenklagerbolzen drehbar gelagert. Zur Führung der Verschlußschraube besitzt er 3
Führungskrallen, die in die Längsnuten der Verschlußschraube eingreifen. Unten ist der
Verschlußträger durchbohrt und nimmt in dieser Durchbohrung das Laufwerk mit den 4
Laufrollen, auf denen die Verschlußschraube rollt, auf. An seinem hinteren Ende ist der Riegel
des Verschlußträgers angeschraubt.

Bild 5: Waffe von Bild 2, von vorn


Bild 4: Waffe in Feuerstellung auf Bettung abgesetzt, im 1 Weltkrieg

Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Revue 84 95


94 Waffen-Revue 84
Das Schwenklager
in welchem der Verschlußträger gelagert ist, befindet sich auf der rechten Seite des Rohrbo-
qens mit dem es durch 6 Schrauben verbunden ist. Um den Schwenklagerbolzen ist der
Verschlußträger im Schwenklager drehbar gelagert. Der Schwenklagerbolzen ist oben als
Sechskant zum Aufstecken des Klinkenhebels ausgebildet. Etwa in der Mitte ist auf den
Schwenklagerbolzen ein Zahrad aufgekeilt, das als Antriebsrad für das Öffnen und Schließen
des Verschlusses dient.

Die Verschlußschraube
ist mit einem viermal unterbrochenem Gewinde versehen, das in das Gewinde des Boden¬
stücks eingreift. Durch Drehung der Verschlußschraube um ein Achtel ihres Umfangs nach
rechts kommen die Gewinde der Verschlußschraube mit den Gewindegängen des Boden¬
stücks außer Eingriff. Außen sind in die Verschlußschraube 3 Längsnuten eingearbeitet, in
welche die 3 Krallen des Verschlußträgers eingreifen. Außen rechts ist eine Zahnstange
eingefräst, die die Bewegung von der Verschlußschraube in Längsrichtung auf den Verschlu߬
träger überträgt. In der Mitte unten befindet sich eine Aussparung, in die der Riegel des
Verschlußträgers eingreift, oben eine bogenförmige Nut, in welcher der Abfeuerungsriegel
geführt wird.

Verschlußkopf
In der Durchbohrung der Verschlußschraube lagert der Verschlußkopf, dessen Schaftende mit
seinem Gewinde in die Verschlußkopfmutter eingeschraubt, mit einem Keil festgehalten und
mit einer Schraube gesichert ist. Der Verschlußkopf ist auf seiner ganzen Länge durchbohrt.
Die Querbohrung bildet den Zündkanal. An seinem hinteren Ende ist in den Schaft des
Verschlußkopfes das Zündhülsenlager eingeschraubt. Es dient zur Aufnahme der Zündhülse.
In der Mitte des Schaftes sitzt der innere Dichtungsring, der den Schaft gegen die Bohrung in
der Verschlußschraube abdichtet. Dieser Ring hat einen Ansatz, der in die Verschlußschraube
eingreift und dadurch ein Drehen dieses Ringes verhindert. Eine um den Schaft des Verschlu߬
kopfes lagernde Feder preßt den inneren Dichtungsring gegen die Verschlußschraube. Auf der
hinteren Seite stützt sich diese Feder gegen die Verschlußkopfmutter.

Ijde/tran Roh/wiig»

Bild 7: Geschütz in Feuerstellung auf Bettung abgesetzt, Blick von vorn


Bild 6: Geschütz von rechts mit Höhenrichtmaschine auf der rechten Seite

96 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Revue 84 97


Verschlußkopfmutter Sicherungen
Auf den Schaft des Verschlußkopfes aufgeschraubt ist die Verschlußkopfmutter. Sie hat auf ln die Abfeuerungseinrichtung sind 2 Sicherungen eingebaut, eine gegen vorzeitiges Abfeuern
ihrer hinteren Fläche eine Führungsnut zur Aufnahme des Verschlußschiebers und des und eine gegen Abfeuern bei nicht ganz geschlossenem Verschluß.
Auswerfers sowie eine Durchbohrung in die das Zündhülsenlager eingreift. Die Sicherung gegen vorzeitiges Abfeuern besteht darin, daß der obere Riegel in der
Die Verschlußkopfmutter ist mit dem Verschlußkopf durch einen Keil verbunden und durch
Messingplatte am Bodenstück die Abfeuerungsstange blockiert und nicht abgefeuert Werden
eine Schraube gesichert. An der linken Seite der Verschlußkopfmutter ist ein Sperriegel
kann. Der Riegel wird betätigt durch ein mit ihm verbundenes Gestänge mit Handgriff. Durch
befestigt, der ein selbsttätiges Aufwärtsschieben des Verschlußschiebers verhindert. Zürückziehen desselben wird entsichert, durch Vorschieben gesichert.
Die Sicherung gegen Abfeuern bei nicht ganz geschlossenem Verschluß besteht darin, daß
Stützring bei nicht ganz geschlossenem Verschluß der untere Riegel in die Messingplatte am Boden¬
Zwischen Verschlußschraube und plastischer Liderung ist ein Stützring angeordnet, der mit stück die Abfeuerungsstange blockiert. Erst wenn der Verschluß ganz geschlossen ist, kann
der Verschlußschraube durch einen Bajonettverschluß fest verbunden ist. An seiner unteren der Riegel durch den seitlich am Bodenstück des Rohres angeordneten Bowdenzug zurück¬
Seite trägt er eine Nase. Zwischen dieser und der Verschlußschraube befindet sich eine kleine geschoben werden.
Aussparung, in die der Riegel des Verschlußträgers bei geöffnetem Verschluß eingreift und
damit die Verschlußschraube auf dem Verschlußträger festhält.
Lafette
Plastische Liderung
Die Wiege
Zwischen Verschlußkopf und Stützring lagert die plastische Liderung. Sie dichtet das Rohr
gegen die Pulvergase nach hinten ab und besteht aus dem Dichtungspolster, dem vorderen hat die Form eines Hohlzylinders, der an seiner Außenseite durch Rippen verstärkt ist. Die
und hinteren Dichtungsring. Letztere sind konisch gearbeitet und schräg geschnitten. Außer¬ Wiege umschließt den vor dem Kupplungsstück befindlichen Teil des Rohres. An der
dem sind noch Zwischenringe vorhanden, die bei Bedarf zwischen dem hinteren Dichtungs¬ Außenseite der Wiege befinden sich vorn die beiden Schildzapfen. An ihrem Umfang sind
ring und dem Stützring eingelegt werden können. symmetrisch die Lager der 4 Bremszylinder, unten das Lager des Luftvorholers und an dessen
beiden Seiten die Lager der beiden Zugstangen des Luftvorholers angeordnet.
Der Verschlußschieber An der rechten Außenseite der Wiege befinden sich zwei bogenförmige Ansätze, an denen der
dient zum Laden und Auswerfen der Zündhülsen. Er legt die Stellung des Schlaghammers Höhenrichtzahnbogen befestigt ist, an der linken Außenseite die Flüssigkeitspumpe für den
gegenüber der Zündhülse fest und dient zugleich als Sicherung. Er ist in der Führung der Luftvorholer und 2 Manometer.
Verschlußkopfmutter in senkrechter Richtung verschiebbar gelagert. Die Aufwärtsbewegung Auf der Innenseite der Wiege sind 2 Längsnuten eingearbeitet, in denen das Rohr beim Rück-
ist durch den Sperriegel an der linken Seite der Verschlußkopfmutter begrenzt. Der Verschlu߬ und Vorlauf gleitet.
schieber trägt den Schlaghammer mit Schlaghammerfeder und Spannvorrichtung. Unten am
Verschlußschieber ist die Auswerferplatte mit Handgriff angeschraubt. Durch Hochziehen des Zur Schmierung dieser Gleitflächen sind oben und seitlich Schmierlöcher gebohrt.
Handgriffs bei obenstehendem Verschlußschieber wird die Zündhülse ausgeworfen. Oben am
Verschlußschieber befindet sich eine Öse zum Einhängen der Abfeuerungsstange. Letztere ist Rücklaufeinrichtung
über eine oben am Bodenstück angebrachte Seilrolle geführt. Die Spannung des Schlagham¬
Die Rücklaufeinrichtung setzt sich aus Flüssigkeitsbremse und Luftvorholer zusammen.
mers geschieht durch Aufwärtsziehen des Spanndaumens mittels des am Bodenstück
angebrachten und nach rechts verlängerten Gestänges mit Handgriff. Wird der Handgriff nach
oben gedrückt, ist gespannt.

Bild 8: Geschütz im 1. Weltkrieg, mit Schutzmatten abgedeckt Bild 9: Wie Bild 8, Blick von links vorn

98 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Revue 84 99


Die Flüssigkeitsbremse Der Kolben besteht aus einem Kopf, der eigentlichen Kolbenstange, die mit Gewinde
versehen im Kupplungsstück des Rohres verschraubt ist, und der Vorlaufkolbenstange. Der
besteht aus vier symmetrisch angeordneten Bremszylindern, die mit der Wiege fest verbun¬ Kopf trägt einen Bronzering mit drei Aussparungen, in Breite und Lage entsprechend den
den sind. Jeder Zylinder ist hinten mit einer Stopfbuchsenpackung versehen, die zugleich als Längsnuten in den Zylindern. -
Lager für die Kolbenstange dienen. Die Vorlaufstange und der Raum hinter dieser dienen als Puffer zum Abbremsen der Rücklauf¬
Jeder Zylinder hat innen drei Längsnuten gleichbleibender Breite, die aber in der Tiefe von bewegung. Die größte Rücklauflänge beträgt 850 mm. *
vorn nach hinten abnehmen. Hinten oben an dem Zylinder befindet sich eine Füll-, unten je
eine Ablaßöffnung.
Die Zylinder sind mit Glyzerin gefüllt.
Wirkungsweise
Beim Rücklauf werden die mit dem Rohr gekuppelten Bremsstangenkolben mit den Kolben
mit zurückgezogen und drücken die Bremsflüssigkeit durch die Längsnuten im Zylinder und
die korrespondierenden Öffnungen im Kolbeneinsatz und zehren durch den immer kleiner
werdenden Querschnitt sowie durch die Zusammenpressung der Luft im Luftbehälter des
Vorholers die Rücklaufenergie vollständig auf. Die im Vorholer verdichtete Luft drückt das
Rohr wieder nach vorn, die Vorlaufstange des Bremskolbens bremst den Vorlauf ab.

Der Luftvorholer
hat die Aufgabe, das Rohr nach dem Schuß wieder in seine vordere Stellung zu bringen. Er
besteht aus:
Luftbehälter
Vorholerkolben mit Dichtungen
Laufbüchse mit Zugstangen
Glyzerinpumpe und Manometer.

Bild 10: Die 34-cm-Stggr. FATO 32 - 6° - wird mit dem Aufzug hochgezogen, Bild aus dem
2. Weltkrieg
Bild 11: Geschütz in Feuerstellung im 1. Weltkrieg mit US-Besatzung

100 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Revue 84 101


Der Kolben und die Laufbuchse gleiten in dem zylindrischen Teil des Luftbehälters. Die Hanfschnüren und einer Ledermanschette; die Abdichtung zwischen Laufbüchse und Kol¬
Zugstangen verbinden die Laufbuchse mit dem Rohr durch das Kupplungsstück. benstange besteht aus einer von einem Band gehaltenen Lederstulpe. Zwischen Kolben¬
stange und Band liegt eine Dichtung aus getalgten Hanfschnüren, die ebenso von einem Band
Der Luftbehälter ist ein Zylinder aus Stahl, der vorn offen und hinten halbkugelförmig
zusammengepreßt werden. Beide Bänder sind unter sich und mit der Laufbüchse durch
abgeschlossen ist. Stellschrauben verbunden.
Der vordere zylindrische Teil des Luftvorholers, in welchem der Kolben und die Laufbüchse
gleiten, ist mit einem Futterrohr aus Bronze versehen. Die Laufbüchse besteht aus einem Die Glyzerinpumpe befindet sich an einem Träger der linken Wiegenseite. Sie ist mit einem
Bremszylinder, durch den die Kolbenstange ganz hindurch geht. Vorn ist die Laufbüchse in Druck- und einem Säugventil ausgerüstet. Sie wird von Hand betätigt durch Auf- und
einem Querhaupt gelagert und durch zwei Zugstangen mit dem Kupplungsstück verbunden, Abwärtsbewegen des Pumpenhebels.
wodurch beim Rücklauf des Rohres die Laufbüchse mitgenommen wird. Die Zugstangen sind Neben der Pumpe sind an einem Träger zwei Manometer befestigt. Das Luftmanometer steht
mit dem Querhaupt durch Muttern verbunden; der vordere Teil der Zugstangen wird in den mit dem Luftbehälter des Vorholers und durch ein Zwischenstück der Luftflasche, das
Lagern mit Bronzefutter geführt. Die Abdichtung zwischen Laufbüchse und Luftbehälter Flüssigkeitsmanometer mit der Glyzerinpumpe und dem Glyzerinfüllventil in Verbindung.
erfolgt durch eine Lederdichtung, die von einem Stahlband angepreßt wird und nachstellbar
ist. Arbeitsweise des Vorholers
Der Raum zwischen Kolben und Laufbüchse ist mit Glyzerin gefüllt, das mittels der an der Der Kolben des Luftvorholers ist fliegend angeordnet, er stellt den Druckausgleich zwischen
linken Wiegenseite befindlichen Glyzerinpumpe eingefüllt wird. Flüssigkeit und Luft her. Dadurch wird die jeweilige Lage des Kolbens bestimmt. Die in den
Hinten unten ist der Luftbehälter durchbohrt und das Luft-Füllventil angesetzt. Das Füllventil Kolben eingeschraubte Kolbenstange tritt vorn durch seine Dichtung, die zugleich als Führung
ist mit zwei Hähnen versehen, deren einer zum Füllen und deren anderer zum Entleeren dient. der Kolbenstange dient, heraus. Am vorderen Ende der Kolbenstange ist eine Stahlscheibe
Vorn hat der Luftbehälter eine zweite Durchbohrung, an die das Glyzerinfüllventil angesetzt ist. befestigt, die einen bestimmten Abstand von der Dichtung hat. Die Größe dieses Abstands ist
Die Öffnung des Ventils ist mit einem Hahn verschlossen; ein zweiter Hahn dient zum ein Maß für die richtige Stellung des Kolbens bzw. für die Menge des Glyzerins im Vorholer. Die
Entlüften. Stahlscheibe begrenzt außerdem die äußerste Stellung des Kolbens nach hinten. Bei vollkom¬
Der Luftbehälter liegt in einem zylindrischen Lager unter der Wiege und ist mit einer Schelle mener Abdichtung hat der Kolben einen gewissen Abstand von der Laufbüchse und damit die
befestigt. Eine Haltescheibe, die an der Wiege befestigt ist und in eine Nut des Lagers greift, Stahlscheibe einen entsprechenden Abstand von der Dichtung.
verhindert ein Drehen des Luftbehälters. Beim Rücklauf wird die Laufbüchse durch die mit dem Kupplungsstück des Rohres verbunde¬
nen Zugstangen nach hinten gezogen und dadurch die Flüssigkeit im Vorholerzylinder
Der Kolben des Luftvorholers ist aus Bronze, die Kolbenstange aus Stahl; letztere ist in den zusammengepreßt. Dieser Druck überträgt sich auf den fliegenden Kolben, der wiederum die
Kolben eingeschraubt. Auf dem vorderen Teil der Kolbenstange ist ein Druckring auf eine Luft im Vorholerzylinder zusammenpreßt. Der Druckanstieg entspricht dem Rücklauf des
Bronzebüchse aufgeschraubt. Eine Zwischenscheibe mit Gegenmutter hält diese in Längs¬ Rohres. Nach Beendigung des Rücklaufs dehnt sich die zusammengepreßte Luft gegen den
richtung fest. Die Abdichtung zwischen Kolben und Luftzylinder besteht aus getalgten Kolben hin aus, preßt die Flüssigkeit zusammen und drückt damit die Laufbüchse und das mit
dieser durch die Zugstangen verbundene Kupplungsstück des Rohres nach vorne, bis das
Rohr seine vorderste Stellung wieder erreicht hat.

Lafettenkörper
Der Lafettenkörper besteht aus der kleinen Oberlafette als Träger der Schildzapfenlager und
der Zieleinrichtung und der Unterlafette. Beide sind miteinander durch Schraubenbolzen
verbunden.
Die Oberlafette wird von zwei symmetrischen Stahlwänden gebildet, die durch Querrippen
verstärkt sind.
Die Unterlafette besteht aus zwei durch Stahlbleche miteinander vernieteten Längswänden
und in der Mitte miteinander verbundenen Querwänden. In Fahrstellung stützt sich die
Unterlafette auf zwei sechsachsigen Drehgestellen ab, mit denen sie durch je einen schwenk¬
baren Zapfen verbunden ist. In Feuerstellung stützt sich die Unterlafette durch den Mittelpi¬
votzapfen und vier Schraubenwinden gegen die Bettung ab. Der Mittelpivotzapfen wird in
zwei Lagern geführt und in seine obere Stellung auf dem Marsch in seine untere Stellung beim
Schießen gebracht. In seiner unteren Stellung ruht der Mittelpivotzapfen in der Aussparung
der Stahlplatte des Mittelteils der Bettung. Sowohl an seiner unteren als auch in seiner oberen
Stellung wird der durch einen Riegel mit Feder festgehalten.
An beiden Enden der seitlichen Lafettenwände sind Stützlager angeschraubt, in welche die
Bild 12: Wie Bild 11, von hinten Schraubenwinden zur Feststellung des Lafettenkörpers beim Schießen eingreifen.

Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Revue84 103


102 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211 -2
Zum Übergang von Marschstellung in Feuerstellung wird der Lafettenkörper mit den Winden
soweit angehoben, bis die Drehgestelle freigehen und letztere dann ausgefahren. Der Lafet¬
tenkörper wird darauf gesenkt und auf den Mittelpivot und auf vier in die Stützlager einge¬
setzte Schraubenwinden auf die Bettung abgesetzt.
Hinten ist am Lafettenkörper ein klappbarer Rollenbock befestigt. In Feuerstellung wird dieser
Rollenbock nach unten geklappt, so daß die Rollen dicht über der Bettung stehen. Nach Lösen
der hinteren Schraubenwinden kann der Lafettenkörper auf diesen Rollen um das Mittelpivot
gedreht werden.
Hinten am Lafettenkörper ist die Ladevorrichtung angebracht. Die Ladevorrichtung besteht
aus der Ladebühne, einer abnehmbaren Ladeschale, die beim Laden in den geöffneten
Verschluß geschoben wird, und dem Ladekran, mit dem Geschoß und Kartusche in die
Ladeschale gehoben werden. Die in der Ladebühne befindliche Ladeklappe verschließt
während des Ladens die für den Rücklauf des Rohres notwendige Öffnung der Ladebühne.
Sie muß vor Abgabe des Schusses hochgeklappt werden. Die Ladebühne ist zum Schutz der
Bedienungsmannschaft mit Geländerstangen und Schutzketten versehen.

