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Pa9616 Vergleichstest Kleinmembran-Mikrofone

Kleinmembran Mikrophone-Vergleichstest

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VERGLEICHSTEST | KOSTENGNSTIGE KONDENSATORMIKROFONE

Die endgltige
Reifeprfung
Fr 22 Kleinmembran-Kondensatormikrofone
zum Budgetpreis schlgt die Stunde der Wahrheit:
Im akribischen Mess- und Hrtest mssen
die gnstigen Stbchen beweisen,
was sie drauf haben.

28

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

Von Harald Wittig

in, besser zwei Kondensatormikrofone gehren neben einem Aufnahmegert oder Audio-Interface und einem ordentlichen Kopfhrer zur Minimal-Recor-

ding-Ausstattung. Obwohl das Mikrofon


als erstes Glied in der Kette oder erste
Wandlungsstufe ein ganz entscheidendes Wort am Gelingen der Aufnahme
mitredet, scheuen viele Einsteiger davor
zurck, sich sofort ein hochwertiges Mikrofon zu kaufen. Schlielich gibt es bereits gut ausgestattete Stereo-Sets fr
rund 100 Euro und spter lsst sich die
Mikrofonkollektion schlielich immer
noch erweitern und qualitativ aufwerten. Wir haben in den letzten Monaten
huger Anfragen von Lesern bekommen, ob wir nicht mal einen groen Vergleichstest von Billig-Mikrofonen machen wollen. Immerhin haben die teilweise supergnstigen Schallwandler
einen nicht zu unterschtzenden Marktanteil und gemeinhin lsst sich sagen
das haben frhere Einzeltests in Professional audio bewiesen , dass im Niedrigpreissegment durchaus brauchbare
Mikrofone zu nden sind.
Bei den Vorbereitungen dieses Testes
mussten wir unweigerlich an Goethes
Zauberlehrling denken: Denn die Geister, die wir riefen sie elen buchstb-

lich dutzendweise in der Redaktion ein.


Dabei hatten wir das Preislimit bewusst
bei 200 Euro angesetzt, letztlich auch
deswegen, um die bersicht zu behalten
und das Testfeld nicht aus allem Nhten
platzen zu lassen. Am Ende stellten sich
35 Gro- und Kleinmembranmikrofone
dem Test. Den ersten Teil, der sich den
Kleinmembranen widmet, lesen Sie gerade, den zweiten Teil bringen wir in der
nchsten Ausgabe.
Gerade bei den billigen Mikrofonen
ist besonders darauf zu achten, ob diese
den Angaben in den beiliegenden Datenblttern gerecht werden, oder ob es sich
beispielsweise bei Frequenzgangschrieben oder Polardiagrammen nur
um werbewirksame Kataloggraken
handelt. Um Ihnen diesbezglich absolute Sicherheit und hieb- und stichfeste
Messergebnisse zu liefern, haben wir
einen Teil der Messungen im Labor
des renommierten Mikrofon-Herstellers
Schoeps anfertigen lassen. Fr den
eigentlichen Klangtest vertrauen wir
allerdings weiterhin auf unsere Ohren.
Deswegen sind allein fr den Vergleich

der Kleinmembranmikrofone ber 60Aufnahmen entstanden. Einen Teil dieser


Aufnahmen, es handelt sich um Sprachaufnahmen und solche mit einer besonders ausgewogen klingenden FlamencoGitarre nden Sie zum Nachhren in der
Soundbank unserer Website auf www.
profesisonal-audio.de. Wir wollen, dass
Sie ohne Beschrnkungen einen Teil des
Spaes, den wir bei diesem Megatest
hatten, mit erleben knnen: Deswegen
haben Sie ohne Beschrnkung Zugang
zu den Klangbeispielen. Es handelt sich
brigens jeweils um einzelne, live eingesprochene und eingespielte Takes. Wir
haben es zugunsten einer besseren Vergleichbarkeit bewusst vermieden, mehrere Mikrofone zusammenzupacken und
die Signale auf separate Spuren zu legen.
Die nebenstehende Liste informiert
Sie ber die Testkandidaten und wo Sie
den jeweiligen Einzeltest nden, denn
wir haben die endgltige Reifeprfung
in einzelne Segmente, geordnet nach
Herstellern, unterteilt. Eine Gesamtbersicht fr ganz Eilige liefert die umfangreiche Tabelle auf den Seiten 49 bis 51.
Genug der Vorrede, lesen Sie selbst,
wie sich die 22 ltten Mikrofone geschlagen haben. Seien Sie versichert: Es gibt
die eine oder andere berraschung.

Liste Testkandidaten
Anbieter

Modell

Audio-Technica
Audio-Technica
Audio-Technica
Behringer
Behringer

MB4K
AT8033
PRO 37
B5
C-2

Beyerdynamic

MCE-530

Beyerdynamic
Beyerdynamic
Equation Audio
Golden Age
Fostex

OPUS 53
OPUS 83
DS-V9
FC 4
MC10St

M-Audio

Pulsar II

MXL
Oktava
Rode

V67n
MK-012-02
NT 5

Samson

CL 2

Samson

CO 2

Sennheiser
Sirus

e614
KXM-20

Sontronics
T-Bone
T-Bone

STC-1
SC 150
SC 140

Preis Seite
Euro (UVP)

129
213
193
106
70
(Stereo-Set)
148/349
(Stereo-Set)
129
202
86
59
177
(Stereo-Set)
189/378
(Stereo-Set)
180
194
169/339
(Stereo-Set)
142
(Stereo-Set)
356
(Stereo-Set)
216
156
(Stereo-Set)
130
79
99
(Stereo-Set)

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

30
30
30
31
31
32
32
32
34
34
35
36
38
39
41
42
42
44
45
44
46
46

29

VERGLEICHSTEST | KOSTENGNSTIGE KONDENSATORMIKROFONE

MB4K: Der Frequenzgang ist geprgt von dem steten Abfall unterhalb 500 Hertz und den eigentmlichen Peaks bei 10 und
knapp 15 Kilohertz. Das Polardiagramm entspricht einer breiteren Niere, die Richtcharakteristik ist aber frequenzabhngig.

