Der Hallesche Stadtgottesacker
Der Hallesche Stadtgottesacker
Der Hallesche Stadtgottesacker
Stadtgottesacker
Der hallesche
Stadtgottesacker
Einzigartige Friedhofsanlage
der deutschen Renaissance
Sonderausgabe
aus Anlass des
Abschlusses
eines Jahrzehnts
der baulichen,
denkmalpflegerischen
Instandsetzung
Bogen 80/81
fotogrammetrische Bestandsaufnahme
der Gruft des August Hermann Francke
(22.03.1663 - 08.06.1727)
Abbildung linke Seite
Blick auf die restaurierte Nordseite, beginnend mit Gruft 16
Impressum
Herausgeber:
Gesamtleitung:
Layout:
Martina Hanke
Abbildungen:
fotogrammetrische
Bestandsaufnahme: Bro fr Architektur und Denkmalpflege
Herstellung:
Inhalt
Impressum
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Ralf Jacob
Notizen eines Spaziergngers ber den Stadtgottesacker - F. P. Henschel und seine Niederschriften
. . . . . . . . . . . . . . . . .30
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
Bauliche, denkmalpflegerische Instandsetzung und Wiederherstellung der Feierhalle und des Grtnerhauses
. . . . . . .48
Restauratorische und kunsthistorische Untersuchung der Arkatur und der Gruftmemorials . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Gerhard Richwien
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
Matthias Drr
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62
Peter Dahlmeier
Der Stadtgottesacker - erneut Bestattungssttte, damit bleibender Ort ewiger Ruhe und Beschaulichkeit
. . . . . . . . . . . .64
Uwe Albrecht
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65
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Faltblatt mit der Darstellung der Grundrisssituation und Kennzeichnung der Grabsttten
Thomas Zaglmaier
Liebe Hallenserinnen
und Hallenser,
liebe Gste unserer Stadt!
August Hermann Francke,
Christian Thomasius, Robert Franz,
August Hermann Niemeyer und
Ludwig Wucherer sind einige der
bedeutendsten Shne Halles, die
auf dem Stadtgottesacker ihre letzte
Ruhe gefunden haben.
Wer heute seinen Weg ber den nahezu umfassend restaurierten
Friedhof nimmt, dem erschliet sich
eindrucksvoll die stolze Geschichte
unserer Stadt, die vor allem vom
Wirken groer Knstler und Wissenschaftler geprgt wurde.
Zugleich war und ist der Stadtgottesacker ganz im Sinne Martin Luthers
ein feiner stiller ort christlicher
Andacht. Halle befand sich im Kernland der Reformation und der
Frhaufklrung. Ein fester Glaube
und der Drang nach wissenschaftlicher Erkenntnis schlossen sich nicht
aus, sondern waren zumeist eng miteinander verbunden. Der Weg der
Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, deren 350-jhriges Jubilum wir im vergangenen
Jahr begingen, ist dafr ein nachhaltiger Beweis.
Wir bringen heute der architektonischen und knstlerischen
Leistung des Stadtbaumeisters
Nickel Hoffmann unsere groe
Bewunderung entgegen. All unsere
Anstrengungen dienen der Erhaltung
des Stadtgottesackers. Die Stadt
steht dabei nicht allein.
4
Eingangssituation Stadtgottesacker
Frau Dr. M. Witte, Herr Dr. A. Witte anlsslich eines Besuches des Stadtgottesackers
whrend der laufenden Instandsetzungsarbeiten.
Bernd Nagel
Peter Liebau
Helmut Stelzer
Thomas Zaglmaier
Abbildung 1
Detail des Stadtplans von Halle
aus der 1667 erschienenen Halygraphia
des Gottfried Olearius
Die Lage des Begrbnisplatzes auerhalb
der Stadt ist auch auf spteren Plnen, wie auf
dem in der Halygraphia des Gottfried Olearius
aus der zweiten Hlfte des 17. Jahrhunderts,
noch gut erkennbar.
Abbildung 2
Albrecht von Hohenzollern
auf einer im halleschen Stadtarchiv
aufbewahrten Medaille
aus dem Jahr 1522
che von beiden wurde 1822 zugemauert und seitdem auch als Beisetzungsstelle genutzt (heutiger Bogen
9a). Der Turm des sdlichen Tors,
der heutige Haupteingang, ist vermutlich im 18. Jahrhundert mit einer
sogenannten Welschen Haube bekrnt worden.
