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Fachspezifischer Teil Elementare Musikpädagogik-Singen

Das Dokument beschreibt die Grundlagen des Fachbereichs Elementare Musikpädagogik. Es umfasst Zielsetzungen, Inhalte und Methoden des elementaren Musizierens sowie Angebote in diesem Bereich für verschiedene Zielgruppen. Der Unterricht folgt ganzheitlichen und handlungsorientierten pädagogischen Prinzipien und beinhaltet Aktionsbereiche wie Singen, Bewegung, das Spielen von Instrumenten und das Hören von Musik.

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Fachspezifischer Teil Elementare Musikpädagogik-Singen

Das Dokument beschreibt die Grundlagen des Fachbereichs Elementare Musikpädagogik. Es umfasst Zielsetzungen, Inhalte und Methoden des elementaren Musizierens sowie Angebote in diesem Bereich für verschiedene Zielgruppen. Der Unterricht folgt ganzheitlichen und handlungsorientierten pädagogischen Prinzipien und beinhaltet Aktionsbereiche wie Singen, Bewegung, das Spielen von Instrumenten und das Hören von Musik.

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Allgemeines/Vorwort

Der Fachbereich Elementare Musikpdagogik (EMP) beschftigt sich mit Zielen, Inhalten und Methoden des
elementaren Musizierens. Dabei sind Musik, Bewegung, Tanz, Stimme und Sprache eng miteinander
verbunden.
Alle Grundstze der EMP gelten unabhngig von Alter oder Vorbildung gleichermaen fr Kinder,
Jugendliche und Erwachsene. Elementares Musizieren ist fr jeden erleb- und erlernbar.
Der Unterricht findet in Gruppen statt und ermglicht einen ganzheitlichen, kreativen, prozess- und
handlungsorientierten Umgang mit Musik und Bewegung. Kreative Bettigung und aktive Beteiligung
stehen im Vordergrund.
Im Bereich der EMP gibt es folgende Angebote:
Elementarer Musikunterricht fr Eltern-Kind-Gruppen
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 4 bis 6 Jahren
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 6 bis 12 Jahren
Elementarer Musikunterricht fr Jugendliche
Elementarer Musikunterricht fr Erwachsene bis zum Seniorenalter
Elementarer Musikunterricht fr Menschen mit Behinderung
sowie Elementaren Musikunterricht mit speziellen Schwerpunkten wie z.B.:
Perkussion
Komposition
Singen
Theater
Tanz
Improvisation
Instrumentalspiel
Bildende Kunst
Ergnzende und begleitende Unterrichtsformen:
Teamteaching-Modelle
Fachbergreifende Unterrichtsformen
Projekte, Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen und Institutionen

1. Musikrepertoire Inhaltliche Breite


Das Repertoire ist vielseitig und umfasst alle Musikepochen und Stilrichtungen, wobei Musik,
Bewegung, Tanz, Stimme und Sprache eng miteinander verbunden sind.

2. Musizierformen
Elementares Musizieren und Bewegen:
- allein
- mit Partner
- in der Kleingruppe
- in der Grogruppe
- mit und ohne Fhrung der Lehrerin/ des Lehrers

3. Eignung, Lernvoraussetzungen
Es gibt keine besonderen Voraussetzungen, elementares Musizieren ist fr jeden erleb- und erlernbar.
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4. Ganzheitliche Pdagogik
Methodisch-didaktische Grundstze in der EMP
Ganzheitlichkeit
EMP spricht den Menschen in seiner Gesamtheit von Krper, Intellekt und Emotionalitt an. EMP
nimmt den "ganzen Menschen" in den Blick, indem sinnliches und emotionales Erleben ermglicht wird
und kognitive Einsichten gefrdert werden.
Handlungsorientierter Unterricht
Elementarer Musikunterricht ermglicht eigenstndiges Handeln in den Bereichen Musik, Bewegung,
Stimme und Sprache.
Verknpfung und Wechselwirkung von Musik, Bewegung, Stimme, Sprache und bildnerischer
Gestaltung
In der EMP wird Musik mit Bewegung, Tanz, Stimme, Sprache und bildnerischem Gestalten methodisch
verknpft und dadurch in Beziehung zueinander gestellt.
Verbindung von Aktionsbereichen
Die Unterrichtsplanung bercksichtigt eine sinnvolle Wechselwirkung, Verknpfung und Abwechslung
folgender Aktionsbereiche:
Singen und Sprechen
Bewegung und Tanz
Sinneserfahrungen
Elementares Musizieren mit Instrumenten
Musik hren
Musiklehre
Instrumenteninformation
(Details zu den Aktionsbereichen siehe Unterrichtsinhalte, Punkt 5)
Lernform Spiel
In der EMP ermglicht das Spiel den Menschen grundlegende Erfahrungen, die eine wesentliche Basis
fr das sptere rationale Erschlieen bilden. Spiel prgt den Unterricht und ermglicht einen lustvollen
und freiwilligen Zugang zu Unterrichtsthemen. Dabei kann auch Raum fr freie Spielphasen bleiben.
Erleben Erkennen Benennen
Der Lernprozess fhrt aus der Praxis zur Theorie und somit zum Verstndnis. Die Einbeziehung und
Vernetzung verschiedener Wahrnehmungsbereiche (auditiv, visuell, taktil, kinsthetisch, vestibulr)
ermglicht individuelle Erfahrungen, die durch die Reflexion in der Gruppe noch bereichert werden und
zum buchstblichen
Be greifen fhren.
Prozessorientierter Unterricht
Im Elementaren Musikunterricht steht nicht nur das Resultat im Vordergrund. Dem individuellen
Lernprozess primr in der musikalischen, aber auch in der kreativen, sozialen, krperlichen, kognitiven
und emotionalen Entwicklung kommt besondere Bedeutung zu. Die abrufbare Leistung tritt in den
Hintergrund.
Raum fr kreative Prozesse
Der Elementare Musikunterricht bietet Frei- und Spiel-Rume fr den persnlichen Ausdruck und
individuelle Lsungen. Exploration und Improvisation haben im Unterricht genauso Platz wie
Komposition, Gestaltung, Variation und Reproduktion.
Struktur in der Unterrichtsgestaltung
Der Aufbau der Unterrichtseinheit ergibt durch eine sinnvolle Reihung (Einstimmung Entwicklung
Vertiefung Abschluss) einen Spannungsbogen. Ebenso soll bei der lngerfristigen Planung ein
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logischer Aufbau bercksichtigt werden. Reflexion ist Bestandteil jeder Planung. Rituale und
Wiederholungen geben Sicherheit und Struktur.
Flexibilitt in der Durchfhrung
Stundenplanung ist wichtig und gibt allen Beteiligten Sicherheit. Dennoch haben der Dialog zwischen
Pdagogin/ Pdagoge und der Gruppe sowie die Interaktion innerhalb der Gruppe im Unterricht einen
hohen Stellenwert. Daher agiert und reagiert die Lehrkraft situationsbezogen und flexibel.
Anpassung der Inhalte und Methoden an die Zielgruppe
Die Auseinandersetzung mit Musik ber Bewegung, Sinne, Krper, Stimme, Sprache, Instrumente und
bildnerisches Gestalten ist unabhngig von Alter und Entwicklungsstand. Alters- und
entwicklungsabhngig sind die Auswahl der Inhalte, die Komplexitt des Angebots, das Fortschreiten
beziehungsweise die Steigerung, die Betrachtungsweise sowie die Methoden des elementaren Umgangs
mit Musik und Bewegung.
Die Qualitt des Elementaren Musikunterrichts ergibt sich aus der Vernetzung der methodischdidaktischen Grundstze.
Gruppenkonstellationen, gruppendynamische und kreative Prozesse, Alter der Zielgruppe und
andere Komponenten bewirken, dass bestimmte methodisch-didaktische Grundstze phasenweise
in den Vordergrund treten.

5. Krper und Instrument, Technik


Aktionsbereiche und Unterrichtsinhalte der EMP
Alle Aktionsbereiche und Unterrichtsinhalte der EMP werden im Unterrichtsablauf in vielfltigen
Kombinationen angeboten, sind miteinander verknpft, ergnzen einander und stehen in
Wechselwirkung zueinander.
Aktionsbereiche:
Singen und Sprechen
Bewegung und Tanz
Sinneserfahrungen
Elementares Musizieren mit Instrumenten
Musik hren (Details siehe Punkt 6)
Musiklehre (Details siehe Punkt 6)
Instrumenteninformation (Details siehe Punkt 6)
Singen und Sprechen
Die Stimme ist als vielseitiges und ureigenstes Instrument ein wesentliches Ausdrucksmittel des
Menschen, das ihn sein ganzes Leben hindurch begleitet.
Unterrichtsinhalte:
- Verschiedene Ausdrucksmglichkeiten der Stimme entdecken, erkennen und anwenden
- Akustische Phnomene aus der Umwelt nachahmen
- Singendes Erzhlen
- Lieder, Sprechverse und Gedichte gestalten
- Erarbeiten und Auffhren von Liedern oder Sprechstcken
- Tonraum entwickeln und erweitern (z.B. Solmisation)
- Lieder in Dur-, Moll-, pentatonischen und modalen Tonarten singen
- Mehrstimmiges Singen
- Emotionen und Stimmungen ausdrcken
- Stimmbildungsspiele, Intonation, richtiges Atmen und bewusste Atemfhrung, sichere Tongebung
und Stimmfhrung, gute Artikulation
- Improvisation und kreatives Gestalten
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Bewegung und Tanz


Bewegung ist ebenso wie die Stimme ein elementares Ausdrucksmittel des Menschen. Bewegung,
tnzerische und szenische Gestaltungen sprechen Kinder und Erwachsene ganzheitlich auf mehreren
Ebenen an und sind gute Voraussetzungen fr ein weiterfhrendes musikalisches Lernen.
Unterrichtsinhalte:
- Krperbewusstsein, Geschicklichkeit, Koordination in Grob- und Feinmotorik entwickeln
- Krper in Spannung und Entspannung erleben
- Fortbewegungsarten
- Erweiterung des eigenen Bewegungsrepertoires
- Improvisation und kreatives Gestalten
- Musikalische Eindrcke wahrnehmen und in Bewegung umsetzen
- Klang und Ausdruck von Sprache in Bewegung umsetzen
- Metrische, rhythmische, melodische, dynamische und formale Strukturen als wechselwirkende
Faktoren zwischen Musik und Bewegung erfahren
- Bewegungsspiele und -gestaltungen mit und ohne Materialien ausfhren
- Inhalte von Versen, Reimen, Geschichten, Mrchen, Bilderbchern und Situationen darstellen
- Tnze, Spiellieder, Tanzlieder, Singspiele tanzen, singen, spielen und erfinden
- Bildnerische Elemente (z.B. Malerei, Skulptur) und visuelle Eindrcke in Bewegung umsetzen
Sinneserfahrungen
Die Sensibilisierung der Sinne ist Voraussetzung fr eine differenzierte Wahrnehmungsfhigkeit. Sie
wirkt mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen in alle anderen Aktionsbereiche der EMP hinein.
Unterrichtsinhalte:
Entwickeln und Sensibilisieren des auditiven Wahrnehmungsvermgens
- Gerusche der Umwelt bewusst wahrnehmen und reflektieren
- Klnge und Gerusche mit den entsprechenden Schallerzeugern identifizieren
- Schallereignisse beschreiben und unterscheiden (Hhe, Dauer, Lautstrke, Klangfarbe)
- Auf akustische Signale und Hreindrcke reagieren
- Richtungshren
- Stille wahrnehmen
Entwickeln und Sensibilisieren des taktilen Wahrnehmungsvermgens
- Berhren und Ertasten von Gegenstnden und Partnern mit geschlossenen und offenen Augen,
wahrnehmen und beschreiben
- Die Umwelt be greifen
- Vibrationen spren
Entwickeln und Sensibilisieren der kinsthetischen (propriorezeptiven) Wahrnehmung
- Gefhl der Anspannung und Entspannung erfahren
- Krperkraft erfahren, einschtzen, einsetzen und aus der Erinnerung abrufen (Muskelgedchtnis)
- Krperpositionen wahrnehmen
Entwickeln und Sensibilisieren der visuellen Wahrnehmung
- Orientierung im Raum
- Bewegungsablufe beobachten und nachahmen
- Auf Zeichen reagieren
Entwickeln und Sensibilisieren der vestibulren Wahrnehmung
- Gleichgewicht finden
- Raumlage wahrnehmen
- Orientierung im Raum

