Waffen Revue 84 - Text
Waffen Revue 84 - Text
ÜREVUE
n»nnr^..- v * r
r,62-cm-Pak 36
zielrakete „Rheinbote“
Pionier-Sturmboot
z. 34-cm-K. M 1912 (E)
M-cm-Kanone L/50 (Kf
Impressum:
„Waffen-Revue" erscheint vierteljährlich, jeweils im 1. Monat des Quartals.
Verlag: Journal-Verlag Schwend GmbH, Schmollerstr. 31, Postfach 100340, 7170 Schwäbisch
Hall, Telefon (0791) 4 04-500, Telex: sch d 74 898, Telefax (0791) 4 2920.
Bankverbindungen: Baden-Württembergische Bank, Filiale Schwäbisch Hall, Konto Nr.
‘WAFFEN
8290619900 (BLZ 62230050), Deutsche Bank, Filiale Schwäbisch Hall, Konto Nr. 1 100213
(BLZ 62070081), Postscheckkonto München 204390-806.
Herausgeber und Chefredakteur: Karl R. Pawlas, Am Kirschrangen 9, 8603 Ebern.
„King Cobra“
D as Deutsche Waffen-Journal ist
als Europas führendes, monat-
sern Fachwissen aus allen Bereichen der
Waffen-und Munitionstechnik sowie der
Bitte Probehefte anfordern vom
äl k
"J
Journal-Verlag
Schwend GmbH
Damit Flugzeugbesatzungen, nachdem sie sich über unbewohnter Wildnis, etwa mit dem
Fallschirm, retten konnten, sich gegen wilde Tiere verteidigen oder ein eßbares Wild erlegen
konnten, obwohl ihr Flugzeug abgeschossen oder abgestürzt und die darin befindlichen
lieh erscheinendes Fachmagazin Waffengeschichte und des Schießsports, D-7170 Schwäbisch Hall
Waffen verbrannt sein sollten, entwickelte man sogenannte „survival kits“, also Überlebens-
Postfach 100340
für Waffensammler, Jäger und Sport- Es ist Nachschlagewerk und Fundgrube Ausrüstung. Eine wichtige Waffe ist das Schießgerät M 72 US-Army „King Cobra“, welches
Telefon (0791) 404-500
schützen in über 50 Ländern unserer zugleich für alle, die Aktuelles über ihr man wegen seiner geringen Größe von 94,5 mm x 38 mm bequem in die Uniform- oder
Fax (0791) 42920
Hemdtasche stecken kann.
Erde verbreitet. Es vermittelt seinen Le- Hobby erfahren wollen. Telex 7 4 898, Btx. - 271001 #
Das Gerät besteht aus einem flachen Gehäuse mit nur 11 mm Dicke, welches nicht ganz in der
Mitte auseinandergeklappt werden kann, nachdem man den Arretierhebel an der Seite gelöst
hat. Im vorderen Teil sind 2 als Läufe ausgebildete glatte Bohrungen, in die jeweils eine
Patrone im Kaliber .22 Magnum (auch als .22 US-A.F. Survival bekannt) eingeschoben werden
kann. Um Platz zu sparen und den Rückschlag des kleinen Geräts zu mildern, verwendet man
glatte Läufe, die ohnedies mit 41,5 mm nur die Länge der Patrone haben und nicht als Führung
ESÜ informiert für die Geschosse dienen. Die Patrone, basierend auf der .22 Hörnet, hat eine Hülse mit Rand,
der sich in eine Ausfräsung im Lauf einfügt, und ein Spitzgeschoß von 13,6 mm Länge. Die
über Trends, waffentechnische Ent¬ Patronenhülse ist 35 mm lang, hat einen Durchmesser am Rand von 8,7 mm, am Boden von
wicklungen und Marktneuheiten in 7,45 mm und am Hals von 6,07 mm, während das Geschoß einen Durchmesser von 5,56 mm
den Bereichen Jagd, Sportschießen hat. Im größeren Teil des Gehäuses sind zwei Abzugvorrichtungen untergebracht, die einzeln
betätigt werden. Die Schlagbolzen sind federnd gelagert.
und Waffensammeln.
M berichtet
über Fachmessen, nationale und
Die Patrone .22 US A.F. Survival
internationale Schießsportveran¬
staltungen, Museen und Sammlun
gen und relevante Themen.
ESJH unterrichtet
SHQsW
über waffentechnische Probleme
Wiederladen, Ballistik, Patronen
und Waffengeschichte
Mitteilungen der DEVA, Deutsche
' Versuchs- und Pnifanstalt für Jagd-
und Sportwaffen e.V.
Offizielles Organ des Kuratoriums zur
Forderung historischer Waffensammlungen e.V.
v Offizielles Organ des Verbandes für .
\ Waffentechnik und -geschichte e.V. /y Bild 1: Blick auf die Waffe von oben. Die Abzüge sind entspannt.
Die Beschriftung
auf der Waffe ist leider auf den Fotos nicht gut lesbar. Sie lautet: in oberster Zeile: King Cobra,
darunter: .22 Magnum, darunter: M 72 und ganz unten: U.S. Army.
Die 7,62-cm-Pak 36
Neu aufgelegt! Der Einmarsch der Deutschen in die Sowjetunion am 22.6.1941 ist so überraschend und der
weitere Vormarsch so zügig erfolgt, daß den deutschen Truppen bereits in den ersten Wochen
riesige Mengen an Geschützen und der dazugehörigen Munition in die Hände gefallen sind.
Weil sich schon sehr bald ein Mangel an deutschen Geschützen für die stark anwachsende
Die Geschütze bekamen eine sogenannte Beutenummer, und für die in großen Stückzahlen
erbeuteten Waffen wurden eiligst deutsche Bedienungsanleitungen gedruckt, wie beim
Kaliber 7,62 cm:
Fertigungskennzeichen für DM Patronenhülsen mit den russischen Maßen nachzubauen, beschloß man, den Ladungsraum
der Geschütze, auf die man keinesfalls verzichten wollte, so aufzubohren, daß die Munition
Waffen, Munition und Gerät der deutschen 7,5-cm-Pak 40 daraus verschossen werden konnte. Die Patronen bestanden
(Nach Huchstiiben|>ruppen geordnet) 49.80 nun aus der Patronenhülse der 7,5-cm-Pak 40 und den Geschossen mit der Zentrierwulst für
die 7,62-cm-Rohre. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde in den meisten Fällen auf die
Berlin 1944 Patronenhülse der Geschützname aufschabloniert, und die Geschosse erhielten eine weiße
Gedruckt im Oberkommando des Meeres
Lieferbar Geschoßspitze als Kennzeichen für das Kaliber 7,62 cm.
Bestellungen
richten Sie bitte
Journal-Verlag
an nebenstehende Schwend GmbH
Anschrift: Postfach 100340, 7170 Schwäbisch Hall Bild 1: 7,62-cm-Feldkanone 296 (r)
Bild 2: 7,62-cm-Feldkanonen 296 (r) in sowjetischer Stellung Bild 3: 7,62-cm-Feldkanone 296 (r) in Finnland
Während die Feldkanone 296 (r) nach dem Umbau als „7,62-cm-Pak 36", ohne einen Hinweis Und am 5. 8. 1943 finden wir im Kriegstagebuch des OKW/Organisations-Abteilung III
auf ihren russischen Ursprung, also auch ohne den Buchstaben (r), in Dienst gestellt wurde, folgenden Eintrag:
geschah dies bei der Feldkanone 297 (r) mit derselben Gepflogenheit als „7,62-cm-Pak 39". „Generalstab des Heeres ist einverstanden mit folgenden Änderungen:
Und etwas über einen Monat später, am 12.9.1942, befindet sich in dem Kriegstagebuch der a) die 7,62-cm-F.K. 288 (r) als Pak vorzusehen,
Org.-Abt. III des OKW folgender Eintrag: b) die 7,62-cm-F.K. 298 (r) als Feldkanone vorzusehen,
c) die Ladungsräume der 7,62-cm-F.K. 288 (r) und F.K. 298 (r) entsprechend den Ladungs¬
„Im Zuge der Ausnutzung von Beutewaffen wurde zur Überbrückung des Mangels an s. Pak räumen der 7,62-cm-Pak 36 und 7,62-cm-F.K. 39 aufzubohren
die Ausnutzung der russischen Feld-Kanone 7,62 cm (297) vom Führer befohlen. Die Leistun¬
gen der Waffe liegen nach entsprechender Umarbeitung etwa 10 bis 15 % unter der der Pak 36 Inzwischen stellten sich Mängel bei der Produktion der deutschen Munition für die 7,62-cm-
Pak 36 heraus. Hierüber lesen wir in den „Arbeitsnachrichten" vom 30.4.1944 wie folgt:
(r).
Weil aber die vorhandenen Stückzahlen dieser beiden Geschütze bei weitem nicht ausreich¬
ten, den Mangel zu beheben, wurde die Einführung auch weiterer russischer Geschütze
befohlen.
Ladung für 7,62-cm-Pzgr. 39
Schießen am 19. 4. 44 in Hill.
Hierüber schreibt Minister Speer über seine Besprechungen mit Hitler vom 7. und 8.11.1942
wie folgt: Zweck:
Überprüfung der Ladung.
„1. Der Führer fordert eine Aktion, um die erbeuteten etwa 1800 russ. 7,62-cm-lnfanterie-
Nach Mitteilung Wa Prüf 1/A-1 lag die V0 der 7,62-cm-Sprgr. 39 beim Schußtafelschießen zu
Kanonen-Haubitzen kurzfristig truppenfähig zu machen. Er ist damit einverstanden, daß die
hoch.
ersten 120 Geschütze zunächst in der bisherigen Lafette bleiben und einschließlich 24 000
Schuß sofort der SS zur Verfügung gestellt werden. Hierbei sollen in erster Linie mit Gummi Ergebnis:
oder mit Schwammgummi versehene Geschütze verwendet werden. Zur Überprüfung wurden 14 Schuß wie folgt laboriert und verschossen:
Für die übrigen Geschütze ist beschleunigt endgültig die Frage zu klären, welche Spreizlafette 50 g Nz.Man.N.P. (1,5-1,5)
für den Einbau in Frage kommt. Wieweit hierbei auf Lafetten Pak 38 aus der laufenden + 1 PI.MN-Gewebe
Produktion zurückgegriffen werden kann, wird vom Führer im Zusammenhang mit der + 775 g Gu.BI.P.-AO-(4 • 4 • 0,6) rdf. 43/1
endgültigen Entscheidung über eine evtl. Herabsetzung der Forderung Pak 38 noch festge¬ einschl. 1 Digl.Kr.R.-10,5-(580-14/12)
legt.“ + 20 g Kaliumsulfat als Vorlage
Am 18.1.1943 berichtet Minister Speer in seinen „Führerprotokollen": Es ergaben sich folgende Werte:
1. Serie PT+10°C ' V0 m/s Pat
„Der Führer befiehlt nochmals die sofortige Vorziehung der Instandsetzung der 7,62/297 (r)
564,7 2013
und erwartet kurzfristige Vorlage eines neuen Terminplans."
(10,0) (616)
Aus Mangel an Pak-Geschützen sollte also offenbar dieses Geschütz schnellstens als 7,62- 563,7 1874
2. Serie PT +10°C
cm-Pak 39 eingeführt werden.
(8,1) (359)
Die Aktionen mit der Inf.-Kanonen-Haubitze gingen anscheinend etwas schneller voran. Mittel wurde aus Serien von 7 Schuß gezogen.
Hierzu schreibt nämlich Speer in seinen Protokollen am 6. 3.1943:
Folgerung:
„Dem Führer gemeldet, daß die ersten 740 Infanterie-Kanonen-Haubitzen instand gesetzt Die V0 liegt im Rohr mit 2009 Schußbelastung um 14,7 m/s bzw. 13,7 m/s zu hoch.
sind und daß weitere 760 bis Ende April ausgeliefert werden. Der Führer hat diese Geschütze
Planung:
für den Einsatz im Westen bestimmt."
Wiederholungsbeschuß aus Rohr mit geringer Schußbelastung.
Und am selben Tag schreibt Speer:
Dennoch sollten auch in der Folgezeit alle verfügbaren russischen Geschütze eingesetzt
„Dem Führer gemeldet, daß die ersten 400 Stück 7,62-Feldkanonen 39 bis zum 12. Mai
werden, weil deren Leistung zufriedenstellend waren und deren etwa notwendige Instandset¬
ausgebohrt und einsatzfähig sind, daß die Fertigstellung der weiteren 370 mit Verschluß bis
zung leichter durchzuführen war als die Herstellung neuer Geschütze, für die es kaum noch
zum 30. Juni angestrebt wird und der Rest von etwa 250, wofür neue Verschlüsse angefertigt
Rohstoffe gab.
werden müssen, bis 31. Juli ausgebracht werden soll.
