1 Stilistik

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1.

Bestimmen Sie das Forschungsgebiet, den Gegenstand und die


Aufgaben der Stilistik.
Stilistik hat mehrere Definitionen:
Beschreibt sprachliche Reaktion und verschiedene Abweichungen von
erwarteten Normen und Regeln
Schiet sich Interpretationstheorie in einer Computerlinguistik an
Ist die Lehre von smtlichen Stilen einer Nationalsprache
Untersuche sprachlichen Verwendungsweisen auf dem Gebiet der
schngeistigen Literatur und auf Gebieten des Gesellschaftslebens.
Der Gegenstand

Die Lehre von der Verwendung der sprachlichen Ausdrcken


Die Geschichte des Stils
Die Lehre von den Individualstilen
Die Lehre von den sprachlichen Individualstilen in schnen Literatur

Aufgabe der Stilistik ist die stilistische Forschung auf alle Bereiche der Sprach
auszudehnen, zu untersuchen inwieweit auerlinguistische Faktoren die Redeweise
beeinflusst.
Forschungsmaterial schriftliche und mndliche Texte

2. Charakterisieren Sie den Funktionalstil des ffentlichen Verkehrs, seine


Funktionen, Erscheinungsformen und Stilzge.
Grundfunktion dieses Stils ist die offizielle schriftliche und mndliche
Verstndigung einerseits zwischen den Staatsmtern und Behrden untereinander
und andererseits zwischen ffentlichen Organisationen und dem Publikum. Ein
gesunder Amtsstil ist durch folgende Wesenszge charakterisiert: Unpersnlichkeit
und Sachlichkeit, gedrngte Krze, streng literarische Form, leichte Fassbarkeit.
Man unterscheidet folgende Erscheinungsformen des Stils der ffentlichen
Rede: schriftlich-monologisch (in Dokumenten, Akten, Protokollen usw.);
mndlich-monologisch (in Reden von Amtspersonen); mndlich-dialogisch (im
Amtsverkehr).
Im Stil der ffentlichen Rede ist eine bestimmte funktional gefrbte Lexik mit
eingeschlossen: teils sind es deutsche und fremdsprachige Termini, teils
nichtterminologische Klischees, z. B. in der Rechtswissenschaft: Strafverfahren,
Urteil fllen, Zeuge, das Wort entziehen, der Gerichtshof. Spezifische Prgung der
funktional gefrbten Lexik uert sich in einer gewissen Steife und Frmlichkeit.
Eine besonders wichtige Rolle im Stil des offiziellen Verkehrs spielen die Wortund Wortgruppenklischees sowie die Satzklischees: in Anerkennung der
Tatsache; zur Genehmigung vorlegen (Dokumente, Vertrge, Abnderungen);
gleiche Gltigkeit haben; bertragene Befugnisse; den Eingang des Schreibens
besttigen; fr die Richtigkeit der Anschrift u. . Auch die Syntax im Stil der
offiziellen Rede muss dazu beitragen, die gesellschaftlichen Funktionen dieser
sprachlichen Verwendungsweise richtig zu erfllen.Daher intensive Verwendung
von

unpersnlichen

und

unpersnlich

gebrauchten

Verben,

von

Passivkonstruktionen, von Infinitiven und Partizipien II in imperativischer


Funktion: Es wird gebeten, nicht zu rauchen. Rauchen verboten.

3. Charakterisieren Sie die funktionale Frbung.


Ein weiterer stilistisch bedeutsamer Faktor ist die Ausnutzung der Wrter mit
funktionaler Frbung oder mit funktionaler Markierung. Diese Wrter sind
innerhalb des Wortschatzes durch das allgemeine Merkmal der
Gebrauchsbeschnkung gekennzeichnet und verteilen sich aus diesem Grund nicht
gleichmig nach verschiedenen Funktionalstilen oder unterschiedlichen
Kommunikationssituationen. Der Gebrauch der funktional gefrbten Lexik ist auf
zeitliche, regionale, berufliche (fachliche), nationale und soziale Faktoren
beschrnkt.
Von diesen Faktoren ausgehend, unterscheiden sich im Wortschatz der
deutschen Sprache folgende Gruppen:
Wrter mit fachlicher Frbung: Fachwrter;Professionalismen, Termini,
Berufslexik, Berufsjargonismen;
Wrter mit zeitlicherFrbung oder Kolorierung:Historismen, lexische Archaismen,
Neologismen, Modewrter, Einmalbildungen, Anachronismen;
Wrter mit territorialer (oder regionaler) Frbung: nationaleund territoriale
Dubletten, Dialektismen (Dialekte), Mundarten, nationale Varianten der deutschen
(sterreichische, schweizerische Varianten,Varianten von Luxemburg,
Lichtenstein);
Wrter mit sozialerFrbung: die Lexik von sozialen Gruppen, soziale
Jargonismen, Klassenjargons, Geheimlexik, Argotismen,Berufslexik;
Wrter mit nationalerFrbung (mit nationalem und fremdlndischem Kolorit):
Realienwrter, Realienbezeichnungen, Fremdwrter, Internationalismen,
Euphemismen, Modelwrter.

4. Beleuchten Sie den Funktionalstil der schnen


Erscheinungsformen, Funktionen und seine Stilzge.