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Elementares Musizieren mit Instrumenten


Das Spiel auf Instrumenten (z.B. Stabspielen, Perkussionsinstrumenten, krpereigenen Instrumenten und
anderen Klangerzeugern) weckt die Freude am gemeinsamen Musizieren. Es knnen aber auch
traditionelle Instrumente in der elementaren Musizierpraxis eingesetzt werden. Durch klare
Aufgabenstellungen und strukturierte Aktionen wird Raum geschaffen um Musik zu erleben. Strukturen
des Instrumentalspiels sind z.B. Imitation, geplante Gestaltung, Reproduktion und Improvisation.
Unterrichtsinhalte:
- Entdecken und erfahren, erkennen und unterscheiden musikalischer Phnomene durch spielerischen
Umgang mit Materialien, Objekten und Instrumenten
- Krpereigene Instrumente kennen lernen und anwenden (Bodypercussion)
- Mit Stabspielen, Perkussionsinstrumenten sowie anderen elementaren Instrumenten und deren
Spieltechnik vertraut werden (z.B. Schlgelhaltung und Schlgelbewegung) und in klanglich und
dynamisch differenzierter Weise umgehen lernen
- Spiel auf selbst gebauten Instrumenten und anderen Schallerzeugern
- Elementares Musizieren auf traditionellen Instrumenten
- Verschiedene Ausdrucksmglichkeiten finden, erkennen und anwenden
- Erfahrung im Zusammenspiel mit anderen (auf PartnerInnen hren, eingehen und nachahmen)
- Auf visuelle Zeichen am Instrument reagieren
- Melodien und Rhythmen nachspielen und erfinden
- Musizieren in unterschiedlichen Tonalitten
- Freie Improvisation
- Einfache rhythmische und melodische Ostinati wiedergeben
- Einfache Formen gestalten (z.B. Imitation, Frage Antwort, Rondo, Variation)
- Bewegungsbegleitung
- Liedbegleitung
- Erarbeiten und Auffhren von Ensemblestcken
- Zu eingespielter Musik musizieren
- Vertonen von Stimmungen und Charakteren

6. Kultur-, musikhistorisches und musikkundliches Wissen


Aktionsbereiche und Unterrichtsinhalte der EMP
Alle Unterrichtsinhalte und Aktionsbereiche der EMP werden im Unterrichtsablauf in vielfltigen
Kombinationen angeboten, sind miteinander verknpft, ergnzen einander und stehen in
Wechselwirkung zueinander.
Die Aktionsbereiche:
Singen und Sprechen (Details siehe Punkt 5)
Bewegung und Tanz (Details siehe Punkt 5)
Sinneserfahrungen (Details siehe Punkt 5)
Elementares Musizieren mit Instrumenten (Details siehe Punkt 5)
Musik hren
Musiklehre
Instrumenteninformation
Musik hren
Musik hren bedeutet, sich bewusst und aufmerksam der Musik zuzuwenden und die Eindrcke in
verschiedener Weise wirken zu lassen. Strukturelles Hren von Musik ist ebenso von Bedeutung wie das
subjektive Empfinden des emotionalen Gehalts.

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Unterrichtsinhalte:
-

Entwickeln der Fhigkeit, Musik in Gliederungen und Strukturen zu erleben, wahrzunehmen, zu


erkennen und zu beschreiben
Intervalle, Tonalitten, Rhythmen, Tempi, Dynamik, Artikulation und Phrasierung erkennen und
differenzieren
Inneres Hren (z.B. musikalisches Vorstellungsvermgen, Tonvorstellung)
Pausen als Gestaltungselement der Musik wahrnehmen
Stille im Zusammenhang mit Musik wahrnehmen
Musik malen, beschreiben, vergleichen, in Bewegung umsetzen
Kennen lernen von Musik unterschiedlicher Stilrichtungen, Epochen und Kulturen
Musik hren als Untersttzung fr Entspannung bzw. Aktivierung
Wahrnehmen des emotionalen Gehalts von Musik
Besuch von Konzerten

Musiklehre
Musiklehre umfasst Informationen ber allgemeine Grundlagen der Musik. Das Besondere des
Elementaren Musikunterrichts ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle Inhalte dieses
Aktionsbereiches durch eigene praktische Erfahrungen selbst erleben und gestalten knnen.
Unterrichtsinhalte:
- Akustische Eindrcke in freie Notation bertragen
- Aus freier und traditioneller Notation Klangvorstellungen ableiten
- Erarbeiten von musikalischen Grundbegriffen
- Umgang mit graphischer Notation
- Grundverstndnis von traditioneller Notation
- Bewusstmachen verschiedener musikalischer Formen
- Gehrbildung: Intervalle, Tonalitten, Rhythmen, Tempi, Dynamik, Artikulation und Phrasierung
erkennen und differenzieren
- Rhythmusschulung (z.B. Rhythmussprache)
- Erleben und Nachvollziehen von kompositorischen Schaffensprozessen
Instrumenteninformation
In diesem Unterrichtsbereich werden verschiedene Instrumente und deren Einsatzmglichkeiten
vorgestellt. Die Instrumenteninformation hat in den verschiedenen Zielgruppen der EMP
unterschiedliche Gewichtung.
Unterrichtsinhalte:
- Vermittlung von achtsamem Umgang mit Instrumenten
- Instrumente kennen lernen, probieren, beschreiben und in verschiedene Gruppen einordnen
- Verschiedene Arten der Tonerzeugung kennen lernen
- Material und Klangeigenschaften kennen lernen
- Instrumente selber bauen
- Instrumentenpflege

7. Lebendiger Unterricht und vielfltige Unterrichtsformen


Einzel-, Partner-, Gruppen-, Ensemble- und Klassenunterricht
Wechsel der Aktionsphasen
Im Unterricht wechseln die Aktionsphasen ab, um einerseits jeden Menschen in seiner Ganzheitlichkeit
und andererseits unterschiedliche Persnlichkeiten und Lerntypen anzusprechen.
Die Inhalte werden durch verschiedene Herangehensweisen erlebt und erarbeitet.
Auf folgenden Ebenen finden Wechsel statt:
- Auf sozialer Ebene (allein, mit Partner, in der Klein- oder Grogruppe, Fhrungswechsel)
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Im Einsatz unterschiedlicher Medien (Materialien, Instrumente, visuelle Medien, Tontrger etc.)


Durch Experimentier-, Produktions- und Reproduktionsphasen
Spannungs- und Entspannungsphasen
Bewegungs- und Ruhephasen
Durch Aktivierung verschiedener Wahrnehmungskanle

Bedeutung der sozialen Komponente


Elementarer Musikunterricht findet aus methodisch-didaktischen Grnden in der Gruppe statt. Musik,
Bewegung, Stimme und Sprache sind kommunikative Ausdrucksformen. Soziale Prozesse beeinflussen
die musikalische und knstlerische Entwicklung positiv.
Die EMP bietet gute Voraussetzungen fr Integrationsgruppen.
Die Qualitt des Elementaren Musikunterrichts ergibt sich aus der Vernetzung der methodischdidaktischen Grundstze.
Gruppenkonstellationen, gruppendynamische und kreative Prozesse, Alter der Zielgruppe und
andere Komponenten bewirken, dass bestimmte methodisch-didaktische Grundstze phasenweise
in den Vordergrund treten.
(Methodisch-didaktische Grundstze der EMP siehe Punkt 4)

8. beformen/bepraxis
Vielfltige Wiederholungen und bungen finden im Unterricht und gegebenenfalls auch zu Hause statt.

9. Einbeziehung und Mitarbeit der Eltern


Kontakt zu den Erwachsenen, Elternarbeit bei Eltern-Kind-Gruppen
Regelmige Kontakte mit den Erwachsenen in Form von Informationsabenden und persnlichen
Gesprchen ergnzen den Unterricht. Der erste Informationsabend sollte vor der ersten Unterrichtsstunde
stattfinden. Bei diesem ersten Kontakt sollen folgende Gruppenregeln mit den Erwachsenen geklrt
werden:
- Die Erwachsenen tragen die Verantwortung fr ihre Kinder
- Die Erwachsenen sind aktive Spielpartner/innen
- Die Kinder entscheiden selbst, ob sie aktiv mitmachen wollen
- Unterrichtsstrungen sollten vermieden werden (Trinken, Essen, private Gesprche, eingeschaltetes
Handy etc.)
Elternarbeit in Gruppen mit Kindern
Regelmiger Kontakt zu den Eltern soll in vielfltiger Form gesucht und entwickelt werden. Persnliche Gesprche, Elternbriefe, Informations- und Elternabende, Austausch ber Zielvorstellungen, Elternmusizierstunden (ohne Kinder), offene Stunden, Mitmach-Gelegenheiten etc. machen das Unterrichtsgeschehen transparent und frdern das Interesse und Verstndnis fr die Unterrichtsinhalte. Lehrerinnen
und Lehrer und Lehrer und Lehrer und Eltern sollten ber die Entwicklung der Kinder im Austausch
bleiben.
In adaptierter Form gilt dies auch fr die Arbeit mit Jugendlichen.
Elternarbeit in Gruppen fr Menschen mit Behinderung
Zustzlich zur Elternarbeit sind Kontakt und Austausch mit den betreuenden Personen und
Einrichtungen wichtig.