Einen Einblick in die Fertigung der Munition für die 7,62-cm-Pak 36 zeigt uns auch der Bericht Die große V0-Streuung ergab auch große Treffbildstreuungen. Die Luftsprengpunkte wurden
vom 21.1.1945 in den „Arbeitsnachrichten“. angeschnitten und auf die Breitenstreuung verzichtet. Die Werte in Klammern geben die
Hier heißt es: Schußtafelwerte an.
Deshalb kommen auch in der sogenannten „Gerätliste“, die als geheime D 97/1 * stets auf dem Mjd) SBett: 7,62 cm Jyelöfanone 296 (r)
n>o nötig er»1
neuesten Stand gehalten wurde, beim Stoffgebiet 5 für Geschütze folgende Ausführungen im läutern mit/ — ruff 36 —
Kaliber 7,62 cm vor: 9Ibf: • ?>62 cm 296 (r)
0707 7,62-cm-Pak 36
0708 7,62-cm-F.K. 39 (Kzg)
0709 7,62-cm-Pak 36 (Pz Sfl)
0716 7,62-cm-F.K. 296 (r)
0722 7,62-cm-F.K. 295/1 (r)
0725 7,62-cm-lnfanteriekanonenhaubitze 290 (r)
0734 7,62-cm-F.K. 295/1 (r) (E)
0744 7,62-cm-F.K. 39 (Bespg)
0746 7,62-cm-Gebirgskanone 307 (r)
0751 7,62-cm-F.K. 39/1 (Sf)
9288 7,62-cm-F.K. 288 (r)
9293 7,62-cm-Gebirgskanone 299 (r)
9294 7,62-cm-le. F.K. 294 (r)
9298 7,62-cm-F.K. 298 (r)
Alle diese Geschütze mit demselben Rohrdurchmesser unterschieden sich logischerweise
entweder in der Geschützkonstruktion oder in der Art der verwendeten Munition.
(6cfd)o6gctDid)f. 6,4 kg Aohrgctoicht (nt Aerfd)luß) 439 kg
V« (grö&tt). 706 m/sec (öasbrud (höd/jtcr) . : . . 2320 at
Schußweite (größte). . . . 13 580 m MiinbiutgsttHicht. 157,7 mt
ßnbungen (Anzahl) geuergctoid)t. 1350 kg
Patrone, 2 ßabimgen Schußfolge. bis 25 je Min
Aoßrroeite. 76,2 mm geuerbereitfdjnft .... 1 Min
Aoßrlänge L/51,1 .... 3895 mm geuerhöße. 1035 mm
Aohrnufbciu $öhenri<htfclb . . . . -5° bis +75
Wantclroljr nt abnehmb tfobcnitiicf Stanbfeftigfeit.
Aoßrlänge (gc3 Seil) L/43 3270 mm Seitenridjtfclb. 60°
3ügc (Anzahl). 32 _ ßafettenart. Sprcijlnf
Drallminfel. 7° 09' gahrgcuMcht . 2400 kg
Xrallängc, 25 ftal .... 1905 mm gahrgefchtoinbigfcit . . . 20 km/Stb
ßabungsraum (gnhalt) . . 1,49 dm8 ‘Bcwcgungsnrt. **39 » W30
Aerfcßlußart 3iclcinrichtutig
Öfllbautom gallbl $Bcr[d)l m 9icd)ts« unabh 3ieIl,$rommeIauf[a|j m Abi g
lt fiinfsabjug, Ausgleicher ([citl Ginbl)
ffortfefeimg fielje 9iücffeite
1.3.43 . 24
Sie bekämpfen Panzerziele mit, Panzergranaten und lebende Ziele mit Sprenggranaten in
direktem Schuß.
Waffe-
Die 7,62-cm-Pak 36 besteht aus folgenden Hauptteilen:
Rohr,
Lafette,
Bild 6: 7,62-cm-Pak 36 mit Nietlafette, Rohr bei kleinster Erhöhung zugehörige Teile.
Das Rohr
lagert auf der Rohrwiege und besteht aus:
Seelenrohr,
Rohrmantel,
Mündungsbremse,
Rohrklauen mit Schutzblechen und
Bodenstück mit Verschluß.
73
Das Seelenrohr lagert mit seinem hinteren kegeligen Teil, mit Spiel im Rohrmantel. Es hat
hinten einen Bund, durch den es im Rohrmantel nach vorn abgestützt wird. Am vorderen Ende
ist die Mündungsbremse aufgeschraubt. Das Rohrinnere gliedert sich in den Ladungsraum
Bild 7 b: 7,62-cm-Pak 36 mit Gußlafette und den gezogenen Teil.
Die Mündungsbremse, die zum Abbremsen eines Teiles der Rücklaufenergie dient - siehe
auch Rohrbremse -, ist mit Linksgewinde aufgeschraubt und durch Keil, Gegenmutter und
Sicherungsblech gesichert, sie hat einen auswechselbaren Einsatzring, der mit Gewindering
verschraubt ist.
Ohne Mündungsbremse darf nicht geschossen werden. Auf Sicherung der Mündungsbremse
ist während des Schießens zu achten.
Die Rohrklauen der Nietlafette sind höher gehalten, so daß die Seelenachse entsprechend
höher liegt. Außerdem ist die Führung der Rohrklauen auf der Rohrwiege anders gestaltet. Ein
Auswechseln der Rohre von Guß- auf Nietlafette und umgekehrt ist nicht möglich.
Das Bodenstück
ist auf dem Rohrmantel aufgeschraubt und wird durch das an der rechten Seite befindliche
Haltestück gegen Verdrehen gesichert. Es nimmt den Verschluß und die Schließereinrichtung
auf und ist durch den Rohrhalter mit den Kolbenstangen der Rohrbremse und des Rohrvorho¬
lers verbunden.
Am bzw. im Bodenstück befinden sich:
Der Verschlußkeil ist in Längsrichtung zur Aufnahme von Schlagbolzen und Gegenlager
durchbohrt. An der vorderen Fläche befindet sich die Stahlplatte, deren Mittelpunkt die
Bohrung für den Durchgang der Schlagbolzenspitze bildet.
Linksabzug: Mitnehmer
Spannstück, linkes, mit Feder und Federhülse
Abzugwelle, linke
Abzugstange
Abzugfalle.
Der Linksabzug wird durch den am linken Schildzapfen angebrachten Abzuggriff betätigt. Im
Schildzapfen lagert der Druckstift, der durch den kurzen Arm des Abzuggriffes gegen die
Abzugfalle gedrückt wird. Der Druckstift und damit der Abzuggriff wird nach der Abzugbewe¬
gung durch die Feder zum Druckstift wieder in Ruhestellung zurückgebracht.
Die Auswerferhälften sind auf die Auswerferwelle aufgeschoben. Diese trägt auf der linken
Seite den Auswerfergriff. Das Haltestück zur Auswerferwelle hält und sichert die Auswerfer¬
welle im Bodenstück.
Die Sicherung befindet sich im linken hinteren Teil des Bodenstückes. Sie besteht aus der
Sicherungswelle mit Rastbolzen und Feder. Auf der Querrippe der Sicherungswelle ist ein Pfeil
angebracht, der bei der Stellung nach links auf „Feuer“ und nach unten auf „Sicher“ zeigt.
- KL. MV'
taktischen Ausbildung
ist der Angriff über einen Fluß und gegen eine Küste unter besonderer Berücksichtigung des
Einsatzes der Pi.-Sturmboote und des Zusammenwirkens mit anderen Waffen und anderen
Wasserfahrzeugen zu schulen. Feuerschutz und Einsatz künstlichen Nebels sind hierbei
besonders zu lehren. Der Unterricht ist an Sand- und Wasserkästen durchzuführen.
Zusätzlich ist die Ausbildung im Abfassen und Erstatten von Meldungen sowie im Anfertigen
einfacher Skizzen zu betreiben.
Praktische Ausbildung
Sie umfaßt die Ausbildung in der Handhabung des Motors und des Bootes, die fahrtechnische
Ausbildung und die Gefechtsausbildung.
Hierzu gehören:
a) Vorbereiten des Pi. StuMo und Fertigmachen der Boote:
Auf- und Abladen der Pi.-Sturmboote. - Einsetzen des Motors. - Auffüllen von Kraftstoff
und Öl. - Kontrolle der Schmierung und Kühlung. - Benutzen der Kraftstoffeinspritz¬
pumpe. - Anwerfen des Motors. - Abstellen des Motors. - Einstellen des Vergasers
(Leerlaufbegrenzungsschraube) und des Höhensteuers. - Verladen und Entladen der
Abdeckvorrichtung. - Eindecken und Abdecken der Boote mit der Abdeckvorrichtung.
Bei der Ausbildung für ortsnahe Küstenfahrt ist zusätzlich auszubilden: Längsseitgehen
von in Fahrt befindlichen Wasserfahrzeugen. - Übernehmen von Mannschaften. - Ablegen
von in Fahrt befindlichen Motorwasserfahrzeugen. - Abgleiten von Pi.-S-Fähren. - Aufho¬
len im Schlepp von Pi.-Landungsbooten. - Fahren nach Kompaß (Armband-Kompaß).
c) Fahren im Verband.
Wie b), außerdem Fahren in Linie und Reihe. - Aufmarschieren. Abbrechen, Wendungen,
Geschicklichkeitsübungen.
Bild 3: Pionier-Sturmboot in voller Fahrt Bild 4: Der Steuermann mußte sehr kräftig sein
Öldruck und Druckmesser überprüfen (erforderlicher Schmieröldruck 1,5 bis 3 atü je nach
1. Das Anwerfen des Motors. Motordrehzahl und Temperatur des Schmieröls).
3. Bereitstellung.
Die Bereitstellung wird in Deckung möglichst nahe am Wasser und möglichst bei Nacht
vorgenommen. Für die Annäherung in die Bereitstellung und für das Zuwasserbringen des Pi.-
Sturmbootes ist eine eingehende Erkundung der Ufer- und Wasserverhältnisse durchzu¬
führen.
4. Höchstbelastung.
2 Pi.-Steuerleute und 6 Mann, bei starkem Strom oder zusätzlicher Belastung mit Waffen und
Munition (z. B. le. M. G.) 2 Pi.-Steuerleute und 5 Mann.
Bei besonderen Kampfaufträgen wird diese Ausrüstung durch weitere Kampfmittel ergänzt.
2. Transport.
Die Pi.-Sturmboote und Pi.-Sturmbootmotoren werden auf Anhänger für Pi.-Sturmboote oder
auf Lwk der Br. Kol. mitgeführt; auf jedem Anhänger befinden sich 3 Bootskörper und 3
Motoren. Je 3 Abdeckungen sind auf einem Zug-Lkw verladen.
Das Verladen der Pi.-Sturmboote und Pi. StuMo 39 auf Lkw ist nur Notbehelf (siehe
„Beschreibung der behelfsmäßigen Verladung von 3 Pi.-Stumbooten mit 3 Pi.-Sturmbootmo-
toren und 4 Übergangsschienen auf einem Lkw, die jedem Pi.-Sturmboot beigegeben ist) und
kommt nur für Br. Kol. B in Betracht.
Die beiden Unterlagshölzer (15 x 20) werden kann mit Winkeleisen (je Unterlage 4 Winkeleisen)
am Boden des Lkw befestigt. Die Knagge auf dem Unterlagsholz muß erhöht werden, um ein
Aufschlagen der Schraube auf den Boden des Lkw zu verhindern. Zum Verlasten der
Bootskörper werden die Holzböcke verwendet.
Bild 5: Pionier-Sturmboote beim Angriff
6. Übersetzen.
Beim Übersetzen ist der Pi.-Steuermann nur so weit aufgerichtet, wie es die Übersicht und die Zeichnung 3: Pi.-Sturmboot zwischen zwei großen Floßsäcken
Bedienung des Motors unbedingt erforderlich macht. Alle übrigen Insassen knien (kauern) in
dem Boot möglichst weit zum Heck und so, daß die Körper nicht über das Schandeck ragen. Tragkraft:
Ist mit feindlicher Gegenwehr am anderen Ufer zu rechnen, ist im Bug des Bootes eine Waffe 2 große Floßsäcke je 12 Mann.= 24 Mann,
(le. M. G, M. P. oder Gewehr) als Feuerschutz einzusetzen. Pi.-Sturmboot.= 6 Mann,
= 30 Mann.
Zusätzliches Gerät: 2 Bindeleinen zum Anschnüren der Floßsäcke.
Die übergesetzten Mannschaften verlassen schnellstens das Boot und gehen in Stellung. Der
Bootsmann setzt sofort wieder ab, damit das Pi.-Sturmboot die nächste Welle herüberholen
kann.