AT8033: Zwischen fnf und 12 Kilohertz einige Unruhe im Frequenzgang, das Polardiagramm tendiert zu breiten Niere.

PRO 37: Einer deutlichen Anhebung um ber fnf Dezibel bei sieben und acht Kilohertz folgt ein abrupter Abfall.
Das Polardiagramm verrt eine etwas instabile breite Niere.

Audio-Technica MB4K, AT8033, PRO 37

Fr rasende Reporter und Musiker


A

udio-Technica bietet bekanntlich ein


breites Mikrofon-Sortiment, wobei
ausgewiesene Recording-Mikrofone frs
Studio nur die Hlfte des Angebots ausmachen. Die drei Testkandidaten sind allesamt Elektret-Mikrofone, bei denen die
fr den Betrieb notwendige Polarisationsspannung nicht, wie bei den sogenannten
Echtkondensatormikrofonen,
extern zugefhrt werden muss. Das ist
per se kein Nachteil und es gibt durchaus sehr gute Elektret-Mikrofone, die mit
Echtkondensatormikrofonen konkurrieren knnen. Im Falle des MB4K ist auch
ein Batterie-Betrieb mglich eine Batterie fr das in Taiwan hergestellte Mikrofon wird brigens mitgeliefert. In
puncto Verarbeitung gibt es nichts zu
meckern, wobei die teureren Modelle
AT8033 und PRO 37 einen wertigen Eindruck hinterlassen. Sowohl das MB4K
als auch das AT8033 sollen und drfen
auch in der Hand gehalten werden, der
lange Schaft verdeutlicht dies: Ausweislich unserer Test-Erfahrungen sind Griffgerusche gut bedmpft. Das AT8033 ist
noch sinnvollerweise mit einem Tritt-

30

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

schall-/Hochpass-Filter ausgestattet, der


Rumpeln oder andere Strgerusche minimiert. Das kleine PR0 37 hingegen wird
wohl jeder Anwender aufs Stativ montieren, Klammern liegen allen Dreien bei.
Diese Mikrofone sind mit gemessenen
4,5 mV/Pa (MB4K), 5,8 mv/Pa (AT8033)
und 7,1 mV/Pa eher leise. Daher muss der
nachgeschaltete Mikrofon-Vorverstrker
fr einen praxisgerechten Arbeitspegel
recht hoch ausgesteuert werden. Dabei
erweisen sich die im Messlabor ermittelten Geruschpegelabstnde als etwas
kritisch, da das Rauschen mitverstrkt
wird: Zumindest das MB4K rauscht bei
gemessenen 68,8 Dezibel hrbar, wenngleich tonlich tolerierbar, whrend
AT8033 und PRO 37 sich diesbezglich
mit 72 beziehungsweise 70,3 Dezibel
deutlich gutmtiger verhalten.
Die abgebildeten Frequenzgnge geben schon einen gewissen Hinweis auf
den Klang der Mikrofone, denn alle haben eine mehr oder weniger stark ausgeprgte Prsenz im Grundklang. Das
MB4K spricht insoweit die deutlichste
Klangsprache, womit sich dieses Mikro-

fon weniger fr Musikaufnahmen empehlt. Dagegen ist es fr Reportagen/Interviews sehr gut einsetzbar, denn auch
in halliger, Nebengerusch-gesttigter
Umgebung ist die Sprachverstndlichkeit immer gut bis sehr gut. Das wird
auch Videolmer freuen, wenn diese
nicht den Mehrpreis fr die hochwertigen Stereo-Mikrofone von Audio-Technica, beispielsweise das AT825 (Test in
Ausgabe 11/2007) ausgeben mchten.
Das AT8033 ist eine Klasse besser, klingt
insgesamt ausgewogener und ist sicher
studiotauglich: Vor allem fr Sprache, als
Overhead-Mikrofon oder fr Streich- und
Zupnstrumente, wenn ein durchsetzungsfhiger, eher silbrig-strahlender
Klang gefragt ist, macht es eine ziemlich
gute Figur. Das gilt allerdings mit Abstrichen auch fr das PRO 37. Als Overhead ist es in jedem Fall empfehlenswert: Matte, im Obertonspektrum
schwchelnde Saiteninstrumente, beispielsweise einfache Konzertgitarren,
bekommen ein wenig mehr Strahlkraft.
Fr einen gut eingestellten Konzertgel, eine Meister-Konzertgitarre oder
vergleichbar hochwertige Instrumente
ist der Grundklang des PRO 37 aber eindeutig zu scharf.

Kurzbewertung
MB4K: Gut verarbeitetes, recht prsent
klingendes Back-Elektret-Mikrofon. In erster
Linie fr Reportagen/Interviews zu empfehlen.
AT8033: Gutes Reporter- und Aufnahmemikrofon, klingt insgesamt recht ausgewogen
mit einem Schuss Prsenz. Einsetzbar als
Overhead, fr Saiteninstrumente oder
Sprache
PRO 37: Prsent, leicht metallisch klingend,
geeignet als Overhead-Mikrofon oder fr matt
klingende Saiten-Instrumente.