10. Vor- und Nachbereitung des Unterrichts


Jede Stunde wird einzeln konzipiert und richtet sich nach Alter, Gre und besonderen Erfordernissen
der jeweiligen Gruppe.
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Gegebenenfalls werden die Unterrichtsinhalte auf die Lebenswelt und den Jahreskreis bezogen und auf
die jeweils zu erreichenden Ziele abgestimmt.
Stundenplanung ist wichtig und gibt allen Beteiligten Sicherheit. Dennoch haben der Dialog zwischen
Lehrerin/Lehrer und der Gruppe sowie die Interaktion innerhalb der Gruppe im Unterricht einen hohen
Stellenwert. Daher agiert und reagiert die Lehrkraft situationsbezogen und flexibel.
Der Aufbau der Unterrichtseinheit ergibt durch eine sinnvolle Reihung (Einstimmung Entwicklung
Vertiefung Abschluss) einen Spannungsbogen. Ebenso soll bei der lngerfristigen Planung ein
logischer Aufbau bercksichtigt werden. Reflexion ist Bestandteil jeder Planung. Rituale und
Wiederholungen geben Sicherheit und Struktur.

11. Lernziele/Bildungsziele (nach Entwicklungsstufen/Leistungsstufen)


Unterrichtsziele in der EMP
Ziele und Kompetenzerweiterungen im musikalischen Bereich:
Kreativer Umgang mit Musik (experimentieren, erforschen, improvisieren, komponieren etc.)
Freude an Musik, am Klang, an der eigenen Stimme, am Krper, am Instrumentalspiel erleben
Musik als Ausdrucksmittel erleben, bewusst machen und nutzen lernen (Emotionen, Geschichten,
Bilder etc.)
Von Musik berhrt sein knnen
Kennen lernen eines vielfltigen Repertoires an Liedern und Texten
Musik in ihrer Vielfalt erfahren verschiedene Stile, Kulturen und Epochen
Fhigkeit erwerben, visuelle, tnzerische, taktile und verbale Eindrcke in Klang und Musik zu
bertragen und umgekehrt Hreindrcke sichtbar zu machen
Musikalische Phnomene wahrnehmen, erkennen, verstehen und reflektieren
Differenzierte Handlungs- und Ausdrucksmglichkeiten mit Stimme, Krper, Instrumenten und
anderen Objekten finden
Interaktion von Wahrnehmung und Ausdruck frdern
Das Musizieren und die musikalische Kompetenzerweiterung stehen im Zentrum des Unterrichts.
Ziele und Kompetenzerweiterung im Bewegungs- und Tanzbereich:
Kreativer Umgang mit Bewegung, Tanz und Materialien (experimentieren, erforschen,
improvisieren, choreographieren etc.)
Freude an Bewegung und Tanz erleben
Krperbewusstsein durch Bewegung, Tanz und Umgang mit Materialien entwickeln
Kinsthetische, taktile und vestibulre Wahrnehmung sensibilisieren und differenzieren
(Krperwahrnehmung, Tast- und Gleichgewichtssinn)
Den Krper in verschiedenen Spannungszustnden erleben
Bewegung und Tanz als Ausdrucksmglichkeit erleben, bewusst machen und nutzen lernen
Ein vielfltiges Repertoire an Bewegungsmglichkeiten und Tanzformen kennen lernen
Fhigkeit, visuelle und akustische Eindrcke sowie Emotionen in Bewegung und Tanz umzusetzen
Koordinationsfhigkeit und Geschicklichkeit weiterentwickeln
Der Elementare Musikunterricht kann zustzlich Kompetenzen in folgenden Bereichen frdern:
Frderung der Wahrnehmungsfhigkeit (Sensibilisierung der Sinne, sich selbst und die Umwelt
wahrnehmen)
Weiterentwicklung der kognitiven Fhigkeiten (z.B. Konzentrations- und Merkfhigkeit, Ausdauer,
Flexibilitt, Orientierung in Zeit und Raum)
Erweiterung der Sprachkompetenz (z.B. Artikulation, Sprachverstndnis, Ausdrucksmglichkeit,
Zusammenhnge erkennen)
Frderung von Kommunikation und Sozialverhalten (z.B. rcksichtsvoller Umgang, Toleranz,
Regelbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Kooperationsfhigkeit, Problemlsungsverhalten,
Anpassungs- und Durchsetzungsvermgen, Flexibilitt, mit Emotionen umgehen lernen)
Anregung von Fantasie, Vorstellungsvermgen und Kreativitt
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Frderung der Ich-Kompetenz (z.B. Eigenstndigkeit, Selbstbewusstsein, Erfolgserlebnisse,


Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Ich-Findung, Entscheidungsfhigkeit, mit eigenen Emotionen
umgehen lernen, Frustrationstoleranz)
Frderung der Motivation und des Lernverhaltens

Elementarer Musikunterricht fr Eltern-Kind-Gruppen


Fachspezifische Unterrichtsziele
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele der EMP, siehe oben)
Gemeinsames Musizieren von Kindern und Erwachsenen
Die senso-motorische Entwicklung der Kinder untersttzen (vom Be greifen zur Begriffsbildung)
Die Sprachentwicklung der Kinder untersttzen (z.B. Artikulation, Begriffsbildung Wortschatz)
Entwicklung der Ich-Kompetenz der Kinder als Voraussetzung fr soziale Entwicklung
Die Erwachsenen werden ermutigt, den Kindern Entwicklungsfreiraum zu lassen (z.B. Freiwilligkeit,
Eigenverantwortung, Gefahrenbewusstsein, eigene Ideen)
Den Erwachsenen wird die Mglichkeit gegeben, ihren persnlichen Zugang zur Musik weiter zu
entwickeln (z.B. indem sie den Zugang des Kindes zur Musik miterleben oder auf ihrer eigenen
Ebene angesprochen werden)
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 4 bis 6 Jahren
Fachspezifische Unterrichtsziele
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele der EMP, siehe oben)
Interesse fr Musik und Bewegung wecken
Dem Kind ermglichen, seine Neigungen zu entdecken
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 6 bis 12 Jahren
(Lern- und Bildungsziele, siehe oben)
Elementarer Musikunterricht fr Jugendliche
(Lern- und Bildungsziele, siehe oben)
Elementarer Musikunterricht fr Erwachsene
(Lern- und Bildungsziele, siehe oben)
Elementarer Musikunterricht fr Menschen mit Behinderung
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele der EMP, siehe oben)
Steigerung der Lebensqualitt
Freude am gemeinsamen Erleben und Gestalten mit Musik und Bewegung
Spezielle Frderung individueller musikalischer und bewegungsmiger Kompetenzen
Fhigkeiten und Talente entdecken
Elementarer Musikunterricht fr Seniorinnen und Senioren
Fachspezifische Unterrichtsziele
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele der EMP, siehe oben)

Untersttzen, erhalten bzw. wecken von Lebensfreude und eigenen kreativen Fhigkeiten
Erhalten und entwickeln von Freude an Geselligkeit und Kommunikation, von Neugier und Interesse
an anderen Menschen und Geschehnissen in der Welt
Durchbrechen mglicher Isolierungstendenzen, Resignation oder Antriebslosigkeit
Hervorrufen positiver Jugenderlebnisse durch das Singen bekannter Volkslieder
Aktivierung der Psychomotorik durch das Spiel mit Instrumenten
Ansprechen der Seniorinnen/Senioren in ihrer Ganzheitlichkeit (Geist, Krper, Seele, Gefhle und
Beziehungsebene)
Altersbedingten Merkmalen, die in physiologische, kognitive, affektive und soziale Aspekte
unterteilt werden, wird mit den nonverbalen Medien Musik und Bewegung entgegengesteuert.
Gefrdert wird z.B:
- Beweglichkeit und Wahrnehmungsfhigkeit
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Merkfhigkeit und Erinnerungsvermgen, Konzentration


Motivationsbereitschaft, Frustrationstoleranz, Offenheit,
Begeisterungsfhigkeit, emotionales Gleichgewicht
Interaktion mit der Umwelt, Geborgenheit in der Gruppe

12. Leistungsabzeichen und Prfungen


Prfungen sind Qualifikationen, die ein erreichtes Lernziel dokumentieren.
Das positive Erlebnis fr die Schlerinnen und Schler muss oberste Prioritt haben, deshalb muss unbedingt fr eine gute Atmosphre gesorgt werden.
Die Modalitten fr den Erwerb der Leistungsabzeichen sind durch eigene Reglements festgelegt, die
auch die an die Bewerberinnen und Bewerber gestellten Anforderungen enthalten.

13. Besondere Hinweise zum frhinstrumentalen Unterricht und Unterricht mit


jugendlichen und erwachsenen Anfngerinnen und Anfngern
Der Fachbereich Elementare Musikpdagogik (EMP) beschftigt sich mit Zielen, Inhalten und Methoden
des elementaren Musizierens, dabei sind Musik, Bewegung, Tanz, Stimme und Sprache eng miteinander
verbunden. Alle Grundstze der EMP gelten unabhngig von Alter oder Vorbildung gleichermaen fr
Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Elementares Musizieren ist fr jede/jeden erleb- und erlernbar.
Der Unterricht findet in Gruppen statt und ermglicht einen ganzheitlichen, kreativen, prozess- und
handlungsorientierten Umgang mit Musik und Bewegung. Kreative Bettigung und aktive Beteiligung
stehen im Vordergrund.
Im Bereich der EMP gibt es folgende Angebote:
Elementarer Musikunterricht fr Eltern-Kind-Gruppen
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 4 bis 6 Jahren
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 6 bis 12 Jahren
Elementarer Musikunterricht fr Jugendliche
Elementarer Musikunterricht fr Erwachsene bis zum Seniorenalter
Elementarer Musikunterricht fr Menschen mit Behinderung
14. Hinweise zum Unterricht mit Menschen mit Behinderung
Elementarer Musikunterricht fr Menschen mit Behinderung
Das Unterrichtsfach besuchen Menschen jeder Altersstufe mit verschiedenen Behinderungsgraden und
Behinderungsarten. Menschen mit Behinderung knnen auch in integrativ und inklusiv gefhrten
Gruppen unterrichtet werden.
Die Hauptaufgabe besteht darin, Menschen in ihrer Persnlichkeit anzunehmen, ihre Fhigkeiten und
Talente, insbesondere im musikalischen Bereich zu entdecken und zu frdern. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer werden so bei der Gestaltung ihres Lebens auf dem Weg zur weitgehenden Selbststndigkeit
untersttzt, beziehungsweise wird damit eine Hilfestellung zur Aufrechterhaltung der Selbststndigkeit
gegeben.
Der Unterricht soll zur Steigerung der Lebensqualitt beitragen. Die Schaffung einer angenehmen
Atmosphre, entsprechende Zuwendung, das Gefhl des Angenommen-Seins und die Vermittlung von
Geborgenheit sind wichtige Komponenten des Unterrichts. Auf dieser Basis und in der fr alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer berschaubaren Gemeinschaft steht die Freude am gemeinsamen
Agieren, am aktiven Erleben und Gestalten ber das Medium Musik im Vordergrund. Es sollen aber
auch individuelle musikalische und bewegungsmige Kompetenzen erweitert und die reproduktive,
rezeptive und vor allem produktive Musikalitt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefrdert werden.