Zeichnung 4: Drücken einer Floßfähre
Da die Einsatzmöglichkeit des Pi.-Sturmbootes begrenzt und vor allem von dem herrschen¬
den Wind und Seegang und den verschiedenartigen örtlichen Verhältnissen abhängig ist,
lassen sich genaue Anweisungen für die Bedienung des. Pi.-Stumbootes nicht geben. Es
werden daher nur Hinweise gegeben, die als Richtlinien gewertet werden können, um die
Handhabung des Pi.-Sturmbootes zu erleichtern und somit seinen Einsatz erfolgreich zu
gestalten.
a) Die Brandung
Besonders gefahrvoll ist die Brandung. Es ist dabei gefährlicher, von See aus vor oder mit der
Zeichnung 5: Drücken einer 4-Tonnen-Fähre
Brandung zu laufen, als von Land aus gegen sie anzufahren. Aber gerade von See aus wird die
Brandung viel leichter unterschätzt als vom Lande aus, da nur die glatten Rücken der Brecher
zu sehen sind.
10. Schleppen mit Pi.-Sturmboot.
Die äußerste Brandungslinie, in der sich die Wellen brechen, ist die schwerste und deshalb
Das Pi.-Sturmboot eignet sich nicht zum Schleppen, da beim Schleppen das Heck zu stark auch die gefährlichste. Je abschüssiger die Küste ist, um so näher dem Lande zu wird die
belastet wird, ferner die Schlepptrosse sehr leicht durch die Flügel der Schraube beschädigt Brandung eintreten.
oder mit dieser verwickelt werden kann. An ganz steilen Küsten findet deshalb der erste schwere Sturz der Brandung am Strande
selbst statt. An sehr flachen Küsten brandet das Wasser, so weit das Auge reicht.
11. Verwendung des Pi.-Sturmbootmotor 39 für andere Wasserfahrzeuge. Die Brandung darf erst durchquert werden, wenn alle mitgeführten Gegenstände festgezurrt
Zu Ausnahmefällen kann der Pi.-Sturmbootmotor 39 auch allein zum Antrieb von Wasserfahr¬ verwendungsbereit gehalten werden. Kleine Gewichtsverschiebunden können schon ein
zeugen verwendet werden. Für das D-Gerät kann der zusammenlegbare Motorbock Kentern hervorrufen.
gebraucht werden. Beim Durchqueren der Brandung muß die Bedienungsmannschaft bis auf den Pi.-Steuer-
mann in Hockstellung sitzen und nach Möglichkeit in geschickter Weise die Rollbewegungen
des Bootes ausgleichen. Der Motor wird am besten von 2 Mann bedient, da das Pi.-Sturmboot
Verwendung als Rettungsboot. schwer zu halten ist. Gerettete sind auf den Boden des Bootes zu legen, damit die Querstabili¬
Für den Rettungsdienst sind die Bestimmungen nach H. Dv. 220/3a Ziffer 140 bis 157 tät des Bootes nicht ungünstig beeinflußt wird.
maßgebend. Der Einsatz der Pi.-Sturmboote als Rettungsboot auf Binnengewässern erfolgt
sinngemäß wie beim Einsatz auf See. b) Auslaufen von Lande nach See.
Das Pi.-Sturmboot ist mit größter Beschleunigung zu Wasser zu bringen. Das gilt vor allem bei
II. Das Pionier-Sturmboot beim Einsatz auf See. schwerer Brandung, um zu vermeiden, daß das Boot von der Brandung zurückgeworfen wird
und Beschädigungen an der Schraube und der Motorhalterung am Heck eintreten.
1. Fahren auf See. Kurz vor dem Zuwasserbringen ist der Motor anzuwerfen und langsam laufen zu lassen. Der
Motor ist in die Längsrichtung des Pi.-Sturmbootes zu legen. Zweckmäßig wird das Boot mit 6
Das offene Pi.-Sturmboot ist für Brandung und schweren Seegang an sich nicht geeignet.
Mann Hilfspersonal zu Wasser gebracht. An jeder Seite schieben 3 Mann an den seitlich
Seine Verwendung in Seegang und leichterer Brandung kann daher nur möglich gemacht und
angebrachten Taugriffen das Boot mit dem Bug gegen die Brandung in die See. Es muß
verantwortet werden, wenn die Seefähigkeit des Bootes durch bauliche Veränderungen
verhütet werden, daß das Boot quer (dwars) zur anlaufenden Brandungswelle geworfen wird.
erhöht und das Boot in Brandung und See seemännisch und fachgemäß gehandhabt wird.
Der Pi.-Steuermann hält die bereits laufende Schraube mittschiffs. Nimmt das Boot die Fahrt
Für den Einsatz des Pi.-Sturmbootes auf See sind an baulichen Veränderungen notwendig: auf, gibt der Pi.-Steuermann das Kommando „Boot frei“. Die Hilfsmannschaften weichen so
Der Einbau einer vierteiligen Abdeckung (Bug- und Heckabdeckung, Seitenabdeckungen und schnell wie möglich seitlich aus, damit Sie nicht von der Schraube getroffen werden.
Schottwände) mit Wellenbrecher, um das Eindringen von überkommender See in das Boots¬ Bei ruhiger See und geringer Brandung kann die eingeübte Bedienungsmannschaft das
innere zu verhindern Pi.-Sturmboot auch allein zu Wasser bringen. Der Motor wird dann erst angeworfen, wenn
Das Anbringen von dicken Kork-, Gummi- oder Kapokwulsten in Höhe des Decks. Die um das das Pi.-Sturmboot aufschwimmt.
ganze Boot laufenden Wulste dienen in erster Linie zur Erhöhung der Querstabilität des
Bootes. Um das Eindringen von Wasser in den Vergaser und zwischen Entstörungskappen
Der Einsatz der einzelnen Schiffstypen richtet sich nach Aufgabe und Gliederung der in Das Abgleiten erfolgt über den Vordersten mit im Standgas laufenden Motor. Das Boot ist
Staffeln und Wellen anlandenen Landtungstruppen. außer dem Pi.-Steuermann und Bootsmann noch mit 4 bis 6 Mann - je nach Wind und
Wasserverhältnissen - besetzt.
In die 1. Welle gehören die Pi.-Sturmboote bzw. Pi.-Sturmbootträger (Pi.-L-Boote, Pis.-S-
Fähren und andere Landungsfahrzeuge). Nach dem Abgleiten sammeln die Boote und fahren auf ein vorher bestimmtes Zeichen zum
Angriff vor. Nach dem Absetzen der ersten Welle kehren die Boote sofort zu ihren Fähren
Das Beladen der Pi.-Sturmboote mit Mannschaften von den Pi.-L-Booten und Pi.-S-Fähren zurück, gehen beiderseits längsseit und übernehmen die neue Besatzung.
hat im Küstenvorfeld so rechtzeitig zu erfolgen, daß die erste Welle von den Pi.-Sturmbooten
Entscheidend für die reibungslose Durchführung des Schleppens ist der Abstand zwischen
Heck des Pi.-L-Bootes und Bug der Pi.-Sturmboote. Die Entfernung ist bedingt durch die
Länge der Heckwellen. Die Pi.-Sturmboote liegen zweckmäßig mit der Spitze auf dem zweiten
Wellenkamm. Der Auftrieb verhindert ein Vollschlagen der Boote.
Das Pi.-Sturmboot fährt an das Hindernis oder die Sperre heran, ein Pionier bringt die Ladung
feitbrücke an oder das Pi.-Sturmboot fährt hart an der Sperre vorbei, ein Pionier wirft die geballte Ladung
in die Sperre. Zur Vermeidung von Fehlzündungen ist der Zündschnuranzünder bzw. Spreng¬
kapselzünder mit einem Draht an der Bordwand oder am Handgelenk zu befestigen. Unmittel¬
Zeichnung 7: Verladung von 8 Pi.-Sturmbooten auf einer Pi.-S-Fähre
bar nach dem Werfen der geballten Ladung dreht das Boot ab und beginnt zu nebeln.
(kkerbuHm
Die ersten Versuche wurden mit Pulverraketen durchgeführt, wie sie als Starthilfen für
Flugzeuge serienmäßig vorhanden waren (Zeichnung 1). Und zwar sollten damit die Start¬
wege, das Flugverhalten und die Form der Stabilisierungsflächen erforscht werden.
Als nächstes ging man daran, zwei solcher Kammern hintereinander anzuordnen (Zeichnung
2), um das Stufenprinzip, also das Nacheinander-Zünden der beiden Kammern, sowie die
Verbindung der Kammern miteinander zu erproben. Als Resultat erreichte man, daß das
Ineinanderstecken zweier zylindrischer Führungen und das Abstoßen der ausgebrannten
hinteren Kammer durch den Düsenstrahl der vorderen Kammer, nachdem die vordere durch
einen Zeitzünder gezündet wurde, planmäßig vonstatten ging.
Bisher wurde die erste Geschwindigkeit von etwa 45 m/s durch einen reinen Abschuß erreicht.
Bei der angestrebten Entwicklung größerer Geräte mußte aber von dieser Art des Starts
abgewichen werden, weil dies sonst zu einem Aufwand geführt hätte, der den beweglichen
Einsatz der Raketen-Abschußgeräte unmöglich gemacht hätte. Also wurde ein ßstufiges
Gerät entwickelt, bei dem der Abschuß nunmehr durch eine sehr kurz brennende Startkam¬
mer bewerkstelligt wurde, um bei einer kleinen Startbahn die als notwendig erkannte Anfangs¬
geschwindigkeit der Rakete zu erhalten.
Bei einem Gesamtgewicht von 62 kg, wog die 1. Stufe 26 kg, die 2. Stufe 13 kg und die 3. Stufe
11 kg. Die Treibladung betrug bei der 1. Stufe 8 kg, bei der 2. Stufe 2,8 kg und bei der 3. Stufe
ebenfalls 2,8 kg.
Mit diesem Gerät (Zeichnung 3) wurden dann Lufttreffbilder geschossen, bei denen sich die
Streuungen in tragbaren Grenzen erwiesen.
Meilerwagen, für schweres Gerät entwickelt, ist in dieser Verwendung bei weitem nicht
Einsatz und Gliederung
ausgelastet.
Gewicht 11,5 t (erfordert 12 t Zgkg.) kann durch Sonderentwicklung erheblich herabgesetzt Zweck: Massenwirkung. Dazu Einsatz zahlreicher Geräte.
werden. Gliederung abhängig von verfügbaren Meilerwagen. Es ist vorgesehen, ab 1. 10. monatlich
vier Meilerwagen aus der Fertigung zur Verfügung zu stellen, so daß mit insgesamt 20 Stück
Zusätzliche Belastung des Meilerwagens mit mindestens zwei weiteren Raketen muß gefor¬
für den Einsatz gerechnet werden kann.
dert werden, um Zugmittel und Fahrzeug auszulasten.
Es ist zu fordern, daß die zusätzlichen Raketen beim Start nicht abgenommen werden
Absicht:
brauchen.
Aufstellung von 1 Abteilung zu 2 Batterien je 8 Geräte,
Packkisten zur Verladung der Raketen auf 3-t-Lkw (je Lkw 1 Rakete) sind vorhanden.
2 Versuchsgeräte bei der Firma,
1 Gerät für Ersatzausbildung.
Der Schuß Bei günstig verlaufender Entwicklung kann die Rakete als vollwertiger, billiger Ersatz für die
Elektrische Zündung der Grundstufe. gesamte Eisenbahnartillerie angesehen werden. Da sie, nicht schießgebunden, fast in jedem
Start mit 20 m/s. Steigung der Geschwindigkeit durch Grundstufe auf 240 m/s, durch weitere Gelände einsetzbar ist und die Abschußbahn im Vergleich zum Eisenbahngeschütz nur ganz
Stufen Zünden nach 2, 12 und 22 Sekunden und beschleunigen auf 1300 m/s. geringen Aufwand erfordert, bringt dieser Ersatz nur Vorteile. Nachteile: Gefährdete Bereiche
durch abfallende Ladungskammer. Beabsichtigter Einsatz: weit verteilt, Batterie auf 20 km
Startkammer fällt nach 4 km Breite und Stellungswechsel nach jedem Schuß, ist falsch!
1. Kammer fällt nach 6 km
2. Kammer fällt nach 22 km Der geschlossene Einsatz für Schwerpunktaufgaben ermöglicht, die Ausstattung mit Füh¬
rungsmitteln (Nachrichtengerät, Meldefahrzeuge) sehr gering zu halten.