An der Stelle des alten Pestfriedhofs
war eine aufwendig gestaltete Sepulkralanlage entstanden, die immer
wieder in den hchsten Tnen gelobt und seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, der Zeit typengeschichtlicher Studien der sich institutionalisierenden Kunstgeschichte, gern
auch Camposanto genannt wird.
Grund fr die mittlerweile sehr weit
verbreitete Bezeichnung war die
heute umstrittene Vermutung, dass
als Vorbild fr die Arkaden-Anlage
des halleschen Stadtgottesackers der
Pisaer Begrbnisplatz neben dem
Dom diente. Dieser war bereits
1278 bis 1283 nach Plnen von
Giovanni di Simone in Form eines
Kreuzgangs architektonisch gestaltet
worden. Den Namen Camposanto
erhielt der Begrbnisplatz in Pisa jedoch nicht aufgrund seiner Architektur, sondern vermutlich wegen der
Erde, die der Legende nach aus Jerusalem geholt worden sein soll, um
den Pisanern die Mglichkeit der
Bestattung in heiliger Erde zu geben. Die seit dem 19. Jahrhundert
fr den halleschen Stadtgottesacker
verwendete Bezeichnung Camposanto ist dahingehend problematisch, weil der Begriff aus seinem ursprnglich sakralen Zusammenhang
in einen architektonischen gestellt
wurde. So besitzen andere als Camposanto bezeichnete Friedhfe Italiens nicht zwangslufig eine architektonische Gestaltung wie der Pisaer Begrbnisplatz.
Die Anzahl der seit dem 16. Jahrhundert in Deutschland entstandenen Camposanti ist lange Zeit unterschtzt worden. So ging Gustav
Schnermark Ende des 19. Jahrhunderts davon aus, dass die Anlage auf
dem halleschen Martinsberg in
Deutschland singulr sei: Wir haben hier also die genaue Uebersetzung eines Campo santo in das
Deutsche vor uns und zwar in der
Formensprache des 16. Jahrhunderts. Es ist die einzige derartige Anlage auf deutschem Boden <...>.
Heute wissen wir, dass ab der ersten
Hlfte des 16. Jahrhunderts neben
der halleschen Anlage noch eine
Vielzahl weiterer, hnlicher Begrbnisplatzarchitekturen auerhalb der
Ortschaften errichtet wurden, so
zum Beispiel in Leipzig, in Eisleben
und in Buttstdt.
Die dezentralen Bereiche sind es,
die entgegen der jahrhundertelangen, eschatologisch bedingten Tradition auf diesen Begrbnispltzen
den bevorzugten Bestattungsort der
Oberschicht bilden. So wird die
durch den Altar und seine Wertigkeit
bestimmte Zentralisierung der Kirchhfe aufgegeben, bis hin zum vlligen Wegfall des Sakralgebudes,
wie auf dem Stadtgottesacker in
Halle. Aufgrund dessen wird in
Fachkreisen vermutet, dass im
16. Jahrhundert die Reformation und
die damit verbundenen theologi-
Abbildung 3
Bildnis Nickel Hoffmanns
ber dem Eingang zum Stadtgottesacker
Abbildung 4
Steinmetzzeichen Nickel Hoffmanns
vom Bogen Nr. 17 des Stadtgottesackers
schen Vernderungen die Bedingungen fr die Entstehung und Verbreitung dieses Friedhofstypus schufen.