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Rahmenbedingungen und Organisation:


(Siehe auch Rahmenbedingungen unter Punkt 15)
Der Unterricht kann sowohl in der Musikschule als auch in Betreuungseinrichtungen stattfinden. Vor
allem fr Menschen die in einer Institution leben ist ein Angebot auerhalb der Betreuungseinrichtung
ein wichtiger Schritt zur Integration.
Voraussetzung fr den Unterricht sind folgende zustzliche Rahmenbedingungen:
- Behindertengerechter Zugang zum Haus und zum Unterrichtsraum
- Toiletten auf der gleichen Ebene und behindertengerechter Zugang
- Garderoben mit Sitzmglichkeiten
- Belastbares Instrumentarium (z.B. Schlgel mit strkeren Griffen, massive Trommeln)
Mgliche Zusatzausstattung:
- Gymnastikmatte, Hngesessel, Klangwiege
- Instrumente, die Schwingungen gut weitergeben (z.B. Big Boom, Tischtrommel, Bassstbe oder
Kontrabassstbe, Klangschalen, Monochord)
- CD-Anlage mit Temporegler
- Induktionsanlage
Elternarbeit:
Zustzlich zur Elternarbeit sind Kontakt und Austausch mit den betreuenden Personen und Einrichtungen
wichtig.
Alterszusammensetzung/Gruppenzusammensetzung:
Empfehlenswert sind entwicklungs- bzw. interessenshomogene Gruppen, da besser auf die Bedrfnisse der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingegangen werden kann. Auch Gruppen mit gemischtem
Entwicklungsstand knnen fr alle bereichernd sein. Die Gruppen knnen integrativ und/oder
heilpdagogisch gefhrt werden. Gegebenenfalls ist die Begleitung und Untersttzung einzelner
Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch eine zweite Lehrerin/ einen zweiten Lehrer oder eine
Betreuungsperson notwendig und sinnvoll.
Gruppengre:
Es gibt Unterricht in Zweiergruppen, Klein- und Grogruppenunterricht.
Eine Gruppe kann, je nach Raumgre, maximal 10 TeilnehmerInnen umfassen.
Fr grere Gruppen empfiehlt sich Teamteaching.
Unterrichtsdauer:
30 bis 100 Minuten wchentlich
Position der Lehrerin/ des Lehrers:
Die anleitende und animierende Funktion der Lehrerin/ des Lehrers nimmt zur Motivation der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen besonders hohen Stellenwert ein.
Fachspezifische Unterrichtsziele:
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele unter Punkt 11)
Steigerung der Lebensqualitt
Freude am gemeinsamen Erleben und Gestalten mit Musik und Bewegung
Spezielle Frderung individueller musikalischer und bewegungsmiger Kompetenzen
Fhigkeiten und Talente entdecken
Methodisch-didaktische Besonderheiten:
(Diese ergnzen die methodisch-didaktischen Grundstze unter Punkt 4)
Eine wesentliche Rolle im Unterricht spielen verschiedene Elemente, Objekte und Materialien, die zur
Mitarbeit und zum Bewegen motivieren, die Koordination und Wahrnehmung frdern, Inhalte (z.B.

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jahreszeitliche Themen, Lieder, Gedichte) veranschaulichen und verdeutlichen, diese ber einen
anderen Wahrnehmungskanal zugnglich machen und ein multisensorisches Aufnehmen ermglichen.
Die Orientierung an den Strken und nicht an den Schwchen der Schlerinnen und Schler und
Schler steht im Mittelpunkt; um den Bedrfnissen, Wnschen und Anforderungen entsprechend
handeln zu knnen (ressourcenorientiertes Arbeiten).
Das Arbeiten mit starken Kontrasten erleichtert das Verstndnis der Inhalte.
Rituale und variantenreiche Wiederholungen sind unerlsslich. Sie geben Sicherheit, Orientierung,
ermglichen Eigenaktivitt und machen Freude.
Klare Sprache und einfache Anweisungen, oft verbunden mit Gestik und Mimik, sowie nonverbale
Kommunikation sind wichtige Komponenten zur Anleitung und Interaktion.
In ausgiebige Experimentierphasen sollte viel Zeit investiert werden, da sie das Repertoire an
Erfahrungen erweitern, den differenzierten persnlichen Ausdruck frdern und somit der
Kommunikation dienen.
Auf die unterschiedlich langen Reaktionszeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird Rcksicht
genommen.
Die Aufbereitung der Inhalte soll in der Gruppe angepassten, mitunter sehr kleinen Schritten erfolgen.
Die Lehrerin/ Der Lehrer arbeitet mit der Tendenz zur abnehmenden Hilfe und mit dem Ziel die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Selbststndigkeit zu fhren.
Neugierde und Experimentierfreude sollen geweckt und gefrdert werden, um die Eigenmotivation der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu steigern.
Durch das Anbieten verschiedener Bewegungsaktivitten und Tnze wird die Mobilitt der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt, erweitert bzw. erhalten.
Fachspezifische Unterrichtsinhalte:
(Diese ergnzen die Unterrichtsinhalte der EMP unter Punkt 5 und 6)
Der Unterricht ist mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen mglich.
Zum Beispiel mit Schwerpunkt
Instrument
Orchester
Bewegung und Tanz
Elementares Musiktheater
1. Singen und Sprechen
Die stimmlichen Ausdrucksmglichkeiten der Schlerinnen und Schler aufnehmen, damit
spielen und kommunizieren
Nonsens- und Silbenspielereien auch in Verbindung mit Melodien und/oder Rhythmus anwenden
Der Entwicklungsstufe entsprechendes Liedgut anbieten und wenn notwendig Melodie, Text
oder Rhythmus vereinfachen bzw. abndern
2. Bewegung und Tanz
Bewegungsspiele mit hohem Motivationscharakter auswhlen, um die Freude an der
Eigenaktivitt zu untersttzen
Einsatz von Musik und Materialien, die zur Bewegung anregen
3. Sinneserfahrungen
Bei Beeintrchtigung eines Wahrnehmungskanals ist es notwendig, Zugnge ber andere Sinne
zu finden. Nach Mglichkeit wird auch der beeintrchtigte Sinneskanal gezielt stimuliert.
Der Einsatz unterschiedlicher Materialien ermglicht bzw. intensiviert die Sinneserfahrungen.
4. Elementares Musizieren mit Instrumenten
In ausgiebige Experimentierphasen auf den Instrumenten sollte viel Zeit investiert werden.
Pr rhythmische und pr melodische Spielformen
Improvisation
Bilderbuchgestaltung
Liedgestaltung und -begleitung (z.B. rhythmisch, melodisch, atmosphrisch)
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5. Musikhren
Das Mitspielen zu und Gestalten von Hrbeispielen kann als motivierendes Klangerlebnis
erfahren werden.
6. Musiklehre
Das Erleben von Musik steht im Vordergrund. Die Wissensvermittlung ist sekundr.
7. Instrumenteninformation

15. Instrumentenkundliches (Sonderformen, Pflege, Kauf)


Rahmenbedingungen
1. Raum
Der Raum sollte folgende Kriterien erfllen:
- Freiflche mindestens 50 m2 (Bei geringerer Freiflche sollte die Gruppengre reduziert werden)
- mglichst quadratisch
- hell
- akustisch geeignet
- Holz- oder Korkboden in gutem Zustand
- Teppich zum Ausrollen
- Garderobe und Toiletten in der Nhe
- an die Gre der Schlerinnen und Schler und Schler angepasste Sitzgelegenheiten
Dieser Raum darf auch bei anderweitiger Bentzung nicht mit Straenschuhen betreten werden, andernfalls ist er vor dem Elementaren Musikunterricht zu reinigen. Bei den Einrichtungsgegenstnden
des Raumes sind mgliche Gefahrenquellen (scharfe Kanten, spitze Ecken, hngende Lampen, usw.)
zu vermeiden und es sollten keine ungenutzten Gegenstnde im Raum stehen. Instrumentarium und
andere Materialien mssen im gleichen oder angrenzenden Raum gelagert sein.
2. Arbeitsmittel
- Instrumente aus dem elementaren Instrumentarium und andere Materialien (siehe Anhang)
- Wandtafel (mit und ohne Notenlinien)
- CD-Player mit Temporegler
- Aufnahmegert mit guter Aufnahme- und Wiedergabeleistung
- Gitarre und Klavier sind wnschenswert
3. Arbeitsmittel fr die Schlerinnen und Schler und Schler
Bequeme Kleidung
Rutschfeste Gymnastikschuhe
Malstifte
Mappe oder Heft
etc.
Instrumenten-Grundausstattung EMP (fr 12 TeilnehmerInnen):
1 Altglockenspiel diatonisch (16 Stbe) + Schlgel
1 Sopran-Metallophon diatonisch (16 Stbe) + Schlgel
1 Alt-Metallophone diatonisch (16 Stbe) + Schlgel
2 Sopran Xylophone diatonisch (16 Stbe) + Schlgel)
3 Alt-Xylophone diatonisch (16 Stbe) + Schlgel
Bassklangstbe (C, D, E, F, G, A, H) oder
1 Bass-Xylophon diatonisch (16 Stbe) + 2 Paar Schlgel
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13 Paar Xylophonschlgel
1 Kasten Klangbausteine
2 Drehpauke ( 40 und 60 cm) + Schlgel
10 Trommeln (z.B. Rahmentrommeln, Floor Drums) ( 20/25/30 cm, Naturfell)
2 Rahmenschellentrommeln ( 25 cm, Naturfell)
1 Paar Cymbeln ( 15 cm)
2 Paar Fingercymbeln
1 Becken ( 30 cm)
13 Paar Claves ( 18 cm)
2 Holzblocktrommeln + Schlgel
2 Holzrhrentrommeln + Schlgel
3 Paar Maracas
1 Wooden Agogo
1 Agogo Bells
1 Cabasa
2 Triangeln (15 cm)
1 Triangel (20 cm)
2 Guiro
1 Schellenrassel
2 Schellenkrnze
1 Glockenkranz
4-6 Chicken Eggs (Rasseleier)
1 Paar Bongos
1 Djembe
Effektinstrumente je 1 Mal:
Lotosflte
Vibraslap (Eselsgebiss)
Flexaton
Vibraton
Rhrtrommel
Frosch
Spring Drum
Waldteufel
Regenstab
Folgende Materialien in ausreichender Menge:
Blle
Reifen
Stbe
Seile
Chiffontcher
Tcher
Sandsckchen
Papier
Malutensilien
Chinesische Stbchen
Zusatzausstattung:
Bassklangstbe (C, D, E, F, G, A, H) oder
1 Bass-Xylophon diatonisch (16 Stbe) + Schlgel
Verschiedene Schlgel (Plastikkopf, Wollkpfe etc.)
1 Satz Boomwhackers mit Oktavkappen
1 Satz Granitblocks (Tempelblocksatz, 5 Stck mit Stnder)
1 Chimes
1 Gong
1 Schlitztrommel
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1 Oceandrum
Sen Plates
Calimbas
1 bis 2 Congas
Elementare Saiteninstrumente (wie Zupf- und Streichpsalter, Kantele, kleine Harfe)
Weitere Zusatzausstattung siehe Fachspezifischer Teil der EMP unter Punkt 16