Höhenrichtmaschine
Die Höhenrichtmaschine befindet sich an der rechten oder linken Seite der Lafette. Sie ist eine
Einzahnbogenmaschine, deren Zahnbogen mittels Schrauben an der Wiege befestigt ist. Der Bild a: Anlegen der Schießbettung mit Kran
Antrieb erfolgt mittels aufsteckbarer Kurbel von Hand auf das Höhenrichthandrad. Letzteres
ist mit einer durch einen Hebel feststellbaren Handbremse gekuppelt. Das Höhenrichthandrad
überträgt seine Bewegung über mehrere an der Lafettenwand gelagerte Zahnräder auf das Das Widerlager besteht aus zwei miteinander verbundenen trapezförmigen Gerüsten, die
Antriebsritzel des Zahnbogens. vorne mit dem Pivotlager verschraubt sind und sich hinten gegen eine schräge Balkenlage
Vor jedem Schuß muß der Höhentrieb durch die Handbremse festgestellt werden. abstützen.
Die hintere Bettung besteht aus zwei Balkenlagen in Schienenhöhe; sie dient als Unterlage für
die zur Abstützung des hinteren Lafettenrahmens erforderlichen Schraubenwinden.
Nehmen der Seitenrichtung
Zur Veränderung der Seitenrichtung wird der hinten an der Lafette lagernde Rollenbock
heruntergeklappt, die Schraubenwinden soweit eingedreht, bis die Rollen aufliegen, die
Lafette in die neue Richtung geschwenkt, die Schraubenwinden heruntergedreht und der
Rollenbock wieder hochgeklappt.

Zieleinrichtung
Als Zieleinrichtung dient ein Standrohr, in das ein Rundblickfernrohr 34 eingesetzt ist. Die
Höhenrichtung wird mit dem Winkelmesser genommen.

Bettung
Die Bettung besteht aus vier Teilen:
der vorderen Bettung,
der Pivotbettung,
dem Widerlager,
und der hinteren Bettung.
Die vordere Bettung besteht aus zwei Balkenlagen in Schienenhöhe: sie dient als Unterlage für
die zur Abstützung des vorderen Lafettenrahmens erforderlichen Schraubenwinden.
Die Pivotbettung besteht aus einer doppelten Balkenlage mit zwei Querhölzern, auf der das
Pivotlager aus Stahlguß mit Unterlage ruht und verschraubt ist.
Bild b: Absetzen der Bettung mit Kran

104 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Revue 84 105


Beim Einbau der Bettung ist auf folgende Punkte zu achten: Feuerbereitmachen des Gerätes
1 Die Längsachse der Bettung muß genau in Ziellinie liegen, wegen der geringen Möglichkeit
Einfahren des Geschützwagens auf vorbereitete Bettung, soweit, bis Mittelpivotzapfen genau
der Seitenverschiebung. über Zapfenloch von Stahlplatte der Mittelbettung steht. Abbremsen der Drehgestelle, Lösen
2. Das Einlegen der Bettungsteile geschieht in nachstehender Reihenfolge:
des Federriegels am Mittelpivotzapfen und Herablassen mittels Flaschenzug. Herausnehmen
zuerst Pivotbettung, dann Widerlager, dann hintere Bettung und zum Schluß die vordere
der Schienenzwischenstücke im Widerlager, Lösen der Keile am hinteren und \40rderen
Bettung Zapfen zu den Drehgestellen. Ansetzen und Hochziehen derselben mittels Flaschenzug und
3. Die schräge Balkenlage des Widerlagers muß fest an der schrägen Wand der Bettungs¬
Festlegen derselben in den Lagern am Lafettenrahmen. Aufsetzen des vorderen und hinteren
grube anliegen. Stützbalkens auf die vordere und hintere Bettung. Ansetzen der 4 hydraulischen Winden am
4. Die Schienenunterkante muß in allen Auflageflächen gleiche Höhe haben.
Lafettenrahmen hinten und vorne. Hochdrücken des Lafettenkörpers soweit, bis Drehgestelle
Zum Aufbau der Bettung dient ein auf Schienen laufender, über der Bettungsgrube aufgebau¬ freigeben. Drehgestelle ausfahren. Die 4 Schraubenwinden an der hinteren und vorderen
ter fahrbarer Kran. Zur Erlangung einer genügenden Hubhöhe werden die Schienen dieses Bettung unter die Windenfüße der Lafette setzen, deren Bolzen in die Füße einführen,
Kranes etwa 0,5 m höher als Schienenauflage der Bettung verlegt. hydraulische Winden und Schraubenwinden soweit senken, bis Mittelpivotzapfen mit seinem
Lager vollkommen aufliegt. Hydraulische Winden entfernen. Vor Erteilung der Höhenrichtung
Handbremse am Höhenrichthandrad lösen.
Absetzen der Lafette auf die Bettung
Die zu treffenden Maßnahmen, um das Geschütz von Feuerstellung in Marschstellung zu
Nach dem Einfahren der Lafette auf die Bettung werden die Schienenzwischenstücke im bringen, erfolgen in umgekehrter Reihenfolge.
Widerlager entfernt, der Pivotzapfen der Lafette in das Pivotlager der Bettung eingeführt, die
vorderen und hinteren Stützbalken auf die vordere und hintere Bettung gelegt und darauf die
Öffnen und Schließen der Verschlusses
hydraulischen Hebeböcke unter die Schraubenwinden der Lafette gesetzt. Mittels der Hebe¬
böcke wird die Lafette soweit gehoben, daß die Drehgestelle nach Herausziehen der Drehzap¬ Aufsetzen des Klinkenhebels auf dem Sechskant des Schwenklagerbolzens und nach vorne
fen ausgefahren werden können und der Pivotzapfen festgesetzt werden kann, der Lafetten¬ umgeklappter Klinke. Durch Betätigen desselben und durch das mit dem Schwenklagerbol¬
rahmen abgestützt, die Hebeböcke abgenommen, die Schraubenwinden bis zur Auflage in zen verkeilte Zahnrad, das in die Verzahnung der Verschlußschraube eingreift, wird die
den Pfannen herausgedreht und die Stützstangen wieder entfernt. Verschlußschraube soweit gedreht, bis der an der linken Seite der Verschlußschraube
befindliche Ansatz gegen den am Rohrboden eingesetzten Anschlagnocken anstößt. Bei
dieser Drehbewegung kommt die Verschlußschraube außer Eingriff mit den Gewindegängen
des Rohres. Bei weiterer Betätigung des Klinkenhebels greift das Zahnrad in die Zahnstange
der Verschlußschraube ein und führt die Verschlußschraube soweit zurück, bis die Führungs¬
klauen des Verschlußträgers an der Verschlußschraube anstoßen und der Riegel in die
Aussparung der Verschlußschraube einspringt. Damit bilden Verschlußträger und Verschlu߬
schraube ein festes Ganzes.
Bei weiterer Betätigung des Klinkenhebels dreht sich dieses Ganze um den Schwenklagerbol¬
zen. Das Zahnrad ist außer Eingriff, der Verschluß ist geöffnet. Während der Drehbewegung
der Verschlußschraube ist der Verschlußschieber durch seien Führungszapfen und durch
seine Ausfräsung im Verschlußträger nach oben in die Sicherungsstellung getreten.
Das Schließen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Laden, Abziehen, Auswerfen


Die Ladestellung ist bei -8°, Rohr in tiefster Lage. Das Geschoß wird nicht besonders
angesetzt, durch die Neigung des Rohres setzt das Geschoß selbst an.
Nach Einführung des Geschosses und seiner Ladung wird der Verschluß geschlossen, der
Verschlußschieber hochgezogen, die Zündhülse in das Zündhülsenlager eingeführt, der
Verschlußschieber nach Auslösen der Hebelsperre nach unten gebracht, der Schlaghammer
gespannt durch Hochziehen des Spanndaumens mittels des am Bodenstück angebrachten
und nach rechts verlängerten Gestänges mit Handgriff, die Sicherung durch den seitlich
Bild c: Schienenanlage für die Bettung angeordneten Bowdenzug gelöst und mittels der verlängerten Abzugsschnur angefeuert.

106 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Lexikon 1709-211 -2 Waffen-Revue 84 107


Beim Einsetzen der Ladung ist darauf zu achten, daß die hintere Beutelkartusche möglichst
nahe an dem Verschlußkopf liegt, damit eine sichere Entzündung gewährleistet ist. Die Panzerabwehrwerfer 600 und 1000
Das Auswerfen der Zündhülse erfolgt bei hochgezogenem Vorschlußschieber dadurch, daß im Zweiten Weltkrieg
man den Handgriff an der Auswerferplatte nach oben drückt. Die Zündhülse wird frei und kann
herausgenommen werden.
Teil 3 .
Technische Daten
So wundert es uns nicht, daß in derselben Ausgabe vom 4. 2. 1945 noch ein weiterer
Bezeichnung: 34-cm-Kanone -W- (E) 674 (f)
ausführlicher Bericht zu lesen ist, der wie folgt lautet:
Franz. Bezeichnung: Material de 340, Modele 12 sur affuttruc ä berceau
PWK 8 H 63 - Erprobung von Hülsen und Düsenplatten.
Kaliber: 340 mm
Rohrlänge: 16115 mm Schießen am 10. 1. u. 24. 1. 45 in Hauptfeuerstellung Süd.
Länge des Seelenrohrs: 15300 mm Versuchs-Grundlagen:
Länge des gezogenen Teils: 13250 mm Gerät: PWK 8 H 63 Nr. 3 u. Nr. 19
Länge des Ladungsraums: 1925 mm Geschoß: W Hl Gr 4462 - 2,75 kg
Anzahl der Züge: 102 Düsenpl.: Siehe nachstehende Zusammenstellung
Drallwinkel, gleichbleibend 4,5 und 6 Grad Ladung: 360 g Digl.Bl.P. - 10,5 - (3.3.0,8) + 20 g Nz.Man.N.P. (3.3) + MN-Gew.
Größter Druck beim Schießen: 2900 kg
Durchführung und Ergebnis gern, nachstehender Aufstellung:
Gewicht der Rohres: 66300 kg
Gewicht des Verschlusses: 1300 kg
Gewicht des Kupplungsstücks: 15700 kg
Gewicht der Wiege: 15300 kg
Gewicht der Lafette: 31 400 kg
Gewicht der 2 Drehgestelle: 34000 kg
Gesamtgewicht: 166000 kg
Seitenrichtfeld: 10 Grad
Höhenrichtfeld: - 8 bis 42 Grad
Standfestigkeit: + 15 bis 42 Grad
Ladestellung: - 8 Grad
Länge des Rücklaufs: 850 mm
Maximaler Gasdruck: 270000 kg
Höhe Schildzapfenlager über S. O.: 3400 mm
Länge ohne Puffer: 19500 mm
Länge Rohrmündung bis Puffer: 21 850 mm
Größte Breite: 2900 mm
Größte Höhe in Fahrstellung: 4250 mm
Höhe bei 42° Erhöhung: 11 400 mm
Länge der Lafette in Feuerstellung von Winde zu Winde: 11 000 mm
Breite der Lafette: 2200 mm
Länge eines Drehgestells: 7850 mm
Abstand Mittelpivotzapfen
bis vordere Winde: 5050 mm
bis hintere Winde: 5950 mm
Gleismittelabstand des Kranes: 7630 mm
Spurweite des Bettungskrangleises: 600 mm
Mündungswucht: 20550 mt
Schußfolge: 1 je 10 Minuten
Anfangsgeschwindigkeit: 930 m/s
Feuerbereitschaft: 72 Stunden
Fahrgeschwindigkeit: 25 km/h
Zahl der Achsen: 2x6

108 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1709-211-2 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 109

i
Zu a) und b) Es wurde daraufhin die Funktion der Zünderteile eingehend durch Beschüsse und zuletzt
Die Versuche wurden auf Grund von Anständen beim Laden und Auswerfen, die sich bei durch Beschuß mit einem Behelfsgeschoß überprüft.
verschiedenen Schießen ergeben hatten, durchgeführt. Die ganzen Schüsse wurden behelfs¬ Dieses Behelfsgeschoß (mit einem sehr starken Kopf) ist derart gebaut, daß bei annähernder
mäßig in einem Rohrstück (als Lehre) gelehrt. Beim Beschuß ergaben sich weder in der Wärme Beanspruchung wie auf der Platte die Zünderelemente dennoch vor Zerstörung geschützt
noch in der Kälte irgendwelche Anstände. werden.
Zu c) bis e) Hierbei ergab sich eine einwandfreie Funktion des Zünders.
Beim ersten Beschuß der 15 mm starken P e r I i tgußplatten zeigten zwei Düsenplatten radiale Es muß demnach der Fehler in der Befestigung des Zünders auf der Haube liegen, die, wie
Risse von den Löchern ausgehend und um den Zapfen herum. Außerdem brachen 2 Zapfen vermutet wird, der Beanspruchung nicht voll standhält. Die Untersuchungen in dieser Rich¬
ab. Nach dem zweiten Beschuß waren von 7 Platten 6 gerissen und noch 2 Zapfen tung gehen weiter. 1 /p, Oberst Yblagger, Hi-Nord 140
abgebrochen. Die 10 mm starke Platte wurde durch das Rohr geschossen.
Damit „das Kraut fett wird“, wollen wir noch einen weiteren Bericht aus derselben Ausgabe
Im ganzen zeigt der Perlitguß ein besseres Verhalten als gewöhnlicher Grauguß 2291. Zur vom 4. 2.1945 wiedergeben:
metallographischen und chemischen Untersuchung wurde je eine Platte aus Grauguß und PWK 8 H 63 gegen Schürzen
Perlitguß an die Versuchsanstalt der Firma Polte gegeben.
Bei den in AN Nr. 14, Ziffer 91, gemeldeten Beschußversuchen mit 8 cm W Hl Gr. 4462 (Zünder
Zu f) und g) 5075) aus PWK 8 H 63 gegen Schürzen, war festgestellt worden, daß das Geschoß während
Die auswechselbaren Platten für die Sprenggranate entsprachen nicht den Anforderungen. der Zünderverzugszeit in die 10-mm-Schürze bis zum vollen Kaliberdurchmesser eindrang.
Die Stahlplatten waren zu dünn und werden stark aufgebogen. Der Blechrand mit den Es konnte angenommen werden, daß der Hl-Aufbau des Geschosses dadurch vor der
eingepreßten Nuten für den Bajonettverschluß wurde bei der Platte der Fa. Knäbel nach innen Detonation teilweise beschädigt war, da der Schwadenstrahl vielfach auf dem Grundpanzer
umgelegt, und bei der Ausführung der Fa. Bartosik nach außen aufgeschossen. Es wurde stark gestreut hatte.
vorgeschlagen, eine 22 mm starke Gußplatte zu verwenden, so daß der Blechrand sich gegen
Um festzustellen, ob das bisherige Ergebnis gegen Schürzen mit empfindlicheren Zündern
diese stützen kann.
verbessert werden kann, wurden in Verbindung mit 1/P-6 die 8 cm W Hl Gr 4462 mit Zünder
Folgerung und Planung: 5092 und mit versuchsweise abgeänderten Zündern 5075 versehen, bei denen evtl. Fehler¬
Die ganzen Schüsse müssen auch zu Versuchsbeschüssen unbedingt gelehrt werden. Die 15 quellen ausgeschaltet werden sollten. Ebenso wurden 2 Zünder 5092 mit beweglichen
mm Perlitgußplatte ist zu dünn. Die hohlen Gußzapfen sind unbrauchbar. Beschuß von Schlagbolzen verschossen, die besonders empfindlich sind. Der Beschuß wurde wieder mit
auswechselbaren Düsenplatten wird fortgesetzt. 1 /P-5 a, Oblt. Löffler, Hi-Nord 115 voller Ladung aus 100 m Schußentfernung gegen senkrecht stehende Schürzen und Grund¬
In derselben Ausgabe vom 4. 2.1945 findet man noch einen weiteren Bericht, diesmal über panzer durchgeführt.
den Zünder. Er lautet:
AZ 5075.
Schon frühere Beschüsse von (BuM)1/P-6 und zuletzt wiederum die Beschüsse von (BuM)1/
W gegen Schürzen am 16./17. 1. 45 haben gezeigt, daß das Zusammenwirken von Zdr. u.
Granate zum Teil noch Störungen unterliegt.
Nach Durchführung größerer Beschußreihen hat sich nunmehr ergeben, daß diese teilweise
Störung - auffallenderweise - vor allem bei 90° Plattenwinkel eintritt, während bei 60° und 45°
erheblich weniger Störungen zu bemerken waren.