Gefährdete Räume müssen beim Einsatz berücksichtigt werden. Geschoßzünder noch nicht Von der vorgelegten KStN. können % an Personal und Gerät eingespart werden. Notwendige
vorhanden. Versuchter Wurfgranatenzünder zündet schon bei der 2. Stufe. Ursache nicht Stärke der Abteilung bei 16 Rohren wird auf etwa 250 Köpfe geschätzt. Außer ausgebildeten
geklärt. Geschützführern und ein Raketenmeister je Abt. sind für die Bedienung keine Spezialisten
Feuererscheinung beim Abschuß etwa 1 Sekunde. Rauchentwicklung gering. Streuung, erforderlich. Dadurch erübrigt sich eine besondere Ersatzausbildung.
errechnet, entspricht etwa der K 12. Die Verladung von wenigstens drei Raketen auf einen Meilerwagen macht die Zuteilung von
Mun.-Lkw überflüssig.
Entwicklungsstand und Möglichkeit Die vorgesehene Funkausstattung, je Gerät ein Funk-Trupp, ist zu streichen. Eine Funklinie in
der Abteilung genügt. Stellv. Battr., Zug- und Geschützführer sind zu streichen.
Bisher wurden alle Geschosse zur Flugbahnbeobachtung im ersten Teil des aufsteigenden
Das Einrichten des Geschützes kann durch den Geschützführer durchgeführt werden.
Astes zerlegt. Es ist noch kein Schuß auf Höchstschußweite ausgeschossen.
Bearbeiten der KStN wird von Jn 4 angefordert. Sachbearbeiter für Geräteentwicklung im
Treibladungen funktionieren einwandfrei.
Wa. A./Wa Prüf 11: Major Schlawe, bei Rheinmetall, Amtsgruppe Z: Dr. Ormanns, Berlin,
Zünderfrage noch offen.
Leipziger Straße 112, Fernsprecher (16 62 91) 2 31.
Das Gerät ist noch nicht einsatzbereit.
Die Steigerung der Entfernung bei größeren Kalibern ist ein leichtes. Hierbei wird das Nach dem guten Ausgang des Versuchsschießens und der günstigen Beurteilung durch die
Verhältnis zwischen Nutzlast und Pulveraufwand voraussichtlich geringer. Für geringere Dienststelle „General der Artillerie“, wie sie sich in dem obigen Bericht niederschlägt, begann
Entfernungen kann die Nutzlast gesteigert werden: Anfang Oktober 1944 nach einigen kleinen Änderungen die Produktion der endgültigen
etwa auf 125 km 80 kg Nutzlast mit 60 kg Sprengladung Ausführung des „Rheinboten“ als Rh Z 61/9.
auf 100 km 133 kg Nutzlast mit 100 kg Sprengladung. Im Kriegstagebuch des General der Artillerie befindet sich unter dem 17.10.1944 folgender
Die Entwicklung der drei Raketen nebeneinander muß sofort gefordert werden. Eintrag:
Die Raketen bestehen aus gleichartigen Einzelteilen, die für den Schuß nach Bedarf zusam¬ „Rücksprache Chef mit Oberstlt. Tröller über Organisation der Pulverraketen-Abteilungen.
mengesetzt werden können. Gen. d. Art. fordert starke Kürzung dieser Neuaufstellungen und Anpassung an derzeitige
Geräte- und Menschenlage. Waffe soH schwerpunktmäßig für operative Aufgaben eingesetzt
werden. Zunächst soll eine Vorführung vor allen in Frage kommenden Dienststellen -
möglichst auch vor dem Führer - angesetzt werden."
Gerät RSBG 65
mit Munition R Spr Gr 4831 (Meteor)
Beschreibung
Abbrandversuche mit 2-s-Brandsätzen zur Verbesserung der Anfeuerung laufen z. Zt. im Prof. Dr. Klein, der sich schon zu Beginn der dreißiger Jahre mit der Pulverraktete beschäf¬
Unterdruckraum Braunschweig. Ergebnis liegt noch nicht vor. 11 /Villa, Major Amann, J2 8054 tigte, wußte, daß die geforderte Reichweite mit einer Feststoffrakete nur unter Anwendung
Schließlich war aber der neue Zünder einsatzbereit, worüber es in den „Arbeitsnachrichten" des Mehrkammersystems möglich sei. Nachdem die Versuche mit den Ein-, Zwei- und
Dreikammer-Raketen, mit denen man das Flugverhalten testen wollte, abgeschlossen waren
am selben 4. 2.1945 wie folgt stand:
(siehe Zeichnungen 1 bis 3), entstand die 4-Kammer-Rakete Rh Z 61/2, deren Start durch
Abschuß erfolgte.
El. A. Z. 631 (Rheinbote).
Nach verschiedenen Versuchen mit dieser Rakete entstand schließlich die Endversion Rh Z
1) Die termingerechte Fortführung der Entwicklung ist durch Verlagerung der Arbeiten von Fa. 61/9, bei der nun einige Änderungen vörgenommen worden waren. So waren die Leitwerke
Rheinmetall-Borsig, Breslau, zur Fa. Sachsenwerk AG., Radeberg, sichergestellt. nicht mehr geschweißt, sondern genietet, die Anfeuerung der Endstufe wurde abgeändert und
2) Standversuche am 23. 1. 1945 bei Fa. Rheinmetall-Borsig AG, Ludwigsfelde. bei der Startstufe eine elektrische Zündung angewandt.
Versuchszweck: Funktionsprüfung des Wärmeschalters in Verbindung mit Abbrand der
3ten Brennkammer (Zwischenlösung). Der „Rheinbote" bestand aus 4 Stufen, nämlich der Startstufe (Startkammer), der 1. Stufe, der
Versuchsergebnis: 2 Schuß = 2 mal geschaltet. 2. Stufe und der 3. Stufe mit dem Geschoßkopf. (Siehe Zeichnung 4).
Entsicherungszeiten: 132 und 121 s Die Startstufe
mit der Startkammer (Zeichnung 5) hatte, bis zum Ende der Leitwerksflosse eine Länge von
nach 20 s nach 60 s 1895 mm. Sie enthielt als Treibladung 254 kg Schwarzpulver, die über eine Zündleitung und
Hüllentemperatur ca. 200° ca. 300° die Zündschraube beim Abschuß elektrisch gezündet wurde. Die nach hinten über trichterför¬
Ringtemperatur ca. 100° ca. 150° mige Düsen austretenden Gase trieben die Rakete auf den Startschienen nach vorn und je
nach eingestelltem Abgangswinkel nach oben.
Waffen-Lexikon 2002-100-3
Waffen-Lexikon 2002-100-3
Waffen-Revue 84
Ersten Stufe
gezündet, deren Austrittgase die in die erste Stufe hereingesteckte Startstufe nach hinten
abstießen (Zeichnung 6).
Diese erste Stufe ist ebenfalls mit einem Leitwerk ausgestattet, welches aber einen kleineren
Außendurchmesser von 980 mm hat (Startstufe 1460 mm). Sie enthält eine Treibladung von
140 kg Digl. Pulver und eine Beiladung aus Blitzlichtpulver, vermengt mit Nigl.-Pulver, welche
mit einem Brandsatz eine unbedingt sichere Anfeuerung bei jeder Temperatur, großen
Geschwindigkeiten und Höhen gewährleistet.
Diese Treibladung bringt die Rakete nach 5 Sekunden, also 7 Sekunden Gesamtflugzeit, auf
eine Geschwindigkeit von 500 m/s, die nach weiteren 5 Sekunden auf ca. 450 m/s abfällt.
Jetzt, also nach 12 Sekunden Flugzeit wird
Die 2. Stufe
in gleicher Weise, wie die erste, gezündet, wobei der heraustretende Gasstrahl der Treibla¬
dung die in die 2. Stufe hereingesteckte 1. Stufe nach hinten abstößt, die nun abfällt.
Der Aufbau der 2. Stufe gleicht dem der 1., mit den Ausnahmen, daß das Leitwerk einen
wiederum kleineren Außerdurchmesser und die Steckvorrichtung eine andere Form hat
(Zeichnung 7).
Die Treibladung der 2. Stufe bringt die Rakete nach einer Flugzeit von 5 Sekunden (gesamte
Flugzeit 17 Sekunden) auf eine Geschwindigkeit von ca. 980 m/s, die nach weiteren
5 Sekunden bis auf 930 m/s abfällt. Jetzt wird wiederum über einen Uhrwerkszünder
die 3. Stufe
in gleicher Weise gezündet und die 2. Stufe abgestoßen. An diese 3. Stufe, mit einem
wiederum kleineren Leitwerk, ist vorn das eigentliche Raketengeschoß mit einer Sprengstoff-
Füllung von 40 kg angebracht. Die Treibladung bringt die 3. Stufe nach einer Flugzeit von ca.
3V2 Sekunden (Gesamtflugzeit 25,5 Sek.) auf eine Geschwindigkeit von 1640 m/s. Während
dieser Gesamtflugzeit von rund 25 Sekunden hat die 3. Stufe eine Entfernung von rund 10 km
zurückgelegt und eine Höhe von 14 km erreicht.
Der durch diesStartstufe und die 3 weiteren Stufen erzeugte Schub bringt die 3. Stufe nach
weiteren ca. 100 Sekunden auf eine Gipfelhöhe von 78 km (!!!) und eine Entfernung von 110
km, bis sie nach der Abnahme der Schubkraft in einem etwas steileren Winkel (siehe
Zeichnung 9) nach einer Gesamtflugzeit von 260 Sekunden eine Entfernung von 220 km
zurückgelegt hat.
Die vorher genannten ballistischen Daten gelten bei einer Stellung der Startschiene auf 65°
und entsprechen der Höchstschußweite. Sollte auf kürzere Entfernung geschossen werden,
dann mußte die Startschiene entsprechend gerichtet werden. Viel Möglichkeiten für eine
Reichweitenverkürzung gab es allerdings nicht. (Für eine Zielentfernung von z. B. nur 160 km,
mußte man eine Höhenrichtung von 75° einstellen, wobei die Rakete nach einer Entfernung
von 80 km den Gipfelpunkt von 105 km erreichte, eine Höhe also, die seinerzeit fast als völlig
unmöglich galt.)
1
Nach Beendigung der Flugbahn trifft die 3. Stufe, also das eigentliche Geschoß mit der
anhängenden Kammer der 3. Stufe auf das Ziel, wo die Sprengladung über den besonders
konstruierten Aufschlagzünder El. A. Z. 631 gezündet wird, und diese das Geschoß zur
Detonation bringt. Dieser Zünder ist so konstruiert, daß er erst durch die Wärme der
Brennkammer der 3. Stufe scharf wird. Über die Erprobung dieses Zünders hatten wir bereits
weiter vorn berichtet.
Beim Schießen mit dem Rheinboten mußte darauf geachtet werden, daß die abgespreng¬
ten Stufen, die so ineinander gesteckt waren, daß sie sich verhältnismäßig leicht von der
vorhergehenden Stufe lösten, nach Entfernungen von etwa 3,5 km, 12 km und 25 km zu Boden
fielen und an diesen Stellen eventuell Schaden anrichten konnten. Die Flugrichtung mußte
also entsprechend gewählt werden.
Die Lafette
Zum Starten des „Rheinboten“ war ein bedingt geländegängiger Anhänger vorgesehen, auf
dem die Gleitbahn (Startschiene) montiert war. Die Konstruktion dieses Anhängers sowie die
Sicherungen sämtlicher Zünder gestattete das Fahren des geladenen Geräts bis in die
Feuerstellung. Die Erhöhung geschah mit einer hydraulisch betriebenen Kippvorrichtung
mittels eines eingebauten Motors oder von Hand. Die notwendige Seitenrichtung wurde von
Hand gegeben. Jeder Anhänger war mit einem Kran zur Übernahme des Geräts versehen.
Die Rakete wurde durch 2 Gleitfüße, je einer an der Startstufe und an der 1. Stufe, wovon der
vordere nach Verlassen der Gleitbahn abgeworfen wurde.
Die Gleitbahn ließ sich auf der normalen Flack-Lafette 41 unterbringen.
Flugzeit in s.
1100
Wenn man diese Zeilen heute liest, dann kann man es sich schon vorstellen, wie sein Amt zu
dieser Entwicklung gestanden hat. Vor allen Dingen, wenn man weiß, daß General Dornberger
den SS-Obergruppenführer Kammler wie die Pest gehaßt hat, weil Kammler schließlich die
Verantwortung für den Einsatz „seiner" V2 durch Hitler zugesprochen bekam.
Natürlich kann man darüber streiten, ob die 40 kg Sprengstoff, die mit dem „Rheinboten" ins
Ziel gebracht wurden, ausreichend waren, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Auch
kann man Überlegungen darüber anstellen, ob die Herstellungszeit eines „Rheinboten" mit
130 Stunden und die Kosten von RM 5500 - pro Stück gerechtfertigt waren. Man weiß aber,
daß noch viel mehr Geld und Zeit für Dinge aufgewandt wurden, die wirklich unsinnig waren,
oder von denen man genau wußte, daß sie nicht mehr zum Einsatz gelangen konnten.