Behringer B5, C-2 Stereo-Set

Einsteigerstbchen
D

as deutsche Unternehmen Behringer


mit eigenen Produktionssttten in
China hat schon manchen RecordingEinsteiger beglckt, denn Behringer bietet in der Regel immer passable oder
gute Qualitt zu uerst gnstigen Preisen. Da berrascht es nicht, dass es bereits fr schlappe 70 Euro mit dem C-2
Stereo-Set ein Prchen EchtkondensatorMikrofone gibt. Die beiden Nierenmikrofone sind mit Dmpfungsschalter und
Hochpasslter schon einmal praxisgerecht ausgestattet, im Kunststoffkfferchen bendet sich neben den Halterungen zustzlich noch eine Stereoschiene.
Fr 106 Euro hat Behringer mit dem B5,
unserem zweiten Behringer-Testkandidaten noch ein weiteres interessantes
Angebot im Programm: Das auch optisch
etwas ansprechendere und geringfgig
wertiger erscheinende Mikrofon hat neben der Nieren- auch eine Kugel-Kapsel
im Kfferchen.
Bei einem Stereo-Set, auch wenn es
noch so gnstig ist, erwartet der Anwender eine gute Abstimmung der beiden
Mikrofone. Im Falle des C-2-Paares trifft
dies allerdings nur bedingt zu: Wie aus

den nebenstehend abgedruckten Frequenzgngen ersichtlich, weisen zwar


beide Mikrofone eine stete Anhebung
knapp unterhalb vier Kilohertz auf, das
Mikrofon
mit
der
Seriennummer
J0900598263 zeigt bei seinem Frequenzgang allerdings zustzlich eine durchaus hrbare Senke zwischen fnf und
acht Kilohertz. Die beiden C-2s sind mit
6,5 beziehungsweise 5,8 mV/Pa vergleichsweise niedrigempndlich und leise, was sich angesichts der Geruschpegelabstnde von 69,5 und 69,0 Dezibel
in der Praxis als problematisch erweist:
Zumindest bei den Gitarrenaufnahmen
hren wir deutliches Rauschen und steuern bewusst niedrig aus.
Das B5 hingegen gibt sich in Bezug
auf Eigenrauschen keine Ble: Mit 74,0
Dezibel fr die Niere und 75,4 Dezibel fr
die Kugel bei einer hohen Empndlichkeit von 13,5 beziehungsweise 12,5 mV/
Pa ist dieses Mikrofon praktisch rauschfrei. Auch der abgedruckte Frequenzgang fr die Kugelkapsel kann sich sehen lassen: Auffllig ist zwar die stete
Anhebung der tiefen Frequenzen unterhalb 200 Hertz und der Anstieg oberhalb

B5: Passabler Frequenzgang der Kugel trotz Anhebungen ab 200 und fnf Kilohertz. Das Polardiagramm illustriert die
zunehmende, konstruktionsbedingte Richtwirkung zu hohen Frequenzen hin.

C2_1: Neben dem Abfall zu den Bssen hin, weist dieser Frequenzgang eine charakteristische, etwas ungleichmige
Anhebung ab vier Kilohertz auf. Das unruhige Polardiagramm entspricht einer breiten Niere.

C2_2: Trotz hnlichkeit


stimmen die Frequenzgnge
des Stereo-Paars nur grob
berein, was sich auch
klanglich uert.

fnf Kilohertz, dennoch ist der Kurvenverlauf durchaus passabel.


Klanglich unterscheiden sich die
Behringers deutlich: Die beiden C-2 klingen eher hell und prsent, was zumindest bei matt klingenden Saiten-Instrumenten Vorteile bringt, die beiden Sparschweinchen machen sich sicher gut als
Overhead-Paar. Dabei kommt es auch
nicht so genau darauf an, dass die Mikrofone leicht unterschiedlich klingen. Das
B5 berrascht uns dagegen: Es klingt
deutlich runder, tendenziell schon fast
ausgewogen. Auerdem erweist sich
auch die Nierenkapsel als vergleichsweise gut bei der Tiefenwiedergabe. Die Kugel klingt ebenfalls ausgewogener als
der Frequenzgang eventuell vermuten
liee, wobei im Timbre die Tiefmitten
und Bsse leicht dominieren. Mit dem B5
lassen folglich gut klingende Aufnahmen
von Solisten, bevorzugt leise Saiteninstrumente wie Konzertgitarre oder Harfe
erstellen. Auch fr Holzblser passt das
Mikrofon.

Kurzbewertung
C-2 Stereo-Set: Passables, allerdings nicht
optimal abgestimmtes Stereo-Prchen zum
Niedrigpreis. Nicht eben rauscharm und
klanglich eher hell-prsent. Als OverheadPaar aber empfehlenswert.
B5: Recht gutes Mikrofon mit rundem Klang
und gutem Bassverhalten (Kugel und Niere).
Fr wenig Geld ein ordentliches Mikrofon fr
sensible Instrumente.

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

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Beyerdynamic MCE-530, OPUS 53, OPUS 83

Spezialisten-Trio
K

opfhrer- und Mikrofonspezialist


Beyerdynamic bietet vom edlen Gromembran-Kondensatormikrofon bis hin
zum gnstigen Tauchspulenmikrofon
eine Menge von dem an, was die Anwender vom engagierten Videolmer,
ber den rasenden Reporter bis hin zum
Tonmeister begeistert. Die drei Testkandidaten sind allesamt Elektret-Mikrofone
- diese Konstruktion ist bei den kostengnstigen Mikrofonen der groen Mikrofonhersteller (siehe auch Audio-Technica
oder Sennheiser) blich. Das MCE-530
gibt es auch einzeln, wir haben uns aber
bewusst fr das Stereo-Set entschieden,
da wir auch herausnden wollten, wie es
um die Paargleichheit bestellt ist: Zu die-

sem Set liefert Beyerdynamic zwei Individual-Messschriebe, die wie es sich


gehrt die ungeschnte Wahrheit
sprechen: Das Messlabor ermittelt zwei
praktisch deckungsgleiche Kurven, bei
denen der stete Anstieg ab zwei Kilohertz auffllt, fr ein brillantes Klangbild
sorgt. Zu den beiden Winzmikrofonen
gesellen sich OPUS 53 und OPUS 83 aus
der OPUS-Reihe. Auch das OPUS 53
weist eine krftige Hhenanhebung auf,
im Vergleich zum MCE-530 klingt es hnlich brillant, lst allerdings besser auf.
Das OPUS 83 ist wiederum in puncto
Ausung und Impulsverhalten auf dem
guten Niveau seines OPUS-Geschwisters, klingt jedoch auch hier liefert der

MCE-530_1: Die starke Hhenanhebung ist charakteristisch und betrgt im Gipfel bei sieben Kilohertz fast neun Dezibel.
Das Polardiagramm verrt eine breite Niere mit befriedigend stabiler Richtcharakteristik.