Bild 13: Waffe von Bild 12, in Schußstellung, mit gespreizten Holmen

Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 111


Ergebnis: In der Einleitung hierzu heißt es:
a) Mit Zünder 5092 „Die Waffen-Fertigung in den Jahren 1942 bis 1944 zeigt einen gewaltigen Anstieg. Dies ist
umso bemerkenswerter, da gleichzeitig im selben Zeitraum damit parallel liefen:“
Schürze Abstand Grund- Wirkung auf Bemerkung
Es folgen hier verschiedene Erfolge auf unterschiedlichen Gebieten. Dann kommt im Kapitel
panzer Grundpanzer
„C. Neue Entwicklungen“ folgender Absatz:
+ = Schutz
mm mm mm o = Durchschlag „Hierbei ist von der Erwägung ausgegangen worden, daß die beiden ärgsten Feinde unserer
deutschen Soldaten die Panzer und die Tiefflieger sind.
10 500 60 — Schürze zersprun¬
Hierzu jst im einzelnen zu sagen:
gen. Schuß nicht
auswertbar. 1.) Panzerabwehr
Auf Grundpanzer Neben der Weiterentwicklung von Panzerfaust und Panzerschreck ist eine besondere Pz.-
+
Abwehr-Wurf-Kanone in Arbeit, die in erster Linie der Schaffung einer Inf.-Pak. in zweiter Linie
Dellen.
dem Ersatz des le.J.G. und des m. Granatwerfers dient.
10 500 60 + Auf Grundpanzer- Leistung:
Rückseite leichte Die hohe Anfangsgeschwindigkeit der Pz.-Wurf-Granate (Hl) ermöglicht Kampfentfernungen
Beule. gegen fahrende Ziele bis 700 m,
— Hl-Versager gegen stehende Ziele bis 1000 m.
— Hl-Versager Die Durchschlagsleistung (140 mm bei 60°) ist auf allen Entfernungen gleich und der der s. Pak
+ Loch in Schürze 40 weit überlegen.
größer als Kal.
Die Feuerhöhe beträgt 80 cm, das Gesamtgewicht etwa 600 kg.
in Schürze scharf
Wurf-Spreng-Granaten können bis zu einer Reichweite von 4700 m verschossen werden.
geworden.
Die Sprenggranate entspricht in ihrer Wirkung der 8-cm-Wurfgranate.
b) Mit Zünder 5092 mit bewegl. Schlagbolzen 100 Geschütze mit der Spreng-Munition sind gefertigt und befinden sich z. Zt. im Truppenver¬
Schürze zersprun¬ such.
10 500 60 —

gen. Schuß nicht Das Geschütz soll bei den 14. Kp. der Gren.- und Pz.Gren.Rgt. zum Einsatz kommen.
auswertbar. Am 24. 2. 1945 fand beim Chef der Heeresrüstung, General der Infanterie Buhle, eine
+ Loch in Schürze Besprechung mit einer ganzen Reihe von Herren der verschiedenen Dienststellen statt, bei der
kaliberstark. Beule die Führerweisung, nach der ab sofort auf Grund der Rüstungslage Feldkanonen in großer
auf Rückseite Zahl in die Artillerie überführt werden sollten, bekanntgegeben wurde.
des Grundpanzers.
Im Besprechungsprotokoll des General der Artillerie im OKH, Staffel A, Nr. 60/45 g. Kdos heißt
es u.a.:
c) Mit versuchsweise abgeändertem Zünder 5075, bei denen verschieden starke Wickelbän¬ „12. Nach dem Wunsch des Führers verbleiben als dann als Bewaffnung der Infanterie und
der und Schraubenfedern benutzt wurden bzw. das Federkreuz geschwächt war. Die
Panzerjäger die PAW 600 und J.G.42.
gleiche Plattenkombination 10/500/60 ergab bei allen Schüssen einen Schutzwert, der
teilweise hart an der Grenze lag.
Zusammenfassung:
Eine Durchschlagsverbesserung bei Schürzenbeschuß gegenüber den normalen Zündern
5075 war nicht erreichbar. Die Versuche werden mit den normalen Zündern 5075 weiterge¬
führt gegen Schürzen mit geringeren Endgeschwindigkeiten und gegen verschiedene Schott¬
panzerungen mit stärkeren Vorpanzern.
1 /W-2 b, Ing. Ehleben, Hi-Nord, Neues Meßhaus 27000.

Obwohl man bei der Entwicklung der Munition für die PWK 8 H 63 noch keinesfalls die
gewünschten und erhofften Erfolge erzielen konnte, verschloß man allerorts die Augen vor der
Realität.
Am 23.2.1945 verfaßte OKH/Organisationsabteilung III unter der Nr. 105 750/45 g. Kdos eine
Dokumentation unter dem Titel „Entwicklung der materiellen Rüstung“. Bild 14: Waffe von Bild 12, von rechts vorn

112 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 113


Die Kanonen scheiden aus den Panzerjägern aus und treten ausschließlich zur Artillerie. Auf Die nun folgenden
diese Umbewaffnung muß sich die Artillerie einstellen, daß sowohl die Belange der Artillerie
wie der Panzerjäger erfüllt werden können." Technische Daten
Diese ..Führerweisung" war natürlich glatter Unsinn. Sie ist als eine der großen Fehlentschei¬
dungen Hitlers zu bewerten. Bis Anfang Februar 1945 waren lediglich 100 Stück PWK 8 H 63 beziehen sich auf die Ausführung mit der Mündungsbremse der 7,5-cm-Pak 40 und der 5-cm-
Pak 38-Lafette: •
abgenommen worden. Wie es mit dem 7,5-cm-J.G. 42 aussah, hatten wir bereits in Heft 39
berichtet. Daß nun diese beiden Geschütze der Infanterie helfen sollten, den ungeheuren Bezeichnung: 8-cm-PAW 600, später PWK 8 H 63
Ansturm russischer Panzer direkt und aus kleineren Entfernungen aufzuhalten, während die Hersteller: Rheinmetall
Artillerie auf größere Entfernungen unmöglich einzelne Panzer unter Beschuß nehmen konnte, Kaliber: • 8 cm
muß schon als Hohn der Kriegsführung bezeichnet werden. Es ist einfach unglaublich, daß Kaliber genau:
sich erfahrene Generale solchen Weisungen blindlings unterworfen haben. Rohrlänge: 2951 mm
Züge: keine, glattes Rohr
Hinzu kommt noch der Hammer, daß nämlich im März die Produktion der PWK 8 H 63
Feuerhöhe: 750 mm
eingestellt wurde, weil man die Munition immer noch nicht in den Begriff bekommen hatte.
Gesamtgewicht: ca. 600 kg
In dem Protokoll „Derzeitige Waffen-Fertigung" das vom OKH/Organisationsabt. III am 26.4. Seitenrichtung: 55°
1945 unter der Nr. 5666/45 g. Kdos. angefertigt wurde heißt es hierzu: Höhenrichtung: -6° bis +32°
„PWK 8 H 63 Fertigung gestoppt - Munitionsmangel. Kapazität wird deshalb bis auf weiteres Rohrrücklauf: 642 mm
für le.J.G. ausgenutzt." Verschluß: Fallblockverschluß
Wenige Tage später war alles vorbei. - Der Krieg verloren. Anfangsgeschwindigkeit: 520 m/s
beste Schußweite: ca. 600 m
maximale Schußweite: 6200 m
Produktionszahlen der PWK 8 H 63
Panzerdurchschlag: 140 mm auf 750 m
Nach der Kartei: „Überblick über den Rüstungsstand beim Heer" wurden folgende Zahlen
abgenommen:
Dezember 1944 40 Stück
Januar 1945 60 Stück
Februar 1945 60 Stück
März 1945 100 Stück

Bild 15: Waffe von Bild 12, von links hinten Bild 16: Holzmodell der 10-cm-PAW 600 von Krupp

Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 115


Der 10-cm-PAW 600
nip waffe mit dem größeren Kaliber scheint den maßgebenden Herren noch mehr Kopfzerbre¬
chen bereitet zu haben. Da sie zunächst nicht, sondern erst Ende Dezember 1944 zur
Führerforderung" erhoben wurde, scheinen auch die Arbeiten für die Munition nicht so zugig
vorangetrieben worden zu sein. Dementsprechend sind auch die Berichte in den „Arbeits¬
nachrichten" äußerst spärlich.
Am 30 4 1944 ist eine kleine Notiz in den „Arbeitsnachrichten" über beide Kaliber, 8 cm und
10 cm erschienen, die wir bereits weiter vorn, beim 8-cm-PAW 600 wiedergegeben haben.
Ebenso haben wir beim vorherigen Kaliber bereits berichtet, daß am 8.9.1944 die Ausführun¬
gen der Firma Rheinmetall und Krupp im Kaliber von 10 cm vorgeführt wurden. Als Vermerk
stand da: „Die Entwicklung ist gerätmäßig abgeschlossen; Munitionsentwicklung ist noch
nicht beendet.“
Dies bedeutet, daß zu diesem Zeitpunkt zumindest je eins dieser Geschütze fertig war und
anscheinend den Vorstellungen entsprochen hat. Sonst hätte man ja nicht von einer abge¬
schlossenen Entwicklung des Gerätes sprechen können. Dennoch müssen zu dieser Feststel¬
lung einige Bedenken angemeldet werden, wie wir noch weiter hinten lesen können.

P. 1216

Wit

Bild 17: Wie Bild 16, von links hinten, in hahrstellung ■

Bild 19: Wie Bild 16, von rechts hinten, in Schußstellung

116 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue84 117


Bild 21: Wie Bild 20, von links hinten, in Schußstellung, Rohr in größter Erhöhung. Im
Vordergrund ein Modell der Hl-Granate Bild 23: Wie Bild 20, von halbrechts hinten, in Schußstellung

1 18 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 119


Bild 26: 10-cm-PAW 600 mit Lafette V 1 von Krupp bei der Vorführung am 8. 9. 1944
Fahrstellung

Bild 27: Waffe von Bild 26, in Schußstellung, Rohr für Nahschuß gerichtet
Bild 25: Noch eine Version des 10-cm-PAW 600 von Krupp, Holzmodell

Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84


Bild 30: 10-cm-PAW 600 auf Lafette der 5-cm-Pak 38 von Krupp
Bild 28: Waffe von Bild 26, in Schußstellung mit größter Rohrerhöhung

Bild 31: Waffe von Bild 30, von links hinten


Bild 29: Waffe von Bild 26, von links hinten

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Am 3.12.1944 brachten die „Arbeitsnachrichten“ folgenden Bericht:
10 cm W Hl Gr. (Fa. Kp)
a) Panzerplattenbeschuß
Mit einer V0 von etwa 600 m/s wurde mit der bisher ballistisch erprobten Gr. (n. Zchg. 1 IV
36464 F) auf Pz-Platten verschiedener Winkel und Stärken geschossen.
Entfernung: 180 m
Gerät: Rohr 4901 ohne Mündungsbremse

Panzerplatte Auftreffwinkel Schußzahl Durchschläge


mm

166 45° 6 5
124 30° . 3 1

Das Ergebnis kann zwar als gut bezeichnet werden, bedarf jedoch noch einer Bestätigung. Bei
dem Beschuß auf 30° wurde eine zu starke Platte genommen, die erreichbare Leistung beträgt
etwa 115-120 mm (30°).
Sofern im Bestätigungsbeschuß die gleichen Werte erzielt werden, ist mit folgenden Leistun¬
gen zu rechnen:
200 mm = 60°
165 mm = 45°
115 mm = 30°
Bild 32: Waffe von Bild 30, in Fahrstellung
Die geforderte Durchschlagsleistung kann damit als erreicht angesehen werden,
b) Treffbildbeschüsse mit verschiedenen Leitwerken (ohne Mündungsbremse).
Es standen Leitwerke mit 4 und 6 Flügeln, sowie verschiedenen Längen zur Verfügung.
Hierbei wurden mit einer V0 von 560 m/s auf 500 m folgende Gesamtstreuungen ermittelt:

Flügellänge Flügelzahl 100%ige Streuung Bemerkung


in mm (Höhe x Breite)
in m

105 6 1,38 x 1,87 ein Ausreißer


80 6 1,53x0,67
50 6 1,15x0,57

105 4 1,15 x 0,83 ein Ausreißer


80 4 1,17x1,72

Die Leitwerke mit 6 Flügeln und 50 mm Länge, sowie mit 4 Flügeln und 105 mm Länge zeigten
die besten Ergebnisse. Die Streuungen sind als gut zu bezeichnen.
Es werden weitere Versuche mit geänderten Leitwerken durchgeführt,
c) Treffbildbeschüsse zur Ermittlung des Bodenreflexes
Beim Beschuß flügelstabilisierter Geschosse im Flachbahnbeschuß wurde die Möglichkeit
erwogen, daß die Geschosse durch die voreilenden Gase, welche am Boden zurückprallen,
aus ihrer Flugbahn gelenkt werden.
Zur Ausschaltung dieser Wirkung wurde eine entsprechende Abschirmung angebracht. Die
Bild 33: Waffe von Bild 30, in Schußstellung von links Versuche wurden ohne und mit Mündungsbremsen der le F H 18/40 verschiedener Ausfüh-

124 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue84 125


rungen durchgeführt. Hierbei war die Mündungsbremse „a“ mit einem Einsatzring von 112 In der „Geräte-Liste" (siehe Anfang dieses Beitrags) wurde diese Waffe als 10-cm-PAW 64
mm 0 und einer Aufbohrung von 135 mm an der Stirnfläche versehen, während die Ausfüh¬ und später als PWK 10 H 64 aufgeführt.
rung „b“ keinen Einsatz besaß.
Mit einer V0 von 600 m/s wurden auf 500 m Entfernung folgende Treffbilder ermittelt:
Technische Daten
Bezeichnung: 10-cm-PAW 600 später PWK 10 H 64
Mündungs¬ Schu߬ Treffer Streuung in m Hersteller: Friedrich Krupp
bremse zahl (Höhe x Breite) Prototyp: auch bei Rheinmetall
Kaliber:. 10 cm
a 9 6 1,85x3,42 ohne
Kaliber, genau: 10,5 cm
a 10 10 1,10 x 1,22 mit
Gesamtgewicht: 1035 kg
b 8 3 3,32 x 3,20 ohne Rohrgewicht: 275 kg
b 10 8 2,47x2,18 mit Seitenrichtung: 60°
Höhenrichtung: -5° bis +30°
ohne 8 8 1,55x4,90 mit Züge: keine, glattes Rohr
Anfangsgeschwindigkeit: ca. 600 m/s
Es zeigt sich, daß die Mündungsbremse „a“ bessere Ergebnisse erreichte, und daß unter Panzerdurchschlag: 200 mm auf 750 m
Verwendung der Abschirmung eine weitere Verbesserung erzielbar ist. Zugleich ist damit der Geschoßgewicht: 6,6 kg
Einfluß der abprallenden Pulvergase grundsätzlich erwiesen.

Beim Beschuß ohne Mündungsbremse ist die große Seitenstreuung noch nicht geklärt.
Die Streuung mit der Mündungsbremse „a“ wäre unter Verwendung der Abschirmung als
10-cm-Panzerabwehrwerfer PAW 1000
brauchbar zu bezeichnen. Diese Waffe wurde erst sehr spät, nämlich am 5.3.1945 in die „Gerät-Liste" unter der Nr. 5-
Nach weiterer Auswertung erfolgen neue Beschüsse bzw. Bestätigungsversuche. 1073 Panzerabwehr-Wurfkanone PWK 10 H 73 (PWK 1000) aufgenommen.
1/P-4, Hptm. Bucklisch, Hi-Nord 144. Hierbei handelte es sich um eine Glattrohr-Kanone, aus welcher ein Hohlladungs-Unterkali-
Dieser obrige Bericht ist, im Gegensatz zu dem nächsten vom 31. 12. 1944, noch nicht mit ber-Geschoß 10,5/7,5 cm verfeuert werden sollte. Leider kann nicht nachgewiesen werden,
daß überhaupt ein Geschütz fertiggestellt wurde. Die ersten Versuche mit der vorgesehenen
dem großen „F“ gekennzeichnet.
Munition fanden jedenfalls im Windkanal statt, ohne auch nur ein Rohr zur Verfügung zu
Trotzdem zeigt der nächste Bericht, daß das Heereswaffenamt, Wa Prüf 4, mit einer Weiter¬ haben.
entwicklung dieser Waffe nicht einverstanden war. Hier heißt es nämlich in den „Arbeitsnach¬
richten“ vom 31.12 1944 wie folgt: Hierzu lesen wir in den „Arbeitsnachrichten“ vom 24.12.1944 unter der Rubrik „PAW 1000"
wie folgt:
„Anläßlich einer Besprechung bei Wa Prüf 4 am 20. 12. 44 wurden hinsichtlich der Weiter-
10,5/7,5 cm Hl-Granate
bzw. Neuentwicklung drallfreier Hl-Geschosse in gegenseitiger Übereinstimmung folgende
Programme festgelegt: Die bei der A.V.A. Göttingen in Auftrag gegebenen Windkanaluntersuchungen sind abge¬
schlossen. Aufgrund des inzwischen eingegangenen endgültigen Versuchsberichtes wurden
2. 10 cm PWK 600 mit 10 cm W Hl-Gr.
hierbei folgende Ergebnisse erzielt:
Geräteseitig ist diese Entwicklung gegenüber dem PWK 8 H 63 etwas zurückgetreten.Hin-
1. Ein Geschoß von der Länge 11,7-D dürfte hinsichtlich der Stabilität keine Schwierigkeiten
sichtlich der Munition läuft bei (BuM) 1/P weiterhin die Entwicklung einer 10,5 cm W Hl-Gr.
aufweisen (s. Skizze 1). Die bei einer Kampfentfernung von 2000 m auftretende Vz liegt im
(bei Krupp). Es ist ferner eine Entwicklung der Fa. Rh.-Bo., vorgesehen, wobei aus dem
Bereich der doppelten Schallgeschwindigkeit.
10,5-cm-Rohr ein 8 cm Unterkalibergeschoß verschossen werden soll. In Anbetracht der
im folgenden Absatz erwähnten Entwicklung betracht Wa Prüf 4 die Forderung der 10 cm
PWK 10 als nicht mehr vertretbar.
Diese negative Einstellung scheint sich auch auf die Dringlichkeitseinstufung für die Entwick¬
lung ausgewirkt zu haben. Am 21.1.1945 befindet sich in den „Arbeitsnachrichten" zum Gerät
10-cm-PAW 600 folgender Eintrag:
10,5 cm Wpzgr (Rh.-Bo)
Die Einstufung in die Sonderstufe DE ist am 31. 12. 44 abgelaufen.
Erneute DE-Einstufung wurde nicht beantragt; der Auftrag läuft in der SS-Einstufung weiter.
Danach dürfte, wenn überhaupt, die Entwicklung dieser Munition nur noch „auf Sparflamme“
gelaufen sein. Über das weitere Schicksal von Waffe und Munition ist leider nichts bekannt.