16. Fachspezifische Besonderheiten


Elementarer Musikunterricht in Eltern-Kind-Gruppen
In der Eltern-Kind-Gruppe musiziert ein Elternteil oder eine andere Bezugsperson mit einem
Baby/Kleinkind in der Gruppe miteinander. Durch den gemeinsamen Unterricht wird Musik und
Bewegung aktiv gelebt und erlebt und in das soziale Umfeld und Elternhaus getragen. Erwachsene und
Kinder sind gleichwertige Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die Inhalte und Methoden sind so ausgewhlt, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene Freude an
Musik und Bewegung erleben knnen und in ihren jeweiligen Fhigkeiten angesprochen werden. Im
Hinblick auf die prgende Wirkung erster Erfahrungen wird Musik und Bewegung in einer groen
Vielfalt angeboten. Ausgehend von der intensiven Beziehung zwischen Erwachsenem und Kind kann das
Kind erste soziale Erfahrungen in der Gruppe sammeln.
Rahmenbedingungen und Organisation:
(Siehe Rahmenbedingungen unter Punkt 15)
Alterszusammensetzung:
Grundstzlich sind Eltern-Kind-Gruppen ab der Geburt mglich. Empfehlenswert sind altershomogene
Gruppen (bis zu 6 Monaten Unterschied), da man besser auf die altersspezifischen Bedrfnisse des
Kindes eingehen kann. Aber auch altersheterogene Gruppen (z.B. 18 bis 36 Monate) knnen fr alle
TeilnehmerInnen bereichernd sein. Wenn mglich sollte sich jeder Erwachsene nur einem Kind widmen.
Ein Besuch ber mehrere Jahre ist zu empfehlen.
Gruppengre:
Eine Gruppe kann, je nach Raumgre, maximal 8 Erwachsenen-Kind-Paare umfassen.
Unterrichtsdauer:
Wchentlich 40 bis 60 Minuten
Zusatzausstattung:
18 Trommeln ohne Schrauben ( 20 cm)
18 kleine Claves
Schlgel mit kurzen Griffen (z.B. Studio 49 PKS1)
18 Rasseleier
18 kleine Schellen
9 Gymnastikmatten oder Decken
1 groe Standtrommel
Position der Lehrerin/ des Lehrers:
Die Lehrerin/ Der Lehrer ist Moderator/in, Spielleiter/in und zunehmend Bezugsperson. Die
Erwachsenen sollen in ihrer Doppelrolle als Bezugspersonen und selbstndige Teilnehmerinnen und
Teilnehmer angesprochen werden.
Kontakt zu den Erwachsenen, Elternarbeit:
Regelmige Kontakte mit den Erwachsenen in Form von Informationsabenden und persnlichen
Gesprchen ergnzen den Unterricht.
Ein erstes Treffen mit den Eltern sollte vor der ersten Unterrichtsstunde stattfinden.
Unter anderem werden bei diesem ersten Kontakt folgende Gruppenregeln mit den Erwachsenen geklrt:
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Die Erwachsenen tragen die Verantwortung fr ihre Kinder


Die Erwachsenen sind aktive Spielpartner
Die Kinder entscheiden selbst, ob sie aktiv mitmachen wollen
Unterrichtsstrungen sollten vermieden werden (Trinken, Essen, private Gesprche, eingeschaltetes
Handy etc.)

Fachspezifische Unterrichtsziele:
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele unter Punkt 11)
Gemeinsames Musizieren von Kindern und Erwachsenen
Die senso-motorische Entwicklung der Kinder untersttzen (vom Be greifen zur Begriffsbildung)
Die Sprachentwicklung der Kinder untersttzen (z.B. Artikulation, Begriffsbildung Wortschatz)
Entwicklung der Ich-Kompetenz der Kinder als Voraussetzung fr soziale Entwicklung
Die Erwachsenen ermutigen, den Kindern Freiraum fr Entwicklung zu lassen (z.B. Freiwilligkeit,
Eigenverantwortung, Gefahrenbewusstsein, eigene Ideen)
Den Erwachsenen soll die Mglichkeit gegeben werden, sich persnlich weiterzuentwickeln.
Einerseits, indem sie den Zugang der Kinder zu Musik mitleben, andererseits, indem sie auf ihrer
Ebene angesprochen werden.
Methodisch didaktische Besonderheiten:
(Diese ergnzen die methodisch-didaktischen Grundstze unter Punkt 4)
Kenntnisse ber die Entwicklung des Kleinkindes sind Voraussetzung fr eine sinnvolle
Unterrichtsplanung und deren Umsetzung.
Wiederholungen, Variationen und eine immer wiederkehrende Struktur (Rituale) sind unerlsslich.
Sie geben Sicherheit, Orientierung und machen Freude.
Abwechslung der Aktionsbereiche kann Prioritt gegenber dem thematischen roten Faden haben.
Die Tonlage und der Tonumfang der Lieder sollten der Stimmlage der Kinder entsprechen, aber auch
fr die Erwachsenen angenehm zu singen sein.
Die Musikauswahl sollte auch die Erwachsenen ansprechen und dazu anregen, sich musikalisch
kreativ zu bettigen.
Je jnger das Kind ist, desto mehr soll die musikalische Initiative vom Erwachsenen ausgehen, da
Imitation ein wichtiges Lernprinzip dieser Altersstufe ist.
Fachspezifische Unterrichtsinhalte:
(Diese ergnzen die Unterrichtsinhalte der EMP unter Punkt 5 und 6)
Im Kleinkindalter findet Lernen vorwiegend durch Bewegungs- und Sinneserfahrungen (Sensomotorik)
statt. Die Gehirnentwicklung und somit auch die kognitiven Fhigkeiten wie z.B. der Spracherwerb
basieren darauf. Die drei Unterrichtsinhalte Singen und Sprechen, Bewegung und Tanzen sowie die
Sinneserfahrungen sind daher besonders eng miteinander verknpft.
1. Singen und Sprechen
- Kennen lernen und wiederholen von Kniereitern und Fingerspielen
2. Bewegung und Tanz
- Unterschiedliches Material ermglicht den Kindern vielfltige Bewegungserfahrungen
- Bewegt werden (Schaukel-, Wiege-, Fliegespiele etc.)
3. Sinneserfahrungen
- Vielseitiges Materialangebot bietet Anreiz fr Sinneserfahrungen
4. Elementares Musizieren mit Instrumenten
- Verfeinerung der Spieltechnik der Erwachsenen
5. Musiklehre
- Erweiterung der Kenntnisse der Erwachsenen
Fcherbezeichnungen:
Burgenland: Eltern-Kind-Gruppen (EKG), Krnten: musik.entdecken, Eltern-Kind Musikgruppe,
Niedersterreich: keine einheitliche Bezeichnung (Sing- und Springmuse, Musikgarten, Eltern-KindGruppen, Eltern-Kind Singen, Spielrume, Muki, Eltern-Kind-Rhythmik u.a.), Obersterreich:

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Musikgarten, Salzburg: Eltern-Kind-Musikgruppen, Musikalische Frhfrderung, Tirol: ElternKindgruppe, Musikzwerge, Minimuse;Wien: Eltern-Kind-Gruppe, Kind-Erwachsenen-Gruppe
Elementarer Musikunterricht fr Kinder von 4 bis 6 Jahren
Dieses Angebot ermglicht Kindern den spielerischen und ganzheitlichen Umgang mit Musik im
Vorschulalter. Ein zentrales Anliegen ist es, Neugierde, Begeisterung und Lust auf Musik und Bewegung
zu wecken, zu erhalten und Raum zu geben, Interessen auszubauen.
Rahmenbedingungen und Organisation:
(Siehe Rahmenbedingungen unter Punkt 15)
Gruppenzusammensetzung:
Zu empfehlen sind altershomogene Gruppen, 2 Jahre fortlaufend.
Gruppengre:
Die ideale Gruppengre liegt zwischen 8 und 10 Kindern.
Mit Zustimmung der Lehrerin/ des Lehrers und unter geeigneten rumlichen Voraussetzungen kann die
Gruppengre bis maximal 12 Kinder betragen.
Bei besonderen Bedingungen (geographische Randlage, Raumgre geringer als in den Rahmenbedingungen angegeben) ist eine Gruppe ab 6 Kindern mglich.
Unterrichtsdauer:
Wchentlich 40 bis 60 Minuten
Position der Lehrerin/ des Lehrers:
Die Lehrerin/ Der Lehrer tritt den Kindern mit Wertschtzung gegenber. Sie/ Er ist Bezugsperson,
schafft eine angenehme Atmosphre, untersttzt eine positive Gruppendynamik und vermittelt in
schwierigen Situationen.
Elternarbeit:
Regelmiger Kontakt zu den Eltern soll in vielfltiger Form gesucht und entwickelt werden. Persnliche Gesprche, Elternbriefe, Informations- und Elternabende, Elternmusizierstunden (ohne Kinder), offene Stunden, Mitmach-Gelegenheiten usw. machen das Unterrichtsgeschehen transparent und frdern
das Interesse und Verstndnis fr die Unterrichtsinhalte. Es sei besonders darauf hingewiesen, dass es
sich bei der EMP um einen prozessorientierten Unterricht handelt und daher einer Vorfhrung nicht dieselbe Bedeutung zukommt wie Vorspielstunden oder Konzerten im Instrumentalunterricht. Lehrerin/Lehrer und Eltern sollten ber die Entwicklung des Kindes im Austausch bleiben.
Fachspezifische Unterrichtsziele:
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele unter Punkt 11)
Interesse fr Musik und Bewegung wecken
Dem Kind ermglichen, seine Neigungen zu entdecken
Methodisch-didaktische Besonderheiten:
(Diese ergnzen die methodisch-didaktischen Grundstze unter Punkt 4)
Kenntnisse ber die Entwicklung des Vorschulkindes sind Voraussetzung fr eine gezielte und
sinnvolle Unterrichtsplanung und Umsetzung.
Das Spiel ist die bedeutendste Lernform dieser Altersgruppe und erhlt deshalb einen besonders
hohen Stellenwert.
Bei der Unterrichtsplanung und Umsetzung sollte der Loslsungsprozess von den primren
Bezugspersonen bercksichtigt werden.
Dem Gruppenbildungsprozess sollte gengend Zeit eingerumt werden.
Eine angenehme, wertschtzende Atmosphre ermglicht das Entstehen von Vertrauen und
Geborgenheit. In dieser Altersstufe sind kreative Prozesse nur auf dieser Basis mglich.
Untersttzung der Kinder beim Finden ihrer musikalischen Prferenzen und ihres
Wunschinstruments findet sowohl im Unterricht als auch in Gesprchen mit den Eltern statt.
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Fachspezifische Unterrichtsinhalte
(Es gelten die Unterrichtsinhalte der EMP unter Punkt 5 und 6 )
Fcherbezeichnungen:
Burgenland, Niedersterreich, Obersterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg: Musikalische
Frherziehung, Krnten: musik.erforschen, musik.erlebnis, Musikalische Frherziehung, Sdtirol:
Musikalische Frherziehung, Musik und Bewegung, Tirol: Musikalische Frherziehung, Rhythmik mit
Percussion, Elementarausbildung 1. Jahr, Singemuse; Wien: Musikalische Frherziehung,
Elementares Musizieren