MCE-530_2:
Das MCE-530-Paar ist
sehr gut abgestimmt.
Die Frequenzgnge sind
praktisch deckungsgleich.

Frequenzgang gewisse Hinweise weniger brillant, bei sehr schlanken Bssen.


Mit 5,4 mV/Pa (MCE-530), 5 mV/Pa
(OPUS 53) und sehr geringen 2,8 mV/Pa
(OPUS 83) sind auch diese Elektret-Mikrofone sehr leise. Im Falle des OPUS 83
ergibt sich daraus ein echtes Problem:
Dieses Mikrofon rauscht hrbar kein
Wunder bei einem Geruschpegelabstand von gerade mal 61,2 Dezibel.
Eigentlich wre es einsetzbar fr
leise Instrumente, denn es klingt recht
angenehm, wegen des deutlichen Eigenrauschens ist davon aber eher abzuraten. Dafr ist es wie auch das OPUS 53
ein gutes Mikrofon fr Perkussion,
Schlagzeug oder auch Blechblser. Das
MCE-530 macht sich gut in halligen
Rumen beispielsweise Kirchen und
die Empfehlung Beyerdynamics, dieses
Mikrofon in den heiligen Hallen als Sprechermikrofon einzusetzen, knnen wir
besttigen: Die Sprachverstndlichkeit
ist sehr gut.

OPUS 53: Auch hier ist eine starke Hhenanhebung erkennbar, die zum eigenen, prsenten Klang beitrgt.
Die Richtcharakteristik entspricht ebenfalls einer mittelmigen breiten Niere.

Kurzbewertung

OPUS 83: Auffllig ist der starke Abfall im Bassbereich, im Hochmitten- und Hhenbereich verluft der Frequenzgang
ruhiger. Das Polardiagramm zeigt eine Niere mit Tendenz zu Hyperniere bei hohen Frequenzen.

MCE-530: Gut abgestimmtes Stereoset, helles,


brillantes Klangbild. Fr Perkussion, als
Overheadpaar oder fr Sprach- und
Ensemble-Aufnahmen in Kirchen gut geeigent.
OPUS 53: Gute Ausung und Impulsverhalten
bei brillant-hellem Klang, empfehlenswert fr
Perkussion oder als Overhead.
OPUS 83: Weniger brillant als OPUS 53, wegen
des hohen Eigenrauschens in erster Linie fr
hochpegelige Instrumente wie Perkussion,
Schlagzeug empfehlenswert.

32

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

30 Jahre

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Equation Audio DS-V9

Sangesfreudig
M

it seiner modizierten Eisttenform


verrt das Mikrofon des hierzulande
noch wenig bekannten amerikanischen
Herstellers Equation Audio seine Einsatzdomne: Das DS-V9 ist ein Gesangsmikrofon. Die Verarbeitung ist erfreulich
hochwertig: Der Schaft ist gummiert, so
dass das Mikrofon auch schwitzenden
Sngerhnden kaum entgleiten drfte,
die Kapsel hinter dem stabilen Schutzkorb ist elastisch gelagert, die Membran
dieses Elektret-Mikrofons zustzlich mit
einem Mikro-Popschutz versehen. Mit

immerhin 14,5 mV/Pa ist das DS-V9 richtig laut und bertrifft viele Echtkondensatormikrofone. Der mit 63,9 Dezibel
eher mittelmige Geruschpegelabstand wirkt sich damit noch nicht so gravierend aus. Tatschlich strt das durchaus hrbare Eigenrauschen kaum.
Der Frequenzgang verluft knapp
oberhalb zwei Kilohertz etwas unruhig
und auch klanglich wirkt das Mikrofon in
den Hochmitten- und Hhen etwas unausgewogen und bedeckt. Der Grundklang ist eher dunkel, tendenziell tiefmit-

tig-warm, was
angenehm ins
Ohr geht und
zumindest mittleren und hohen
Stimmen
gut steht. Mit
mehr Feinheit
in den Hhen
geele es uns
richtig gut und
wre eine deutlich besser klingende Alternative zu manch
dynamischem
Sanges-Platzhirsch.

Kurzbewertung
DS-V9: Bis zwei Kilohertz linearer Frequenzgang, danach etwas unruhig verlaufend mit deutlichen Hhenpeaks.
Das Polardiagramm zeigt eine breite Niere mit starker Bndelung bei hohen Frequenzen.

DS-V9: Ein ordentliches, eher dunkel


klingendes Gesangsmikrofon, das zu mittleren
und hohen Stimmen gut passt.

Golden Age FC 4

Eigenwillig
A

uch wenn es Schweden sind, die mit


ihren sehr gnstigen Mikrofonen im
Angebot sind Bndchen, Rhren- und
Transistor-Kondensatormikrofone goldene Zeiten beschwren mchten: Golden Age-Mikrofone werden in China gefertigt. Das FC 4 ist das mit Abstand
gnstigste Mikrofon und typisch fr
Mikrofone aus dem Rech der Mitte ein
Echt-Kondensatormikrofon. Fr rund 60
Euro bekommt der Kufer ein recht groes und vergleichsweise schweres Kondensatormikrofon in schmucker Holzschatulle, zur Stativbefestigung gibt es
eine brauchbare elastische Halterung.
In puncto Empndlichkeit und Eigen-

rauschen ist alles im grnen Bereich:


Das mit 17,5 mV/Pa recht laute Mikrofon
ist mit seinem sehr guten Geruschpegelabstand von 74,3 Dezibel praktisch
rauschfrei.
Hchst eigenwillig ist indes der Frequenzgang: Der deutliche, stete Abfall
bereits ab 500 Hertz sorgt fr ein Hochmitten-betonten Klang, wobei die Hhen
wiederum abfallen. Schade, denn die
Ausung ist fast gut und annhernd auf
Mittelklasse-Niveau. Fr nicht allzu mittig klingende Saiten-Instrumente ist das
FC 4 durchaus geeignet, mit einem ausgewogeneren Klang wre sogar eine
dicke Empfehlung drin.