126 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 127


2. Bei Fortfall des Zwischenstückes liegt der Druckpunkt nur noch 0,3-D hinter dem Schwer¬ - +;6D -•- ■o-
punkt, so daß ein stabiler Geschoßflug infragegestellt ist (s. Skizze 2). D

— n ■ ■EJL
■1 z
c
^-JSd
□ fl ^_S
Störkani*

8+0
Skizze 4 zum Bericht in den „Arbeitsnachrichten“ vom 24. 12. 1944

Skizze 2 zum Bericht in den „Arbeitsnachrichten" vom 24.12.1944

Auch von dieser Waffe scheint sich Hitler viel versprochen zu haben. Jedenfalls sind in den
3. Eine Verkürzung des Leitwerkes um 1-D ruft stabilitätsmäßig keine Verschlechterung „Arbeitsnachrichten“ die Berichte über die Entwicklung der Munition ausdrücklich als „Führer¬
hervor, da durch diese Verkürzung eine günstigere Lage des Schwerpunktes erreicht wird (s. forderung“ gekennzeichnet. Trotzdem war am 31. 12. 1944 noch immer kein Versuchsrohr
Skizze 3). vorhanden, wie wir aus dem Bericht in den „Arbeitsnachrichten" von diesem Tag entnehmen
können. Hier heißt es:
Anläßlich einer Besprechung bei Wa Prüf 4 am 20.12.44 wurden hinsichtlich der Weiter- bzw.
Neuentwicklung drallfreier Hl-Geschosse in gegenseitiger Übereinstimmung folgende Pro¬
gramme festgelegt:
3. 10 cm PWK 1000 mit 10,5/7,5 cm W Hl-Granate.
Die Fertigung des Versuchsrohres hat sich infolge Transportsperre, Feindeinwirkung und
vordringlich laufender Flakprogramme stark verzögert, so daß Wa Prüf 4 das TAE des
RMfRuK zur Erlangung einer besonderen Dringlichkeit einschalten wird. Munitionsseitig
kann aufgrund der inzwischen durchgeführten Untersuchungen mit einiger Sicherheit eine
Verringerung des jetzigen Geschoßgewichtes (12 kg) auf 9 kg erreicht werden.
1/P4c, Oblt. Weigel, Hi-Nord, 134.
Auch Mitte Januar 1945 scheint man mit der Schaffung des Versuchsgeräts nicht weiter
gekommen zu sein. Am 14. 1. 1945 finden wir unter dem Stichwort 10-cm-PWK 1000
folgenden Eintrag:
10,5/7,5 cm W Hl-Granate
Die auf Grund der Windkanalergebnisse in Fertigung gegebenen verschiedenen restlichen
Geschoßmuster stehen ab Mitte Januar 1945 für Beschußversuche zur Verfügung. Nach
Ausgehend von dem Geschoß ohne Zwischenstück mit verkürztem Leitwerk (Gesch. Gew. 8,8 Mitteilung Wa Prüf 4 wurde der RMfRuK eingeschaltet, um den Liefertermin für das Versuchs¬
kg) wird vorgeschlagen, die Haube dahingehend abzuändern, daß zusätzlich eine Störkante gerät (15. Januar 1945) sicherzustellen.
angebracht wird (s. Skizze 4). Auf diese Weise tritt zwar eine Verlagerung des Druckpunktes 1/P-4c, Oblt. Weigel, Hi-Nord 134.
auf 0,55-D hinter dem Schwerpunkt ein, jedoch werden auch die Luftwiderstandsbeiwerte Wie die Dinge mit dieser Waffe weitergelaufen sind, ist unbekannt. Jedenfalls liegen uns keine
und damit der Geschwindigkeitsabfall wieder größer. weiteren Unterlagen hierzu vor. Möglich wäre es, daß man diese Entwicklung zugunsten der
Planung: nachstehenden aufgegeben hat.
Fertigung von Versuchsgeschossen aufgrund der bei der A.V.A ermittelten Richtlinien. Nach Laut Eintrag in die „Gerät-Liste“ unter der Nummer 21 -543 war ihr Einbau in den Jagdpanzer
Rücksprache mit Wa Prüf 4 kann das benötigte Versuchsrohr erst am 15. Jan. 45 fertiggestellt 380 D (PWK 10 H 73) vorgesehen.
werden, daß mit dem Beginn der Beschußversuche in der zweiten Januarhälfte gerechnet
werden kann.
1/P-4, Oblt. Weigel, Hi-Nord, 134.

Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 129


128 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 1716-100-12
10-cm-Panzerabwehrwerfer PAW 1000 Fest steht jedenfalls, daß es sich hier um Fotos einer Waffe handelt, die man nach dem Kriege
auf dem Platz einer Erprobungsstelle (aber welcher?) vorgefunden hat.
Vermutlich hat man, um Zeit zu gewinnen, die inzwischen sehr knapp geworden war, auf die
Wenn man sich das Unikum genauer ansieht, dann drängt sich einem schon der Gedanke auf,
Schaffung eines Unterkaliber-Geschosses verzichtet und stattdessen versucht, an die bereits
daß wir es hier mit keinem Geschütz, das irgendwann hätte in Serie gehen sollen, zu tun
vorhandene 8-cm-Hohlladungsgranate ein Überkaliber-Leitwerk von 10,5 cm anzubringen.
haben. Auf den ersten Blick hat es eine starke Ähnlichkeit mit der 15-cm-s.F.H. 40. Anderer¬
Jedenfalls befindet sich in den „Arbeitsnachrichten“ vom 21.1.1945 folgender Beitrag:
seits passen die Räder überhaupt nicht zusammen. Dem eigentlichen Geschützrohr wurde ein
10,5/8cm W Hl Gr mit Überkaliberleitwerk. zweites vorgeschuht. Der Behauptung, wie man lesen kann, daß das Rohr zweiteilig herge¬
Firma Rh.-Bo führt im Auftrag (BuM) 1 die vom Chef Wa Prüf geforderte (Arb. Nachr. 12, Ziff. stellt wurde, muß entschieden widersprochen werden. Auf den Bildern ist einwandfrei zu
30) Entwicklung einer 10,5/8 cm W Hl Gr mit Überkaliberleitwerk durch. sehen,-daß das eigentliche Rohr an der Mündung abgedreht wurde, um die Verlängerung
Die bisherigen Versuche erstreckten sich auf die Ausbildung eines einfanchen Stütz- und anbringen zu können, wie man es z. B. auch bei konischen Rohren gehandhabt hat. Außerdem
Treibringes. Die Ergebnisse sind noch nicht befriedigend. Es werden neue Versuchsmuster ist das ganze Geschütz viel zu schwer und viel zu massiv für das Hoch- und Niederdruck-
angefertigt. System.
Die erzielbare V0 dürfte etwa 700 m/s betragen.
Weil diese Entwicklung aber nicht als „Führerforderung" gekennzeichnet ist, wird sie wohl
nicht mit großem Eifer vorangetrieben worden sein. Weitere Unterlagen liegen uns leider nicht
vor.

8,1-cm-Panzerabwehrwerfer PAW L/105 I


Seit einiger Zeit geistert ein Geschütz durch die Literatur, welches als „geheimnisvoller nach
dem Krieg entdeckter 8,1-Panzerabwehrwerfer L/105“ bezeichnet wird.
Eigenartigerweise sind die uns vorliegenden Originalfotos dieser Waffe auf der Rückseite
unterschiedlich beschriftet. Bei einundderselben Waffe steht da einmal „8,1 cm PAW L/105",
dann wieder auf einem anderen „8,1 cm PAW 2/105", wobei man vermutlich irgendwo
abgeschrieben hat und anstatt des „L" eine „2" gelesen hat. Rätselhaft ist aber, daß auf einem
weiteren Foto die Beschriftung „8,1 cm PAW L/105 (Russian)" steht, was also auf eine
russische Herkunft der Waffe deuten soll. Bild 35: Waffe von Bild 34, von links vorn

Bild 34: Als 8,1-cm-PAW L7105 bezeichnete Waffe Bild 36: Waffe von Bild 34, von rechts hinten, in Schußstellung

Waffen-Lexikon 1716-100-12 Waffen-Revue 84 131


130 Waffen-Revue 84 Waffen-texikon 1716-100-12
Es hat ganz den Anschein, daß diese Waffe aus Teilen unterschiedlicher Geschütze zusam¬
mengebaut und lediglich für Schießversuche verwendet wurde. Vermutlich ist damit irgend¬ Waffen und Gerät
eine rückstoßfreie Munition erprobt worden, weil das Rohr mit seiner angegebenen Länge von
der deutschen Wehrmacht
8,5 m für eine herkömmliche Munition viel zu lang erscheint und beim Abschuß zu stark
schwingen würde.
Da außer diesen Fotos keine authentischen Unterlagen über diese Waffe vorhanden sind,
Teil 2
kann man nur Vermutungen anstellen. Wir wollen es jedoch, der Vollständigkeit halber, im
Rahmen dieses Beitrags erwähnen. Wenn uns ein Leser, etwa weil er selbst etwas mit dieser
Waffe zu tun hatte, mit authentischen Unterlagen weiterhelfen kann, werden wir es gern als Sachgebiet 5-03 = Kaliber 3 bis 3,9 cm
Nachtrag bringen.
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

0301 3,7-cm-Kampfwagenkanone 34 (t) 3,7 cm KwK 34 (t)


0302 3,7-cm-Panzerabwehrkanone 37 (t) (Bespg) 3,7 cm Pak 37 (t)
(Bespg)
0303 3,7-cm-Panzerabwehrkanone 37 (t) (Kzg) 3,7 cm Pak 37 (t) (Kzg)
0304 3,7-cm-Kampfwagenkanone 38 (t) 3,7 cm KwK 38 (t)
0305 3,7-cm-Panzerabwehrkanone auf Schütz Pz Wg 3,7 cm Pak Sch Pz Wg
0306 3,7-cm-Kampfwagenkanone 143 (f) 3,7 cm KwK 143 (f)
0324 3,7-cm-Panzerabwehrkanone (Kzg) 3,7 cm Pak (Kzg)
(mit Spindelseitenrichtmaschine)
0325 3,7-cm-Panzerabwehrkanone (Kzg) 3,7 cm Pak (Kzg)
(mit Zahnbogenseitenrichtmaschine)
0327 3,7-cm-Kampfwagenkanone 3,7 cm KwK
0351 3,7-cm-Panzerabwehrkanone (Besp) 3,7 cm Pak (Besp)

Sachgebiet 5-04 = Kaliber 4 bis 4,9 cm


Bild 39: Waffe von Bild 37, von rechts vorn
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

0401 4,7-cm-Panzerabwehrkanone (t) (Sf) 4,7 cm Pak (t) (Sf)


0402 4,7-cm-Panzerabwehrkanone (t) (Kzg) 4,7 cm Pak (t) (Kzg)
0403 4,7-cm-Panzerabwehrkanone (ö) (Kzg) 4,7 cm Pak (ö) (Kzg)
0404 4,2-cm-Panzerjägerkanone 41 4,2 cm Pak 41
0405 4,7-cm-Panzerabwehrkanone 181 (f) 4,7 cm Pak 181 (f)
0406 4,2-cm-Panzerjägerkanone 41/42 (Bespg) (Ml) 4,2 cm Pak 41/42
(Bespg)
0407 4,2-cm-Panzerjägerkanone 41/42 (Kzg) (M2) 4,2 cm Pak 41/42 (Kzg)
0408 4,2-cm-Panzerjägerkanone 41/42 (Kzg) (Rhl) 4,2 cm Pak 41/42 (Kzg)
0409 4,2-cm-Panzerjägerkanone 41/42 (Kzg) (Rh 2) 4,2 cm Pak 41/42 (Kzg)
0410 4,7-cm-Kampfwagenkanone 173 (f) 4,7 cm KwK 173 (f)
0411 4,7-cm-Panzerabwehrkanone K 36 (t) 4,7 cm Pak K 36 (t)

Bild 40: Waffe von Bild 37, von links hinten

134 Waffen-Revue 84 Waffen* Lexikon 1716-100-12 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue84 135


Sachgebiet 5-05 = Kaliber 5 bis 5,9 cm noch: Sachgebiet 5-07 = Kaliber 7 bis 7,9 cm

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

5 cm Pak K 0724 7,65-cm-Feldkanone 304 (j) 7,65 cm FK 30,4 (j)


0502 5-cm-Panzerabwehrkanone in Kasematte
5-cm-Panzerabwehrkanone in Turm 5 cm Pak T 0725 7,62-cm-lnfanteriekanonen-Haubitze 290 (r) 7,62 cm IK H 290 (r)
0503
5-cm-Kampfwagenkanone 39/2 5 cm KwK 39/2 0726 7,5 cm Rf Kanone 43 7,5 cm Rf K 43
0504
5-cm-Panzerjägerkanone 37 5 cm Pak 37 0727 s. Stoffgebiet 3
0505
5-cm-Panzerjägerkanone 37/184 5 cm Pak 37/184 0728 - 7,5-cm-Kampfwagenkanone (Bö) 7,5 cm KwK
0506
5 cm Hl Pak 17130 5 cm Hl Pak L/130 0729 Sturmgeschütz 7,5-cm-Kanone StuG 7,5 cm K
0507
5-cm-Kampfwagenkanone 5 cm KwK 0730 7,5-cm-Feldkanone 38 7,5 cm FK 38
0526
0527 5-cm-Festungskampfwagenkanone 5 cm Fg KwK 0731 7,5-cm-Panzerabwehrwerfer 42 7,5 cm PzA W 42
5 cm Pak 38 0732 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40 (bras.) 7,5 cm Pak 40
0530 5-cm-Panzerabwehrkanone 38
0561 5-cm-Kampfwagenkanone 40 5 cm KwK 40 0733 7,5-cm-Panzerjägerkanone 41 7,5 cm Pak 41
5 cm KwK 39 0734 7,62-cm-Feldkanone 295/1 (r) (E) 7,62 cm FK 295/1 (r) (E)
0564 5-cm-Kampfwagenkanone 39 (1760)
5 cm KwK 39/1 0735 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 43 7,5 cm Geb G 43
0565 5-cm-Kampfwagenkanone 39/1 (L/60)
0567+ 5-cm-Turm-Panzerabwehrkanone 39/3 5 cm T Pak 39/3 0737 7,5-cm-Kampfwagenkanone 40 7,5 cm KwK 40
(gestrichen) 0738 7,5-cm-lnfanteriegeschütz 42/1 7,5 cm JG 42/1
0567 5-cm-Festungskampfwagenkanone 39/3 5 cm Fg KwK 39/3 0739 7,5-cm-Sturmkanone 40 7,5 cm StuK 40
0568 5-cm-Sockel-Kampfwagenkanone 39/4 0740 7,5-cm-Sturmkanone 40/1 7,5 cm StuK 40/1
0741 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/1 (SfLrS) 7,5 cm Pak 40/1 (SfLrS)
0742 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/2 (Sf II) 7,5 cm Pak 40/2 (Sf II)
Sachgebiet 5-07 = Kaliber 7 bis 7,9 cm 0743 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/3 (Sf 38) 7,5 cm Pak 40/3 (Sf 38)
0744 7,62-cm-Feldkanone 39 (Bspg) 7,62 cm FK 39 (Bspg)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung 0745 7,5-cm-Feldkanone 16/1 7,5 cm FK 16/1
0746 7,62-cm-Gebirgskanone 307 (r) 7,62 cm GebK 307 (r)
0701 7,5-cm-Leichtgeschütz 40 7,5 cm LG 40 0747 7,5-cm-Panzerjägerkanone 37 geändert in: 7,5 cm Pak 37
0702 7,5-cm-Kampfwagenkanone 251 (f) 7,5 cm KwK 251 (f) 0747 7,5-cm-lnfanteriegeschütz 37 7,5 cm JG 37
0703 leichtes Infanteriegeschütz 18 le JG 18 0748 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42 (L/48) geändert in: 7,5 cm Pak 42
(früher le. MW 18) 0748 7,5-cm-Panzerjägerkanone 39 (L/48) 7,5 cm Pak 39 (1748)
0704 leichtes Infanteriegeschütz 18 (Kzg) le JG 18 (Kzg) 0751 + 7,62-cm-Feldkanone 39/1 (Sf) (gestrichen) 7,62 cm FK 39/1 (Sf)
0705 Feldkanone 97 (p) (7.5 cm) FK 97 (p) (7,5) 0752 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/4 (Sf RSO) 7,5 cm Pak 40/4 (Sf)
0707 7,62-cm-Panzerjägerkanone 36 7,62 cm Pak 36 0753 7,5-cm-Panzerjägerkanone 50 • 7,5 cm Pak 50
0708 7,62-cm-Feldkanone 39 (Kzg) 7,26 cm Pak 36 (Kzg) 0754 7,5-cm-Kanone 51 (Sf) 7.5 cm K 51 (SO
0709 7,62-cm-Panzerjägerkanone 36 (PzSf) 7,62 cm Pak 36 (PzSf) 0755+ 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42 (gestrichen) 7,5 cm Pak 42
0710 Feldkanone 96/16 FK 96/16 0755 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42/1 L/70 7,5 cm Pak 42/1 1770
0711 Feldkanone 16 FK 16 0756+ 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42/1 (gestrichen) 7,5 cm Pak 42/1
0712 Feldkanone 16 n A FK 16 n A 0757+ 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42/2 (gestrichen) 7,5 cm Pak 42/2
0713 Feldkanone 16 n A für reitende Batterien FK 16 n A rt Battr 0758 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42/3 (Sf) 7,5 cm Pak 42/3 (SO
0714 Feldkanone 16 für reitende Batterien FK 16 rt Battr 0759+ 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/5 (gestrichen) 7,5 cm Pak 40/5
0715 leichte Feldkanone 18 le FK 18 0759 Kanone 7 M 59 K7M59
0716 7,62-cm-Feldkanone 296 (r) 7,62 cm FK 296 (r) 0760+ 7,5-cm-Leichtgeschütz 40/1 (gestrichen) 7,5 cm LG 40/1
0717 leichtes Gebirgs-Infanteriegeschütz 18/1 le Geb IG 18/1 0760 7,5-cm-lnfanteriegeschütz 42 7,5 cm JG 42
0718 Gebirgsgeschütz 36 GebG 36 0761 7,5-cm-Leichtgeschütz 40/1 7,5 cm LG 40/1
0719 leichtes Gebirgs-Infanteriegeschütz 18 le Geb IG 18 0762 7,5-cm-Leichtgeschütz 40/2 7,5 cm LG 40/2
0720 Gebirgskanone 15 GebK 15 0764 7,5-cm-Gebirgs-Leichtgeschütz 40/2 7,5 cm Geb LG 40/2
0721 7,5-cm-lnfanteriegeschütz 42 7,5 cm JG 42 0765 7,5-cm-Kanone 51/1 (Sf) 7,5 cm K 51/1 (SO
0722 7,62-cm-Feldkanone 295/1 (r) 7,62 cm FK 295/1 (r) 0766 7,5-cm-Kampfwagenkanone 67 (L724) 7,5 cm KwK 67 (1724)
0723 7,5-cm-Kanone 37 (Sf) 7,5 cm K 37 (Sf) 0767 7,5-cm-Kampfwagenkanone 68 (1720) 7,5 cm KwK 68 (1720)
0768+ 7,5-cm-Sockel-Kampfwagenkanone 40/6 (gestrichen)

136 Waffen - Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue84 137


noch: Sachgebiet 5-07 = Kaliber 7 bis 7,9 cm noch: Sachgebiet 5-08 = Kaliber 8 bis 8,9 cm