Literatur,

seine

Dieser Stil stellt eine ganz besondere Verwendungsweise der Sprache dar und seine
gesellschaftliche Funktion besteht aus zwei Teilen: die sthetische und die
kommunikative, sie flieen ineinander.
Im funktionalen Stil der schnen Literatur knnen alle anderen Stile
vorkommen (wenn z. B. die Rede von den Wissenschaftlern ist oder ein Gesuch vom
Helden eingereicht wird, die Journalisten ttig sind usw.). Die andere Besonderheit
des Stils besteht darin, dass es der einzige Stil ist, in dem alle Redearten vertreten
sind: Autorensprache, direkte, indirekte, erzhlte und erlebte Rede.
Die Nationalsprache zeichnet sich durch verschiedene Funktionalstile aus. Alle Stile
haben eigene Funktionen.
1.
Stil der schnen Literatur sthetische Funktion
-

Die funktionale Spezifik der schnen Literatur liegt:


in der Fiktionalitt, die wir nicht als den unmittelbaren Wirklichkeitsbezug, sondern
als ein schpferisches Abbild der objektiven Realitt verstehen;
in der subjektiven Modellierung des Autors der Welt;
in der sthetischen Funktion des knstlerischen Gebiets die Wirklichkeit wird in
den Gebieten dargestellt;
Jedem Funktionalstil sind seine Stilzge eigen. Stilzge sind innere qualitative
Wesensmerkmale eines Funktionalstils (Riesel).
Die Stilzge sind:
- Polysemie des Werkes, der Inhalte von literarischen Werken. Die knstlerischen
Texte lassen Deutungsvarianten als legitime Lesearten eines und desselben Werkes
zu.
- Konnotation (Expressivitt). Die sprachliche Wirkung der schonen L. wird auf
konnotativen Komponente des Textinhalts gefhrt. Die begrifflichen Inhalte der
sprachlichen Einheiten erhalten im Kontext einen spezifischen Nebensinn und
Gefhlswert. Die sprachlichen stilistischen Zge des Stils bilden: Wortschatz der
Sprache und Wortwahl; das Funktionieren des Wortbestandes; Grammatik
(Morphologie, Syntax, Wortbildung).
Als ein spezifisches Merkmal des Stils gilt die Bildkraft, mit der die
Begriffe Bildhaftigkeit und Bildlichkeit verbunden sind. Im Rahmen dieses Stils
verwendet man alle stilistischen Mittel.
Die Texte der schnen Literatur knnen abhngig von ihrer Thematik, von der
Absicht des Verfassers, vom konkreten Inhalt einzelner Textstellen im Nominal- und
Verbalstil verfasst sein, dann im Substantiv-, Adjektiv- oder Verbstil dargestellt
werden.
Innerhalb des Stils sind 3 historischen Grundformen der Dichtung von
Bedeutung: Epos, Lyrik und Drama. Dementsprechend unterscheidet man solche

liter. Genres, wie Roman, Erzhlung, Kurzgeschichte, Novelle, Parabel, Essay,


Mrchen, Anekdote.

5.Erleuchten Sie die Text typologie nach dem Prinzipder


Kompositionsformen: Kompositionsform der Erzhlung, ihre Besonderheiten
und Funktionen.
Kompositionsformen sind Textteile, die an eine bestimmte sprachstilistische Form
gebunden sind je nach dem Zweck und der Art der Aussage. Jede Mitteilung ist an
einen Empfnger gerichtet und soll zweckmig ausgeformt werden.
Man versteht unter Erzhlung eine Geschichte in mndlicher oder schriftlicher
Form, aber auch den Akt des Erzhlens, die Normativitt.
Texte mit der Kompositionsform Erzhlung sind betont episch, aber dabei
zeichnen sie sich durch Lebendigkeit und Detaillierung sowie durch den stndigen
Wechsel der Ereignisse aus. Erzhlung ist eine Kompositionsform, die nicht nur
Information vermittelt, sondern auch bestrebt ist, ein Geschehen als Nacherlebtes
zu erfassen und den Leser daran teilnehmen zu lassen. Sie wird meistens in der
Ich-Form gestaltet, wobei der Erzhler eine gespannte Situation schafft, die
allmhlich zur Entspannung gefhrt wird. Manchmal wird eine zweite Person
eingefhrt, ein imaginrer Gesprchspartner, womit der unmittelbare Kontakt mit
dem Leser erreicht wird.
Die Erzhlung ist eine kombinierte Form, in der Schilderung und
Charakterisierung aufgehoben sind. Die Hauptzeitform des Erzhlens ist
Prteritum. Es werden aber auch andere Zeitformen gebraucht, um den Leser in die
Geschehnisse hin einzubeziehen. Es knnen alle Modi gebraucht werden, von
Genera wird Aktiv vorgezogen. Die Emotionalitt verleihen der Erzhlung
Ausrufestze, rhetorische Fragen, Abbruch, Wiederholung. Die Wahl der Lexik
hngt von der Person des Erzhlers ab. Die Wahl der Stilmittel ist sehr gro:
expressive Lexik, lexikalisch-bzw. syntaktisch-stilistische Mittel. Die Verben
bilden beim Erzhlen die hchsten Werte. Relativ gro ist die Zahl der
Modalwrter, Modalpartikeln, Modalausdrcke. usw., die zur Steigerung der
Emotionalitt dienen. Die Stilfrbung der Erzhlung ist meistens
umgangssprachlich.