Kurzbewertung
FC 4: Ordentliches Mikrofon mit eigenwilligem,
leicht hochmittenbetontem Klang.
Geeignet fr nicht allzu mittig klingende
Saiten-Instrumente oder auch Holzblser.

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September 2009
Professional audio Musik & Equipment

FC 4: Starker Abfall in den tiefen Frequenzen, deutliche Anhebung um fast neun Dezibel zwischen sieben und
acht Kilohertz. Laut Polardiagramm eine breitere, befriedigend stabile Niere.

MC10St-1: Typischer Anstieg ab fnf Kilohertz, der im Gipfel bei sieben Kilohertz acht Dezibel betrgt.
Das Polardiagramm zeigt eine breite Niere mit Anteilen der Hyperniere.

MC10St-2:
Gut abgestimmtes
Stereo-Paar:
Die Frequenzgnge sind
fast deckungsgleich.

Fostex MC10St Stereo-Set

Solides Doppel
D

as schlanke Elektret-Stereoprchen
von Fostex gibt sich bei sauberer Verarbeitung uerlich unspektakulr und
aufs wesentliche beschrnkt: Im Kfferchen nden sich die beiden Mikrofone,
zwei elastische Halterungen und eine
brauchbare Stereo-Schiene. Im Gegensatz
zu manchen allerdings noch gnstigeren Echt-Kondensator-Paaren hat Fostex seine Einsteigermikrofone gut aufeinander abgestimmt: Die beiden ermittelten Frequenzgnge sind sich sehr hnlich

und weisen beide einen charakteristischen Anstieg oberhalb vier Kilohertz auf.
Auch bei der Empndlichkeit und dem
Geruschpegelabstand liegen beide nahe
beieinander: 7,2 beziehungsweise 7,8
mV/Pa misst das Labor, die Werte fr den
Geruschpegelabstand sind mit 65,8 und
67,2 Dezibel so durchschnittlich wie typisch fr die meisten Elektret-Mikrofone
im Testfeld. Auch wenn wir uns ein deutlich geringeres Eigenrauschen wnschen,
tonal strt es nicht zu sehr.

Die klangliche Grundtendenz der beiden Mikrofone ist trotz eines hrbaren
Anteils Hhenprsenz eher warm bei
durchschnittlicher Ausung und ordentlichem Impulsverhalten. Wren die
Mikrofone empndlicher und rauschrmer, lieen sich ohne Weiteres gut klingende Aufnahmen von sensiblen SaitenInstrumenten beispielsweise Konzertgitarre und Harfe anfertigen. Frs
Klavier oder auch Blser, wo der Schallpegel einiges hher ist, macht dieses
Paar eine gute Figur.

Kurzbewertung
MC10St: Gut abgestimmtes, nicht
ganz rauscharmes Elektret-Stereopaar mit
durchschnittlicher Ausung und Impulsverhalten. Bei insgesamt tendenziell warmem
Klang mit einem Schuss Hhenprsenz als
Einsteiger-Stereopaar fr Instrumente und
Ensembles empfehlenswert.

M-Audio Pulsar II Stereopaar

Ausgewogen
D

as M-Audio Pulsar gehrt zu den


Bestsellern und ist wie auch die Audio-Interfaces des Herstellers bei
Homerecordlern sehr beliebt. Auch das,
inzwischen berarbeitete Pulsar gibt es
einzeln oder als Stereo-Paar. Als solches

ist es mit 378 Euro durchaus erschwinglich, als Single kostet es rund 190 Euro.
Es handelt sich um ein Echt-Kondensatormikrofon, das Stereo-Paar wird im
hbschen Holzetui mit Stereo-Schiene,
zwei guten Klammern und Schutzbeuteln

Pulsar II_1: Trotz der Anhebung zwischen vier und acht Kilohertz verluft der Frequenzgang recht gleichmig.
Das Polardiagramm zeigt eine breite Niere, welche die Frequenzen bei 90 Grad allerdings ungleich behandelt.

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

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VERGLEICHSTEST | KOSTENGNSTIGE KONDENSATORMIKROFONE

Pulsar II_2: Das


M-Audio-Paar ist gut
abgestimmt. Beide
Frequenzgnge sind
ziemlich deckungsgleich.

fr die Mikrofone geliefert. Die Abstimmung des Paares ist gut: Mit, allerdings
recht niedrigen, 7,9 beziehungsweise 8
mV/Pa sind die Mikrofone gleich empndlich, die nur durchschnittlichen Geruschpegelabstnde betragen 66,8 und
66,5 Dezibel. Zu wnschen wre die der
lteren Ausfhrung des Pulsar, die wir
bereits in Ausgabe 5/2006 getestet hatten: Damals ermittelte das Messlabor gut
12 mV/Pa. Allerdings hat M-Audio den

Frequenzgang seines beliebten Stbchens deutlich verbessert: Seinerzeit


ermittelten wir einen sehr unruhigen
Kurvenverlauf, diesmal verlaufen die
Frequenzgnge trotz der Anhebung zwischen vier und acht Kilohertz deutlich
gleichmiger. Das uert sich in einem
recht ausgewogenen Klangbild, das tendenziell in Richtung Neutralitt geht. Bei
noch besserer Ausung sie ist auf
gutem Durchschnittsniveau wre die-

ses Paar ein Platz in der gehobenen Mittelklasse sicher. Gleichwohl sind diese
Mikrofone grundstzlich vielseitig einsetzbar und uns gefllt es auch bei Aufnahmen mit der Konzertgitarre sofern
nicht hoch ausgesteuert werden muss.
Dann macht sich doch das Eigenrauschen
der Mikrofone strend bemerkbar. Fr
pegelstrkere Instrumente wie Klavier,
aber auch Holz-Blser passen die beiden
gematchten Stbchen dagegen gut.