So drfte die Errichtung und Verzierung der Arkaden-Anlage des halleschen Stadtgottesackers wohl ganz
im Sinne Martin Luthers gewesen
sein. In der Schrift Ob man vor dem
sterben fliehen mge hatte er 1527
den Zustand der Friedhfe kritisiert
und Ratschlge zu deren Verschnerung gegeben. Seiner Ansicht nach
sollten die Begrbnispltze nicht nur
aus Not, sondern auch wegen der
andacht und ehrbarkeit aus der
Stadt verlegt und wrdig gestaltet
werden: Denn ein begrebnis solt ja
billich ein feiner stiller ort sein, der
abgesondert were von allen rten,
darauff man mit andacht gehen und
stehen kndte, den tod, das Jngst
gericht und aufferstehung zu betrachten und betten, also das der selbige ort gleich eine ehrliche, ja fast
ein heilige stete were, das einer mit
furcht und allen ehren drauff kundte
wandeln, weil on zweifel etliche
heiligen da liegen. Und daselbst
umbher an den wenden kund man
solche andechtig bilder und gemelde lassen malen. - Die Hallenser
orientierten sich an den Vorstellungen Martin Luthers. Aus der alten
Beschreibung des Stadtgottesackers
von Johann Gottfried Olearius erfahren wir, wie reich die Grber einst
mit Darstellungen biblischen Inhalts
geschmckt waren. Erhaltener Beleg
dafr ist eines der ltesten Grabreliefs des Stadtgottesackers. Es befindet
sich im 1557/58 errichteten Bogen
12 (ursprnglich Bogen 2), welcher
der Familie von Selmenitz gehrte
und zeigt neben den bestatteten Familienangehrigen den Tod Jesu, die
Kreuzigung.
Darber hinaus wurde auch die gesamte Fassade der Grabbogen-Anlage mit Reliefs verziert. Die Motive
reichen von einfachen PflanzenRanken ber in mittelalterlicher Tradition stehende Tierdarstellungen
bis hin zu antikisierenden Masken,
Putten und Mischwesen. Es ist anzunehmen, dass ein Teil der Reliefs
theologische Bedeutung besitzt und
bewusst fr die Gestaltung der Arkaden gewhlt wurde. So kann der Vogel in den Zwickelfeldern des Bogens 56 als Phnix gedeutet werden.
ber das Mittelalter hinaus war er
auch im Protestantismus Symbol fr
Christi Tod und Auferstehung. Des
Weiteren findet man auf den Fassaden-Reliefs des Stadtgottesackers
auch weltlich-allegorische Abbildungen des Todes in Form von Totenschdeln, wie auf dem linken
Zwickelrelief des Bogens 59 oder
auf dem Zwischenpfeiler der Bgen
86 und 87.
Fnfzehn Jahre nachdem Martin
Luther die Verschnerung der Friedhfe mit andechtig bildern und gemelden empfohlen hatte, gab er
abermals Ratschlge zu deren Gestaltung. 1542 schrieb er in der Vorrede zum Begrbnisliederbuch:
Wenn man auch sonst die Greber
wolt ehren, were es fein, an die
Wende, wo sie da sind, gute Epitaphia oder Sprche aus der Schrifft
drber zu malen oder zu schreiben,
das sie fur augen weren denen, so
zur Leiche oder auff den Kirchoff
giengen <...>. In diesem Zusam11
Abbildung 5
Die stliche Empore der Marktkirche,
die wie ein Ausblick auf die etwas spter
errichtete Grabbogen-Anlage auf dem
Stadtgottesacker erscheint.
Abbildung 6
Blick auf die Grabbgen
des Stadtgottesackers
Literaturhinweise:
Olearius, Johann Gottfried,
Coemiterium Saxo - Hallense.
Das ist / Des wohlerbauten Gottes-Ackers Der
Lblichen Stadt Hall in Sachsen Beschreibung:
Darinnen / die Frnemsten Grabmahle und
dero meistlich - denckwrdige Schrifften /
Welche / so wohl in denen 94. gewlbten
Schwibbgen / als auch untern freyen Himmel /
und mitten aufn Platze desselben zu befinden /
Gott und dem lieben Vaterlande zu Ehren /
ingleichen / zu der daselbst in Gott Ruhenden
und der noch Lebenden / guten Andencken /
wie auch den Nachkommen zum besten /
Mit fleis zusammen gebracht / und sampt einem
Anhang Der denckwrdigsten Grabmahle /
so in unterschiedlichen Kirchen in- und auerhalb
der Stadt Halle zu sehen,
Wittenberg 1674.
Dreyhaupt, Johann Christoph von,
Pagus Neletici et Nudzici,
Oder Ausfhrliche diplomatisch - historische
Beschreibung des zum ehemaligen Primat und
Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphlischen Friedens-Schlu secularisirten Hertzogthum Magdeburg gehrigen Saal-Creyses,
Und aller darinnen befindlichen Stdte, Schlsser,
Aemter, Rittergter, adelichen Familien, Kirchen,
Schnermark, Gustav,
Beschreibende Darstellung der
lteren Bau- und Kunstdenkmler der Provinz
Sachsen und angrenzender Gebiete,
Neue Folge. Erster Band.