6.Charakterisieren Sie den Funktionalstil der Presse und Publizistik, seine


Erscheinungsformen, Funktionen und Stilzge.
(E. Riesel) Der Funktionalstilkann man charakterisieren:
1. Dominant - meinungsbildendeFunktionen (didaktische und sthetische).
2. Genrevielfalt.
3. Mannigfaltigkeitfunktionaler und sem.-expressiverSprachelemente; neutrale
Termini.
4. BildhaftePeriphrasenundEpitheta.
5. Mittel der Satire (Bericht, Chronik, Kurznachrichten).
ExtralinguistischeZge:
Ideologisch - politischeOrientierung.
DieAktualittderThematik.
AppellandenLeser.
ObjektivittunddieKonkretheit.
LinguistischeZge (Erscheinungen) :
Realienbezeichnungen (Namen, Titel, Orts- und Zeitangaben u. a.),
Gesellschaftlich-politische Termini, Fremdwrter, Internationalismen, Neuwrter,
Modewrter, Schlagwrter, Die Sonderlexik, die Sonderphraseologie.
Die synthetischeSeite - die variierteWortfolge, elliptischeStze, Fragen und
Ausrufestze.
Stilzugdas Vorhandensein vieler Substantive (Substantivgruppen,
Blockbildungen, Aufzhlungen, Genitivattributen).
. .
(M. Fleischer) Stilzge:
EmotionalittundSachlichkeit
Annherung an Stil der schnenLiteratur (Reporter, Feuilleton), des
ffentlichenVerkehr (einfacheodererweiterteBerichte, Kommentar, Chronik),
der Wissenschaft (politische und wissenschaftlicheArtikel)
Allgemeinverstndlichkeit
MonologischeTextsorten. Die ZeitungumfasstArtikel, Berichte,
Kommentare, Nachrichten, berblick, Rezeption, Reportage, Feuilleton.
3 GruppenderTextsorten:
1. informative.
Abartensindwahrheitsgetreu und objektiv:
offiziell - informativ (kurz, objektiv, wahrheitsgetreu: Mitteilung, Chronik,
Bericht, Interview)
Sachlich - informativ (objektiv, nicht emotional, nichtexpressiv: Kommunikee,
Bericht, ZufasseneinesDokuments, berblick)
Inoffiziell - informativ (expressiv, literarisch - umgangssprachlich, genaue und
kurze Information)
Informativ - expressiv (Mitteilung, wenigerexpressiv)
2. Analytische.

Verbindung der Informationsfunktion mit der Funktion der Erluterung


(Artikel, Interview, Rezension, Chronik, Reportage, Leitartikel, Kommentar,
Ansprache, Beschreibung, Gruwort, Lsung).
3. Knstlerisch - publizistische.
Rede, Artikel, Reportage, Essay, Feuilleton, Glosse, Rezension.
Funktionen:
Informative und aditatorisch - propagandistische, emotional - expressive.
Funktionale Grundlage: Verbindung der Elemente verschiedener Stile.

7. Erklren Sie den Begriff Stilistische Bedeutung, ihre Komponenten und


Funktionen.
Die stilistische Bedeutung wird mit der konnotativen Bedeutung der
lexikalischen Einheit identifiziert. Konnotationen Begleitmomente des
Hauptinhalts Gefhle, Stimmungen, Bewertungen, Empfindungen,
Einstellungen.
Stilistische Bedeutung steht neben solchen Begriffen wie Stil und Konnotation,
aber sie stehen zueinander in Wechselbeziehung.
Komponenten der stilistischen Bedeutung:
Die funktionale Komponente zeugt von der kommunikativen Sphre, von der
Zugehrigkeit der Spracheinheit zu dem bestimmten Funktionalstil.
Die normative Komponente spiegelt die Wechselbeziehung der Spracheinheit
mit der normativen Lexik wider.
Die expressive Komponente zeugt von dem Vorhandensein oder von dem
Nichtvorhandensein der Expressivitt der.
funktionale Komponente
Alltagsrede
schngeistige Lit.
neutral
Wissenschaft

normative Komponente
salopp
gehoben
normal-sprachlich
funktionale Lexik(Fachwort)

expressive Komponente
oft abwertend
positiv gefhlsbetont

8. Charakterisieren Sie den Funktionalstil der Alltagsrede,


Erscheinungsformen, seine Stilzge und Funktionen
Konversationsstil die Verwirklichung alltglicher Sprachkontakte unter
den Menschen.
Erscheinungsformen

Mitteilungen und Berichte

Meinungsaustausch privater Natur

objektive und subjektive Feststellungen

Urteile der Geschehnisse und Vorgnge in der Welt und der


nchsten Umgebung usw.
Also der Alltagsstill wird auf folgende Weise realisiert

mndlich-dialogisch (im Privat- und Familienleben, im


tglichen Arbeits- und Geschftsverkehr);

mndlich-monologisch ( in Berichten, Erzhlungen und Reden


mit Alltagsthematik);

schriftlich-dialogisch ( im privaten Briefwechsel und


Tagebuch)
Dialog ist die HAUPTFORM, weil der alltagsstill den unmittelbaren
Kontakt zwischen Gesprchspartnern verlangt.
Stillzge
1.
Extralinguistische Stillzge: Konkretheit, die
Ungezwungenheit und eine Bestimmte Nachlssigkeit, Die Subjektivitt, die
Knappheit des Ausdrucks, der Dynamische Verlauf des Gesprchs, die
emotionale Expressivitt.
2.
Linguistische Stillzge: Wrter und Wendungen aus unteren
Sprachsichten mit umgangssprachlicher Frbung, Modewrter,
Schimpfwrter, Groblexik, Fremdwrter. Was die Grammatik angeht so
werden einfache Stze fter zu verwenden
Die gesellschaftliche Funktion dieses Stils ist die sprachliche Gestaltung
des alltglichen Sprachverkehrs in der nicht offiziellen Sphre der
gesellschaftlichen Kommunikation.