Man darf also nicht übersehen, daß der Firma Rheinmetall mit Prof. Dr. Klein als „Vater des
Gedankens", erstmals gelungen ist, eine mehrstufige Pulverrakete mit einer Reichweite von
über 220 km zu starten. Prof. Oberth verfocht seinerzeit auch den Mehrstufen-Gedanken,
allerdings sah er die Möglichkeit eher für eine Flüssigstoff-Rakete, wie sie auch nach dem
Krieg in der Raumfahrt verwendet werden.
Die „Arbeitsgruppe Z" die für die Entwicklung des „Rheinboten" zuständig war, wurde von
Prof. Dr. Klein gebildet. Ihm stand ein Team von rund 40 Arbeitskräften zur Verfügung, wie
etwa: Außenballistiker Dr. Ormanns, der die Federführung h^tte; Dipl.-Ing. Täuscher, der die
Arbeitsfragen behandelte; Dipl.-Ing. Eckel, der die außerrbalfistischen Probleme löste; Ing.
Specht, der die Konstruktion der Rakete leitete; Dipl.-Ing. Müller der für die Schaffung der
Starthilfen hinzugezogen wurde und schließlich auch Ing. Reinecke, dem die Erprobung
unterlag.
Sie alle zusammen waren maßgeblich daran beteiligt, daß der „fliegende Bleistift", wie man
den „Rheinboten" scherzhaft nannte, mit einer ungeheuren Geschwindigkeit weit in die
Mesosphäre hinausschoß, um danach mit einer geringen Streuung im Ziel zu landen.
Freilich ist es müßig, darüber nachzudenken, wie die Dinge gelaufen wären, wenn man diese
„Wunderwaffe“ früher in Angriff genommen hätte, wenn Hitler nicht so ein Gegner der
Raketentechnik gewesen wäre, wenn sich nicht soviele Konkurrenzentwicklungen gegensei¬
tig Steine in den Weg gelegt hätten und wenn schließlich die erforderlichen Rohstoffe
ausreichend zur Verfügung gestanden hätten.
Es soll hier noch festgehalten werden, daß es noch zwei
weitere Projekte
für den „Rheinboten gegeben hät, die aber leider nicht mehr zur Ausführung gekommen sind,
weil erstens die Materialien hierzu fehlten und zweitens der Erfolg des „Rheinboten I"
abgewartet werden mußte. Ob man die zuständigen Stellen auch für diese hätte begeistern
können, sei dahin gestellt. Es war schon ohnedies alles viel zu spät.
Wie man aus Dokument 1 ersehen kann, standen auch tatsächlich nur 5 dieser Geschütze zur
Verfügung, weshalb man 1 von der Marine hätte abziehen müssen, was aber nicht geschah.
Aus diesem Dokument ist auch zu ersehen, daß am 11.7.1941 die Herausziehung von 2 dieser
Geschütze für das „Unternehmen Felix" (Beschießung von Gibraltar) geplant war, wozu es
allerdings nicht gekommen ist.
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1.) Es hat sich herausgestellt, dass die seinerzeit für Küsten¬
zwecke an die Karin« abgegebenen 34 ca K.-I(B) 674 (f) nach
gewisser Umkonstruktion eine beachtliche Verwendungaaüglich-
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keit für Einsatz gegen Feiegalerien und somit für Unternehmen
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erforderlichen Versuche- und SchußtafelschieSen zu belassen.
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Abt.Ausl. 7. Ausf.
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Dokument 1
Bild 2: Waffe beim Lafetten-Hersteller Saint Chamond, Höhenrichtmaschine auf der linken
Bild 3: Wie Bild 2, von links vorn
Seite
Der Verschlußträger
aus Bronze dient als Lager für die Verschlußschraube bei geöffnetem Verschluß. Er ist um den
Schwenklagerbolzen drehbar gelagert. Zur Führung der Verschlußschraube besitzt er 3
Führungskrallen, die in die Längsnuten der Verschlußschraube eingreifen. Unten ist der
Verschlußträger durchbohrt und nimmt in dieser Durchbohrung das Laufwerk mit den 4
Laufrollen, auf denen die Verschlußschraube rollt, auf. An seinem hinteren Ende ist der Riegel
des Verschlußträgers angeschraubt.
Die Verschlußschraube
ist mit einem viermal unterbrochenem Gewinde versehen, das in das Gewinde des Boden¬
stücks eingreift. Durch Drehung der Verschlußschraube um ein Achtel ihres Umfangs nach
rechts kommen die Gewinde der Verschlußschraube mit den Gewindegängen des Boden¬
stücks außer Eingriff. Außen sind in die Verschlußschraube 3 Längsnuten eingearbeitet, in
welche die 3 Krallen des Verschlußträgers eingreifen. Außen rechts ist eine Zahnstange
eingefräst, die die Bewegung von der Verschlußschraube in Längsrichtung auf den Verschlu߬
träger überträgt. In der Mitte unten befindet sich eine Aussparung, in die der Riegel des
Verschlußträgers eingreift, oben eine bogenförmige Nut, in welcher der Abfeuerungsriegel
geführt wird.
Verschlußkopf
In der Durchbohrung der Verschlußschraube lagert der Verschlußkopf, dessen Schaftende mit
seinem Gewinde in die Verschlußkopfmutter eingeschraubt, mit einem Keil festgehalten und
mit einer Schraube gesichert ist. Der Verschlußkopf ist auf seiner ganzen Länge durchbohrt.
Die Querbohrung bildet den Zündkanal. An seinem hinteren Ende ist in den Schaft des
Verschlußkopfes das Zündhülsenlager eingeschraubt. Es dient zur Aufnahme der Zündhülse.
In der Mitte des Schaftes sitzt der innere Dichtungsring, der den Schaft gegen die Bohrung in
der Verschlußschraube abdichtet. Dieser Ring hat einen Ansatz, der in die Verschlußschraube
eingreift und dadurch ein Drehen dieses Ringes verhindert. Eine um den Schaft des Verschlu߬
kopfes lagernde Feder preßt den inneren Dichtungsring gegen die Verschlußschraube. Auf der
hinteren Seite stützt sich diese Feder gegen die Verschlußkopfmutter.
Ijde/tran Roh/wiig»
Bild 8: Geschütz im 1. Weltkrieg, mit Schutzmatten abgedeckt Bild 9: Wie Bild 8, Blick von links vorn
Der Luftvorholer
hat die Aufgabe, das Rohr nach dem Schuß wieder in seine vordere Stellung zu bringen. Er
besteht aus:
Luftbehälter
Vorholerkolben mit Dichtungen
Laufbüchse mit Zugstangen
Glyzerinpumpe und Manometer.
Bild 10: Die 34-cm-Stggr. FATO 32 - 6° - wird mit dem Aufzug hochgezogen, Bild aus dem
2. Weltkrieg
Bild 11: Geschütz in Feuerstellung im 1. Weltkrieg mit US-Besatzung
Lafettenkörper
Der Lafettenkörper besteht aus der kleinen Oberlafette als Träger der Schildzapfenlager und
der Zieleinrichtung und der Unterlafette. Beide sind miteinander durch Schraubenbolzen
verbunden.
Die Oberlafette wird von zwei symmetrischen Stahlwänden gebildet, die durch Querrippen
verstärkt sind.
Die Unterlafette besteht aus zwei durch Stahlbleche miteinander vernieteten Längswänden
und in der Mitte miteinander verbundenen Querwänden. In Fahrstellung stützt sich die
Unterlafette auf zwei sechsachsigen Drehgestellen ab, mit denen sie durch je einen schwenk¬
baren Zapfen verbunden ist. In Feuerstellung stützt sich die Unterlafette durch den Mittelpi¬
votzapfen und vier Schraubenwinden gegen die Bettung ab. Der Mittelpivotzapfen wird in
zwei Lagern geführt und in seine obere Stellung auf dem Marsch in seine untere Stellung beim
Schießen gebracht. In seiner unteren Stellung ruht der Mittelpivotzapfen in der Aussparung
der Stahlplatte des Mittelteils der Bettung. Sowohl an seiner unteren als auch in seiner oberen
Stellung wird der durch einen Riegel mit Feder festgehalten.
An beiden Enden der seitlichen Lafettenwände sind Stützlager angeschraubt, in welche die
Bild 12: Wie Bild 11, von hinten Schraubenwinden zur Feststellung des Lafettenkörpers beim Schießen eingreifen.
Höhenrichtmaschine
Die Höhenrichtmaschine befindet sich an der rechten oder linken Seite der Lafette. Sie ist eine
Einzahnbogenmaschine, deren Zahnbogen mittels Schrauben an der Wiege befestigt ist. Der Bild a: Anlegen der Schießbettung mit Kran
Antrieb erfolgt mittels aufsteckbarer Kurbel von Hand auf das Höhenrichthandrad. Letzteres
ist mit einer durch einen Hebel feststellbaren Handbremse gekuppelt. Das Höhenrichthandrad
überträgt seine Bewegung über mehrere an der Lafettenwand gelagerte Zahnräder auf das Das Widerlager besteht aus zwei miteinander verbundenen trapezförmigen Gerüsten, die
Antriebsritzel des Zahnbogens. vorne mit dem Pivotlager verschraubt sind und sich hinten gegen eine schräge Balkenlage
Vor jedem Schuß muß der Höhentrieb durch die Handbremse festgestellt werden. abstützen.
Die hintere Bettung besteht aus zwei Balkenlagen in Schienenhöhe; sie dient als Unterlage für
die zur Abstützung des hinteren Lafettenrahmens erforderlichen Schraubenwinden.
Nehmen der Seitenrichtung
Zur Veränderung der Seitenrichtung wird der hinten an der Lafette lagernde Rollenbock
heruntergeklappt, die Schraubenwinden soweit eingedreht, bis die Rollen aufliegen, die
Lafette in die neue Richtung geschwenkt, die Schraubenwinden heruntergedreht und der
Rollenbock wieder hochgeklappt.
Zieleinrichtung
Als Zieleinrichtung dient ein Standrohr, in das ein Rundblickfernrohr 34 eingesetzt ist. Die
Höhenrichtung wird mit dem Winkelmesser genommen.
Bettung
Die Bettung besteht aus vier Teilen:
der vorderen Bettung,
der Pivotbettung,
dem Widerlager,
und der hinteren Bettung.
Die vordere Bettung besteht aus zwei Balkenlagen in Schienenhöhe: sie dient als Unterlage für
die zur Abstützung des vorderen Lafettenrahmens erforderlichen Schraubenwinden.
Die Pivotbettung besteht aus einer doppelten Balkenlage mit zwei Querhölzern, auf der das
Pivotlager aus Stahlguß mit Unterlage ruht und verschraubt ist.
Bild b: Absetzen der Bettung mit Kran
i
Zu a) und b) Es wurde daraufhin die Funktion der Zünderteile eingehend durch Beschüsse und zuletzt
Die Versuche wurden auf Grund von Anständen beim Laden und Auswerfen, die sich bei durch Beschuß mit einem Behelfsgeschoß überprüft.
verschiedenen Schießen ergeben hatten, durchgeführt. Die ganzen Schüsse wurden behelfs¬ Dieses Behelfsgeschoß (mit einem sehr starken Kopf) ist derart gebaut, daß bei annähernder
mäßig in einem Rohrstück (als Lehre) gelehrt. Beim Beschuß ergaben sich weder in der Wärme Beanspruchung wie auf der Platte die Zünderelemente dennoch vor Zerstörung geschützt
noch in der Kälte irgendwelche Anstände. werden.
Zu c) bis e) Hierbei ergab sich eine einwandfreie Funktion des Zünders.
Beim ersten Beschuß der 15 mm starken P e r I i tgußplatten zeigten zwei Düsenplatten radiale Es muß demnach der Fehler in der Befestigung des Zünders auf der Haube liegen, die, wie
Risse von den Löchern ausgehend und um den Zapfen herum. Außerdem brachen 2 Zapfen vermutet wird, der Beanspruchung nicht voll standhält. Die Untersuchungen in dieser Rich¬
ab. Nach dem zweiten Beschuß waren von 7 Platten 6 gerissen und noch 2 Zapfen tung gehen weiter. 1 /p, Oberst Yblagger, Hi-Nord 140
abgebrochen. Die 10 mm starke Platte wurde durch das Rohr geschossen.