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

0768 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/6 7,5 cm Pak 40/6 0837+ 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/7 (Drehsockel) (gestri •
0769 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42/1 (L/70) 7,5 cm KwK 42/1 (L/70) chen)
0770 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42 7,5 cm KwK 42 0837 Kanone 8 F 43/41 in Laf. 443 (r)
0771 7,5-cm-Sturmkanone 42 (L/70) 7,5 cm StuK (L/70) 0838. 8,8-cm-Kampfwagenkanone 36 (Ausf. P u H) 8,8 KwK 36
0773 7,5-cm-Panzerjägerkanone 97/38 7,5 cm Pak 97/38 0841 + 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/6 (Sf) (gestrichen)
0774 7,5-cm-Panzerjägerkanone 97/40 7,5 Pak 97/40 0841 Kanone 8 F 43/3 in Laf. 443 (r)
0775 7,5-cm-Feldkanone 97/1 7,5 cm F K 97/1 0842 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/7 (L/71) 8,8 cm Pak 43/7 (1/71)
0776+ 7,5-cm-Kampfwagenkanone 44 (gestrichen) 7.5 cm KwK 44 0843 Kanone 8 F 43 (Sf) K 8 F 43 (Sf)
0776 7,5-cm-Kampfwagenkanone 83 (1/36) 7,5 cm KwK 83 (1736) 0844+ Kanone 8 F 44 (gestrichen)
0777+ 7,5-cm-Sturmkanone 42/1 (1/70) (gestrichen) 7,5 cm StuK 42/1 (L/70) 0844 Kanone 8 F 43/1 (Sf) K 8 F 43/1 (Sf)
0777 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42 (L/70) 7,5 cm Pak 42 (L/70) 0845 Kanone 8 F 43/2 (Sf) K 8 F 43/2 (Sf)
0778+ 7,5-cm-Sockel-Panzerjägerkanone 40/6 (gestrichen) 0863 Panzerabwehr-Wurfkanone 8 H 63 PWK 8 H 63
0778 7,5-cm-Panzerjägerkanone 39/1 (L/48) 7,5 cm Pak 39/1 (1748) 0864 Panzerabwehr-Wurfkanone 8 H 63/1 PWK 8 H 63/1
0779 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42/2 (L/70) 7,5 cm KwK 42/2 (1770) 0888 8,8-cm-Kanone 1/56 in Laf. 18/40
0781 7,5-cm-Kampfwagenkanone 7,5 cm KwK
0783 7,5-cm-Kanone 1/60 auf Lf. K 59 Sachgebiet 5-10 = Kaliber 10 bis 10,9 cm
0784 Aufklärerkanone 7 B 84 AK 7 B 84
0785 Feldkanone 7 M 85 (Bespann) FK 7 M 85 (Bsp)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
0786 7,5-cm-Kanone L/60 auf Laf. 18/40
0787 7,5-cm-Kanone 1/70 7,5 cm K 1770
Sturmgeschütz lange 7,5-cm-Kanone StuG lg 7,5 cm K 1001 leichte Feldhaubitze 18 (Bespg) (MB) le FH 18 (Bespg)
0791
1002 leichte Feldhaubitze 18 (Kzg) (MB) le FH 18 (Kzg)
1003 10 cm leichte Feldhaubitze 14/19 (t) 10 cm le FH 14/19 (t)
1004 10 cm leichte Feldhaubitze 14/19/(p) (E) 10 cm le FH 14/19 (p) (E)
Sachgebiet 5-08 = Kaliber 8 bis 8,9 cm 1005 10 cm leichte Feldhaubitze 30 (t) (Bespg) 10 cm le FH 30 (t)
(Bespg)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung 1006 10 cm leichte Feldhaubitze 30 (t) (Kzg) 10 cm le FH 30 (t) (Kzg)
1007 10 cm Gebirgshaubitze 16 (ö) 10 cm GebH 16 (ö)
0804 8-cm-Feldkanone 30 (t) (Bespg) (7,65) 8 cm FK 30 (t) (Bespg) 1008 10 cm leichte Feldhaubitze 14/19 (p) 10 cm le FH 14/19 (p)
0805 8-cm-Feldkanone 30 (t) (Kzg) (7,65) 8 cm FK 30 (t) (Kzg) 1-009 10,5 cm Kanone 29 (p) 10,5 cm K 29 (p)
0808 8,8-cm-Kampfwagenkanone 43 8,8 cm KWK 43 1010 schwere 10,5 cm Kanone 35 (t) (Bespg) s 10,5 cm K 35 (t)
0809 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/3 (L771) 8,8 cm Pak 43/3(1/71) (Bespg)
0810 8,8 cm-Panzerjägerkanone 43 (Kp) 8,8 cm Pak 43 1011 10 cm Kanone 17/04 n A (mit Luftvorholer) 10 cm K 17/04 nA(mL)
0812 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43 (L/71) 8,8 cm Pak 43 (L/71) 1012 leichte Feldhaubitze 16 le FH 16
0815 8,8-cm-HL-Pak L/130 8,8 cm HL Pak L 130 1013 leichte Haubitze in Turm le H T
0816 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/41 8,8 cm Pak 43/41 1014 leichte Feldhaubitze 16 Ers Laf le FH 16 EL
0819 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/2 (L/71) 8,8 cm Pak 43/2 (1/71) 1015 s. Stoffgebiet 3
0820 8,76-cm-Feldkanone 280 (e) 8,76 cm FK 280 (e) 1016 leichte Feldhaubitze 18 (Bspg) le FH 18 (Bspg)
0826 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/1 (L/71) 8,8 cm Pak 43/1 (L/71) 1017 10,5 cm Gebirgshaubitze 40 10,5 cm GebH 40
0827 8,76-cm-Feldkanone 281 (e) 8,76 cm FK 281 (e) 1018 s. Stoffgebiet 3
0829 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/5 (L/71) 8,8 cm Pak 43/5 (L/71) 1019 s. Stoffgebiet 3
0834 8,8-cm-Panzerjägerkanone (Bö) 8,8 cm Pak (Bö) 1020 leichte Feldhaubitze 18/40 (Bespg) le FH 18/40 (Bespg)
0835+ HJK 8 C 43/4 (Kp) (gestrichen) 1021 leichte Feldhaubitze 16 für reitende Batterien le FH 16 rt Battr
0835 Kanone 8 F 43/4 (Kp) K 8 F 43/4 (Kp) 1022 10,5 cm Kanone 331 (f) 10,5 cm K 331 (f)
0836+ HJK 8 C 43/4 (Rh) (gestrichen) HJK 8 C 43/4 (Rh) 1023 10,5 cm Haubitze 43 (Kp) 10,5 cm H 43
0837+ 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/1 (gestrichen) 1024 10,5 cm Haubitze 43 (Rh) 10,5 cm H 43
0837+ 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/7 (Drehsockel)
(gestrichen)
138 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 139
noch: Sachgebiet 5-10 = Kaliber 10 bis 10,9 cm Sachgebiet 5-12 = Kaliber 12 bis 12,9 cm

Gerät-Nr. Benennung des Geräts . Kurzbenennung


Gerät-Nr. Benennung d^s Geräts Kurzbezeichnung

1025 10,5 cm Haubitze 43 (Sk) 10,5 cm H 43 1201 12,8-cm-Kanone 44 (Kp) (geändert in 81) 12,8 cm K 81 (Kp)
1026 10,5 cm Haubitze 43/1 (Sf) (Kp 1) 10,5 cm H 43/1 (Sf) 1202 12,8-cm-Kanone 44 (Rh) (geändert in K 81) 12,8 cm K 81 (Rh)
1027+ 10.5- cm-Haubitze 43/3 (Sf) (Kp 2) (gestrichen) 10,5 cm H 43/3 (Sf) 1203+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sk) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sk)
1028 10.5- cm-Haubitze43/1 (Sf) (Rh) 10,5 cm H 43/1 (Sf) 1208 . 12,8-cm-Kampfwagenkanone 82 (L755) 12,8 cm KwK 82 (L755)
1029 schwere 10-cm-Kanone 18/1 (Sf) s 10,5 cm K 18/1 (Sf) 1209 12,8-cm-Panzerjägerkanone 44 (geänd. 80) 12,8 cm Pak 80
1030 10.5- cm-HL Pak 1211 + 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Kp 1) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1031 10-cm-Kanone 17/04 n. A. 10 cm K 17/04 nA 1212+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Kp 2) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1032 leichte Feldhaubitze 18/39 le FH 18/39 1213+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Rh 1) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1035 10.5- cm-Haubitze 43/2 (Kp) 10,5 cm H 43/2 1214+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Rh 2) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1036 schwere 10 cm Kanone 18 (Kzg) s 10 cm K 18 (Kzg) 1215 12,2-cm-Kanone390/1 (r) 12,2 cm K 390/1 (r)
1037 leichte Feldhaubitze 18/40 (Kzg) le FH 18/40 (Kzg) 1216 12,2-cm-Kanone 390/2 (r) 12,2 cm K 390/2 (r)
1038+ 10.5- cm-Haubitze 43/4 (Sf) (gestrichen) 10,5 cm H 43/4 (Sf) 1220+ 12-cm-Sockel-Kanone 370/1 (b) (gestrichen)
1039 HLR L/75 HLR L/75 1221 + 12,2-cm-Sockel-Kanone 390/21 (r) (Drehsock) (gestr
-

1040 10.5- cm-Sturmhaubitze 42 10,5 cm StuH 42 chen)


1041 10,5-cm-Sturmhaubitze 42/1 10,5 cm StuH 42/1 1221 12,8-cm-Kanone 81/1 12,8 cm K 81/1
1042 leichte Feldhaubitze 18/40/1 (Sf) le Fh 18/40/1 (Sf) 1222+ 12,2-cm-Kanone 390/11 (r) (auf Drehsockel) (gestr-

1043 10,5-cm-Sturmhaubitze 42/2 10,5 cm StuH 42/2 chen)


1044 leichte Feldhaubitze 18/40/3 (E) (Pz-Zug) le FH 18/40/3 (E) 1222 12,8-cm-Kanone 81/2 12,8 cm K 81/2
1045 leichte Feldhaubitze 18/1 (Sf) le FH 18/1 (Sf) 1223 12,8-cm-Kanone 81/4 (Sf) 12,8 cm K 81/4 (Sf)
1046 leichte Feldhaubitze 18/2 (Sf) le FH 18/2 (Sf) 1250 12,8-cm-Kanone 40 (PzSf) 12,8 cm K 40 (PzSf)
1047 10,5 cm Kanone (PzSf) 10,5 cmK(PzSf) 1290+ 12,8-cm-Kanone 90 (gestrichen) 12,8 cm K90
1048 leichte Feldhaubitze 18/3 (Sf) le FH 18/3 (Sf) 1290+ Kanone 12 B 90 (gestrichen) K 12 B90
1049 leichte Feldhaubitze 18/4 (Sf) le FH 18/4 (Sf) 1290 12,8-cm-Kanone 81/3 (Sf) 12,8 cm K 81/3 (Sf7
1050 10,5 cm Leichtgeschütz 42/1 10,5 cm LG 42/1
1051 10,5 cm Leichtgeschütz 42 10,5 cm LG 42
Sachgebiet 5-15 = Kaliber 15 bis 15,9 cm
1052 10,5 cm Leichtgeschütz 40 10,5 cm LG 40
1053 10,5 cm Leichtgeschütz 40/2 10,5 cm LG 40/2
1Ö54+ leichte Feldhaubitze 18/5 (Sf) (gestrichen) le FH 18/5 (Sf) Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1054 leichte Feldhaubitze 18/40/2 (Sf) (GW lll/IV) le FH 18/40/2 (Sf)
1055 leichte Feldhaubitze 18/6 (Sf) (Heuschreck) le FH 18/6 (Sf) 1501 15 cm Schneiladekanone C/28 15 cm SK C/28
1060 schwere 10-cm-Kanone 18 (Bespg) s 10 cm K 18 (Bespg) 1502 15 cm Kanone (E) 15 cm K (E)
1061 leichte Feldhaubitze 18 (Kzg) le FH 18 (Kzg) 1503 15 cm Kanone 39 15 cm K 39
1062 schwere 10-cm-Kanone 42 s 10 cm K 42 1504 15 cm Schneiladekanone L/45 15 cm SK L/45
1063 leichte Feldhaubitze 18/40/6 (Sf) le FH 18/40/6 (Sf) 1505 s. Stoffgebiet 83
1064 Panzerabwehr-Wurfkanone 10 H 64 PWK 10 H 64 1506 15 cm Kanone in Mörserlafette 15 cm K MrsL
1065 10,5-cm-Sturmhaubitze 42/3 10,5 cm StuH 42/3 1507 15 cm Kanone 15/16 (t) 15 cm K 15/16 (t)
1066 leichte Feldhaubitze 18/40 in Laf .396 (r) 1508 15,5 cm schwere Feldhaubitze 17 (p) 15,5 cm s FH 17 (p)
1067 leichte Feldhaubitze 18/40 in Laf .445 (r) 1509 s. Stoffgebiet 3
1070 schwere 10,5-cm-Kanone 335 (h) s 10,5 cm K 335 (h) 1510 schwere Feldhaubitze 37 (t) s FH 37 (t)
1073 Panzerabwehr-Wurfkanone 10 H 73 (1000) PWK 10 H 73 1511 schweres Infanteriegeschütz 33 (Kzg) s IG 33 (Kzg)
1087+ leichte Feldhaubitze 18/40/4 (Sf) (gestrichen) le FH 18/40/4 (Sf) 1512 schwere Feldhaubitze 15 (t) s FH 15 (t)
1089 leichte Feldhaubitze 18/40/5 (Sf) (Rundumf.) le FH 18/40/5 (Sf) 1513 schwere Feldhaubitze 25 (t) s FH 25 (t)
1094 mittlere 10-cm-Kanone in Kasematte m 10 cm K K 1514 schwere Haubitze in Turm sHT
1095 mittlere 10-cm-Kanone in Turm m 10 cm K T 1515 15,5 cm Kanone 416 (f) 15,5 cm K 416 (f)
1096 kurze 10 cm Kasematkanone (aufgebohrt) kz 10 cm K K(agb) 1516 15,5 cm Kanone 418 (f) 15,5 cm K 418 (f)
1517+ 15,5-cm-Sockel-Kanone 418/1 (f) (gestrichen)

140 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 141


noch: Sachgebiet 5-12 = Kaliber 12 bis 12,9 cm noch: Sachgebiet 5-15 = Kaliber 15 bis 15,9 cm

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

1517+ 15,5-cm-Kanone 418/1 (f) (Sf) auf Drehsockel (gestri-15,5 cm K 418/1 (f) DS 1556 Langrohr-Kanone 15 G 56 LRK 15 G 56 ,
chen) 1557 15-cm-Sturmhaubitze 43/1 (L/12) 15 cm StuH 43/1 (L12)
1518 15-cm-Haubitze 44 (Kp) 15 cm H 44 (Kp) 1558 Langrohrkanone 15 F 58 LRK 15 F 58
1519 15-cm-Haubitze 44 (Rh) 15 cm H 44 (Rh) 1559 schwere Feldhaubitze 18/6 (Sf) s FH 18/8 (Sf)
1520+ 15-cm-Haubitze 44 (Sk) (gestrichen) 15 cm H 44 (Sk) 1566’ Langrohrkanone 15 G 66 LRK 15 G 66
1521 schweres Infanteriegeschütz 33 (Bespg) s JG 33 (Bespg) 1588+ schweres Infanteriegeschütz 33/3 (gestrichen) s JG 33/3
1523 schwere Feldhaubitze 18/1 (Sf) s FH 18/1 (Sf)
1524 schweres Infanteriegeschütz 33/1 (Sf) s JG 33/1 (Sf) Sachgebiet 5-17 = Kaliber 17 bis 17,9 cm
1525+ Sturm-Infanteriegeschütz 33 (gestrichen) Stu JG 33
1527 15-cm-Sturmhaubitze 43 (L/12) 15 cm StuH 43 (LV12)
sFH 44 (Sf)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1528+ schwere Feldhaubitze 44 (Sf) ((Kp 1) (gestrichen)
1528+ schwere Feldhaubitze 18/3 (Kzg) (vereint.) (gestrichen)
1529+ schwere Feldhaubitze 44 (Sf) (Kp 2) (gestrichen) sFH 44 (Sf) 1701 17-cm-Kanone (E) 17 cm K (E)
1529 schwere Feldhaubitze 18/5 (Sf) sFH 18/5 (Sf) 1702+ 17-cm-Kanone 44 (Sf) (gestrichen) 17 cm K 44 (Sf)
1530 schwere Feldhaubitze 44 (Sf) (Rh) s FH 44 (Sf) 1702 17-cm-Kanone 72 (Sf) 17 cm K 72 (Sf)
1531 schwere Feldhaubitze 18/2 (Sf) s FH 18/2 (Sf) 1748 17-cm-Kanone in Mörserlafette 17 cm K Mrs L.
1532 schweres Infanteriegeschütz 33/2 (Sf) s JG 33/2 (Sf)
1533 lange schwere Feldhaubitze 13 lg s FH 13
Sachgebiet 5-19 = Kaliber 19 bis 19,9 cm
1534 schwere Feldhaubitze 36 s FH 36
1535 schwere Feldhaubitze 18 (Kzg) s FH 18 (Kzg)
1538+ 15-cm-Haubitze 44 (gestrichen) 15 cm H 44 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1539 Langrohrkanone 15 F 39 LRK15F39
1540 15-cm-Rf-Geschütz 57 1901 19,4-cm-Kanone 485 (f) 19,4 cm K 485 (f)
1541 15-cm-Haubitze 15 cm H 1902 19,4-cm-Kanone 485 (f) in Laf. 585 (0 19,4 cm K 485 (f)
1542 schwere Feldhaubitze 18/4 (Sf) s FH 18/4 (SO i L 585 (f)

1543 15-cm-Kanone 16 15cm K 16
1544 schwere Feldhaubitze 18 in laf. 443 (r) Sachgebiet 5-20 = Kaliber 20 bis 20,9 cm
1545 15-cm-Kanone 18 15 cm K 18
1546+ 15-cm-Sockel-Kanone 18/1 (gestrichen)
schwere Feldhaubitze 18/3 (Bespg) (gestrichen)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1546+
1546 schwere Feldhaubitze 18/7 (vereinfacht)
1547+ 15,2 cm Sockel-Kanonenhaubitze 433/11 (r) (gestri¬ 2001 20,3-cm-Kanone (E), (umbenannt 20-cm) 20,3 cm K (D)
chen)
1547+ 15,2 cm Kanone 433/11 auf Drehsockel (gestrichen) Sachgebiet 5-21 = Kaliber 21 bis 21,9 cm
1548+ 15-cm-Kanone 18/1 auf Drehsockel (gestrichen)
1548+ 15,5-cm-Sockel-Kanone 416/1 (0 (gestrichen) Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1549+ 15,5-cm-Sockel-Kanone 420/1 (f) (gestrichen)
1549+ 15.5- cm-Sockel-Kanone 420/1 (0 (gestrichen)
2101 21 cm Kanone 38 21 cm K 38
1549+ 15.5- cm-Kanone 420/1 (0 auf Drehsockel (gestrichen)
2102 21 cm Kanone 39 21 cm K 39
1550+ schwere Feldhaubitze 25/1 (t) auf Drehsockel (gestri¬
2103 21 cm Kanone 39/40 21 cm K 39/40
chen)
2104 K 12 (E) K 12 (E)
1551 schwere Feldhaubitze 18 (Bespg) s FH 18 (Bespg)
2105 K 12 N (E) K 12 N (E)
1552 schwere Feldhaubitze 42 s FH 42
2106 kurzer 21 cm Mörser (t) kz 21 cm Mrs (t)
1553 15-cm-Kanone 403 (j) 15 cm K 403 (j)
2107 21 cm Mörser 18/1 (Sf) 21 cm Mrs 18/1 (Sf)
1554+ 15,5-cm-Kanone 425/1 (0 auf Drehsockel (gestrichen)
1555+ 15,2-cm-Kanone 433/21 (r) auf Dehsockel (gestrichen)

142 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 143


Benennung des Geräts Kurzbenennung Sachgebiet 5-30 = Kaliber 30 bis 30,9 cm
Gerät-Nr.