9. Erklren Sie den Begriff Stilfrbung, ihre Komponenten und Funktionen


Nach Riesel ist es nichts anderes als Stilfrbung.
Es
gibt
zwei
Kategorien
von Stilfrbung,
in Sprachwirkligkeit in stndiger Wechselbeziehung
zueinander
1) funktionale Stilfrbung; 2) semantisch- expressive Stilfrbung.

die
stehen:

Unter
funktionaler Stilfrbung"
verstehen
wir
jenes
spezifische Geprge der lexischen, grammatischen, phonetischen Mittel, das
gerade auf ihreZugehrigkeit zu einem bestimmten Sprachstil hinweist.
Die f. Stilf. bricht aber auch in einzelnen Sprachelementen durch: in
bestimmten Wrtern und Wendungen, Konstruktionen und Intonationsvarianten,
die gerade die Zugehrigkeit zu diesem oder jenem Stil verraten:
Ich danke verbindlichst und Ich danke sehr.
In jedem funktionalen
stilistisch gefrbte Bestandteile.

Stil

finden

sich

bestimmte fuktional-

Besonders kraft offenbart sich die funktionale Frbung im Stil des offiziellen
Verkehrs. Dazu ausfhrliche Beweise aus einem Gattungsstile, dem sog.
Kanzleistil. Eine typische Amtsterminologie: fr die Zahlung aus dem Akkreditiv
ist die Aushndigung aller Dokumente erforderlich(kaufmnischer Schriftverkehr).
Prpositionen wie an, auf, durch, fr, mit, wegen usw. Sind in allen
Stilen gleicherweise gebraucht.
Hingegen
dienen
die
bedeutend
entstandenen Wrterbehuts, zweks, vermittels u.a. als typische Amtsprpositionen.
Fr die funktionale Frbung des Kenzleistils ist ferner starker Gebrauch
von Substantiven auf -ung, -heit, -keit, -schaft gekennzeichnet. Stilistisch neutral
klingt der Satz: Der Fall kann in einigen Tagen erledigt werden.
Die Erledigung des Falles kann erst in einigen Tagen erfolgen.(Das Verb
erledigen ist zum abstrakten Subjekt geworden).
Unter
semantisch-expressiver Stilfrbung"
verstehen
wir Ausdrucksschattirungen innerhalb eines funktionalen Stils, die durch zwei
Momente gekennzeichnet werden: durch ihr Verhltnis zur literarischen Norm und
durch ihren emotionalen Gehalt.

Demnach
lassen
sich
zwei
Komponenten
expressiven Stilfrbung unterscheiden, die sich aber
Sprachwirklichkeitberkreuzen und kombinieren:

der
semantischwieder in der

1. die Stilfrbung nach der literarischen Qualitt der Rede (d. h. nach
ihrem Verhltnis zur literarischen Norm);
2. die Stilfrbung nach der Expressivitt der Rede.
Betrachten wir zunchst die erste Komponente, d.h. die semantischexpressive Stilfrbung. Nulpunkt dieser Stilfrbung ist
die
einfachliterarischeStilfrbung (neutraler Stil).
Literarisch-umgangsprachliche Stilfrbung ist gekennzeichnet durch
Vorherrschen
der
Alltagslexik,
durch
gelegentliche
Entlehnungen
aus Ortsdialekten und bei emotionaler Erregung auch durch Entlehnungen aus der
grober Lexik. Die literarisch-umgangsprachliche Frbung ist kennzeichnet fr den
des
Alltagsverkehrs.
Literarisch-umgangsprachliche Frbung geht
in
- familir umgangsprachliche und vulgre ber, sobald sich in ihrer Lexik und
Phraseologie die Zahl der Vulgarismen verstrkt. Sie steht auch auerhalb der
Norm.
Geshcwollene (geschraubte) Stilfrbung ist in erster Linie den
sozialen Jargons und der Sonderlexik gewisser Gesellschaftschichten eigen. Ohne
Zweifel steht sie auerhalb der gemeinsprachlichen Norm.
Niemand war gekommen (einfach-literarisch, Nulfrbung)
Kein Mensch, keine Seele war gekommen (literarisch-umgangsprachlich).
Kein Teufel, kein Hund war gekommen (familir (solop)- umgangsprachlich).
Kein Aas war gekommen (grob (vulgr)-umgangsprachlich).
Die beiden Komponenten der semantisch-exspressiven Stilfrbung treten
sowohl in der Grammatik (Morphologie und Syntax) als insbesondere in Lexik und
Phraseologie zutage. Sie knnen dem Wort oder der Redewendung, der
morphologischen Form oder syntaktischen Konstruktion selbst anhaften. In diesem
Fall sprechen wir von absoluter Stilfrbung, als eine Einheit des Sprachsystems
selbst.Gestatten(gewhlt), die Fresse, das Maulwerk (grob), Antlitz(gewhlt)..
Die
geschwollene Stilfrbung ist
denKontext zurckzufhren: Schreiten Sie zur Tafel!

meist

auf

Welche Stilfrbung dieser oder jener Aussage gegeben wird, hngt von den
verschiedenen Umstnden ab: in erster Linie vom Inhalt und Zweck der Rede, d. h.
von ihrer funktionalen Zugehrigkeit (funktionale Stilfrbung), ferner von der
Einstellung des Sprechers zum Gegenstand seiner Rede, von seiner
sozialen Zugehrigkeit und seinen individuellen Eigenheiten, von der Grad der
Sprachbeherrschung usw.