Damit „das Kraut fett wird“, wollen wir noch einen weiteren Bericht aus derselben Ausgabe
Im ganzen zeigt der Perlitguß ein besseres Verhalten als gewöhnlicher Grauguß 2291. Zur vom 4. 2.1945 wiedergeben:
metallographischen und chemischen Untersuchung wurde je eine Platte aus Grauguß und PWK 8 H 63 gegen Schürzen
Perlitguß an die Versuchsanstalt der Firma Polte gegeben.
Bei den in AN Nr. 14, Ziffer 91, gemeldeten Beschußversuchen mit 8 cm W Hl Gr. 4462 (Zünder
Zu f) und g) 5075) aus PWK 8 H 63 gegen Schürzen, war festgestellt worden, daß das Geschoß während
Die auswechselbaren Platten für die Sprenggranate entsprachen nicht den Anforderungen. der Zünderverzugszeit in die 10-mm-Schürze bis zum vollen Kaliberdurchmesser eindrang.
Die Stahlplatten waren zu dünn und werden stark aufgebogen. Der Blechrand mit den Es konnte angenommen werden, daß der Hl-Aufbau des Geschosses dadurch vor der
eingepreßten Nuten für den Bajonettverschluß wurde bei der Platte der Fa. Knäbel nach innen Detonation teilweise beschädigt war, da der Schwadenstrahl vielfach auf dem Grundpanzer
umgelegt, und bei der Ausführung der Fa. Bartosik nach außen aufgeschossen. Es wurde stark gestreut hatte.
vorgeschlagen, eine 22 mm starke Gußplatte zu verwenden, so daß der Blechrand sich gegen
Um festzustellen, ob das bisherige Ergebnis gegen Schürzen mit empfindlicheren Zündern
diese stützen kann.
verbessert werden kann, wurden in Verbindung mit 1/P-6 die 8 cm W Hl Gr 4462 mit Zünder
Folgerung und Planung: 5092 und mit versuchsweise abgeänderten Zündern 5075 versehen, bei denen evtl. Fehler¬
Die ganzen Schüsse müssen auch zu Versuchsbeschüssen unbedingt gelehrt werden. Die 15 quellen ausgeschaltet werden sollten. Ebenso wurden 2 Zünder 5092 mit beweglichen
mm Perlitgußplatte ist zu dünn. Die hohlen Gußzapfen sind unbrauchbar. Beschuß von Schlagbolzen verschossen, die besonders empfindlich sind. Der Beschuß wurde wieder mit
auswechselbaren Düsenplatten wird fortgesetzt. 1 /P-5 a, Oblt. Löffler, Hi-Nord 115 voller Ladung aus 100 m Schußentfernung gegen senkrecht stehende Schürzen und Grund¬
In derselben Ausgabe vom 4. 2.1945 findet man noch einen weiteren Bericht, diesmal über panzer durchgeführt.
den Zünder. Er lautet:
AZ 5075.
Schon frühere Beschüsse von (BuM)1/P-6 und zuletzt wiederum die Beschüsse von (BuM)1/
W gegen Schürzen am 16./17. 1. 45 haben gezeigt, daß das Zusammenwirken von Zdr. u.
Granate zum Teil noch Störungen unterliegt.
Nach Durchführung größerer Beschußreihen hat sich nunmehr ergeben, daß diese teilweise
Störung - auffallenderweise - vor allem bei 90° Plattenwinkel eintritt, während bei 60° und 45°
erheblich weniger Störungen zu bemerken waren.
Bild 13: Waffe von Bild 12, in Schußstellung, mit gespreizten Holmen
gen. Schuß nicht Das Geschütz soll bei den 14. Kp. der Gren.- und Pz.Gren.Rgt. zum Einsatz kommen.
auswertbar. Am 24. 2. 1945 fand beim Chef der Heeresrüstung, General der Infanterie Buhle, eine
+ Loch in Schürze Besprechung mit einer ganzen Reihe von Herren der verschiedenen Dienststellen statt, bei der
kaliberstark. Beule die Führerweisung, nach der ab sofort auf Grund der Rüstungslage Feldkanonen in großer
auf Rückseite Zahl in die Artillerie überführt werden sollten, bekanntgegeben wurde.
des Grundpanzers.
Im Besprechungsprotokoll des General der Artillerie im OKH, Staffel A, Nr. 60/45 g. Kdos heißt
es u.a.:
c) Mit versuchsweise abgeändertem Zünder 5075, bei denen verschieden starke Wickelbän¬ „12. Nach dem Wunsch des Führers verbleiben als dann als Bewaffnung der Infanterie und
der und Schraubenfedern benutzt wurden bzw. das Federkreuz geschwächt war. Die
Panzerjäger die PAW 600 und J.G.42.
gleiche Plattenkombination 10/500/60 ergab bei allen Schüssen einen Schutzwert, der
teilweise hart an der Grenze lag.
Zusammenfassung:
Eine Durchschlagsverbesserung bei Schürzenbeschuß gegenüber den normalen Zündern
5075 war nicht erreichbar. Die Versuche werden mit den normalen Zündern 5075 weiterge¬
führt gegen Schürzen mit geringeren Endgeschwindigkeiten und gegen verschiedene Schott¬
panzerungen mit stärkeren Vorpanzern.
1 /W-2 b, Ing. Ehleben, Hi-Nord, Neues Meßhaus 27000.
Obwohl man bei der Entwicklung der Munition für die PWK 8 H 63 noch keinesfalls die
gewünschten und erhofften Erfolge erzielen konnte, verschloß man allerorts die Augen vor der
Realität.
Am 23.2.1945 verfaßte OKH/Organisationsabteilung III unter der Nr. 105 750/45 g. Kdos eine
Dokumentation unter dem Titel „Entwicklung der materiellen Rüstung“. Bild 14: Waffe von Bild 12, von rechts vorn
Bild 15: Waffe von Bild 12, von links hinten Bild 16: Holzmodell der 10-cm-PAW 600 von Krupp
P. 1216
Wit
Bild 27: Waffe von Bild 26, in Schußstellung, Rohr für Nahschuß gerichtet
Bild 25: Noch eine Version des 10-cm-PAW 600 von Krupp, Holzmodell
166 45° 6 5
124 30° . 3 1
Das Ergebnis kann zwar als gut bezeichnet werden, bedarf jedoch noch einer Bestätigung. Bei
dem Beschuß auf 30° wurde eine zu starke Platte genommen, die erreichbare Leistung beträgt
etwa 115-120 mm (30°).
Sofern im Bestätigungsbeschuß die gleichen Werte erzielt werden, ist mit folgenden Leistun¬
gen zu rechnen:
200 mm = 60°
165 mm = 45°
115 mm = 30°
Bild 32: Waffe von Bild 30, in Fahrstellung
Die geforderte Durchschlagsleistung kann damit als erreicht angesehen werden,
b) Treffbildbeschüsse mit verschiedenen Leitwerken (ohne Mündungsbremse).
Es standen Leitwerke mit 4 und 6 Flügeln, sowie verschiedenen Längen zur Verfügung.
Hierbei wurden mit einer V0 von 560 m/s auf 500 m folgende Gesamtstreuungen ermittelt:
Die Leitwerke mit 6 Flügeln und 50 mm Länge, sowie mit 4 Flügeln und 105 mm Länge zeigten
die besten Ergebnisse. Die Streuungen sind als gut zu bezeichnen.
Es werden weitere Versuche mit geänderten Leitwerken durchgeführt,
c) Treffbildbeschüsse zur Ermittlung des Bodenreflexes
Beim Beschuß flügelstabilisierter Geschosse im Flachbahnbeschuß wurde die Möglichkeit
erwogen, daß die Geschosse durch die voreilenden Gase, welche am Boden zurückprallen,
aus ihrer Flugbahn gelenkt werden.
Zur Ausschaltung dieser Wirkung wurde eine entsprechende Abschirmung angebracht. Die
Bild 33: Waffe von Bild 30, in Schußstellung von links Versuche wurden ohne und mit Mündungsbremsen der le F H 18/40 verschiedener Ausfüh-
Beim Beschuß ohne Mündungsbremse ist die große Seitenstreuung noch nicht geklärt.
Die Streuung mit der Mündungsbremse „a“ wäre unter Verwendung der Abschirmung als
10-cm-Panzerabwehrwerfer PAW 1000
brauchbar zu bezeichnen. Diese Waffe wurde erst sehr spät, nämlich am 5.3.1945 in die „Gerät-Liste" unter der Nr. 5-
Nach weiterer Auswertung erfolgen neue Beschüsse bzw. Bestätigungsversuche. 1073 Panzerabwehr-Wurfkanone PWK 10 H 73 (PWK 1000) aufgenommen.
1/P-4, Hptm. Bucklisch, Hi-Nord 144. Hierbei handelte es sich um eine Glattrohr-Kanone, aus welcher ein Hohlladungs-Unterkali-
Dieser obrige Bericht ist, im Gegensatz zu dem nächsten vom 31. 12. 1944, noch nicht mit ber-Geschoß 10,5/7,5 cm verfeuert werden sollte. Leider kann nicht nachgewiesen werden,
daß überhaupt ein Geschütz fertiggestellt wurde. Die ersten Versuche mit der vorgesehenen
dem großen „F“ gekennzeichnet.
Munition fanden jedenfalls im Windkanal statt, ohne auch nur ein Rohr zur Verfügung zu
Trotzdem zeigt der nächste Bericht, daß das Heereswaffenamt, Wa Prüf 4, mit einer Weiter¬ haben.
entwicklung dieser Waffe nicht einverstanden war. Hier heißt es nämlich in den „Arbeitsnach¬
richten“ vom 31.12 1944 wie folgt: Hierzu lesen wir in den „Arbeitsnachrichten“ vom 24.12.1944 unter der Rubrik „PAW 1000"
wie folgt:
„Anläßlich einer Besprechung bei Wa Prüf 4 am 20. 12. 44 wurden hinsichtlich der Weiter-
10,5/7,5 cm Hl-Granate
bzw. Neuentwicklung drallfreier Hl-Geschosse in gegenseitiger Übereinstimmung folgende
Programme festgelegt: Die bei der A.V.A. Göttingen in Auftrag gegebenen Windkanaluntersuchungen sind abge¬
schlossen. Aufgrund des inzwischen eingegangenen endgültigen Versuchsberichtes wurden
2. 10 cm PWK 600 mit 10 cm W Hl-Gr.
hierbei folgende Ergebnisse erzielt:
Geräteseitig ist diese Entwicklung gegenüber dem PWK 8 H 63 etwas zurückgetreten.Hin-
1. Ein Geschoß von der Länge 11,7-D dürfte hinsichtlich der Stabilität keine Schwierigkeiten
sichtlich der Munition läuft bei (BuM) 1/P weiterhin die Entwicklung einer 10,5 cm W Hl-Gr.
aufweisen (s. Skizze 1). Die bei einer Kampfentfernung von 2000 m auftretende Vz liegt im
(bei Krupp). Es ist ferner eine Entwicklung der Fa. Rh.-Bo., vorgesehen, wobei aus dem
Bereich der doppelten Schallgeschwindigkeit.
10,5-cm-Rohr ein 8 cm Unterkalibergeschoß verschossen werden soll. In Anbetracht der
im folgenden Absatz erwähnten Entwicklung betracht Wa Prüf 4 die Forderung der 10 cm
PWK 10 als nicht mehr vertretbar.
Diese negative Einstellung scheint sich auch auf die Dringlichkeitseinstufung für die Entwick¬
lung ausgewirkt zu haben. Am 21.1.1945 befindet sich in den „Arbeitsnachrichten" zum Gerät
10-cm-PAW 600 folgender Eintrag:
10,5 cm Wpzgr (Rh.-Bo)
Die Einstufung in die Sonderstufe DE ist am 31. 12. 44 abgelaufen.
Erneute DE-Einstufung wurde nicht beantragt; der Auftrag läuft in der SS-Einstufung weiter.
Danach dürfte, wenn überhaupt, die Entwicklung dieser Munition nur noch „auf Sparflamme“
gelaufen sein. Über das weitere Schicksal von Waffe und Munition ist leider nichts bekannt.
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Störkani*
8+0
Skizze 4 zum Bericht in den „Arbeitsnachrichten“ vom 24. 12. 1944
Auch von dieser Waffe scheint sich Hitler viel versprochen zu haben. Jedenfalls sind in den
3. Eine Verkürzung des Leitwerkes um 1-D ruft stabilitätsmäßig keine Verschlechterung „Arbeitsnachrichten“ die Berichte über die Entwicklung der Munition ausdrücklich als „Führer¬
hervor, da durch diese Verkürzung eine günstigere Lage des Schwerpunktes erreicht wird (s. forderung“ gekennzeichnet. Trotzdem war am 31. 12. 1944 noch immer kein Versuchsrohr
Skizze 3). vorhanden, wie wir aus dem Bericht in den „Arbeitsnachrichten" von diesem Tag entnehmen
können. Hier heißt es:
Anläßlich einer Besprechung bei Wa Prüf 4 am 20.12.44 wurden hinsichtlich der Weiter- bzw.