Die Stadt Halle und der Saalkreis, hg. v. d.
Historischen Commission der Provinz Sachsen,
Halle a. d. S. 1886.
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
13
Teil 1
Ruhesttte bedeutender
Persnlichkeiten der
deutschen Geistes- und
Wirtschaftsgeschichte
14
Bogen 10
Christian Thomasius
(01.01.1655 - 23.09.1728)
Bogen 12
Felicitas von Selmnitz
(1488 - 01.05.1558)
Der als Vater der deutschen Aufklrung gewrdigte Jurist und Philosoph wurde am 1. Januar
1655 als Sohn des Philosophieprofessors Jacob
Thomasius in Leipzig geboren. In der blhenden
Messestadt nahm er zuerst philosophische Studien auf, wechselte dann zu den Juristen ber und
setzte diese Studien in Frankfurt/Oder fort, wo er
1679 mit der Promotion erfolgreich die Ausbildung beendete. In Leipzig lie er sich zunchst als
Advokat nieder, um 1687 erste Vorlesungen
schon in deutscher Sprache zu halten. Im Jahre
1690 nahm er seine Vorlesungen in Halle auf, wo
er an der Waage als erstem Universittsgebude
wirkte. Er gilt als geistiger Vater der halleschen
Universitt im Sinne der Frhaufklrung. In seinen mehr als 300 akademischen Schriften wandte
er sich oft seinen Studenten zu und ging auch
rechtspolitisch brisante Themen an. So setzte er
sich erfolgreich fr die Abschaffung der Hexenprozesse und der Folter ein. Einen erneuten Ruf an
die Universitt Leipzig lehnte Thomasius auf der
Hhe seines Ruhms ab. 1709 wurde er zum geheimen Justizrat berufen, und im Jahr darauf erfolgte seine Ernennung zum Direktor der Universitt Halle auf unbegrenzte Zeit. Er setzte sich fr
die Reform des rmisch geprgten Rechtswesens
zugunsten des Naturrechts und des deutschen
Rechtes ein.
Bogen 14
Ludwig Wucherer
(30.05.1790 - 15.12.1861)
Bogen 15
August Hermann Niemeyer
(01.09.1754 - 07.07.1828)
Bogen 80/81
Agnes Wilhelmine Niemeyer
(15.02.1769 - 08.04.1847)
15
Bogen 17
Johann Juncker
(23.12.1679 - 25.10.1759)
Bogen 22
Paul (us) Prtorius
(1521 - 17.05.1565)
Bogen 22
Daniel Nettelblatt
(14.01.1719 - 04.09.1791)
Johann Juncker stammt aus Londorf im Hessischen, wo er am 23. Dezember 1679 als Sohn
einfacher Eltern geboren wurde. Trotzdem wurde
ihm der Besuch des Pdagogiums und ab 1695
der Universitt in Gieen ermglicht. Nach einem Aufenthalt in Marburg setzte er seine Studien
1697 an der Theologischen Fakultt in Halle fort.
Nach Abschlu des Studiums wirkte er ab 1701
als Informator am Pdagogium der Franckeschen
Stiftungen. Es folgten Ttigkeiten in wechselnden
Stdten, die er zum autodidaktischen Studium der
Medizin nutzte. Er studierte berwiegend die
Schriften des Hallensers Georg Ernst Stahl. 1717
wurde Juncker durch Francke nach Halle zurckgeholt, indem er ihm die medizinische Oberaufsicht ber die gesamten Stiftungen bergab. Zu
Junckers ersten Leistungen gehrte der Bau eines
eigenen Krankenhauses der Stiftungen. Zur Behandlung der Kranken zog er verstrkt Studenten
der hheren Semester heran, die dadurch praktische Erfahrungen sammeln konnten. Im Jahre
1729 erhielt er eine ordentliche Professur an der
Medizinischen Fakultt. Neben der praktischen
Gesundheitspflege widmete sich Juncker in einer
Vielzahl von allgemein verstndlichen Artikeln
der ffentlichen Gesundheitspflege und vertrat
die Pflicht gegen die Armen, diesen die Medikamente umsonst zu reichen.