Kurzbewertung
Pulsar II: Gut abgestimmtes Stereopaar.
Bei durchschnittlicher Ausung und gutem
Impulsverhalten klanglich recht ausgewogen,
aber nicht ganz rauscharm.
Mit Einschrnkungen als InstrumentenMikrofon universell einsetzbar.

MXL V67n

Farbig
M

XL-Mikrofone hatten wir schon huger im Test und bisher hinterlieen die USA-Chinesen immer einen recht
guten Eindruck: Vor allem das Gromembranmikrofon V67i (Test Ausgabe
11/2007) berzeugte mit seinen beiden
Klangfarben warm und brillant. Neuzugang in der grn-goldenen V67-Reihe ist
das V67n, ein Echt-Kondensatormikrofon, das sich diesem Test stellt. Das uere ist sicher Geschmackssache, aber uns gefllt es,
denn die Lackierung des
Gehuses ist sauber und
die Vergoldung der beiden
Kapseln Niere und Kugel
wertet das Mikrofon optisch auf.
Das V67n gehrt zu den
gering empndlichen Kondensatormikrofonen: Das
Messlabor ermittelt 5,4
mV/Pa fr die Niere, 4,6
mV/Pa fr die Kugel. Da ist
sogar manches ElektretMikrofon lauter, allerdings
ist das V67n in puncto Geruschpegelabstnden
besser aufgestellt als die
meisten Elektret-Vettern:
72,2 Dezibel fr die Niere
sind ein guter Wert. Wre
das Mikrofon empndlicher, beispielsweise 10
mV/Pa und besser, wre
dieser Geruschpegelabstand sogar sehr gut. Prob-

36

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

MXL V67n Niere: Markante, starke Hhenanhebung bei acht Kilohertz um fast zehn Dezibel. Das Polardiagramm zeigt
eine breite Niere mit recht stabiler Richtcharakteristik.

MXL V67n Kugel: Auf den Anstieg oberhalb vier Kilohertz folgt ein recht abrupter Hhenabfall schon bei acht Kilohertz.
Das Polardiagramm illustriert die zunehmende Bndelung zu hohen Frequenzen.

lematisch in der Praxis sind die gemessenen 69,4 Dezibel fr die Kugel, denn
bei hherer Aussteuerung rauscht das
Mikrofon vernehmbar und strend. Da
sollte MXL noch mal nachbessern.
Beim Frequenzgang der Niere ist vor
allem die starke Anhebung ab fnf Kilohertz, die im Gipfel bei acht Kilohertz
knapp neun Dezibel betrgt, auffllig.
Die Kugel ist diesbezglich etwas zurckhaltender, wenngleich der Frequenzgang eine hnliche Anhebung aufweist.
Klanglich ist der Niere ihr Frequenzgang deutlich anzuhren: Trotz eines
recht ausgewogenen Mittenbandes hat
der Grundklang damit eine gewisse
Schrfe, die bei Transienten oder auch
Zischlauten ein wenig anstrengend ist.
Am anderen Ende des Frequenzbandes

fallen die leicht angehobenen Bsse auf.


Damit kompensiert das Mikrofon allerdings seine Hhenvorliebe, weswegen
es fr sich alleine gehrt auch mit einer
Konzertgitarre einen passablen KlangEindruck hinterlsst. Dank des wiederum guten Impulsverhaltens und seines
eigenen Klangs ist das V67n als Overhead-Mikrofon eine gute Wahl. Die Kugel
klingt erwartungsgem ausgewogener
mit der Einschrnkung beim Rauschen,
wobei das V67n trotz guten Impulsverhaltens nur mittelmig aust. Das gilt
fr beide Kapseln.

Kurzbewertung
V67n: Ein ordentliches Instrumenten-Mikrofon
mit eigenem Klang, empfehlenswert fr
Saiten-Instrumente, Holzblser und als
Overhead.

A New Spin on Control

Der neue MC Transport ermglicht einhndige


Navigation und Editierung Ihrer Projekte wie kein
anderer Controller bisher. Vom taktilen Feedback
des gewichteten Jog Wheel und dem gefederten
Shuttle Ring bis zu den ergonomischen Transport
Controls bietet MC Transport Ihnen ungeahnten
Bedienkomfort. Sie knnen sogar die Softkeys dazu

nutzen, dem Wheel per Knopfdruck verschiedene


Funktionen zuzuweisen, wodurch Sie sofort
ltraprzise Kontrolle erhalten, von Navigation
und Editierung bis zur Aufzeichnung von
Automatisierung und Bedienung Ihrer Plug-ins.
Setzen Sie MC Transport in Schwung und erleben
Sie Steuerung auf einem vllig neuen Niveau!

Artist Series
media controllers

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euphonix.com

VERGLEICHSTEST | KOSTENGNSTIGE KONDENSATORMIKROFONE

Auer der obligatorischen Mikroklemme ndet sich im Lieferumfang auch eine zweite Kapsel
und ein Dmpfungsglied, das zwischen Kapsel und Speiseteil geschraubt wird.