10. Charakterisieren Sie den Funktionalstil der Wissenschaft und seine


Funktionen, Erscheinungsformen und Stilzge.
Die gesellschaftliche Funktion des wissenschaftlichen Stils besteht in der
Vermittlung von Erkenntnissen, Gesetzen, Errterung von Problemen, in der
Erklrung der Erscheinungen der Umwelt exakt und erschpfend, in der Darlegung
von Tatsachen und Beweisen, Erschlieung der historischen Gesetzmigkeiten.
Der wissenschaftliche Stil gehrt zu den Buchstilen der Literatursprache.
Die stilbildenden Zge dafr sind: die Logik sein obligatorischer Stilzug, mit
dem andere charakteristische Merkmale verbunden sind die Klarheit, die
Folgerichtigkeit; die Sachbezogenheit und Przision, die unmittelbar mit genauen
Definitionen verbunden ist; die Abstraktion; die logische Expressivitt; das Fehlen
der emotionalen Expressivitt; die Objektivitt.
Die Logik dominiert in diesem Stil im Aufbau und in der Aufgliederung der
Texte, in Arten der Verbindung zwischen einzelnen Teilen des Textes, im Charakter
der Schlussfolgerungen usw.
Jede Aussage im wissenschaftlichen Stil ist gut durchdacht, trgt immer
monologischen Charakter, die sprachlichen Mittel sind streng ausgewhlt. Es liegt
die Tendenz zur normierten Sprache vor.
Entstehung und Entwicklung des wissenschaftlichen Stils hngen mit der
Entwicklung verschiedener Wissenszweige zusammen. Der wissenschaftliche Stil
umfasst verschiedene Zweige der Wissenschaft: Naturwissenschaften,
Gesellschaftswissenschaften, exakte Wissenschaften. Er gestaltet sich als Ganzes,
mit stark ausgeprgten Besonderheiten.
Der wissenschaftliche Stil hat verschiedene Genres der uerung. Das sind:
Monographie, wissenschaftlicher Beitrag, Referat, Lehrbuch usw. Der Charakter
der Aussage ist anders in physikalischen, chemischen, mathematischen,
philosophischen, philologischen, geschichtlichen Texten. Hier hat Stilistik mit den
Subtexten oder Substilen oder Textsorten zu tun.
Stilistische Elemente des wissenschaftlichen Stils sind:
Auswahl der Lexik, die man oft als trocken zu bezeichnen pflegt.
Wissenschaftliche Texte enthalten spezielle, funktionalgebundene Lexik: Termini,
terminologische Wortverbindungen, Realienbezeichnungen. Ihre Verwendung dient
der przisen Vermittlung des wissenschaftlichen Inhalts. Viele wissenschaftliche
Termini sind Fremdwrter, Internationalismen.
abstrakte Lexik, abstrakte Substantive, die zur Bezeichnung abstrakter,
wissenschaftlicher Begriffe dienen.

Strukturell treten als eine wissenschaftliche Charakteristik des


wissenschaftlichen Stils Komposita auf; zusammengesetzte Substantive stehen im
Dienst der Przision, auf solche Weise offenbart sich die Tendenz zur
Sprachkonomie, zahlreiche Substantive mit dem Suffix -ung und Sprachformen
prgen den Stil der Wissenschaft.
Das Vorherrschen substantivischer Termini gehrt zu den Hauptmerkmalen
der lexikalischen Ebene der wissenschaftlichen Abhandlung, aber weitgehend
werden auch Adjektive gebraucht, die einen Begriff durch Hinweis auf seine
Merkmale przisieren und auf solche Weise eine terminologische Funktion
erfllen.
Die Syntax des wissenschaftlichen Textes ist strukturell komplizierter.
Was die Morphologie betrifft, so wird aus allen Varianten knappere Form
gewhlt (auch aus den Grnden der Sprachkonomie).
Die Tendenz zur Nominalisierung tritt deutlich auf.
Passivstze (zweigliedriges Passiv) werden im Dienst der
Unpersnlichkeit gebraucht, die charakteristisch fr den wissenschaftlichen Stil ist.

11. Charakterisieren Sie Mittel der stilistisch kolorierten Wortfolge:


Absonderung, Isolierung.
Die Absonderung ist eine Abart der Ausklammerung. Die abgesonderten
Satzteile werden strukturell und intonatorisch abgehoben. Bestimmte Wrter oder
Satzteile treten dabei aus ihrer gewhnlichen Stellung innerhalb des Satzes. Diese
Satzteile knnen Vorder-, Nach- oder Zwischenstellung einnehmen. Diese
Erscheinung verleiht dem Satz Lebhaftigkeit, Ungezwungenheit und Dynamik.
Abgesondert werden:
Attribute (Hanno, bleich vor Erregung, hatte bei Tische fast nicht essen
knnen)
Infinitiv und Partizipialgruppen
Adverbialbestimmungen (Wann kommst du wieder, heute oder morgen?)
Objekte
Die Isolierung (Parzellierung) ist solche Art der Absonderung, die der die
ausgeklammerten Satzteile eine relative Selbststndigkeit bekommen und in der
Form von getrennten Stzen erscheinen. Z.B: Das Holz, ich muss ja das Holz
haben. Fr uns. Fr morgen.

12. BestimmenSiedieArtenderUmschreibung: derEuphemismus, dieHyperbel,


dieLitotes, dieMeiose, dieIronie.
DerEuphemismus ist eine besondere Art der Umschreibung, eine
beschnigende Umschreibung von unangenehmen und peinlichen Sachverhalten.
Die Euphemismen machen etwas Unangenehmesaugenehmer, etwas
Grobeshflicher.
DieHyperbel ist die sprachliche bertreibung, die Darstellung des
Sachverhalts in bertriebener Form. Die Hyperbel kann die Periphrase genannt
werden, als sie den Sach verhalt nicht wieder gibt, wie er wirklich ist, sondern in
bersteigerter Darstellung. Die Hyperbel erscheintals Ausdrucksmittel der
Emotionalitt und Bildhaftigkeit.
Die Litotes ist die Periphrase aufgrund der Verneinung.
Die Meiose ist ein stilistisches Mittel fr Ausdruck der absichtlich uerst
Verringerung der Eigenschaften der Gegenstnde und Erscheinungen.
Die Ironie ist eine Abart der Umschreibung durch das Gegenteil.