Neuentwicklung drallfreier Hl-Geschosse in gegenseitiger Übereinstimmung folgende Pro¬
gramme festgelegt:
3. 10 cm PWK 1000 mit 10,5/7,5 cm W Hl-Granate.
Die Fertigung des Versuchsrohres hat sich infolge Transportsperre, Feindeinwirkung und
vordringlich laufender Flakprogramme stark verzögert, so daß Wa Prüf 4 das TAE des
RMfRuK zur Erlangung einer besonderen Dringlichkeit einschalten wird. Munitionsseitig
kann aufgrund der inzwischen durchgeführten Untersuchungen mit einiger Sicherheit eine
Verringerung des jetzigen Geschoßgewichtes (12 kg) auf 9 kg erreicht werden.
1/P4c, Oblt. Weigel, Hi-Nord, 134.
Auch Mitte Januar 1945 scheint man mit der Schaffung des Versuchsgeräts nicht weiter
gekommen zu sein. Am 14. 1. 1945 finden wir unter dem Stichwort 10-cm-PWK 1000
folgenden Eintrag:
10,5/7,5 cm W Hl-Granate
Die auf Grund der Windkanalergebnisse in Fertigung gegebenen verschiedenen restlichen
Geschoßmuster stehen ab Mitte Januar 1945 für Beschußversuche zur Verfügung. Nach
Ausgehend von dem Geschoß ohne Zwischenstück mit verkürztem Leitwerk (Gesch. Gew. 8,8 Mitteilung Wa Prüf 4 wurde der RMfRuK eingeschaltet, um den Liefertermin für das Versuchs¬
kg) wird vorgeschlagen, die Haube dahingehend abzuändern, daß zusätzlich eine Störkante gerät (15. Januar 1945) sicherzustellen.
angebracht wird (s. Skizze 4). Auf diese Weise tritt zwar eine Verlagerung des Druckpunktes 1/P-4c, Oblt. Weigel, Hi-Nord 134.
auf 0,55-D hinter dem Schwerpunkt ein, jedoch werden auch die Luftwiderstandsbeiwerte Wie die Dinge mit dieser Waffe weitergelaufen sind, ist unbekannt. Jedenfalls liegen uns keine
und damit der Geschwindigkeitsabfall wieder größer. weiteren Unterlagen hierzu vor. Möglich wäre es, daß man diese Entwicklung zugunsten der
Planung: nachstehenden aufgegeben hat.
Fertigung von Versuchsgeschossen aufgrund der bei der A.V.A ermittelten Richtlinien. Nach Laut Eintrag in die „Gerät-Liste“ unter der Nummer 21 -543 war ihr Einbau in den Jagdpanzer
Rücksprache mit Wa Prüf 4 kann das benötigte Versuchsrohr erst am 15. Jan. 45 fertiggestellt 380 D (PWK 10 H 73) vorgesehen.
werden, daß mit dem Beginn der Beschußversuche in der zweiten Januarhälfte gerechnet
werden kann.
1/P-4, Oblt. Weigel, Hi-Nord, 134.
Bild 34: Als 8,1-cm-PAW L7105 bezeichnete Waffe Bild 36: Waffe von Bild 34, von rechts hinten, in Schußstellung
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
0768 7,5-cm-Panzerjägerkanone 40/6 7,5 cm Pak 40/6 0837+ 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/7 (Drehsockel) (gestri •
0769 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42/1 (L/70) 7,5 cm KwK 42/1 (L/70) chen)
0770 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42 7,5 cm KwK 42 0837 Kanone 8 F 43/41 in Laf. 443 (r)
0771 7,5-cm-Sturmkanone 42 (L/70) 7,5 cm StuK (L/70) 0838. 8,8-cm-Kampfwagenkanone 36 (Ausf. P u H) 8,8 KwK 36
0773 7,5-cm-Panzerjägerkanone 97/38 7,5 cm Pak 97/38 0841 + 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/6 (Sf) (gestrichen)
0774 7,5-cm-Panzerjägerkanone 97/40 7,5 Pak 97/40 0841 Kanone 8 F 43/3 in Laf. 443 (r)
0775 7,5-cm-Feldkanone 97/1 7,5 cm F K 97/1 0842 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/7 (L/71) 8,8 cm Pak 43/7 (1/71)
0776+ 7,5-cm-Kampfwagenkanone 44 (gestrichen) 7.5 cm KwK 44 0843 Kanone 8 F 43 (Sf) K 8 F 43 (Sf)
0776 7,5-cm-Kampfwagenkanone 83 (1/36) 7,5 cm KwK 83 (1736) 0844+ Kanone 8 F 44 (gestrichen)
0777+ 7,5-cm-Sturmkanone 42/1 (1/70) (gestrichen) 7,5 cm StuK 42/1 (L/70) 0844 Kanone 8 F 43/1 (Sf) K 8 F 43/1 (Sf)
0777 7,5-cm-Panzerjägerkanone 42 (L/70) 7,5 cm Pak 42 (L/70) 0845 Kanone 8 F 43/2 (Sf) K 8 F 43/2 (Sf)
0778+ 7,5-cm-Sockel-Panzerjägerkanone 40/6 (gestrichen) 0863 Panzerabwehr-Wurfkanone 8 H 63 PWK 8 H 63
0778 7,5-cm-Panzerjägerkanone 39/1 (L/48) 7,5 cm Pak 39/1 (1748) 0864 Panzerabwehr-Wurfkanone 8 H 63/1 PWK 8 H 63/1
0779 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42/2 (L/70) 7,5 cm KwK 42/2 (1770) 0888 8,8-cm-Kanone 1/56 in Laf. 18/40
0781 7,5-cm-Kampfwagenkanone 7,5 cm KwK
0783 7,5-cm-Kanone 1/60 auf Lf. K 59 Sachgebiet 5-10 = Kaliber 10 bis 10,9 cm
0784 Aufklärerkanone 7 B 84 AK 7 B 84
0785 Feldkanone 7 M 85 (Bespann) FK 7 M 85 (Bsp)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
0786 7,5-cm-Kanone L/60 auf Laf. 18/40
0787 7,5-cm-Kanone 1/70 7,5 cm K 1770
Sturmgeschütz lange 7,5-cm-Kanone StuG lg 7,5 cm K 1001 leichte Feldhaubitze 18 (Bespg) (MB) le FH 18 (Bespg)
0791
1002 leichte Feldhaubitze 18 (Kzg) (MB) le FH 18 (Kzg)
1003 10 cm leichte Feldhaubitze 14/19 (t) 10 cm le FH 14/19 (t)
1004 10 cm leichte Feldhaubitze 14/19/(p) (E) 10 cm le FH 14/19 (p) (E)
Sachgebiet 5-08 = Kaliber 8 bis 8,9 cm 1005 10 cm leichte Feldhaubitze 30 (t) (Bespg) 10 cm le FH 30 (t)
(Bespg)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung 1006 10 cm leichte Feldhaubitze 30 (t) (Kzg) 10 cm le FH 30 (t) (Kzg)
1007 10 cm Gebirgshaubitze 16 (ö) 10 cm GebH 16 (ö)
0804 8-cm-Feldkanone 30 (t) (Bespg) (7,65) 8 cm FK 30 (t) (Bespg) 1008 10 cm leichte Feldhaubitze 14/19 (p) 10 cm le FH 14/19 (p)
0805 8-cm-Feldkanone 30 (t) (Kzg) (7,65) 8 cm FK 30 (t) (Kzg) 1-009 10,5 cm Kanone 29 (p) 10,5 cm K 29 (p)
0808 8,8-cm-Kampfwagenkanone 43 8,8 cm KWK 43 1010 schwere 10,5 cm Kanone 35 (t) (Bespg) s 10,5 cm K 35 (t)
0809 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/3 (L771) 8,8 cm Pak 43/3(1/71) (Bespg)
0810 8,8 cm-Panzerjägerkanone 43 (Kp) 8,8 cm Pak 43 1011 10 cm Kanone 17/04 n A (mit Luftvorholer) 10 cm K 17/04 nA(mL)
0812 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43 (L/71) 8,8 cm Pak 43 (L/71) 1012 leichte Feldhaubitze 16 le FH 16
0815 8,8-cm-HL-Pak L/130 8,8 cm HL Pak L 130 1013 leichte Haubitze in Turm le H T
0816 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/41 8,8 cm Pak 43/41 1014 leichte Feldhaubitze 16 Ers Laf le FH 16 EL
0819 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/2 (L/71) 8,8 cm Pak 43/2 (1/71) 1015 s. Stoffgebiet 3
0820 8,76-cm-Feldkanone 280 (e) 8,76 cm FK 280 (e) 1016 leichte Feldhaubitze 18 (Bspg) le FH 18 (Bspg)
0826 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/1 (L/71) 8,8 cm Pak 43/1 (L/71) 1017 10,5 cm Gebirgshaubitze 40 10,5 cm GebH 40
0827 8,76-cm-Feldkanone 281 (e) 8,76 cm FK 281 (e) 1018 s. Stoffgebiet 3
0829 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/5 (L/71) 8,8 cm Pak 43/5 (L/71) 1019 s. Stoffgebiet 3
0834 8,8-cm-Panzerjägerkanone (Bö) 8,8 cm Pak (Bö) 1020 leichte Feldhaubitze 18/40 (Bespg) le FH 18/40 (Bespg)
0835+ HJK 8 C 43/4 (Kp) (gestrichen) 1021 leichte Feldhaubitze 16 für reitende Batterien le FH 16 rt Battr
0835 Kanone 8 F 43/4 (Kp) K 8 F 43/4 (Kp) 1022 10,5 cm Kanone 331 (f) 10,5 cm K 331 (f)
0836+ HJK 8 C 43/4 (Rh) (gestrichen) HJK 8 C 43/4 (Rh) 1023 10,5 cm Haubitze 43 (Kp) 10,5 cm H 43
0837+ 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/1 (gestrichen) 1024 10,5 cm Haubitze 43 (Rh) 10,5 cm H 43
0837+ 8,8-cm-Panzerjägerkanone 43/7 (Drehsockel)
(gestrichen)
138 Waffen-Revue84 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Lexikon 7050-100-2 Waffen-Revue 84 139
noch: Sachgebiet 5-10 = Kaliber 10 bis 10,9 cm Sachgebiet 5-12 = Kaliber 12 bis 12,9 cm
1025 10,5 cm Haubitze 43 (Sk) 10,5 cm H 43 1201 12,8-cm-Kanone 44 (Kp) (geändert in 81) 12,8 cm K 81 (Kp)
1026 10,5 cm Haubitze 43/1 (Sf) (Kp 1) 10,5 cm H 43/1 (Sf) 1202 12,8-cm-Kanone 44 (Rh) (geändert in K 81) 12,8 cm K 81 (Rh)
1027+ 10.5- cm-Haubitze 43/3 (Sf) (Kp 2) (gestrichen) 10,5 cm H 43/3 (Sf) 1203+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sk) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sk)
1028 10.5- cm-Haubitze43/1 (Sf) (Rh) 10,5 cm H 43/1 (Sf) 1208 . 12,8-cm-Kampfwagenkanone 82 (L755) 12,8 cm KwK 82 (L755)
1029 schwere 10-cm-Kanone 18/1 (Sf) s 10,5 cm K 18/1 (Sf) 1209 12,8-cm-Panzerjägerkanone 44 (geänd. 80) 12,8 cm Pak 80
1030 10.5- cm-HL Pak 1211 + 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Kp 1) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1031 10-cm-Kanone 17/04 n. A. 10 cm K 17/04 nA 1212+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Kp 2) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1032 leichte Feldhaubitze 18/39 le FH 18/39 1213+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Rh 1) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1035 10.5- cm-Haubitze 43/2 (Kp) 10,5 cm H 43/2 1214+ 12,8-cm-Kanone 44 (Sf) (Rh 2) (gestrichen) 12,8 cm K 44 (Sf)
1036 schwere 10 cm Kanone 18 (Kzg) s 10 cm K 18 (Kzg) 1215 12,2-cm-Kanone390/1 (r) 12,2 cm K 390/1 (r)
1037 leichte Feldhaubitze 18/40 (Kzg) le FH 18/40 (Kzg) 1216 12,2-cm-Kanone 390/2 (r) 12,2 cm K 390/2 (r)
1038+ 10.5- cm-Haubitze 43/4 (Sf) (gestrichen) 10,5 cm H 43/4 (Sf) 1220+ 12-cm-Sockel-Kanone 370/1 (b) (gestrichen)
1039 HLR L/75 HLR L/75 1221 + 12,2-cm-Sockel-Kanone 390/21 (r) (Drehsock) (gestr
-
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1517+ 15,5-cm-Kanone 418/1 (f) (Sf) auf Drehsockel (gestri-15,5 cm K 418/1 (f) DS 1556 Langrohr-Kanone 15 G 56 LRK 15 G 56 ,
chen) 1557 15-cm-Sturmhaubitze 43/1 (L/12) 15 cm StuH 43/1 (L12)
1518 15-cm-Haubitze 44 (Kp) 15 cm H 44 (Kp) 1558 Langrohrkanone 15 F 58 LRK 15 F 58
1519 15-cm-Haubitze 44 (Rh) 15 cm H 44 (Rh) 1559 schwere Feldhaubitze 18/6 (Sf) s FH 18/8 (Sf)
1520+ 15-cm-Haubitze 44 (Sk) (gestrichen) 15 cm H 44 (Sk) 1566’ Langrohrkanone 15 G 66 LRK 15 G 66
1521 schweres Infanteriegeschütz 33 (Bespg) s JG 33 (Bespg) 1588+ schweres Infanteriegeschütz 33/3 (gestrichen) s JG 33/3
1523 schwere Feldhaubitze 18/1 (Sf) s FH 18/1 (Sf)
1524 schweres Infanteriegeschütz 33/1 (Sf) s JG 33/1 (Sf) Sachgebiet 5-17 = Kaliber 17 bis 17,9 cm
1525+ Sturm-Infanteriegeschütz 33 (gestrichen) Stu JG 33
1527 15-cm-Sturmhaubitze 43 (L/12) 15 cm StuH 43 (LV12)
sFH 44 (Sf)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1528+ schwere Feldhaubitze 44 (Sf) ((Kp 1) (gestrichen)
1528+ schwere Feldhaubitze 18/3 (Kzg) (vereint.) (gestrichen)
1529+ schwere Feldhaubitze 44 (Sf) (Kp 2) (gestrichen) sFH 44 (Sf) 1701 17-cm-Kanone (E) 17 cm K (E)
1529 schwere Feldhaubitze 18/5 (Sf) sFH 18/5 (Sf) 1702+ 17-cm-Kanone 44 (Sf) (gestrichen) 17 cm K 44 (Sf)
1530 schwere Feldhaubitze 44 (Sf) (Rh) s FH 44 (Sf) 1702 17-cm-Kanone 72 (Sf) 17 cm K 72 (Sf)
1531 schwere Feldhaubitze 18/2 (Sf) s FH 18/2 (Sf) 1748 17-cm-Kanone in Mörserlafette 17 cm K Mrs L.