Elementarer Musikunterricht fr Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren


Dieses Angebot kann eine Weiterfhrung des Elementaren Musikunterrichts fr Kinder im Alter von 4
bis 6 Jahren sein und ermglicht eine Erweiterung und Vertiefung der bisher erlangten Fhigkeiten und
Fertigkeiten. Durch das Miteinanderlernen wird neben motivationalen und sozialen Aspekten auch das
Zusammenspiel, welches beim spteren Musizieren in Ensembles, Orchestern und Chren eine wesentliche Rolle einnimmt, gefrdert.
Der Elementare Musikunterricht fr diese Altersstufe ist grundstzlich ein eigenstndiges Angebot, kann
aber auch als Hinfhrung zum Instrumental- und Gesangsunterricht betrachtet werden. Ebenso ist es
sinnvoll, den Unterricht parallel zum Instrumentalunterricht zu besuchen, da sich die Inhalte aus beiden
Bereichen gut ergnzen. In diesem Fall ist eine Zusammenarbeit zwischen EMP- Lehrerin/ EMP-Lehrer
und Instrumentallehrerin/ Instrumentallehrer wnschenswert.
Die vielseitige Beschftigung mit Musik bietet den Kindern die Mglichkeit, Erfahrungen zu sammeln,
Interessen zu entwickeln und ihren persnlichen musikalischen Weg zu finden.
Rahmenbedingungen und Organisation:
(Siehe Rahmenbedingungen unter Punkt 15)
Alterszusammensetzung/Gruppenzusammensetzung:
Sowohl altershomogene als auch heterogene Gruppen sind mglich.
Gruppengre:
Die Gre der Gruppe kann je nach Unterrichtsmodell und Raumgre zwischen 4 und 10 Kindern variieren.
Unterrichtsdauer:
50 bis 100 Minuten wchentlich oder geblockte Unterrichtseinheiten
Position der Lehrerin/ des Lehrers:
Die Lehrerin/ Der Lehrer tritt den Kindern mit Wertschtzung gegenber. Sie/ Er ist Bezugsperson,
schafft eine angenehme Atmosphre, untersttzt eine positive Gruppendynamik und vermittelt in
schwierigen Situationen.
Elternarbeit:
Regelmiger Kontakt zu den Eltern soll in vielfltiger Form gesucht und entwickelt werden. Persnliche Gesprche, Elternbriefe, Informations- und Elternabende, Elternmusizierstunden (ohne Kinder), offene Stunden, Mitmach-Gelegenheiten usw. machen das Unterrichtsgeschehen transparent und frdern
das Interesse und Verstndnis fr die Unterrichtsinhalte. Lehrer/in und Eltern sollten ber die Entwicklung des Kindes im Austausch bleiben.
Es sei besonders darauf hingewiesen, dass es sich beim Elementaren Musikunterricht um einen prozessorientierten Unterricht handelt. Fr diese Altersgruppe gewinnen jedoch auch Vorfhrungen an Bedeutung und knnen motivierend und bereichernd sein.
Fachspezifische Unterrichtsziele:
(Es gelten die Lern- und Bildungsziele der EMP unter Punkt 11)
Methodisch-didaktische Besonderheiten:
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(Diese ergnzen die methodisch-didaktischen Grundstze unter Punkt 4)


Eine Zusammenarbeit mit den Instrumentallehrerinnen und -lehrern einer Musikschule ist bei
Konzerten oder Projekten wnschenswert.
Der Entwicklungsstand der Kinder ermglicht vermehrt ein eigenstndiges Arbeiten: allein, mit
Partnerinnen und Partnern, in Kleingruppen und in der Grogruppe.
Die Lernform Spiel ist in dieser Altersgruppe von groer Relevanz.
Die unterschiedlichen entwicklungsbedingten kognitiven, motorischen, emotionalen und sozialen
Mglichkeiten der Kinder sind zu bercksichtigen.
Untersttzung der Kinder beim Finden ihrer musikalischen Prferenzen und ihres
Wunschinstruments findet sowohl im Unterricht als auch in Gesprchen mit den Eltern, sowie auch
durch Zusatzangebote der Musikschule (z.B. spezielle Konzerte fr Kinder, Konzerte zum Vorstellen
der Instrumente) statt.
Die vernderte Lern- und Leistungsbereitschaft der Schlerinnen und Schler und Schler kann
durch den Unterricht in der Gruppe in besonderer Form genutzt und gelenkt werden.
Der Entwicklungsstand der Kinder ermglicht die gemeinsame Reflexion von gruppendynamischen
Prozessen.
Geblockte Angebote machen eine Vertiefung der Themen mglich.
Bei Schwerpunktsetzung bieten sich Teamteaching-Modelle mit anderen Fachbereichen an.
Eigenem Erfinden, Improvisieren und Komponieren soll gengend Raum gegeben werden.
Fachspezifische Unterrichtsinhalte:
(Es gelten die Unterrichtsinhalte der EMP unter Punkt 5 und 6)
Elementarer Musikunterricht fr Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren ist mit verschiedenen
Schwerpunktsetzungen mglich:
-

Instrument
Gesang
Schlagwerk (z.B. Trommeln)
Bewegung und Tanz
Rhythmik
Elementares Musiktheater
Musical
Komposition
Bildende Kunst

Fcherbezeichnungen:
Burgenland: Musikalische Grundausbildung (MGA), Krnten: musik.experimente, musik.erlebnis, Musikalische Grundausbildung, Niedersterreich: Elementarkurs Schlagwerk, Elementarkurs Blockflte,
Rhythmik, Musikalische Grundausbildung, Obersterreich: Musikwerkstatt, Salzburg: Musikalische
Grundausbildung (MGA), Spielmusik, Klangzauberwerkstatt, Steiermark: Musikalische Grundschulung,
Klassenmusizieren, Sdtirol: Singen 1 bis 5, Musik-Tanz-Theater (MTT), Musik- und Theaterwerkstatt,
Kinderchor, Schulchor, Lausbubenchor, Knabenchor, Rhythmik (Rhythmische Erziehung), Musikbaukasten, Klangwerkstatt, Sing- und Spielkreis, Tirol: Musikalische Grundausbildung, Schlagwerk Elementar,
Elementare Tanz-, Musik- und Bewegungserziehung (ELTAMUBE), Rhythmusgruppe, Elementarausbildung 2. und 3. Jahr, Musikwerkstatt, Spielmusik, Tanzbren (Musical), Minimusical, Tonwerkstatt, Elementarkurs mit Schwerpunktfach: Kinderchor, Tanz, Blockflte, Gitarre, Blech, Saitenspiel, OrffEnsemblemusizieren; Wien: Musikalische Grundausbildung (MGA), Rhythm&More, Octopus-Projekt,
Flo-Walzer, Vorarlberg: Musikalische Grundausbildung (MGA), Spielmusik

Elementarer Musikunterricht fr Jugendliche


Einer der wichtigsten Aspekte der Jugendarbeit ist die Hilfestellung bei der Identittsfindung. Der
Elementare Musikunterricht leistet hier einen positiven Beitrag.
Die Jugendlichen haben die Mglichkeit, sich kreativ zu bettigen und erleben durch die Zugehrigkeit
zur Gruppe ein Gefhl der Sicherheit.
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Durch das Verfolgen von gemeinsamen Interessen entstehen ein Sich-Abgrenzen von der
Erwachsenenwelt und zugleich ein Hineinwachsen in diese.

Rahmenbedingungen und Organisation:


(Siehe Rahmenbedingungen unter Punkt 15)
Gruppenzusammensetzung:
Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von ca. 12 bis 18 Jahren.
Homogene und heterogene Gruppenkonstellationen sind mglich.
Gruppengre:
Eine Gruppe kann je nach Raumgre 6 bis 12 TeilnehmerInnen umfassen.
Unterrichtsdauer:
Wchentlich 50 bis 100 Minuten
Blockunterricht ist mglich
Zusatzausstattung:
Neue Medien wie Computer, Mikrophone, Video etc.
Vielfltige Auswahl an Perkussionsinstrumenten (z.B. Congas, Bongos, Djemben) und Drumset
Position der Lehrerin/ des Lehrers:
Die Lehrerin/Der Lehrer nimmt neben einer leitenden auch eine untersttzende Rolle ein. Er/Sie ist
Gestaltungspartner/in, Koordinator/in, Initialznder/in und falls notwendig letzte Entscheidungsinstanz.
Die Lehrerin/Der Lehrer steht dem sozialen und kulturellen Umfeld der Jugendlichen offen gegenber.
Fachspezifische Unterrichtsziele:
(Es gelten die Lern- und Bildungsziele unter Punkt 11)
Methodisch-didaktische Besonderheiten:
(Diese ergnzen die methodisch- didaktischen Grundstze unter Punkt 4)
Auswahl von Musikstcken und Tnzen, die sich an den Interessen der Jugendlichen orientieren
bzw. von den Jugendlichen selbst auswhlt wurden.
Improvisation und Komposition haben einen hohen Stellenwert.
Reflexion findet einerseits auf der persnlichen Ebene statt (Selbstreflexion, Feedback), andererseits
auf der sachlichen Ebene in Form von Erkenntnissen und Informationen ber Musik, Tanz und
andere Kunstformen.
Obwohl der Elementare Musikunterricht prozessorientiert ist, ist projektbezogene und
ergebnisorientierte Arbeit wichtig.
Gengend Zeit fr die Gruppenbildung soll eingeplant werden.
Kompetenzen der Jugendlichen ernst nehmen (z.B. spezielles Fachwissen ber einzelne Musikstile
etc.) und die in der Gruppe vorhandenen Ressourcen nutzen (Wer spielt ein Instrument? Wer singt
gerne und gut? Wer ist schriftstellerisch begabt? Wer ist bildnerisch begabt? Wer kann
komponieren?)
Sensibilitt im Umgang mit den heranwachsenden Jugendlichen im Hinblick auf Vernderung und
Weiterentwicklung der Sprech- und Singstimme, des Krpergefhls und der Persnlichkeit ist
wichtig.
Geblockte Angebote machen eine Vertiefung der Themen mglich.
Fachspezifische Unterrichtsinhalte:
(Diese ergnzen die Unterrichtsinhalte unter Punkt 5 und 6)
Folgende inhaltliche Schwerpunkte sind mglich:
Musiktheater
Musical
Neue Medien
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1.

2.

3.
4.
5.
6.
7.