Oktava MK-012-02

Kultmikrofon
D

ie aus dem russischen Tula stammenden Oktava-Mikrofone genieen


bei manchen Tonschaffenden Kultstatus.
Sie gehren zu den gnstigsten Mikrofonen mit professionellem Anspruch und
werden nicht nur von Einsteigern sondern auch von gestandenen Pros geschtzt. Bemerkenswert: Einige Ingenieure haben ebenfalls ihre Liebe fr die
Oktavas entdeckt und bieten ihrerseits
schon lnger getunte Oktavas an, deren

Speiseteile umfangreiche berarbeitungen erfahren haben. So bietet United Minorities von dem rund 350 Euro kostenden Gromembran-Modell MK 102 eine
gepimpte Version an, die mit zwei whlbaren Klangfarben und einer deutlich
verbesserten Empndlichkeit aufwartet
(Tests in Heft 12/2006 und in Heft
4/2007). Allerdings besitzt diese Verbesserung mit knapp 800 Euro auch seinen
Preis. Doch auch das hier zum Test anstehende MK-012-02 ist in einer nachtrglich verbesserten Version erhltlich.
Das Tonstudio Rauschenberg bietet unter der Bezeichnung MK 012-01 Updated Electronics ein getuntes OktavaModell an, das sich laut eigener Aussage
durch eine feinere Ausung, przisere
Basswiedergabe und einen edlen Gesamtklang auszeichnen soll. Die Verbesserungen werden dabei im Auftrag des
Tonstudios Rauschenberg vom Unternehmen Magis Audiobau durchgefhrt,
das auch fr den Service verantwortlich
zeichnet. Mit einem Verkaufspreis von
knapp 300 Euro fllt diese Version allerdings aus unserem Testfeld heraus. Wer
bereits ein MK-012-Modell besitzt, kann

MK 012 Niere: Oktava-typische Anhebung ab vier Kilohertz, die im Gipfel bei sieben Kilohertz fnf Dezibel betrgt.
Das Polardiagramm zeigt eine breitere Niere mit Anteilen einer Hyperniere bei hohen Frequenzen.

es sich brigens fr rund 130 Euro ebenfalls nachrsten lassen und erhlt damit
eine willkommene Alternative zum Neukauf eines Mikrofons. Doch zurck zum
Oktava MK-012-02 in seiner Originalform, wie es frisch ab Werk ausgeliefert
wird: Seit etwa zwei Jahren gibt es einen rhrigen Vertrieb in Deutschland,
der die komplette Produktpalette anbietet und immer wieder mit gnstigen Angeboten lockt. So bietet Natalia Kuzmenko, die den deutschen Oktava-Vertrieb
alleine managt, unser Testmikrofon MK012-02 fr rund 190 Euro an. Dafr bekommt der Kufer ein KleinmembranKondensatormikrofon, das im etwas rustikal wirkenden Holzetui gleich mit zwei
Kapseln Niere und Kugel geliefert
wird. Nicht fehlen darf auch das aktive
Dmpfungsglied und die typische Halteklammer. Die Verarbeitung gibt unsererseits keinen Anlass zur Klage, das Mikrofon verstrmt mit seiner sauberen,
gleichwohl leicht hausbackenen Fertigung einen ganz eigenen Charme, den
die vielen namenlosen China-Mikrofone
kaum erreichen.
Im Messlabor beweist das Oktava,
das seine Schpfer was vom Mikrofonbau verstehen: Mit einer Empndlichkeit
von 12,5 mV/Pa fr die Niere und 10 mv/
Pa fr die Kugel bei einem Geruschpegelabstand von sehr guten 73,8 beziehungsweise 73,6 Dezibeln ist strendes
Eigenrauschen fr das MK-012-02 kein
Thema. Beide Frequenzgnge weisen
eine hier darf das gesagt sein Oktavatypische Anhebung bei fnf und acht Kilohertz auf. Immerhin sind diese Mikrofone wegen ihres eigenen Klanges bekannt und geschtzt.
Tatschlich ist dem Oktava, unabhngig welche Kapsel auf den Verstrker
aufgeschraubt ist, diese gewisse Kernigkeit im Klang zu eigen. Allerdings ist das
zumindest beim Testmikrofon nur eine
Frbung, die sich keineswegs in bertriebener Brillanz uert. Da das Mikrofon gut aust und auch das Impulsverhalten erfreulich gut ist, zudem die Bsse auch mit der Niere schn ausgewogen
sind, besitzt das Mikrofon fr die Mikrofonierung von Instrumenten AllrounderQualitten. Am Besten gefllt es uns fr
Saiten-Instrumente, Klavier oder Holzblser, aber nicht zuletzt wegen des
aktiven Dmpfungsglieds lsst sich
auch Schlagwerk mit guten Ergebnissen
aufnehmen.

Kurzbewertung
MK 012 Kugel: Stete, noch gleichmige Anhebung ab zwei Kilohertz, ab acht Kilohertz erfolgt ein etwas unruhiger
Hhenabfall. Das Polardiagramm zeigt eine zunehmende Richtwirkung ab vier Kilohertz.

38

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

MK-012-02: Gutes Instrumentenmikrofon auch


fr sensible Saiten-Instrumente mit einer
Ausung und einem Impulsverhalten auf
hherem Niveau.

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Rde NT 5

Budget-Star
D

as Rde NT 5 gehrt zu den beliebtesten Kleinmembran-Kondensatormikrofonen im Niedrig-Preissegment


und hat sich im Laufe der Jahre zu einem
echten Budget-Star gemausert. Auch bei
Professional audio gehrt ein NT 5 Stereo-Paar zur geschtzten Zweitbeset-

zung nach den Referenzmikrofonen


von Schoeps und Microtech Gefell fr
Tests und eigene Projekte. Das NT 5 ist
sowohl einzeln, wie auch im DoppelPack, als gematchtes Stereo-Paar erhltlich. Fr den Test haben wir uns das Stereo-Paar ausgesucht.

NT 5_1: Insgesamt recht linearer Frequenzgang mit etwas Unruhe zwischen vier und zehn Kilohertz. Das Polardiagramm
zeigt eine etwas breitere, passable Niere.