1532 schweres Infanteriegeschütz 33/2 (Sf) s JG 33/2 (Sf)
1533 lange schwere Feldhaubitze 13 lg s FH 13
Sachgebiet 5-19 = Kaliber 19 bis 19,9 cm
1534 schwere Feldhaubitze 36 s FH 36
1535 schwere Feldhaubitze 18 (Kzg) s FH 18 (Kzg)
1538+ 15-cm-Haubitze 44 (gestrichen) 15 cm H 44 Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1539 Langrohrkanone 15 F 39 LRK15F39
1540 15-cm-Rf-Geschütz 57 1901 19,4-cm-Kanone 485 (f) 19,4 cm K 485 (f)
1541 15-cm-Haubitze 15 cm H 1902 19,4-cm-Kanone 485 (f) in Laf. 585 (0 19,4 cm K 485 (f)
1542 schwere Feldhaubitze 18/4 (Sf) s FH 18/4 (SO i L 585 (f)
•
1543 15-cm-Kanone 16 15cm K 16
1544 schwere Feldhaubitze 18 in laf. 443 (r) Sachgebiet 5-20 = Kaliber 20 bis 20,9 cm
1545 15-cm-Kanone 18 15 cm K 18
1546+ 15-cm-Sockel-Kanone 18/1 (gestrichen)
schwere Feldhaubitze 18/3 (Bespg) (gestrichen)
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1546+
1546 schwere Feldhaubitze 18/7 (vereinfacht)
1547+ 15,2 cm Sockel-Kanonenhaubitze 433/11 (r) (gestri¬ 2001 20,3-cm-Kanone (E), (umbenannt 20-cm) 20,3 cm K (D)
chen)
1547+ 15,2 cm Kanone 433/11 auf Drehsockel (gestrichen) Sachgebiet 5-21 = Kaliber 21 bis 21,9 cm
1548+ 15-cm-Kanone 18/1 auf Drehsockel (gestrichen)
1548+ 15,5-cm-Sockel-Kanone 416/1 (0 (gestrichen) Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
1549+ 15,5-cm-Sockel-Kanone 420/1 (f) (gestrichen)
1549+ 15.5- cm-Sockel-Kanone 420/1 (0 (gestrichen)
2101 21 cm Kanone 38 21 cm K 38
1549+ 15.5- cm-Kanone 420/1 (0 auf Drehsockel (gestrichen)
2102 21 cm Kanone 39 21 cm K 39
1550+ schwere Feldhaubitze 25/1 (t) auf Drehsockel (gestri¬
2103 21 cm Kanone 39/40 21 cm K 39/40
chen)
2104 K 12 (E) K 12 (E)
1551 schwere Feldhaubitze 18 (Bespg) s FH 18 (Bespg)
2105 K 12 N (E) K 12 N (E)
1552 schwere Feldhaubitze 42 s FH 42
2106 kurzer 21 cm Mörser (t) kz 21 cm Mrs (t)
1553 15-cm-Kanone 403 (j) 15 cm K 403 (j)
2107 21 cm Mörser 18/1 (Sf) 21 cm Mrs 18/1 (Sf)
1554+ 15,5-cm-Kanone 425/1 (0 auf Drehsockel (gestrichen)
1555+ 15,2-cm-Kanone 433/21 (r) auf Dehsockel (gestrichen)
Sachgebiet 5-28 = Kaliber 28 bis 28,9 cm 3701 37-cm-Haubitze (E) 711 (f) 37 cm H (E) 711 (f)
1
Sachgebiet 5-42 = Kaliber 42 bis 42,9 cm Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung Gerat-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
5-9445 15,2 cm schwere Feldhaubitze 445 (r) 15,2 cm s FH 445 (r) 07 3,7 cm Sprenggranate 18 Fe 3,7 cm SprGr 18 Fe
5-9446 15,2 cm schwere Feldhaubitze 446 (r) 15.2 cm s FH 446 (r) 08 3,7 cm Sprenggranate 40 3,7 cm SprGr *40
5-9503 20,3 cm Haubitze 503/1 (r) u. 503/2 (r) 20.3 cm H 503/1 (r), 503/ 09 3,7 cm Panzergranate (t) umgeändert 3,7 cm PzGr (t) umg
2 (r) 10 3,7 cm Panzergranate 40 3,7 cm PzGr 40
5-9531 22 cm Mörser 531 (f) 22 cm Mrs 531 (f) 11 : 5 cm Sprenggranate 38 5 cm SprGr 38
5-9546 23,4 cm Haubitze 546 (e) 23.4 cm H 546 (e) 12 4,7 cm Panzergranate 40 Ausf. A u B 4,7cm PzGr 40
5-9556 24 cm Kanone 556 (f) 24 cm K 556 (t) 13 4,2 cm Panzergranate 41 4,2 cm PzGr 41
5-9557 24 cm Kanone 557 E (f) 24 cm K E 557 (f) 14 4,2 cm Sprenggranate 41 4,2 cm SprGr 41
5-9585 27 cm Küstenmörser 585 (f) 27 cm Kst Mrs 585 (f) 15 3,7 cm Stielgranate 41 3,7 cm StiGr 41
5-9592 27,4 cm Kanone (E) 592 (f) 27.4 cm K (E) 592 (f) 16 3,7 cm Röchling Granate 42 3,7 cm RöGr 42
5-9605 28,5 cm Kanone (E) 605 (f) 28.5 cm K (E) 605 (f) 17 3,7 cm Panzergranate 40* 3,7 cm PzGr 40*
5-9651 32 cm Kanone (E) 651 (f) 32 cm K (E) 651 (f) 18 4 cm Panzergranate 39 4 cm PzGr 39
5-9652 32 cm Kanone (E) 652 (f) 32 cm K (E) 652 (f) 19 3,7 cm Panzergranate 40* Flak Ausf. A u. B 3,7 cm PzGr 40* Flak
5-9710 37 cm Mörser 710 (f) 37 cm Mrs 710 (f) 20 3,7 cm Stielgranate 42 (t) 3,7 cm StiGr 42 (t)
21 5 cm Panzergranate 5 cm PzGr
22 5 cm Panzergranate, Verbund 5 cm PzGr V
Stoffgebiet 13 = Munition 23 5 cm Panzergranate 40 Ausf. A u. B 5 cm PzGr 40
24 5 cm Panzergranate 39 5 cm PzGr 39
Vorbemerkung: 25 5 cm Röchling-Granate 42 Ausf. A u. B 5 cm RöGr 42
26 5 cm Panzergranate 41 5 cm PzGr 41
Es lag wohl an der Eigenart der Materie, daß man die Nummerung des Stoffgebietes
27 5 cm Panzergranate 40/1 Ausf. O u. P 5 cm PzGr 40/1
„Munition" bis zum Ende des Krieges nicht in den Griff bekam. Es gab viele Möglichkeiten, die
28 5 cm Stielgranate 42 5 cm StiGr 42
Arten, Kaliber, Einzelteile, den Produktionszustand usw. in Sachgebiete aufzuteilen. So hat
29 4,7 cm Stielgranate 42 (f) 4,7 cm StiGr 42 (f)
man in der letzten zusammenhängenden Fassung vom 1. 7. 1943, die Grundlage der
30 5 cm Panzergranate 42 5 cm PzGr 42
nachfolgenden Liste ist, eine Aufteilung lediglich in „Sammelgebiete" vorgenommen.
31 3,7 cm Stielgranate 41 (rm) 3,7 cm StiGr 41 (rm)
Ein Versuch, eine neue Nummerung der Stoffgliederung vorzunehmen ist am 1. 2. 1944 als 32 4,7 cm Stielgranate 41 (rm) 4,7 cm StiGr 41 (rm)
geheime „MB 350/13" erfolgt, der aber wieder verworfen wurde. 33 3,7 cm Panzergranate (rm) 3,7 PzGr (rm)
51 3,7 cm Holzgeschoß 3,7 cm HGs
Am 8. 1. 1945 hat die Dienststelle „Maschinelles Berichtwesen des Reichsministers für
52 6,6 cm Hohlladungs-Granate 43 6,6 cm HIGr 43
Rüstung und Kriegsproduktion" unter dem AZ 102 MB II an das Heereswaffenamt - Zentral¬
amtsgruppe - ein Schreiben gerichtet, in dem die Neuordnung der Benummerung von <?o Ansch. Gesch. 37-1 AGs37-1
61 Ansch. Gesch. 37-2 AGs37-2
Munition in Aussicht gestellt wird, „da in der bisherigen Weise keine Klarheit auf dem
62 Ansch. Gesch. 37-3 AGs37-3
Munitionsgebiet zu gewinnen ist. Unter diesen Umständen muß größter Wert darauf gelegt
63 Ansch. Gesch. 37-4 AGs37-4
werden, daß die Neuordnung der Munition beschleunigt durchgeführt wird."
64 Ansch. Gesch. 50-1 AGs50-1
In der Liste vom 1. 7. 1943 ist das Stoffgebiet 13 also lediglich in „Sammel-Nummern“ 65 Ansch. Gesch. 47-1 (t) AGs 47-1 (t)
aufgeteilt, innerhalb welcher das Gerät dann mit laufenden Nummern versehen wurde. 66 Ansch. Gesch. 37-5 AGs 37-5
67 Ansch. Gesch. 47-2 AGs47-2
Sammel-Nr. 13-11 = Granaten 3 bis 7 cm 68 Ansch. Gesch. 50-2 AGs50-2
80 3,7 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 3,7 cm PzGr (Üb)
Ausf. B u. C
Gerät-Nr. Benennung des Geräts Kurzbenennung
81 3,7 cm Panzergranate 18 (Übungsgeschoß) 3,7 cm PzGr 18 (Üb)
82 3,7 cm Panzergranate (t) umgeändert 3,7 cm PzGr (t) umg (Üb)
03 3,7 cm Sprenggranate 18 3,7 cm SprGr 18 (Übungsgeschoß)
04 3,7 cm Sprenggranate, Verbund 3,7 cm SprGr V 83 5 cm Panzergranate (Übungsgeschoß) 5 cm PzGr (Üb)
05 3,7 cm Panzergranate 18 3,7 cm PzGr 18
06 3,7 cm Panzergranate 18, Verbund 3,7 cm PzGr 18 V
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