13. Das Epitheton, seine Abarten nd ihre Funktionen


Unter Epitheton versteht man die nhere Kennzeichnung eines in einem
Substantiv ausgedrckten Begriffs. Das Epitheton ist jede Merkmals bestimmung
eines Substantivs, durch die der betreffende Begrifflogisch-sachlich konkretisiert
oder emotional eingeschtzt wird. Mit seiner Hilfe entsteht vor den Lesern,
Hrernoder Gesprchspartnern die Vorstellung von Farbe, Form, Klang, Geruch.
Das Epitheton erfllt folgende Funktionen:
- eine przisierende und emotional-bewertende Finktion;
- das Epitheton ist zum Verstndnis des bergeordneten substantivs mehr
oder minder ntig, aber keinesfalls unentbehrlich und erfllt eine erluternde
Funktion.
- das Epitheton wird durch syntaktische Unterotdnung
bestimmt: der blaue Himmel, graue Theorie.
Man unterscheidet folgende Abarten von Epitheta:
2. Logisch-konkretisierende Epitheta. Sie finden wir in allen
kommunikativen Bereichen, in allen Arten schriftlicher und mndlicher
Rede. Mit ihrer Hilfe entsteht im Bewusstsein des Lesers oder Hrers die
Vorstellung von Farbe, Form, Klang, Geruch. z.B.: Auf dem Tisch stand
hohe, grne Vase.
3. Bewertende, emotionale Epitheta offenbaren die persnlichen
Beziehungen des senders zum Gegenstand der Darstellung: der
Bombenapplaus, schrecklich interessanter Roman.
4. Stehende Epitheta. E. bildet eine formalhafte Verbindung mit ihrem
bergeordneten Begriff, z.B. grnes Gras, sonngebrunte Haut.
5. Unerwartete Epitheta. Nur im Kontext eindeutig determinierbar, z.B.
grnes Dunkel goldene Schauer des Todes.
6. Das Lieblingepitheton. Es sind Lexeme, die zu einer bestimmten Zeit,
innerhalb eines bestimmten Kollektivs, bestimmten sozialen Gruppen, von
bestimmten literarischen Richtungen und einzelnen Dichtern hufig
gebraucht werden, z.B. ein fabelhaftes Buch.
7. Das tautologische Epitheton. Darunter verstehen wir solche Beiwrter, die
von ihrem bergeordenten substantivischen Begriff ein Merkmal
hervorheben: ein weier Schimmel.

14. Bestimmen Sie den Begriff der Bildkraft und zwei Aspekte dieses Begriffs:
Bildhaftigkeit und Bildlichkeit.
Die Bildhaftigkeit erwchst aus der lexikalischen Struktur von Einzelwrter
und Wendungen aufgrund direkter (eigentlicher) Bedeutung. E. Riesel versteht
unter der Bildhaftigkeit ''jede anschaulich-sinnfllige Darstellung eines
Gegenstands oder einer Erscheinung''. Zu den Mitteln der Bildhaftigkeit (im
weitesten Sinne des Wortes) gehren die richtige Wortwahl aus thematischen und
synonymischen Reihen, die passende funktionale Verwendung von Wrtern
verschiedener Stilfrbung. Als bildhaft werden anschauliche, sinnfllige
Wendungen bezeichnet, die konkrete visuelle, taktile, olfaktorische oder auditive
Vorstellungen hervorrufen.
Die Bildlichkeit entsteht aufgrund syntagmatisch bedingter
Bedeutungsbertragung oder eines Begriffsaustausches, anders gesagt sie ist eine
uneigentliche Rede, die erst im Sinnzusammenhang (Kontext und Situation)
eindeutig determiniert werden kann. Unter der Bildlichkeit versteht E. Riesel ''das
Ergebnis eines Zusammentreffens zweier Begriffe aus verschiedenen
Begriffssphren, das Werden einer neuen begrifflichen Qualitt durch
Nebeneinanderstellung oder Austausch eben dieser zwei in Verbindung geratenen
Begriffe.''
Bildkraft ist die Wirkung aller Wrter des Sprachsystems, die Gegenstnde,
Vorgnge und Erscheinungen der wahrgenommenen Realitt bei bloer Nennung
(auerhalb des Kontextes) so lebendig in unseren Bewusstsein reproduzieren, dass
sie Gesichts-, Gehrs-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastenempfindungen
hervorrufen.

15. Die Metapher, ihre Abarten und ihre Funktionen.


Metapher ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wrtlichen,
sondern in einer bertragenen Bedeutung gebraucht wird.
Abarten der Metapher:
Personifizierung bertragung menschlicher Eigenschaften auf Organismen
und Nichtlebewesen: die Sonne lacht, die Jahre gehen.
Allegorie krperhafte Verbildlichung von Ideen, abstrakten Begriffen,
Naturgeschehen und Naturgewalten: Fuchs (ein listiger Mensch) Esel (ein
dummer Mensch).
Das Symbol ist die krperhafte Verbildlichung der konkreten
Wirklichkeitserscheinung: rot Gewalt, Liebe; grn Gesundheit, Leben.
Synsthesie die Verschmelzung zweier abstrakter Gegebenheiten, wobei
eine von ihnen bertragende Bedeutung hat: seidene Stimme, schreiende
Farbe.
Was die Funktionen der Metapher angeht, so dient sie dazu, die Realitt bildlich
darzustellen. Sehr oft gebrauchen die Autoren die Metapher, um etwas nicht direkt
zu nennen, sondern nur auf es hinzuweisen. Auf diese Weise geben sie den Lesern
die Mglichkeit, ein bisschen darber nachzudenken.