2108 21 cm Kanone 39/41 21 cm K 39/41 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


2109 21 cm Kanone 52 21 cm K 52
2142 langer 21 cm Mörser vereinfachte Unterlafette lg 21 cm Mrs v U 3001 30,5-cm-Mörser (t) 30,5 cm Mrs (t)
2146 21 cm Mörser 18 21 cm Mrs 18 3003 30,5-cm-Mörser 638 (j) 30,5 cm Mrs 638 (j)
3004 30,5-cm-Mörser 639 (j) 30,5 cm Mrs 639 (j)
Sachgebiet 5-22 = Kaliber 22 bis 22,9 cm 3074 Mörser 30 C 74 Mrs 30 C 74

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


Sachgebiet 5-34 = Kaliber 34 bis 34,9 cm
2201 22 cm Mörser (p) 22 cm Mrs (p)
2202 22 cm Kanone 532 (f) 22 cm K 532 (f) Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
2203 22 cm Mörser 538 (j) 22 cm Mrs 538 (j)
3401 34-cm-Kanone-GI-(E) 673 (f) 34 cm K-GI-(E) 673 (0
Sachgebiet 5-24 = Kaliber 24 bis 24,9 cm 3402 34-cm-Kanone-W-(E) 674 (f) 34 cm K-W-(E) 674 (f)

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


Sachgebiet 5-35 = Kaliber 35 bis 35,9 cm
2401 K3 K3
2402 24 cm Haubitze 39 24 cm H 39 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
2403 24 cm Haubitze 39/40 24 cm H 39/40
2404 schwere 24 cm Kanone (t) s 24 cm K (t)
3501 Mörser 1 M 1
2405 Theodor Kanone (E) ThK(E)
2406 Theodor Bruno Kanone (E) Th Br. K (E)
2407 K4 K4
2408 K 3/1 K 3/1 Sachgebiet 5-37 = Kaliber 37 bis 37,9 cm
2409 K 4 (Rh) K 4 (Rh)
2410 K 3 glatt K 3 gl
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

Sachgebiet 5-28 = Kaliber 28 bis 28,9 cm 3701 37-cm-Haubitze (E) 711 (f) 37 cm H (E) 711 (f)

Gerät-Nr. Benennung des Gräts Kurzbenennung


Sachgebiet 5-38 = Kaliber 38 bis 38,9 cm
2801 28 cm Küsten Haubitze 28 cm Kst H
2802 28 cm Haubitze L/12 28 cm HL/12
K 5 (E) (Tiefzug) K 5 (E) Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
2803
2804 lange Bruno Kanone (E) lg Br K (E)
2805 schwere Bruno Kanone (E) s Br K (E) 3801 Siegfried Kanone (E) Si K (E)
2806 kurze Bruno Kanone (E) kz Br K (E)
2807 Bruno-N-Kanone (E) Br N K (E)
2808 K 5/1 (E) K 5/1 (E)
2809 K 5/2 (E) (Vielzug) K 5/2 (E) Sachgebiet 5-40 = Kaliber 40 bis 40,9 cm
2810 K 5 (E) glatt K 5 (E) gl
2811 + K 5/3 (auf Lastenträger) (gestrichen) K 5/3
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
2828 28,5-cm-Kanone (E) 605 (f) in Laf. 592 (f) 28,5 cm K (E) 605 (f) i L
592 (f)
K 38 B 46 4001 40-cm-Haubitze (E) 752 (f) 40 cm H (E) 752 (f)
2846 Kanone 28 B 46

144 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 145

1
Sachgebiet 5-42 = Kaliber 42 bis 42,9 cm Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


7382 Rohrkarren für t5-cm-K 39 RKa 15 cm K 39
7385 Rohrkarren für 15 cm K 18 RKa 15 cm K 18
4201 Gamma Mörser Gamma Mrs 7386 Rohrkarren für 21 cm Mrs 18 RKa 21 cm Mfe 18
4202 42-cm-Haubitze (t) 42 cm H (t)
7387 Gerätewagen für s FH 36, Vorderwagen GerWg s FH 36 VWg
4258 Haubitz8e 42 C 58 H 42 C 58
7388 Gerätewagen für s FH 36, Hinterwagen GerWg s FH 36 HtWg
7389; Rohrkarren für 21 cm K 38 RKa 21 cm K 38
Sachgebiet 5-71 = Protzen 7390 Rohrfahrzeug für 21 cm K 52

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Sachgebiet 5-74 = Fahrgestelle

7101 Sattelprotze 44 (Rh) SaPr 44 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


7102 Protze 7,5-cm-Pak 40 Pr 7,5 cm Pak 40
7165+ Protze 85 (für FK 85) (gestrichen) Pr 85
7401 Geschützfahrgestell 44
7166 Protze 231/1 (für FK 290/7) Pr 231/1 7402 Fahrgestell, hinteres für Bettung 21 cm K 52
7167 leichte Feldhaubitzprotze 18/40 le FHPr 18/40
7403 Fahrgestell, vorderes für Bettung 21 cm K 52
7168 Protze 15 cm K 39 Pr 15 cm K 39 7404 Fahrgestell, hinteres für Lafette 21 cm K 52
7169 Protze F K 38 Pr FK 38
7405 Fahrgestell, vorderes für Lafette 21 cm K 52
7170 Feldprotze 96 n A FPr96nA
7171 Feldhaubitzprotze 98 FHPR 98
7172 schwere Protze 18 (Kzg) s Pr 18 (Kzg) Sachgebiet 5-75 = Lafetten und Bettungen
7173 schwere Protze 18 (Bespg) s Pr 18 (Bespg)
7174 leichte Feldkanonenprotze 18 le FKPr 18 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
7175 leichte Feldhaubitzprotze 18 le FHPr 18
7176 Protze für s FH 36 Pr s FH 36 7501 2 cm Sockellafette 38 (Sd Kfz 222) 2 cm SkL 38
7177 Gebirgsprotze 40 GebPr40 7502 Schwenkbahnbettung K 5 (E) SwB K 5 (E)
7178 Protze für 15 cm K 16 Pr 15 cm K 16 7503 Schwenkbahnbettung Bruno SwB Br
7179 Protze für lg 21 cm Mrs v U Pr lg 21 cm Mrs v U 7504 Schwenkbahnbettung K 12 (E) SwB K 12 (E)
7180 10 cm Protze 17 10 cm Pr 17 7505 Behelfssockellafette für 5 cm Kw K BhSkL 5 cm KwK
7181 Protze für lg s FH 13 Pr lg s FH 13 7506 Sockellafette IV SkL IV
7182 Protze für 21 cm K 38 Pr 21 cm K 38 7507 Sockellafette VI SkL VI
7183 Protze 38 (Kzg) Pr 38 (Kzg) 7508 Sockellafette II SkL II
7184 Protze 36 (Kzg) Pr 36 (Kzg) 7509 Sockellafette VIII SkL VIII
7185 Infanterieprotze J Pr 7510 Sockellafette VI a
7186 Protze für K 59 (für K 7 M 59) Pr K 59 7513 Schwenkbahnbettung Siegfried Kan (E) SwB Si K (E)
7514 2 cm Hängelafette 38 2 cm HL 38
Sachgebiet 5-73 = Rohrkarren 7515 2 cm Erdkampflafette 43 2 cm EL 43
7516 s. Stoffgebiet 3
7517 2 cm Erdkampflafette 43 2 cm EL 43
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
7518 Gogarten-Stand II
7519 Gogarten-Stand IV
7301 Munitions-Handkarren M 1 Mun HdKa M 1
7520 Gogarten-Stand VI
7302 Sockellafettenwagen IV SkLWg IV
7521 Gogarten-Stand VIII
7303 Bettungsfahrzeug K 3 7522 Lafette 7522
7304 Bodenstückfahrzeug K 3 7523 Sockellafette 1 für 7,5-cm-Pak 40 SkL 7,5 cm Pak 40
7305 Rohrfahrzeug K 3 7524 Sockellafette 1 für 5-cm-Pak 39 SkL 5 cm Pak 39
7306 Wiegenfahrzeug K 3 7525 2 cm Erdkampflafette 7525 2 cm EL 7525
7307 Munitions-Handkarre K 3 Mun HdKa K 3

146 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue84 147


noch: Sachgebiet 5-75 = Lafetten und Bettungen Stoffgebiet 3 und 5 Beute-Werfer und Geschütze
7526 2 cm Schwebelafette 38 2 cm SwL 38
7527 Drehsockel für K 416 (f) D Sk K 416 (f)
Sachgebiet 3 und 5-91 bis 98 = Kaliber 2 bis 42
7528 Drehsockel für K 418 (f) D Sk K 418 (f)
7529 Drehsockel für K 433 (f) D Sk K 433 (r)
7530 Sockellafette 1 für 7,5 cm KwK 67 SkL 1 7,5 cm Kwk 67 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennüng
7531 Drehsockel für K 390/2 (r) D Sk K 390/2 (r)
7532 Sockellafette II a für 8,8-cm-Pak 43/3 SkL II a 8,8 cm Pak 43/3 5-9113 2,5 cm Panzerabwehrkanone 113 (f) 2,5 cm Pak 113 (f)
7533 Sockellafette III für 7,5 cm KwK 42 SkL III 7,5 cm KwK 42 5-917-7 4,7 cm Panzerabwehrkanone 177 (i) 4,7 cm Pak 177 (i)
7534 Sockellafette III für 8,8 cm Flak 41 SkL III 8,8 cm Flak 41 5-9181 4,7 cm Panzerabwehrkanone 181 (f) 4.7 cm Pak 181 (f)
7535 Sockellafette III für 8,8 cm Pak 43 SkL III 8,8 cm Pak 43 5-9184 4,5 cm Panzerjägerkanone 184 (r) 4,5 cm Pak 184 (r)
7536 Drehsockel für 15 cm K 18 D Sk 15 cm K 18 5-9185 4,7 cm Panzerjägerkanone 185 (b) 4,7 cm Pak 185 (b)
7537 Drehsockel für 12 cm K 370 (b) D Sk 12 cm K 370 (b) 3-9203 5 cm Granatwerfer 203 (f) 5 cm GrW 203 (f)
7538 Sockellafette la für 5 cm KwK 39/1 SkL la 5 cm KwK 39/1 3-9225 6 cm Granatwerfer 225 (f) 6 cm GrW 225 (f)
7539 Drehbettung für 15,2 cm KH 433/1 5-9238 7,5 cm Gebirgskanone 238 (f) 7,5 cm GebK 238 (f)
7540 Sockellafette Ib für 5 cm KwK 39 SkL Ib 5 cm KwK 39 5-9239 7,5 cm Feldkanone 239 (j) 7,5 cm FK 239 (j)
7541 Sockellafette III für 8,8 cm KwK 43 SkL III 8,8 cm KwK 43 5-9243 7,5 cm Feldkanone 243 (h) 7,5 cm FK 243 (h)
7542 Sockellafette Ic für 5 cm KwK 39 SkL Ic 5 cm KwK 39 5-9246 7,5 cm Feldkanone 246 (n) 7,5 cm FK 246 (n)
7543 Sockellafette Ic für 7,5 cm KwK 67 SkL Ic 7,5 cm KwK 67 5-9249 7,5 cm Feldkanone 249 (j) 7,5 cm FK 249 (j)
7544 Sockellafette Ic für 7,5 cm KwK 68 SkL Ic 7,5 cm KwK 68 3-9257 7,62 cm Granatwerfer 257 (e) 7,62 cm GrW 257 (e)
7545 Sockellafette Ic für 7,5 cm K 51 SkL Ic 7,5 cm K 51 5-9284 7,5 cm Feldkanone 284 (j) .7,5 cm FK 284 (j)
7546 Sockellafette llb für 8,8 cm KwK 43 SkL llb 8,8 cm KwK 43 3-9286 8,14 cm Granatwerfer 286 (h) 8,14 cm GrW 286 (h)
7547 Sockellafette Ic für 5 cm KwK SkL Ic 5 cm KwK 5-9288 7,62 cm Feldkanone 288 (r) 7,62 cm FK 288 (r)
7548 Sockellafette Ic für 5 cm KwK 40 SkL Ic 5 cm KwK 40 5-9293 7,62 cm Gebirgskanone 293 (r) 7,62 cm GebK 293 (r)
7549 Drehsockel für K 425 (f) D SK K 425 (f) 5-9294 7,62 cm leichte Feldkanone 294 (r) 7,62 cm FK 294 (r)
7550 Sockellafette H für 3,7 cm KwK SkL H 3,7 cm KwK 5-9298 7,62 cm Feldkanone 298 (r) 7,62 cm FK 298 (r)
7551 Drehsockel 3,7 cm 0 15,5 cm K 425 (f) 5-9323 10,5 leichte Gebirgshaubitze 323 (f) 10,5 cm le GebH 323 (f)
7552 Sockellafette Id für 7,5 cm KwK 67 SkL Id 7,5 cm KwK 67 5-9324 10,5 cm leichte Feldhaubitze 324 (f) 10,5 cm le FH 324 (f)
7601 2-cm-Lafette F 2 cm L F 5-9325 10,5 cm leichte Feldhaubitze 325 (f) 10,5 cm le FH 325 (f)
7602 2-cm-Lafette T 2 cm LT 5-9332 schwere 10,5 cm Kanone 332 (f) s 10,5 K 332 (f)
5-9338 10,5 cm Kanone 338 (j) 10,5 cm K 338 (f)
Sachgebiet 5-89 = Lehr und Übungsgerät 5-9352 10,7 cm Kanone 352 (r) 10,7 cm K 352 (r)
5-9370 12 cm Kanone 370 (b) 12 cm K 370 (b)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung 5-9373 12 cm leichte Feldhaubitze 373 (h) 12 cm le FH 373 (h)
5-9386 12,2 cm leichte Feldhaubitze 386 (r) 12,2 le FH 386 (r)
8901 Platzpatronengerät 2 cm Kw. K. 30 PI Patr G 2 cm Kw K 30 5-9388 12,2 cm leichte Feldhaubitze 388 (r) 12,2 le FH 388 (r)
8902 Platzpatronengerät 2 cm Kw. K. 38 PI Patr G 2 cm Kw K 38 5-9396 12,2 cm schwere Feldhaubitze 396 (r) 12,2s FH 396 (r)
8907 Schießgerät 35 für 3,7 cm Pak. Sch Ger 3,7 cm Pak 5-9404 15 cm schwere Feldhaubitze 404 (i) 15 cm s FH 404 (i)
8908 Einstecklauf zur 3,7 cm Pak. E L 3,7 cm Pak 5-9405 14,5 cm Kanone 405 (f) 14,5 cm K 405 (f)
8909 Einstecklauf zur Pak. 38 E L Pak 38 5-9414 15,5 cm schwere Feldhaubitze 414 (f) 15,5 cm s FH 414 (f)
8910 Übungsrohr für s. Pak. Üb Rohr s Pak 5-9415 15,5 cm schwere Feldhaubitze 415 (f) 15,5 cm s FH 415 (f)
8911 Einstecklauf zur 4,7 cm Pak. (ö) E L 4,7 cm Pak. (ö) 5-9420 15,5 cm Kanone 420 (f) 15,5 cm K 420 (f)
8912 Einstecklauf zur 4,7 cm Pak. (t) EL 4,7 cm Pak (t) 5-9422 15,5 cm Kanone 422 (f) 15,5 cm K 422 (f)
8913 Einlegelauf zur 7,5 cm Kw.K. E L 7,5 cm Kw K 5-9425 15,5 cm Kanone 425 (f) 15,5 cm K 425 (f)
8914 Zimmerschießgerät F. K. 96/16 ZSch Ger FK 96/16 5-9432 15,5 cm Kanone 432 (b) 15,5 cm K 432 (b)
8915 Zimmerschießgerät F. K. 16 ZSch Ger F K 16 5-9433 15,2 cm Kanonenhaubitze 433 (r) 15,2 cm KH 433 (r)
8916 Zimmerschießgerät le F. K. 16 ZSch Ger leFK16 5-9438 15,2 cm Kanone 438 (r) 15,2 cm K 438 (r)
8917 Kleinkaliber-Schießgerät 34 (le F. H. 18) Kl Sch Ger 34 le F H 18 5-9443 15,2 cm schwere Feldhaubitze 443 (r) 15,2 cm s FH 443 (r)
8918 Übungsschießgerät 34 Üb Sch Ger 34 5-9444 15,2 cm schwere Feldhaubitze 444 (r) 15,2 cm s FH 444 (r)
8919 Richtübungsgerät 34 R Üb Ger 34
8920 Übungsschießgerät für s. Pz. B. 41 Üb Sch Ger s Pz B 41

148 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2


Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 149
noch: Sachgebiet 3 und 5-91 bis 98 = Beutewaffen noch: Sammelnummer 13-11 = Granaten 3 bis 7 cm

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Gerat-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