Tanz
Rhythmischer Schwerpunkt (Trommelkurse, Stcke a la Stomp, Latin Percussion, etc.)
Teamteaching-Modelle mit anderen Fachbereichen (Komposition, Pop/Rock, Schlagwerk, Malerei,
Schauspiel etc.)
Singen und Sprechen
- Lieder aus verschiedenen Kulturen anbieten
- Sprechgesang (z.B. Rap)
Bewegung und Tanz
- Eine breite Palette von vorgegebenen und freien Bewegungs- und Tanzformen anbieten (z.B.
Modern Dance, Jazz Dance, Hip-Hop, Streetdance)
- Krperarbeit in Hinblick auf entwicklungsbedingte Vernderungen
Sinneserfahrungen
(Siehe unter Punkt 5 Unterrichtsinhalte der EMP)
Musizieren mit elementarem Instrumentarium
Stilistische und kulturelle Vielfalt anbieten (z.B. Jazz, Pop, Rock)
Musikhren
(Siehe unter Punkt 6 Unterrichtsinhalte der EMP)
Musiklehre
Kenntnisse erweitern
Instrumenteninformation
Kenntnisse erweitern

Fcherbezeichnungen:
Sdtirol: Jugendchor, Sing & Swing, Jazz- und Popularmusik, Vokalausbildung, Tirol: Rhythmus und
Bewegung, Elementarkurs mit Schwerpunktfach: chorische Stimmbildung, Gitarre, Akkordeon, Keyboard; Wien: Rhythm & More

Elementarer Musikunterricht fr Erwachsene


Elementarer Musikunterricht wird fr Erwachsene mit und ohne musikalische Vorkenntnisse angeboten.
Der Unterricht ist eine gute Alternative und ein Ausgleich zu den oft kognitiv orientierten Ttigkeiten im
Alltag. Kreative Bettigung, aktive Beteiligung, krperliches und emotionales Erleben stehen im
Vordergrund. Das intellektuelle Potenzial und musikalische Vorkenntnisse bereichern den Unterricht.
Die Lust auf Rhythmus, Stimme, Tanzen, Bewegen, Musizieren, Lieder begleiten, Malen, Hren,
Improvisieren, Komponieren und vieles mehr soll geweckt und ausgebaut werden.
Rahmenbedingungen und Organisation:
(Siehe Rahmenbedingungen unter Punkt 15)
Alterszusammensetzung/Gruppenzusammensetzung:
Homogene und heterogene Gruppenkonstellationen von jungen Erwachsenen bis zu Seniorinnen und
Senioren sind mglich.
Gruppengre:
Eine Gruppe kann je nach Raumgre maximal 12 TeilnehmerInnen umfassen.
Unterrichtszeit:
Wchentlich 50 bis 100 Minuten oder geblockte Unterrichtseinheiten
Zusatzausstattung:
Attraktives Instrumentarium (z.B. Djemben, Mallets)
Position der Lehrerin/des Lehrers:
Ziel ist es, von der leitenden auch zur begleitenden Rolle zu finden. Die Lehrkraft wird zunehmend
Partner/in im Unterrichtsgeschehen und gibt damit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die
Mglichkeit, den Prozess selbstndig mit zu gestalten.
Fachspezifische Unterrichtsziele:
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(Es gelten alle Lern- und Bildungsziele unter Punkt 11)

Methodisch-didaktische Besonderheiten:
(Diese ergnzen die methodisch-didaktischen Grundstze unter Punkt 4)
Spielen ist eine wichtige Komponente des Unterrichts. Spielen bietet die Mglichkeit, den Alltag
hinter sich zu lassen und selber zu gestalten. Durch das Spiel erarbeiten sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer die Welt der Musik.
Das Erarbeiten eines gemeinsamen Repertoires gibt am Anfang Sicherheit. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer werden schrittweise vom Ausprobieren verschiedener Gestaltungsideen zu freien,
kreativen Prozessen hingefhrt.
Improvisation und Komposition haben einen hohen Stellenwert.
Reflexion findet einerseits auf persnlicher Ebene (Selbstreflexion, Feedback), und andererseits auf
sachlicher Ebene (Erkenntnisse und Informationen ber Musik und andere Kunstformen) statt.
Der Abbau von ausschlielicher Leistungsorientierung ist anzustreben.
Fr die Gruppenbildung ist gengend Zeit einzuplanen.
Eine ungezwungene, spielerische Atmosphre ermglicht den Abbau von eventuell vorhandenen
Hemmungen.
Rhythmische Spiele in Verbindung mit Bewegung, Stimme, Sprache, Bodypercussion und mit
Instrumenten bieten Mglichkeiten, in komplexe Gestaltungen zu kommen.
Geblockte Angebote machen eine Vertiefung der Themen mglich.
Fachspezifische Unterrichtsinhalte:
(Diese ergnzen die Unterrichtsinhalte unter Punkt 5 und 6)
1. Singen und Sprechen
- Die Vielfalt der Stimmlagen nutzen
- Allmhlich den Stimmumfang auch in hhere und tiefere Lagen erweitern
- Lieder aus verschiedenen Kulturen anbieten
2. Bewegung und Tanz
- Eine breite Palette von vorgegebenen und freien Bewegungs- und Tanzformen anbieten
- Entspannungsangebote
3. Sinneserfahrungen
(Siehe unter Punkt 5 Unterrichtsinhalte der EMP)
4. Elementares Musizieren mit Instrumenten
Stilistische und kulturelle Vielfalt anbieten
5. Musikhren
(Siehe unter Punkt 6 Unterrichtsinhalten der EMP)
6. Musiklehre
Kenntnisse erweitern
7. Instrumenteninformation
Kenntnisse erweitern
Fcherbezeichnungen
Obersterreich: Musikwerkstatt (fr Erwachsene), Salzburg: Erwachsenen-Musikgruppe,
Sdtirol: Vokalausbildung; Tirol: Rhythmus und Bewegung, Elementarkurs Schwerpunktfach:
chorische Stimmbildung, Gitarre, Akkordeon, Keyboard;
Elementarer Musikunterricht fr Seniorinnen und Senioren
Der Elementare Musikunterricht ist ein sinnvolles und frderndes Bildungsangebot fr Senioren mit und
ohne musikalische Vorkenntnisse. Der kreative, unbefangene Kontakt mit Musik, Bewegung und Tanz
gibt vielseitige, wichtige Anregungen auf emotionaler, kognitiver, physiologischer und sozialer Ebene.
Im Vordergrund stehen nicht so sehr Lernziele im klassischen Sinne, sondern viel mehr Freude und
Interesse an neuen Erfahrungen und am gemeinsamen Tun in einer Gruppe.
Rahmenbedingungen und Organisation:
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(Siehe Rahmenbedingungen unter Punkt 15)


Alterszusammensetzung/Gruppenzusammensetzung:
Seniorenalter
Gruppengre:
Je nach Raumgre und Wunsch der Lehrerin/des Lehrers kann die maximale Gruppengre festgelegt
werden.
Empfehlenswert ist eine Gruppengre von 6 bis 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gegebenenfalls
ist die Begleitung und Untersttzung einzelner Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch eine zweite
Lehrkraft oder eine Betreuungsperson notwendig und sinnvoll.
Unterrichtszeit:
Wchentlich 50 bis 100 Minuten
Zusatzausstattung:
Gengend Platz fr Bewegung und zum Sitzen (altersgerechte Sitzmbel)
Position der Lehrerin/des Lehrers:
Die Aufgabe der Lehrerin/des Lehrers ist es, in leitender Position die Seniorinnen und Senioren zu
begleiten, sie zu motivieren und zu untersttzen. Wichtig ist der respektvolle Umgang mit den lteren
Menschen, die der Lehrerin/dem Lehrer an Lebensjahren, Erfahrungen und gelebtem Leben immer
einiges voraus sind.
Fachspezifische Unterrichtsziele:
(Diese ergnzen die Lern- und Bildungsziele unter Punkt 11)
Untersttzen, erhalten bzw. wecken der Lebensfreude und der eigenen kreativen Fhigkeiten
Erhalten und entwickeln von Freude an Geselligkeit und Kommunikation, von Neugier und Interesse
an anderen Menschen und Geschehnissen in der Welt
Durchbrechen mglicher Isolierungstendenzen, Resignation oder Antriebslosigkeit
Hervorrufen positiver Jugenderlebnisse durch das Singen bekannter Volkslieder
Aktivierung der Psychomotorik durch das Spiel mit Instrumenten
Ansprechen der Seniorinnen und Senioren in ihrer Ganzheitlichkeit (Geist, Krper, Seele, Gefhle
und Beziehungsebene)
Altersbedingten Merkmalen, die in physiologische, kognitive, affektive und soziale Aspekte
unterteilt werden, wird mit den nonverbalen Medien Musik und Bewegung entgegengesteuert.
Ziele sind z.B. die Frderung von:
Beweglichkeit und Wahrnehmungsfhigkeit
Merkfhigkeit und Erinnerungsvermgen, Konzentration
Motivationsbereitschaft, Frustrationstoleranz, Offenheit, Begeisterungsfhigkeit, emotionalem
Gleichgewicht
Interaktion mit der Umwelt, Geborgenheit in der Gruppe
Methodisch-didaktische Besonderheiten:
(Diese ergnzen die methodisch-didaktischen Grundstze unter Punkt 4)
Auswahl von vertrauter Musik knpft an frhere Erfahrungen an.
Das individuell unterschiedliche Nachlassen einzelner Sinnesfunktionen wird durch ein wechselndes
Ansprechen der Wahrnehmungskanle bercksichtigt, sodass auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer
mit unterschiedlichen Beeintrchtigungen oder Behinderungen angesprochen werden.
Die zunehmende Labilitt in der krperlichen Standfestigkeit bedingt Bewegungsaufgaben, die auch
im Sitzen durchgefhrt werden knnen.
Die zunehmende Langsamkeit psychomotorischer Ablufe sowie die Verlangsamung der Wahrnehmungsverarbeitung und die Verlngerung der Reaktionszeit erfordern ein langsames Tempo.
Im Umgang mit elementaren Materialien und Musikinstrumenten sollte schon in der Stundenplanung
auf eine eventuell beeintrchtigte Feinmotorik Rcksicht genommen werden.

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Einfache Bewegungen und geeignete Materialien (z.B. Chiffontcher) frdern entspanntes ben. Bei
komplizierten Aufgabenstellungen knnen Verspannungen einsetzen, da motorische Entspannung
zunehmend schwieriger wird.
Durch wiederholte bungen und die Wahl geeigneter Themen werden die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer zum eigenen Bewegungsausdruck motiviert.
Schaffen von Vertrautheit und Motivation spielen eine bedeutende Rolle.
Eine positive soziale Atmosphre frdert die Gemeinschaft in der Gruppe und ermglicht, dass Kontakte zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch unter der Woche fortgesetzt werden knnen.