16. Erleuchten Sie die stilistische Differenzierung des Wortschatzes der


deutschen Sprache nach J. Scharnhorst: der emotionale Aspekt, der
funktionale Aspekt, der funktional-stilistische Aspekt.
Unter dem emotionalen Aspekt unterscheidet man:
Wrter mit allgemeinemotionaler Stilfrbung. Dazu gehren alle
diejenigen Ausdrucksschattierungen, die die Skala der normativen
Stilfrbungen bilden.
Wrter mit speziellemotionaler Stilfrbung. Unter dem Terminus
speziell-emotional" werden alle expressiven Schattierungen vereinigt, die
zur allgemeinemotionalen Stilfrbung hinzutreten knnen. Sie bedeuten
zustzliche stilistische Tnungen, die sich weniger bei isolierten Wrtern
und sehr stark im Kontext fhlen lassen. In der stilistischen Charakteristik
des Wortes bilden sie seine expressiv-stilistische Komponente.
Unter dem funktionalen Aspekt unterscheidet man:
1. Wrter mit fachlicher Frbung. In ihrer Gesamtheit existieren sie im
Wortschatz als Fachlexik. Wichtig ist dabei folgendes: der Grad einer
fachlichen Frbung kann bei den Wrtern verschieden sein.. Ein Teil der
Fachlexik steht den allgemeingebruchlichen und allgemeinverstndlichen
Wrtern sehr nahe, diese Fachwrter befinden sich an der Grenze des
speziellen und des gewhnlichen, funktional unbegrenzten Sprachgebrauchs;
der andere Teil (spezielle Termini, spezialisierte Fachlexik) ist vom
Allgemeinwortschatz entfernt und nur den Vertretern bestimmter
Fachgebiete zugnglich.
2. Wrter mit zeitlicher Frbung. Es gibt drei Arten: 1) neue Frbung,
charakteristisch fr Neuwrter (Neologismen); 2) alte Frbung als Merkmal
der Archaismen; )historische Frbung, den Wrtern eigen, die verschiedene
Realien (Gegenstnde, Sitten und Bruche) vergangener historischer
Epochen bezeichnen.
3. Wrter regionaler (territorialer) Frbung. Dazu gehren Erscheinungen
aus verschiedenen Mundarten oder Dialekten
Unter dem funktionalstilistischen Aspekt kann man den gesamten deutschen
Wortschatz in zwei groe Bestandteile gliedern: den funktionalstilistisch
undifferenzierten Teil und den funktionalstilistisch differenzierten Teil. Aber die
Erforschung der Stilwerte des deutschen Wortschatzes hier steht erst am Anfang.
Auch das System der Funktionalstile ist noch nicht endgltig festgelegt und in
seinen Einzelheiten ausgearbeitet. Deshalb bildet der letzte Aspekt ein aktuelles
Problem der gegenwrtigen Stilistik

17. Bestimmen Sie die syntaktischen Erscheinungen als Stilfiguren der


Anordnung: die Prolepse, der Nachtrag, die Aposiopese.
Die Prolepse (griech. Vorwegnahme, Wiederaufnahme) gehrt zu den
stilistisch relevanten Abweichungen vom normativen Satzbau. Unter der Prolepse
versteht man eine Vorwegnahme eines Satzteils am Satzanfang und seine
Wiederaufnahme im darauf bezogenen Neusatz mit Hilfe eines Pronomens
oder eines Adverbs.
Z. B. Die Gromutter, Sie wusste so viele Mrchen zu erzhlen .
Die Nacht, das ist fr dich die Ewigkeit. Der Mensch in dem Alter der
Zufriedenheit, das ist ein Vieh.
Die Prolepse stammt aus der Alltagsrede und ist charakteristisch fr die
Volkspoesie
Mein Schatz, der ist auf Wanderschaft
Die Prolepse erhellt den Charakter von Situation, verdeutlicht eine
bestimmte Auffassung des Autors.
Der Nachtrag bildet einen Gegensatz zur Prolepse, darunter versteht man
die Absonderung eines Substantivs oder einer Wortgruppe in Schlussstellung,
whrend das Pronomen oder Adverb dem Substantiv vorangeht:
z.B. Es war schwarz geworden, dieses strmische Meer. Dem werde ich es geben,
diesem Kerl.
Wer hatte sie vertrieben, die Angst, die die Menschen fra ?
Er erleichtert den Satzbau und hebt die abgesonderten Teile hervor.
Die Aposiopese stellt eine Abart der elliptischen Stze dar. Die Aposiopese
bedeutet einen pltzlichen Abbruch des Satzes, es heit deshalb auch Mittel des
Satzabbruchs.
Der Sprecher bricht die Rede mitten im Satz ab oder beginnt einen neuen
Satz, ohne vorhergehenden beendet zu haben ( W. Fleischer und G. Michel)
Z. B. Was rief der Lotsenkommandeur . Da soll doch gleich und
mit zwei Schritten war er an der Tr
Die stilistischen Funktionen dieser Erscheinung:

die Wiedergabe des Affekts

Wiedergabe eines erregten Gefhlszustandes, in


welchem ein Mensch berlebt. Er denkt nicht daran, den
Satz zu vollenden

18. Charakterisieren Sie die syntaktischen Erscheinungen als Stilfiguren der


Anordnung: das Anakoluth, die Parenthese.
Das Anakoluth ist mit dem Begriff des Satzbruches verbunden: sie bedeutet
einen regelwidrigen Satzbau, Satzkonstruktion. Wie jede aufflige Abweichung
von der Norm, ist das Anakoluth ein stark expressives Stilmittel. Es bringt innere
Anteilnahme, starke Gefhlsbewegung, Erregung, emphatische Steigerung zum
Ausdruck. Die Formen des Anakoluths sind verschiedenartig vom Wechsel der
invertierten zur geraden Satzgliedfolge bis zum bergang vom abhngigen zum
selbststndigen Satz.
Unter der Parentheseversteht man Schaltstze, Schaltgruppen, Schaltwrter
ohne formelle Verbindungselemente mit dem brigen Teil des Satzes. Der
eingefgte Satz steht in keiner unmittelbaren syntaktischen Beziehung zu dem
Satz, der ihn einschliet. Man unterscheidet 3 Gesichtspunkte, unter welchen die
Parenthese betrachtet werden soll:
1)
2)
3)
4)

Ihre Form und ihr Umgang;


Ihre Stellung;
Ihre stilistische Leistung;
Die semantische Bindung der Parenthese an den Stammsatz.

Die eingefgten Teile knnen von den anderen Teilen des Satzes intonatorisch
und graphisch abgegrenzt werden.
Die Parenthese kann expressiv oder sachlich sein. Die nichtexpressive
Parenthese kann als erluternder Vermerk in allen Funktionalstilen verwendet
werden. In der schngeistigen Literaturhat die Parenthese meist emotionalen,
belebenden und humoristischen Stilwert.
Die Parenthese erfllt die Funktionen der Weiterfhrung des Gedankens, des
emotionalen Verhaltens, des sachlichen Kommentars, der inhaltlichen Ergnzung,
der Berufung auf j-n oder etw. In den Texten bringen die Parenthesen zugleich
mehrere Schattierungen zum Ausdruck.

19. Charakterisieren Sie die Wortverbindungen mit berraschungs-bzw.


Verfremdungseffekt: Oxymoron und Zeugma.
Das Oxymoron (Pl. Oxymora) ist eine rhetorische Figur, bei der eine
Formulierung aus zwei gegenstzlichen, einander widersprechenden oder sich
gegenseitig ausschlieenden Begriffen gebildet wird. Hufig werden Oxymora in
Form von Zwillingsformeln geprgt. Z. B. Eile mit Weile, Krieg ist Frieden, Es
lebe der Tod, schwarze Sonne, stummer Schrei, individueller Standard,
wenigeristmehr.
Das Zeugma (Pl. Zeugmata) ist von dem altgriechischen Wort abgeleitet und
bedeutet Zusammengespannte. Das ist eine rhetorische Figur, die dadurch
entsteht, dass man das gleiche Wort oder die gleiche Wortgruppe in verschiedener
Bedeutung auf zwei Satzteile bezieht. Z. B. Der Jger erschoss den Zuschauer und
das Gelchter (). Wir nehmen uns Mue () und nicht das
Leben. "Ich heie nicht nur Heinz Erhardt, sondern Sie auch herzlich
willkommen."

20. ErluternSiedieWiederholungundihreAbarten: der grammatische


Parallelismus, die Antithese, der Chiasmus.
Wiederholung ist eine Figur, die zur Hervorhebung und Unterstreichung des
Elementsdient, welches mehrals einmalim Rahmen eines Satzesoderimganzen Text
vorkommt. Nach der Ebene der sprachlichen Erscheinung enlassen sich
unterscheiden: Wiederholungen auf lautlicher, lexikalischerundmorphologischsyntaktischer Ebene.
Dergrammatische Parallelismus meint die Wiederholung derselben
Wortreihenfolge in Stzen, die aufeinander folgen. Das bedeutet, dass gleiche
Satzarten, die nacheinander folgen, eine identische Abfolge ihrer Satzglieder
(Subjekt, Prdikat, Objekt etc.) aufweisen. Beispiel: Hei ist die Liebe, kalt ist der
Schnee.
Der syntaktische Parallelismus erzeugt den Eindruck einer rhythmischen
Wiederkehr des Hauptmerkmals des Zustandes, aber in ihrer immer neuen und
immer anderen Offenbarung. Im Stil der Wissenschaft dient der Parallelismus als
Mittel, das zum logischen, leicht berschaubaren Aufbau des Textes verhilft, in
Werbung und Publizistik als Mittel der berzeugung und Eindringlichkeit.
Die Entgegensetzung.
1. Die Antithese auch Kontrast genannt, entsteht durch Gegenberstellung zweier
Begriffe, die auf einer logischen Ebene liegen: Heute sind wir am Leben. Morgen
werden wir sterben. Gnstige Bedingungen fr eine Antithese bietet die
Einfrmigkeit des Kontextes, in den sie eingebettet ist, die lexikalische Antithese
tritt bei grammatischer Gleichheit besonders deutlich hervor, die grammatische
Antithese in ihrer reinen Form verlangt lexikalische Gleichheit.
Beispiele: lexikalische Antithese: Leben-Tod, hellfinster, lachen-weinen;
Wortgruppe: Krieg und Frieden; alternative Konjunktionen: bald-bald, teils-teils.
2.Chiasmus ist eine Kreuzfigur: die Gegenberstellung wird in umgekehrter Weise
wiederholt: Wir mssen wartend kmpfen und kmpfend warten. Der Chiasmus
ergibt oft eine satirische Wirkung, deshalb kommt diese Figur nicht selten in
publizistischen und wissenschaftlich-politischen Schriften vor, sogar in
berschriften.

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