5-9445 15,2 cm schwere Feldhaubitze 445 (r) 15,2 cm s FH 445 (r) 07 3,7 cm Sprenggranate 18 Fe 3,7 cm SprGr 18 Fe
5-9446 15,2 cm schwere Feldhaubitze 446 (r) 15.2 cm s FH 446 (r) 08 3,7 cm Sprenggranate 40 3,7 cm SprGr *40
5-9503 20,3 cm Haubitze 503/1 (r) u. 503/2 (r) 20.3 cm H 503/1 (r), 503/ 09 3,7 cm Panzergranate (t) umgeändert 3,7 cm PzGr (t) umg
2 (r) 10 3,7 cm Panzergranate 40 3,7 cm PzGr 40
5-9531 22 cm Mörser 531 (f) 22 cm Mrs 531 (f) 11 : 5 cm Sprenggranate 38 5 cm SprGr 38
5-9546 23,4 cm Haubitze 546 (e) 23.4 cm H 546 (e) 12 4,7 cm Panzergranate 40 Ausf. A u B 4,7cm PzGr 40
5-9556 24 cm Kanone 556 (f) 24 cm K 556 (t) 13 4,2 cm Panzergranate 41 4,2 cm PzGr 41
5-9557 24 cm Kanone 557 E (f) 24 cm K E 557 (f) 14 4,2 cm Sprenggranate 41 4,2 cm SprGr 41
5-9585 27 cm Küstenmörser 585 (f) 27 cm Kst Mrs 585 (f) 15 3,7 cm Stielgranate 41 3,7 cm StiGr 41
5-9592 27,4 cm Kanone (E) 592 (f) 27.4 cm K (E) 592 (f) 16 3,7 cm Röchling Granate 42 3,7 cm RöGr 42
5-9605 28,5 cm Kanone (E) 605 (f) 28.5 cm K (E) 605 (f) 17 3,7 cm Panzergranate 40* 3,7 cm PzGr 40*
5-9651 32 cm Kanone (E) 651 (f) 32 cm K (E) 651 (f) 18 4 cm Panzergranate 39 4 cm PzGr 39
5-9652 32 cm Kanone (E) 652 (f) 32 cm K (E) 652 (f) 19 3,7 cm Panzergranate 40* Flak Ausf. A u. B 3,7 cm PzGr 40* Flak
5-9710 37 cm Mörser 710 (f) 37 cm Mrs 710 (f) 20 3,7 cm Stielgranate 42 (t) 3,7 cm StiGr 42 (t)
21 5 cm Panzergranate 5 cm PzGr
22 5 cm Panzergranate, Verbund 5 cm PzGr V
Stoffgebiet 13 = Munition 23 5 cm Panzergranate 40 Ausf. A u. B 5 cm PzGr 40
24 5 cm Panzergranate 39 5 cm PzGr 39
Vorbemerkung: 25 5 cm Röchling-Granate 42 Ausf. A u. B 5 cm RöGr 42
26 5 cm Panzergranate 41 5 cm PzGr 41
Es lag wohl an der Eigenart der Materie, daß man die Nummerung des Stoffgebietes
27 5 cm Panzergranate 40/1 Ausf. O u. P 5 cm PzGr 40/1
„Munition" bis zum Ende des Krieges nicht in den Griff bekam. Es gab viele Möglichkeiten, die
28 5 cm Stielgranate 42 5 cm StiGr 42
Arten, Kaliber, Einzelteile, den Produktionszustand usw. in Sachgebiete aufzuteilen. So hat
29 4,7 cm Stielgranate 42 (f) 4,7 cm StiGr 42 (f)
man in der letzten zusammenhängenden Fassung vom 1. 7. 1943, die Grundlage der
30 5 cm Panzergranate 42 5 cm PzGr 42
nachfolgenden Liste ist, eine Aufteilung lediglich in „Sammelgebiete" vorgenommen.
31 3,7 cm Stielgranate 41 (rm) 3,7 cm StiGr 41 (rm)
Ein Versuch, eine neue Nummerung der Stoffgliederung vorzunehmen ist am 1. 2. 1944 als 32 4,7 cm Stielgranate 41 (rm) 4,7 cm StiGr 41 (rm)
geheime „MB 350/13" erfolgt, der aber wieder verworfen wurde. 33 3,7 cm Panzergranate (rm) 3,7 PzGr (rm)
51 3,7 cm Holzgeschoß 3,7 cm HGs
Am 8. 1. 1945 hat die Dienststelle „Maschinelles Berichtwesen des Reichsministers für
52 6,6 cm Hohlladungs-Granate 43 6,6 cm HIGr 43
Rüstung und Kriegsproduktion" unter dem AZ 102 MB II an das Heereswaffenamt - Zentral¬
amtsgruppe - ein Schreiben gerichtet, in dem die Neuordnung der Benummerung von <?o Ansch. Gesch. 37-1 AGs37-1
61 Ansch. Gesch. 37-2 AGs37-2
Munition in Aussicht gestellt wird, „da in der bisherigen Weise keine Klarheit auf dem
62 Ansch. Gesch. 37-3 AGs37-3
Munitionsgebiet zu gewinnen ist. Unter diesen Umständen muß größter Wert darauf gelegt
63 Ansch. Gesch. 37-4 AGs37-4
werden, daß die Neuordnung der Munition beschleunigt durchgeführt wird."
64 Ansch. Gesch. 50-1 AGs50-1
In der Liste vom 1. 7. 1943 ist das Stoffgebiet 13 also lediglich in „Sammel-Nummern“ 65 Ansch. Gesch. 47-1 (t) AGs 47-1 (t)
aufgeteilt, innerhalb welcher das Gerät dann mit laufenden Nummern versehen wurde. 66 Ansch. Gesch. 37-5 AGs 37-5
67 Ansch. Gesch. 47-2 AGs47-2
Sammel-Nr. 13-11 = Granaten 3 bis 7 cm 68 Ansch. Gesch. 50-2 AGs50-2
80 3,7 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 3,7 cm PzGr (Üb)
Ausf. B u. C
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
81 3,7 cm Panzergranate 18 (Übungsgeschoß) 3,7 cm PzGr 18 (Üb)
82 3,7 cm Panzergranate (t) umgeändert 3,7 cm PzGr (t) umg (Üb)
03 3,7 cm Sprenggranate 18 3,7 cm SprGr 18 (Übungsgeschoß)
04 3,7 cm Sprenggranate, Verbund 3,7 cm SprGr V 83 5 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 5 cm PzGr (Üb)
05 3,7 cm Panzergranate 18 3,7 cm PzGr 18
06 3,7 cm Panzergranate 18, Verbund 3,7 cm PzGr 18 V

150 Waffen - Revue 84 Waffen^Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 151


noch: Sammelnummer 13-11 = Granaten 3 bis 7 cm noch: Sammelnummer 13-12 = Granaten über 7 bis 8 cm

Kurzbenennung Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


Gerät-Nr. Benennung des Geräts

30 7,5 cm Panzergranate 41 (StK) 7,5 cm PzGr 41 (StK)


31 8 cm Panzergranate 8 cm PzGr ,
84 5 cm Panzergranate 39 (Übungsgeschoß) 5 cm PzGr 39 (Ub)
32 7,62 cm Sprenggranate 39 Ausf. B, C 7,62 cm SprGr 39
85 4,2 cm Panzergranate 41 (Übungsgeschoß) 4,2 cm PzGr 41 (Üb)
33 7,62 cm Granate 38 7,62 cm Gr 38
86 7 cm Panzergranate 41 (Übungsgeschoß) 7 cm PzGr 41 (Üb)
34 7,5 cm Sprenggranate 42 7,5 cm SprGr 42
87 3,7 cm Panzergranate 40* (Übungsgeschoß) 3,7 cm PzGr 40* (Üb)
35 * 7,5 cm Panzergranate 39/42 7,5 cm PzGr 39/42
88 5 cm Panzergranate 41 (Übungsgeschoß) 5 cm PzGr 41 (Üb)
36 7,5 cm Panzergranate 40/42 7,5 cm PzGr 40/42
89 3,7 cm Panzergranate 40* Flak (Übungsgeschoß) 3,7 cm PzGr 40* Flak
37 7,5 cm Granate 34 (Br) 7,5 cm Gr 34 (Br)
(Üb)
38 7,5 cm Granate 42 (Br) 7,5 cm Gr 42 (Br)
90 3,7 cm Stielgranate 41 (Übungsgeschoß) 3,7 cm StiGr 41 (Üb)
39 7,5 cm Sprenggranate 34/1 7,5 cm SprGr 34/1
91 4 cm Panzergranate 39 (Übungsgeschoß) 4 cm PzGr 39 (Üb)
40 7,5 cm Hohlladungsgranate 43 7,5 cm HIGr 43
13-1050; 3,7 cm Panzergranate 3,7 cm PzGr
41 7,5 cm Granate 38/42 7,5 cm Gr 38/42
60 Ansch. Gesch. 75-1 AGs75-1
Sammel-Nr. 13-12 = Granaten über 7 bis 8 cm 61 Ansch. Gesch. 75-2 AGs75-2
62 Ansch. Gesch. 75-3 AGs75-3
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung 63 Ansch. Gesch. 75-4 AGs 75-4
64 Ansch. Gesch. 75-5 AGs75-5
02 Kanonen-Granate 15 mit Panzerkopf KGr 15 PzK 65 Ansch. Gesch. 75-6 •AGs75-6
03 Kanonen-Granate Aust. A u. B KGr 66 Ansch. Gesch. 75-7 AGs75-7
04 Kanonen-Granate, rot KGr rot 67 Ansch. Gesch. 75-8 AGs75-8
05 Kanonen-Granate (Bohrgeschoß, Preßstahlform) KGr (Bo Pr) 70 Ansch. Gesch. 76-1 AGs76-1
06 Kanonen-Granate, rot (Bohrgeschoß, Preßstahlform) KGr rot (Bo Pr) 80 Kanonen-Granate, rot, Panzer (Übungsgeschoß) KGr rot Pz (Üb)
07 Kanonen-Granate, rot AB Ausf. D u. E KGr rot AB 81 7,5 cm Panzergranate 39 (Übungsgeschoß) 7,5 cm PzGr 39 (Üb)
08 Kanonen-Granate 15 umgeändert KGr 15 umg 82 7,62 cm Panzergranate 39, rot (Ubungsgeschoß) 7,62 cm PzGr 39
09 Kanonen-Granate 15 umgeändert, Bohrgeschoß KGr 15 umg (Bo) rot (Üb)
10 Kanonen-Granate, rot, Stahlguß KGr rot (Stg) 83 7,5 cm Granate 38 (Übungsgeschoß) 7,5 cm Gr 38 (Üb)
11 Kanonen-Granate, rot (Bohrgeschoß, Stahlgußform) KGr rot (Bo Stg) 84 7,5 cm Panzergranate 40 (Weicheisen) 7,5 cm PzGr 40 (W)
12 7,5 cm Sprenggranate 41 7,5 SprGr 41 85 7,62 cm Panzergranate 40 (Übungsgeschoß) 7,62 cm PzGr 40 (Üb)
13 7,62 cm Panzergranate 39, rot 7,62 PzGr 39 rot 86 7,5 cm Panzergranate 41 (W) 7,5 cm PzGr 41 (W)
15 Kanonen-Granate, rot, Panzer KGr rot Pz 87 7,5 cm Panzergranate 40/42 (Übungsgeschoß) 7,5 cm PzGr 40/42 (Üb)
16 Kanonen-Granate, Stahlguß KGr Stg 88 7,5 cm Panzergranate 39/42 (Übungsgeschoß) 7,5 cm PzGr 39/42 (Üb)
17 Kanonen-Granate (Bohrgeschoß, Stahlgußform) KGr (Bo Stg)
18 Kanonen-Granate 15 mit Panzerkopf (Bohrgeschoß, KGr 15 PzK(Bo Pr) Sammel-Nr. 13-13 = Granaten über 8 bis 9 cm
Preßstahlform)
20 Kanonen-Granate, rot, Kammerhülse KGr rot KH
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
21 Kanonen-Granate, Panzer (p) KGr Pz (p)
22 Gebirgs-Granate 15 Ausf. B u. C GebGr 15
7,5 cm Gr 34 01 8,8 cm Sprenggranate 174,5 (Kz) 8,8 cm SprGr 174,5 (Kz)
23 7,5 cm Granate 34
7,5 cm Gr 38 02 8,8 cm Panzergranate 8,8 cm PzGr
24 7,5 cm Granate 38 Ausf. A bis C,
03 8,8 cm Sprenggranate 174,5 (Kz) (Bohrgeschoß, 8,8 cm SprGr 174,5 (Kz)
H, J, 0, P
Preßstahlform) (Bo Pr)
25 7,5 cm Granate 39 7,5 cm Gr 39
04 8,8 cm Panzergranate 39 8,8 cm PzGr 39
26 7,62 cm Panzergranate 40 Ausf. B u. C 7,62 cm PzGr 40
7,5 cm PzGr 40 05 8,8 cm Panzergranate 39, rot 8,8 cm PzGr 39 rot
27 7,5 cm Panzergranate 40 Ausf. B u. D
7,5 cm PzGr 39 06 8,8 cm Granate 39 8,8 cm Gr 39
28 7,5 cm Panzergranate 39 Ausf. B, C
07 8,8 cm Panzergranate 40 8,8 cm PzGr 40
29 7,5 cm Panzergranate 41 (HK) 7,5 cm PzGr 41 (HK)
08 8,8 cm Panzergranate 40/43 8,8 cm PzGr 40/43
09 8,8 cm Sprenggranate 43 8,8 cm SprGr 43

152 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 7050 -100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 153


noch: Sammelnummer 13-14 = Granaten 10 bis 14
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
10 8,8 cm Panzergranate 39/43 8,8 cm PzGr 39/43
11 8,35 cm Panzergranate Aust. A u. C 8,35 cm PzGr 32 10,5 cm Leuchtgeschoß 10,5 cm LtGs
12 8,8 cm Hohlladungsgranate 39 8,8 cm HIGr 39 33 12,8 cm Panzergranate 44 12,8 cm PzGf 44
60 Ansch. Gesch. 88-1 \ AGs 88-1 34 12,2 cm Sprenggranate 12,2 cm SprGr
61 Ansch. Gesch. 88-2 / Ausf. B, C AGs 88-2 35 12,2 cm Granate 39 12,2 cm Gr 39
62 Ansch. Gesch. 88-3 AGs 88-3 36 ; 12,8 cm Granate 39 12,8 cm Gr 39
80 8,8 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 8,8 cm PzGr (Ub) 60 Ansch. Gesch. 105-1 AGs105-1
81 8,8 cm Panzergranate 40 (Übungsgeschoß) 8,8 cm PzGr 40 (Üb) 61 Ansch. Gesch. 105-2 AGs105-2
82 8,8 cm Panzergranate 40/43 (Übungsgeschoß) 8,8 cm PzGr 40/43 (Üb) 62 Ansch. Gesch. 105-3 AGs105-3
63 Ansch. Gesch. 105-4 Ausf. B, C AGs105-4
Sammel-Nr. 13-14 = Granaten 10 bis 14 cm 64 Ansch. Gesch. 105-5 Ausf. B, C AGs 105-5
65 Ansch. Gesch. 105-6 AGs 105-6
Kurzbenennung 66 Ansch. Gesch. 105-7 AGs105-7
Gerät-Nr. Benennung des Geräts
68 Ansch. Gesch. 128-1 AGs128-1
80 10 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 10 cm PzGr (Üb)
01 Feldhaubitz-Granate FHGr
81 10 cm Panzergranate, rot (10,5 cm PzGr Flak) 10 cm PzGr rot
02 Feldhaubitz-Granate (Bohrgeschoß, Preßstahlform) FHGr (Bo Pr)
(Übungsgeschoß) [10,5 cm PzGrFlak (Üb)]
03 Feldhaubitz-Granate 39 Zwischenboden Ausf. B u. C FHGr 39 ZB
82 10 cm Panzergranate, rot (Einschießgeschoß) 10 cm PzGr rot (Es)
04 10 cm Granate 15 (Haube) umgeändert 10 cm Gr 15 (Hb) umg
83 12.8 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 12,8 cm PzGr (Üb)
05 10 cm Panzergranate 10 cm PzGr
84 10,5 cm Sprenggranate 43 (Z) 10,5 cm SprGr 43 (Z)
06 10 cm Granate 19 10 cm Gr 19
FHGr rot (Übungsgeschoß) (Üb)
07 Feldhaubitz-Granate, rot
08 Feldhaubitz-Granate Kammerhülse FHGr Kh
09 10,5 cm Sprenggranate L/4,4 10,5 cm SprGr L/4,4
Sammel-Nr. 13-15 = Granaten 15 bis 20 cm
10 10 cm Granate 34 10 cm Gr 34
11 Feldhaubitz-Granate, rot (Bohrgeschoß, FHGr rot (Bo Pr)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
Preßstahlform)
12 10 cm Granate 19 (Bohrgeschoß, Preßstahlform) 10 cm Gr 19 (Bo Pr)
12,8 cm Sprenggranate L/4,5 12,8 cm SprGr L/4,5 01 15 cm Granate 18 15 cm Gr 18
13
Feldhaubitz-Granate 40 Ausstoßbüchse FHGr 40 AB 02 15 cm Granate 14 umgeändert 15 cm Gr 14 umg
14
10 cm Panzergranate, rot (10,5 cm PzGr Flak) 10 cm PzGr rot 03 15 cm Haubengranate 16 umgeändert 15 cm HbGr 16 umg
15
(10,5 cm PzGr Flak) Q4 15 cm Granate 19 Ausf. B, C 15 cm Gr 19
12,8 cm Panzergranate Ausf. B u. C 12,8 cm PzGr 05 15 cm Granate 19 Kammerhülse Ausf. B, C 15 cm Gr 19 Kh
16
10 cm Granate 39 10 cm Gr 39 06 15 cm Granate 19 Stahlguß Ausf. B,C 15 cm Gr 19 Stg
17
Feldhaubitz-Granate 38 Kammerhülse Ausf. B u. C FHGr 38 Kh 07 15 cm Granate 19 Beton Ausf. B, C 15 cm Gr 19 Be
18
10 cm Granate 39, rot, Ausf. B u. C 10 cm Gr 39 rot 08 15 cm Kanonen-Granate 18 15 cm KGr 18
19
Feldhaubitz-Granate, Stahlguß FHGr Stg 09 15 cm Granate 38 Kammerhülse Ausf. B, C 15 cm Gr 38 Kh
20
Feldhaubitz-Granate 38 FHGr 38 10 15 cm Granate 39 Zwischenboden 15 cm Gr 39 ZB
21
22 Feldhaubitz-Granate 38, Stahlguß FHGr 38 Stg 11 15 cm Granate 36 Ausf. B, C 15 cm Gr 36
Feldhaubitz-Granate, Perlitguß FHGr PG 12 15 cm Stielgranate 42 15 cm StiGr 42
23
Feldhaubitz-Granate Fern FHGr F 13 15 cm Sprenggranate 42 TS 15 cm SprGr 42 TS
24
Feldhaubitz-Granate 41 Ausf. B, C FHGr 41 14 15 cm Panzergranate 18 15 cm PzGr 18
25
10,5 cm Panzergranate 39 TS 10,5 cm PzGr 39 TS 15 15 cm Granate 39 15 cm Gr 39
26
10 cm Sprenggranate 42 TS 10 cm SprGr 42 TS 16 15 cm Panzergranate 39 TS 15 cm PzGr 39 TS
27
10 cm Granate 38 Kammerhülse 10 cm Gr 38 Kh 17 15 cm Leuchtgeschoß 15 cm LGs
28
10 cm Granate 39 Zwischenboden 10 cm Gr 39 ZB 18 15,5 cm Leuchtgeschoß (f) 15,5 cm LtGs (f)
29
Feldhaubitz-Granate 38, Perlitguß FHGr 38 PG 19 15 cm Kanonen-Granate 42 15 cm KGr 42
30
Feldhaubitz-Granate 41 Kammerhülse FHGr 41 Kh 20 15,2 cm Sprenggranate Ausf. B, C 15,2 cm SprGr
31