Fachspezifische Unterrichtsinhalte:
(Diese ergnzen die allgemeinen Unterrichtsinhalte unter Punkt 5 und 6)
1. Singen und Sprechen
- Bekannte Volkslieder, aber auch neue Lieder, die zu weiteren Aktionen wie Darstellung in der
Bewegung, eigenstndige Variationen, Malen usw. einladen
2. Bewegung und Tanz
- Freies Bewegen und Tanzen auch im Sitzen (je nach krperlichen Mglichkeiten)
- Tanzen von einfachen Kreis- und Reihentnzen, die eventuell in Sitztnze umgewandelt werden
3. Sinneserfahrungen
- Aktivierung der Sinne mit und ohne Material
4. Elementares Musizieren auf Instrumenten
Instrumente, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielen oder frher gespielt haben,
einbeziehen
5. Musikhren
- Ausgewhlte Stcke aus dem Bereich klassischer Musik
- Musik aus verschiedenen Kulturen als einen fr manche ltere Menschen neu zu entdeckenden
Bereich anbieten
6. Musiklehre
- Erinnerung und Interesse wecken
- Zusammenhnge knpfen
7. Instrumenteninformation
- Erinnerung und Interesse wecken
- Zusammenhnge knpfen
Fcherbezeichnungen:
Wien: Elementares Musizieren im Seniorenheim
Salzburg: Musik und Bewegung fr Senioren

Singklassen
Der Singklassenunterricht stellt sich eine Reihe von Richtzielen. Sie erfahren eine Akzentuierung
entsprechend dem Alter, der Veranlagung und dem emotionalen, psychomotorischen, kognitiven und
sozialen Verhalten der Kinder.
Singen 1 (7 bis 8 jhrige)
1. Singen und Sprechen
Erarbeitung eines altersgemen Liedgutes, ohne Festlegung auf ein bestimmtes Tongeschlecht
(Kinder- und Spiellieder, jahreszeitgebundene Lieder, Verse uns Reime) durch Vor- und Nachsingen
(bevorzugter Tonraum e bis d)
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Stimmpflege am Lied (Krperhaltung, gesunde Atmung, leichte und lockere Tongebung


Richtiges Sprechen und Artikulieren (Pflege von Vokalen und Konsonanten) anhand von Versen,
Reimen und Zungenbrechern.

2. Melodische Erziehung
Bewusstmachen eines Melodieverlaufes nach Hhe und Tiefe (Luftschrift, spter Handzeichen)
Singen nach Noten: wir ben grundstzlich nicht das Treffen einzelner Tne, sondern das Singen
von Motiven, Klanggestalten und Tonbausteinen, etwa in der Reihenfolge:
Rufterz (kl. Fallende Terz)
Ringa-reia-Motiv
Fallender Dreiklang
Steigender Dreiklang und 6. Stufe
Pentatonik
Steigende Fnftonreihe
Fnftonreihe und 6. Stufe
Fnftonreihe und 6. und 8. Stufe

53
5653
531
13 56
12356
12345
123456
1234568

Bei Erarbeitung der 2. Stufe (g), Einbeziehung des Violinschlssels


Die vollstndige Tonleiter wird gehrmig, ohne Hinwies auf den Leitton (7.Stufe) erarbeitet.
Empfohlener Tonraum: F Dur
bungsmglichkeiten

Stufensingen mit entsprechenden Handzeichen


Singen mit absoluten Notennamen und absoluter Tonhhe ohne Handzeichen
Kleine melodische Diktate
Frage Antwort Spiele (Lehrer-Schler)
Motive selbst erfinden lassen

3. Rhythmische Erziehung
Grundstzlich ist fr die Kinder in diesem Alter die Verwendung der Taktsprache zu empfehlen.
Vor- und Nachklatschen von rhythmischen Motiven (bewusst und unbewusst, d.h. mit und ohne
Taktsprache)
Rhythmisches Sprechen von Wrtern und Texten
Erarbeitung von Notenwerten und Pausenwerten, etwa in der Reihenfolge:
Viertel-, Achtel-, Halbe-, Ganze Note, sowie der punktierten halben Note und den dazu gehrigen
Pausen
Zweier- , Dreier und Vierertakt
bungsmglichkeiten

Klatschbungen mit und ohne Notenbild Rhythmische bung am Lied


Kleine rhythmische Diktate
Frage Antwort Spiele (Lehrer-Schler)
Rondospiele
Rhythmische Motive selbst erfinden
Tanz und Bewegung
Einsatz von krpereigenen Instrumenten

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Singen 2 (8 bis 9 jhrige)


1. Singen und Sprechen
Erarbeitung eines altersgemen Liedgutes, ohne Festlegung auf ein bestimmtes Tongeschlecht
(Kinder- und Spiellieder, jahreszeitgebundene Lieder, Verse uns Reime)
Stimmpflege am Lied (Krperhaltung, gesunde Atmung, leichte und lockere Tongebung
Richtiges Sprechen und Artikulieren (Pflege von Vokalen und Konsonanten) anhand von Versen,
Reimen und Zungenbrechern.
Hinfhrung zur Zweistimmigkeit (einfache Kanons, melodische Ostinati zum Lied, einfache
zweistimmige Volkslieder)
2. Melodische Erziehung
Wiederholung und Festigung der erlernten Tonleiter
Erarbeitung der Auftaktsquart (5 1) und der Tonfolgen 5 6 7 1
ben von schwierigen Tonverbindungen (2 4 ; 8 6 )
Praktisches Erarbeiten von C Dur und G Dur (ev. auch D Dur) immer in Verbindung mit
Stufen und absoluten Notennamen (Einbeziehung des Violinschlssels)
Bedeutung der Versetzungszeichen
Hinfhrung zur Zweistimmigkeit durch gezielte bungen mit Handzeichen
bungsmglichkeiten:

Handzeichenbungen mit Ostinati


Erfinden von Motiven und kleinen Melodien auf vorgegebenen Text oder umgekehrt (Formgefhl)
Kleine melodische Diktate
Kleine Blattsingbungen
Einfache Mehrstimmigkeitsbungen mit Dreiklangstnen
Frage Antwortspiele, Rondospiele

3. Rhythmische Erziehung
Weiterhin ist die Verwendung der Taktsprache zu empfehlen.
Wiederholung und Festigung der gelernten Notenwerte
Erarbeitung der punktierten Viertelnote und der Sechzehntelnote
Rhythmisches Sprechen von Liedern
bungsmglichkeiten:

Klatschbungen mit und ohne Notenbild (gerade und ungerade Taktarten)


Blattlesebungen
Rhythmische Diktate
Anspruchsvollerer Kanons und Rondospiele
Tanz und Bewegung
Einsatz von krpereigenen Instrumenten

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Singen 3 (9 bis 10 jhrige)


1. Singen und Sprechen
Melodische und Rhythmische Erziehung werden jetzt in den Vordergrund gerckt, dennoch soll das Singen
weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Unterrichtes bleiben.

Volks- und Kinderlieder in ein bis dreistimmigen Satz, anspruchvollere Kanons


Erweiterung des Tonumfangs durch geeignete Stimmbildung

2. Melodische Erziehung
Wiederholung und Festigung der erlernten Tonleitern und Ausweitung auf den Quintenzirkel
Transponieren in den Tonleitern bis zu etwa 3 b und 3#
Aufbau der Dur Tonleiter (Halb und Ganztonschritten) erklren und praktisch erarbeiten
Erweiterte Blattsingbungen mit Handzeichen ohne Festlegung auf Dur (auch zweistimmig)
bungsmglichkeiten

Kleinen Lieder oder eigene Melodien transponieren


Lese und Singbungen (absolut) am Lied
Melodische Diktate in verschiedenen Tonarten
Melodien mit leichten Ostinati erfinden (auf vorgegeben Text oder umgekehrt)
Mehrstimmigkeitsbungen (nicht mehr ausschlielich im Dreiklangsbereich)
Bewusstes Hren von Halb - und Ganztonschritten
Bewusstmachen von Halb und Ganztonschritten mit verschiedenen Hilfsmitteln (Klavier, Gitarre,
usw.)
Aufbau von Tonleitern mit verschiedenen Hilfsmitteln, wie Klavier, Gitarre, Tafelbild,
Leiter.(Kinder bauen selbst Tonleitern)

3. Rhythmische Erziehung
Bewusstes Erarbeiten der gngigen Tonarten mit den jeweiligen Betonungen, etwa in der
Reihenfolge: 2/4 ; 4/4 ; 3/4 ; 6/4 ; 3/8 ; 6/8 usw.
Einfhrung und Erarbeitung der Zhlzeiten
Erarbeitung der Synkope, Triole, punktierte Achtelnote, Auftaktarten usw.
Taktieren in Anstzen
bungsmglichkeiten

bung zu den Taktarten (Betonung), wobei besondere Wert auf Bewegung gelegt werden soll
(klatschen, stampfen, klopfen, patscheneinzeln und in der Gruppe)
bungen zu den Zhlzeiten: Zhlzeiten unter einen Rhythmus schreiben und umgekehrt
bersetzen von Taktsprache in Zhlzeiten
Rhythmische Diktate (auch zweistimmig)
Vor Nachklatschen, Frage Antwortspiele, Rondospiele mit Zhlzeiten (als Orientierungsmittel
bleibt die Taktsprache)
Tanz und Bewegung
Einsatz von krpereigenen Instrumenten

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Singen 4 (10 bis 11 jhrige)


1. Singen und Sprechen
Volks und Kinderlieder in ein bis dreistimmigem Satz, anspruchsvollere Kanons, Sprechchre
Ausweitung der Stimmbildung
2. Melodische Erziehung
Wiederholung und Festigung des bisher Gelernten
Einfhrung in de Bassschlssel mit Einteilung in Oktaven (gro, klein, eingestrichen usw.)
Erarbeitung der Intervalle (Grob und Feinbestimmung)
Erarbeitung der Dur Dreiklnge mit ihren Umkehrungen
Erarbeitung der parallelen Molltonarten (olisch-rein!)
Blattsingbungen mit Handzeichen und absoluten Notennamen (auch zwei - und dreistimmig)
Bewusstes Erarbeiten einfacher Liedformen
bungsmglichkeiten

bungen zum Notenlesen im Bassschlssel


Intervalle bewusst hren lernen (Handzeichen Tafelbild, Klavier Handzeichen)
Intervalle am Notenbild erkennen
Gehrmiges Unterscheiden von Dur und Molldreiklngen
Bestimmung der Dreiklnge anhand des Notenbildes
Dreiklnge singen (gebrochen und im Zusammenklang)
Dreiklnge mit Umkehrungen selbst aufbauen und singen
Liedformen erkennen und bestimmen (anhand des Liedgutes)
Melodien selbst erfinden, dabei bewusst auf die Form achten (Periode, zwei und dreiteilige
Liedform, Rondo, usw.
.

3. Rhythmische Erziehung
Wiederholung und Festigung des bisher Gelernten
Einfhrung in neue Taktarten. Halbetakte, unregelmige Taktarten (5er, 7er, 9er)
Taktwechsel (z.B. Zwiefacher)
Schwerpunktverschiebung auf das Taktieren
bungsmglichkeiten

bungen zu den Taktarten


Taktwechsel ben (Betonungen) immer in Verbindung mit Bewegung (auch zweistimmig)
Komplizierte rhythmische Diktate (auch mehrstimmig)
Rhythmen selber erfinden (auch dreistimmig)
Rhythmische Liedbegleitungen erfinden und ausben
Tanz und Bewegung
Einsatz von krpereigenen Instrumenten
.

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