Die Verarbeitung der Mikrofone ist


ohne Fehl und Tadel und deutlich besser
als bei vielen, allerdings noch gnstigeren Mitbewerbern. Einzig der billige wirkende Kunststoff-Koffer passt nicht zu
den Mikrofonen.
Im Messlabor glnzt das Paar mit guten bis sehr guten Messwerten, die auch
einigen erheblich teureren Mikrofonen
gut zu Gesicht stnden: Beide Mikrofone
sind mit 18 beziehungsweise 16,5 mV/Pa
recht laut, wenngleich in der Empndlichkeit nicht ganz exakt aufeinander abgestimmt. Dennoch erweist sich die
Empndlichkeits-Differenz als unproblematisch in der Praxis, denn ein Abgleichen der Pegel ist ohne viel Mhe erledigt. Die Geruschegel betragen sehr
gute 75,4 beziehungsweise 76,9 Dezibel
diese Mikrofone sind damit praktisch
rauschfrei.
Die Frequenzgnge verlaufen weitgehend linear und sind wichtiger Beleg
fr die Paargleichheit praktisch deckungsgleich. Im Falle des NT 5 knnen
wir also belegen, dass es sich wirklich
um ein sehr gut gemachtes Stereo-Paar
handelt.
Die Ausung der Rdes ist erstaunlich gut und feinzeichnend. Erst im direkten Vergleich mit einem Spitzenmikrofon
wie dem Schoeps CCM22 oder einem
Sennheiser MKH-40, die beide allerdings
rund das Zehnfache kosten, mssen sich
die Spar-Stbchen ehrenvoll geschlagen
geben. Der Klang der Rde-Mikrofone
wird gerne als kernig-brillant beschrieben. Das trifft in der Grundtendenz auch
auf die Testkandidaten zu, allerdings gefallen die Mikrofone mit einem ausgewogenen Mittenband und guten Bssen.
Enervierende Schrfe knnen wir nicht
ausmachen. Dennoch sollte das Paar
nicht unbedingt zur Mikrofonierung allzu
brillanter Instrumente eingesetzt werden: Beispielsweise sollte ein Flgel
eher weich intoniert sein. Andererseits
klingt eine Stahlsaiten-Gitarre kleiner
Bauform (Parlour-Typ) schn silbrig, was
fr manche Stilistiken gerade gewnscht
ist. Selbstverstndlich machen die beiden NT 5 auch als Overhead-Paar eine
gute Figur. Dennoch empfehlen wir das
Prchen nachhaltig als gnstiges Instrumenten-Mikrofon fr Ein- und Aufsteiger, zumal dieser zweite Test beweist,
dass die Qualitt der Serienfertigung
sehr hoch ist.

Kurzbewertung
NT 5_2: Gut abgestimmtes
Stereo-Paar.
Die Frequenzgnge sind
fast deckungsgleich.

40

September 2009
Professional audio Musik & Equipment

NT 5 Stereo-Set: Sehr gut abgestimmtes


Stereo-Paar. Gute Ausung und Impulsverhalten, insgesamt ausgewogener, tendenziell
hell-brillant. Gut geeignet fr Saiteninstrumente, Klavier, Blser.

Samson CL 2 und CO 2 Stereo-Sets

Fr Ein- und
Aufsteiger
S

amson berarbeitet seine AngebotsPalette an Kondensatormikrofonen fr


den schmalen Geldbeutel stndig und
hlt mit den Stereo-Sets CL 2 und CO 2
zwei interessante Alternativen fr Einund Aufsteiger bereit. Das C0 2-Set richtet sich mit einem empfohlenen Verkaufspreis von rund 140 Euro an Einsteiger mit
beschrnktem Budget, whrend das 356
Euro teuere, brandneue Stereo-Set CL 2
bereits um die Gunst des anspruchsvolleren Aufsteigers wirbt. Beide Mikrofone
sind gut verarbeitet, im Falle des CO
2-Paares hat sich Samson hinsichtlich
Ausstattung auf das Notwendigeste beschrnkt. Beim CL 2-Paar ist das amerikanische Unternehmen, das in China fertigen lsst, hingegen in die Vollen gegangen: Im stabilen Aluminiumkoffer
benden sich die Mikrofone mit jeweils
zwei Wechselkapseln (Nieren und Ku-

CO 2_1: Auffllige Anhebung ab vier Kilohertz, die im Gipfel zwischen sieben und acht Kilohertz etwa sieben Dezibel
betrgt. Das Polardiagramm zeigt einen Ansatz zur Hyperniere.
CO 2_2: In der Grundausprgung hnlicher, aber
nicht deckungsgleicher
Frequenzgang: Der Abfall
zu den Bssen hin ist
deutlicher ausgeprgter.
Das Paar ist nur mittelmig
abgestimmt.

CL 2_1_Niere: Auffllige Senke um sechs Dezibel bei sieben Kilohertz. Das Polardiagramm zeigt eine breite Niere,
die etwas instabil bei hohen Frequenzen ist.

. -15. Sept.,
der IBC vom 11 d 8.E98
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Erleben
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HREN SIE,

WIE DER RAUM SCHWEIGT.


DIE KLANGPERFEKTION JETZT AUCH FR STEREO
s +ONTROLLE SELBST BEI SCHWIERIGSTEN AKUSTISCHEN "EDINGUNGEN
s /PTIMIERUNG DER 2AUM UND "ESCHALLUNGSAKUSTIK
s %INHEITLICHE !BHRBEDINGUNGEN IN VERSCHIEDENEN !BHRSITUATIONEN
s 'EWHRLEISTET UNVERFRBTES -ONITORING FR 3TEREO UND 3URROUND
s 5MFANGREICHES ,AUTSPRECHERMANAGEMENT INKLUSIVE &REQUENZWEICHEN
Der neue Optimizer ST FR ALLE 3TEREO !PPLIKATIONEN ZUM FAIREN