154 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84


noch: Sammelnummer 13-15 = Granaten 15 bis 20 cm Sammel-Nr. 13-20 = Wurfgranaten
22 15 cm Granate 40 Ausstoßbüchse 15 cm Gr 40 AB #

15,5 cm Granate 39 15,5 cm Gr 39 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung


23
31 17 cm Kanonen-Granate 38 (Haube) Ausf. Bu.D 17 cm KGr 38 (Hb)
32 17 cm Kanonen-Granate 39 Ausf. B u. D 17 cm KGr 39
21 5 cm Wurfgranate 36 5 cm WGr 36'
33 17 cm Leuchtgeschoß 17 cm LtGs
22 Exerzier-5-cm-Wurfgranate 36 Ex 5 cm WGr 36
34 17 cm Panzergranate 43 17 cm PzGr 43
23 5 cm Wurfgranate 40 (Übungsgeschoß) 5 cm WGr 40 (Üb)
35 17 cm Granate 43 Beton 17 cm Gr 43 Be
24 * 5 cm Leucht-Wurfgranate 42 5 cm LtWGr 42
60 Ansch. Gesch. 150-1 AGs150-1
31 8 cm Wurfgranate 34 8 cm WGr 34
61 Ansch. Gesch. 150-2 Ausf. B, C AGs150-2
32 8 cm Wurfgranate 34 (Übungsgeschoß) 8 cm WGr 34 (Üb)
62 Ansch. Gesch. 150-3 AGs150-3
33 Exerzier-8-cm-Wurfgranate 34 Ex 8 cm WGr 34
63 Ansch. Gesch. 150-4 AGs150-4
34 8 cm Wurfgranate 34 Kammerhülse 8 cm WGr 34 Kh
64 Ansch. Gesch. 150-5 AGs150-5
35 8 cm Wurfgranate 40 (Übungsgeschoß) 8 cm WGr 40 (Üb)
36 8 cm Wurfgranate 39 8 cm WGr 39
Sammel-Nr. 13-16 = Granaten 21 cm und darüber 37 8 cm Wurfgranate 38 Deut 8 cm WGr 38 Dt
40 10 cm Wurfgranate 35 10 cm WGr 35
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung 41 10 cm Wurfgranate 35 Kammerhülse (Temperguß) 10 cm WGr 35 Kh (Te)
42 10 cm Übungs-Wurfgranate 35 10 cm WGr 35 (Üb)
21 cm Granate 14 umgeändert 21 cm Gr 14 umg 43 10 cm Wurfgranate 35 Kammerhülse (Stahl) 10 cm WGr 35 Kh (St)
01
21 cm Gr 17 44 10 cm Exerzier-Wurfgranate . 10 cm ExWGr
02 21 cm Granate 17
21 cm Granate 17 umgeändert 21 cm Gr 17 umg 45 10 cm Wurfgranate 40 10 cm WGr 40
03
21 cm Gr 18 46 10 cm Wurfgranate 40 Kammerhülse 10 cm WGr 40 Kh
04 21 cm Granate 18 Ausf. B u. D
21 cm Granate 18 Beton Ausf. B u. D 21 cm Gr 18 Be 47 10 cm Wurfgranate 40 Zwischenboden 10 cm WGr 40 ZB
05
21 cm Granate 18 Stahlguß 21 cm Gr 18 Stg 48 10 cm Wurfgranate 40 weite Kammerhülse 10 cm WGr 40 w Kh
06
24 cm Granate 35 Ausf. A bis C 24 cm Gr 35 49 10 cm Wurfgranate 40 Hl 10 cm WGr 40 Hi
07
21 cm Panzergranate 18 21 cm PzGr 18 51 20 cm Wurfgranate 40 20 cm Wgr 40
08
21 cm Granate 35 Ausf. A 21 cm Gr 35 52 12 cm Wurfgranate 42 12 cm WGr 42
09
21 cm Granate 37 21 cm Gr 37 53 20 cm Wurfgranate 42 20 cm WGr 42
10
28 cm Granate 35 Ausf. A bis C 28 cm Gr 35 61 38 cm Wurfgranate 40 38 cm WGr 40
11
12 21 cm Kanonen-Granate 38 21 cm KGr 38
13 28 cm Granate 39 28 cm Gr 39
14 24 cm Granate 35 Beton 24 cm Gr 35 Be
15 21 cm Röchling-Granate 44 Beton 21 cm RöGr 44 Be
16 28 cm Granate 42 Ausf. B u. C 28 cm Gr 42 Sammel-Nr. 13-21 = Infanteriegranaten
17 24 cm Granate 42 24 cm Gr 42
18 21 cm Granate 40 21 cm Gr 40
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
19 24 cm Granate 40 24 cm Gr 40
20 24 cm Granate 39 Beton 24 cm Gr 39 Be
03 15 cm Infanteriegranate 33 15 cm IGr 33
21 35 cm Granate Beton 35 cm Gr Be
04 15 cm Infanteriegranate Brand 15 cm IGr Br
22 35 cm Röchling-Granate 42 Beton 35 cm RöGr 42 Be
07 15 cm Infanteriegranate 38 15 cm IGr 38
23 34 cm Röchling-Granate 42 Beton 34 cm RöGr 42 Be
08 15 cm Infanteriegranate 38 Kammerhülse 15 cm IGr 38 Kh
24 21 cm Granate 38 Beton 21 cm Gr 38 Be
09 15 cm Infanteriegranate 39 15 cm IGr 39
25 28 cm R-Granate 4331 21 7,5 cm Infanteriegranate AB 7,5 cm IGr AB
26 28 cm R-Granate 4341 - 13-2001; 7,5 cm Infanteriegranate 18 Kammerhülse 7,5 cm IGr 18 Kh
28 40 cm Granate 40 40 cm Gr 40
- 13-2003; 7,5 cm Infanteriegranate 38 7,5 cm IGr 38
31 schwere Granate Beton s Gr Be
13- 2502; 7,5 cm Infanteriegranate 18 7,5 cm IGr 18
60 Ansch. Gesch. 210-1 AGs 210-1
61 Ansch. Gesch. 210-2 AGs 210-3
62 Ansch. Gesch. 210-3 AGs 210-3

156 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 157


noch: Sammelnummer 13-30 = Sprengladungen und Kammerhülsenladungen
Sammel-Nr. 13-29 = Sprengladungen und Kammerhülsenladungen
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

07 . Sprengladung der 15 cm Gr 18 m lg MLB SprLdg 15 cm Gr 18 m


02 Sprengladung der Gw SprGr SprLdg Gw SprGr
lg MLB
04 Sprengladung der 7,5 cm PzGr 39 SprLdg 7,5 cm PzGr 39 08 Sprengladung der Geb Gr 15 rot SprLdg Geb Gr 15 rot
05 Sprengladung der 8,8 cm PzGr 39 SprLdg 8,8 cm PzGr 39 09 Sprengladung der 15 cm HbGr 16 umg SprLdg 15 cm HbGr 16
06 Sprengladung der 7,5 cm Gr 38 Hl/B SprLdg 7,5 cm Gr 38 Hl/
R umg
10 Sprengladung der 10,5 cm SprGr L74,4 SprLdg 10,5 cm SprGr
07 Sprengladung der 10 cm Gr 39 Hl/B SprLdg 10 cm Gr 39 Hl/
B L/4,4
11 Sprengladung der KGr rot Pz SprLdg K Gr rot Pz
08 Sprengladung der 15 cm IGr 39 Hl SprLdg 15 cm IGr 39 Hl 12 Sprengladung der 15 cm Gr 19 SprLdg 15 cm Gr 19
09 Sprengladung der 28 cm Gr 39 (Es) SprLdg 28 cm Gr 39 (Es) 13 Sprengladung der 7,5 cm IGr 18 (m R) SprLdg 7,5 cm IGr 18
10 Sprengladung Buntrauch der FHGr SprLdg BR FHGr
(mR)
11 Ladung der 8 cm WGr Deut Ldg 8 cm WGr Dt
14 Sprengladung der 15 cm Gr 19 Be SprLdg 15 cm Gr 19 Be
12 Ausstoß-Büchse gefüllt für 7,5 cm IGr Deut AB 7,5 cm IGr Dt
15 Sprengladung der 10 cm PzGr SprLdg 10 cm PzGr
13 A-Ladung der KGr rot Deut ALdg KGr rot Dt
16 Sprengladung (ÜbAI) der Geb Gr 15 SprLdg (ÜbAI) Geb Gr
14 A-Ladung der 7,5 cm IGr Deut ALdg 7,5 cm IGr Dt
15
15 Ausstoß-Büchse gefüllt für FHGr 40 Deut AB FHGr 40 Dt 17 Sprengladung (ÜbAI) der 7,5 cm IGr 18 SprLdg (ÜbAI) 7,5 cm
16 Sprengladung der 21 cm Rö Gr 44 Be SprLdg 21 cm RöGr 44
. IGr 18
Rp
17 Sprengladung der 24 cm Gr 42 SprLdg 24 cm Gr 42 18 Sprengladung der 8,8 cm PzGr SprLdg 8,8 cm PzGr
18 Sprengladung der 7,5 cm Gr 38 Hl/C SprLdg 7,5 cm Gr 38 Hl/ 19 Sprengladung der 21 cm Gr 18 Be SprLdg 21 cm Gr 18 Be
Cs
V-* 20 Sprengladung der 24 cm Gr 35 SprLdg 24 cm Gr 35
19 Sprengladung der 8,8 cm Gr 39 Hl SprLdg 8,8 cm Gr 39 Hl 21 Kammerhülsenladung 2 der 10 cm WGr 35 Nb KhLdg 2 10 cm WGr
20 Sprengladung der 10 cm Gr 39 Hl/C SprLdg 10 cm Gr 39 Hl/ 35 Nb
q 22 Sprengladung der 28 cm Gr 35 SprLdg 28 cm Gr 35
21 Sprengladung der 15 cm IGr 39 Hl/A SprLdg 15 cm IGr 39 Hl/ 23 Sprengladung Buntrauch der KGr rot SprLdg Br K Gr rot
A
n 24 Sprengladung der 7,5 cm Gr 38 SprLdg 7,5 cm Gr 38
22 Brandladung der FHGr BrLdg FHGr 25 Sprengladung der 7,5 cm IGr 38 Hl/A SprLdg 7,5 cm IGr 38
23 Sprengladung der 28 cm Gr 42 SprLdg 28 cm Gr 42 Hl/A
24 A-Ladung der 15 cm Gr 40 AB ALdg 15 cm Gr 40 AB 26 Sprengladung DOVK 15 (Spr) SprLdg DOVK 15 (Spr)
25 große Kammerhülsenladung 1 DOV kurz gr KhLdg 1 DOV kz 27 Sprengladung der 3,7 cm SprGr 40 SprLdg 3,7 cm SprGr 40
26 Brandladung der Gw Gr 42 Kh BrLdg Gw Gr 42 Kh 28 Sprengladung der 35 cm Gr Be SprLdg 35 cm Gr Be
27 Kammerhülsenladung 32 der Gw Gr 42 Kh KhLdg 32 Gw Gr 42 Kh 29 Sprengladung der s Gr Be SprLdg s Gr Be
30 Sprengladung der 5 cm PzGr SprLdg 5 cm PzGr
31 Sprengladung der 21 cm Gr 35 SprLdg 21 cm Gr 35
32 Sprengladungsbüchse der FH Gr SprLdgB FH Gr
33 Sprengladungsbüchse der 21 cm Gr 17 SprLdgB 21 cm Gr 17
Sammel-Nr. 13-30 = Sprengladungen und Kammerhülsenladungen 34 Sprengladung der FH Gr 39 ZB SprLdg FH Gr 39 ZB
35 Sprengladungsbüchse der K Gr SprLdgB KGr
36 Sprengladungsbüchse der K Gr (o R) SprLdg BKGr(o R)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung SprLdgB 15 cm Gr
37 Sprengladungsbüchse der 15 cm Gr 18 m lg MLB
18 m lg MLB
01 Sprengladung der 3,7 cm SprGr SprLdg 3,7 cm SprGr SprLdgB Geb Gr 15 rot
38 Sprengladungsbüchse der Geb Gr 15 rot
02 Sprengladung der FH Gr SprLdg FHGr Sprengladungsbüchse der 15 cm HbGr 16 umg SprLdgB 15 cm
39
03 Sprengladung der 21 cm Gr 17 SprLdg 21 cm Gr 17 HbGr 16 umg
05 Sprengladung der KGr SprLdg K Gr Sprengladungsbüchse der 7,5 cm IGr 18 (m R) SprLdgB 7,5 cm JGr
43
06 Sprengladung der KGr (o R) SprLdg K Gr (o R) 18 (m R)

158 Waffen-Revue 84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 159


noch: Sammelnummer 13-30 = Sprengladungen und Kammerhülsenladungen

Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung

44 Sprengladungsbüchse der 15 cm Gr 19 Be SprLdgB 15 cm Gr


Fachliteratur aus
45 Kammerhülsenladung 91 der 10 cm WGr 35 Nb
19 Be
KhLdg91 10 cm WGr
dem Fach verlag
35 Nb
46 Kammerhülsenladung 36/38 der 10 cm WGr 35 Nb KhLdg 36/38

47 Kammerhülsenladung 2 der KGr rot Nb


10cm WGr 35 Nb
KhLdg 2 K Gr rot Nb
„...Pie .
Mililarpalroncn
48 Kammerhülsenladung 2 der FH Gr Nb KhLdg 2 F H Gr Nb Kaliber
49 Kammerhülsenladung 32 der FH Gr Nb KhLdg 32 F H Gr Nb i Ä 7,9mm-
50 Kammerhülsenladung 36/38 der FH Gr Nb KhLdg 36/38 F H Gr Nb
51 Kammerhülsenladung 1 der 15 cm Gr 19 Nb KhLdg 1 15cm Gr 19Nb
52 Kammerhülsenladung 2 der 15 cm Gr 19 Nb KhLdg 2 15 cm Gr
19 Nb
53 Kammerhülsenladung 32 der 15 cm Gr 19 Nb KhLdg 32 15 cm Gr Vi ,i
19 Nb
54 Kammerhülsenladung 36/38 der 15 cm Gr 19 Nb KhLdg 36/38 15 cm Gr i ihre
19 Nb Vorläufer
55 Kammerhülsenladung 2 der 15 cm IG 38 Kh KhLdg 2 15 cm IGr ' und
38 Kh Abarten
56 Sprengladung der 5 cm SprGr 38 SprLdg 5 cm SprGr 38
57 Kammerhülsenladung 1 der FH Gr 38 Nb KhLdg 1 FH Gr 38 Nb Band II. Zentralfeuer, ameri¬
58 Kammerhülsenladung 91 der FH Gr 38 Kh KhLdg 91 FH Gr 38 Kh kanische und britische Kaliber Die Militärpatronen
59 Kammerhülsenladung 91 der 15 cm Gr 38 Kh KhLdg 91 15 cm Gr Von Hans A. Erlmeier Kaliber 7,9 mm -
38 Kh und Jacob A. Brandt ihre Vorläufer und Abarten
60 Kammerhülsenladung 2 DO 15 Nb KhLdg 2 DO 15 Nb Mil dem vorliegenden Buch, dem Brandt, Hamann, Dr. Windisch
61 kleine Kammerhülsenladung 32 DOV kl KhLdg 32 DOV 2. Band eines mehrbändigen Werkes
über Pistolen- und Revolverpatronen, Dies Buch, das in jahrelanger, zäher
62 große Kammerhülsenladung 32 DOV gr KhLdg 32 DOV Arbeit entstand, befaßt sich erstmals
wird eine Arbeit vollendet, die ein
63 große Kammerhülsenladung 1 DOV gr KhLdg 1 DOV jahrelanges eingehendes Studium einer ausschließlich mit der Patrone 7.9 mm.
Es schildert die geschichtliche Ent¬
64 große Kammerhülsenladung 2 DOV gr KhLdg 2 DOV umfangreichen Materie erforderlich
machte und an deren Ende ein zwei¬ wicklung und bringt einen Katalog,
65 Sprengladung der 10 cm PzGr rot SprLdg 10 cm PzGr rot der die Varianten der Patrone 7.9 mm
bändiges Standardwerk von internatio¬
67 Zusatz-Sprengladung der FH Gr 38 Stg ZSprLdg FH Gr 38 Stg naler Bedeutung steht.
in Ganzansicht und im Schnitt zeigt
68 A-Ladung der FH Gr 40 A B A Ldg FH Gr 40 AB zusammen mit technischen Angaben
Ob Polizei. Armee. Schützen. Sammler und Erläuterungen. In weiteren Kapi¬
70 Sprengladung der 15 cm Gr 39 ZB SprLdg 15 cm Gr 39 Zb teln werden Versuchspatronen. Boden-
oder andere Personen, die sich mit
71 Sprengladung der 12,8 cm PzGr SprLdg 12,8 cm PzGr Munition befassen, sie alle werden die¬ stcmpel. Farbmarkicrungen. Verpak-
72 Sprengladung der 17 cm KGr 38 (Hb) SprLdg 17 cm K Gr ses unentbehrliche Nachschlagewerk kungsaufschriftcn und ballistische Da¬
mit seinen ausführlichen Informatio¬ ten behandelt. Dies hervorragende
38 (Hb)
nen begrüßen. Buch ist ein Nachschlagewerk für Pa-
73 Sprengladung der 17 cm KGr 39 SprLdg 17 cm K Gr 39 troncnsammlcr. Munitions- und Waf-
kunstlcincnhand mit Schulzumschlag,
74 Kammerhülsenladung 1 der 15 cm Gr 38 Kh KhLdg 1 15cmGr38Kh fcnfachlcutc.
296 Seiten, Format 2« X 27 cm. mit
75 Kammerhülsenladung 1 der 15 cm IGr 38 Kh KhLdg 1 15 cm IGr zahlreichen Abbildungen und Tabellen Runsllcincncinhand. 314 Seiten.
38 Kh DM 59.50. Format 21 X29.7 cm, DM 79.-.
76 Brand-Ladung der 15 cm IGr Br BrLdg 15 cm IGr Br

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Auf vielfachen Wunsch hat der Journal-Verlag jetzt die ersten
vier Ausgaben der Waffen-Revue aus dem Jahre 1971, die
lange vergriffen waren, nachgedruckt. Damit stehen dem
Waffenfreund wieder zahlreiche interessante Beiträge zur
Verfügung, wie z. B. die Waffenbeschreibungen des Gewehrs
88, des Karabiner 98 k, des MG 42, der Roth-Steyr-Pistole
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Mörser "Karr, die ersten deutschen Kampfpanzer, die 2 cm-
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