16
Bogen 27
Carl Friedrich Zepernick
(22.10.1751 - 05.07.1839)
Bogen 33
Friedrich Hondorff
(25.08.1628 - 30.04.1694)
Bogen 36
Johann Justus Gebauer
(19.05.1710 - 26.01.1772)
17
Bogen 36
Carl August Schwetschke
(29.09.1756 - 19.09.1839)
Bogen 41
Johann Friedrich Gottlieb Goldhagen
(21.05.1742 - 10.01.1788)
Bogen 41
Carl Julius Dryander
(30.08.1811 - 17.02.1897)
Carl August Schwetschke wurde am 29. September 1756 als zweites Kind eines schsischen Kaufmannes in Glaucha geboren. Nach dem Abschlu
der heimatlichen Lateinschule begann er im Sommer 1771 eine Lehre an der berhmten Waisenhausbuchhandlung in Halle. Eine dreijhrige Ausbildung absolvierte er an deren Zweigstelle in
Berlin, ehe er in Leipzig als Kommis in einer
Buchhandlung und ab 1780 in Bern arbeitete.
1783 kehrte er nach Halle zurck, um die Geschftsfhrung der Hemmerdeschen Verlagsbuchhandlung zu bernehmen. Hier wurde er
1788 durch die Besitzerin Johanna Hemmerde als
Teilhaber aufgenommen und fhrte den Verlag zu
groen wirtschaftlichen und verlegerischen Erfolgen, die durch seine Shne fortgesetzt wurden. Er
gehrte zu den angesehensten deutschen Buchhndlern seiner Zeit und erwarb sich ber die
Grenzen Halles hinaus Verdienste durch die Reform des Verlags- und Autorenrechtes. Es gelang
ihm besonders, das Unwesen des Nachdruckes
zu bekmpfen. Am Ende seines Lebenswerkes
konnte er auf 816 verlegte Werke zurckblicken,
unter denen sich auch Arbeiten des Weltumseglers Forster, des Historikers Sprengel und des Philologen Bernhardy befanden. Fr Halle wirkte er
ab 1818 als ehrenamtlicher Stadtrat und zhlte zu
den Begrndern der halleschen Sparkasse.
18
Bogen 44
Johann Reinhold Forster
(22.10.1729 - 09.12.1798)
Bogen 47
Friedrich Hoffmann
(19.02.1660 - 12.11.1742)
Bogen 53
Johann Salomon Semler
(17.12.1725 - 14.03.1791)
19
Bogen 57
Friedrich Madeweis
(10.11.1648 - 07.08.1705)
Bogen 58
Johann Christoph Dreyhaupt
(20.04.1699 - 12.12.1768)
Bogen 60
Dorothea Hndel
(08.02.1651 - 27.12.1730)
Der am 10. November 1648 geborene Neumrker Pfarrerssohn absolvierte das Stargarder Gymnasium, um schon nach dem ersten Studienjahr
an der Universitt Jena 1665 den Magistergrad
zu erhalten. Seine erste Anstellung bekam er als
Konrektor des berhmten Berliner Gymnasiums
Zum grauen Kloster, an dem er von 1672 bis
1681 wirkte. In diesem Jahr kam er als staatlicher
Postmeister in das kurbrandenburgische Halle,
um das Postwesen hier aufzubauen. Madeweis
verfolgte als Universalgelehrter ber seine Verwaltungsaufgaben hinaus wissenschaftliche Ziele in Halle. Um eine eigene Lehranstalt zu begrnden, lie er 1702 am Groen Berlin ein nach
seinen Plnen entworfenes Gebude errichten.
Dieses Riesenhaus bezeichnete er als
Athenaeum Salomoneum und lud die Studierenden zum Erlernen der Mathematik, Physik,
Natur, Medizin, von Recht, Politik und Statistik
ein. Seine Akademie konnte er jedoch nicht
mehr zum Erfolg fhren, da er am 7. August 1705
entkrftet an einem Schlaganfall verstarb. Seine
erste Ruhesttte fand er in der Schulkirche am
heutigen Universittsplatz, die 1811 durch
Johann Christian Reil zu einem Theatergebude
umgebaut wurde. Daraufhin wurde er auf den
Stadtgottesacker umgebettet.
20
Bogen 61
Ludwig Heinrich von Jakob
(26.02.1759 - 22.07.1827)
Bogen 74
Johann Olearius
(17.09.1546 - 26.01.1623)
Bogen 74
Gottfried Olearius
(01.01.1604 - 20.02.1685)
Johann Olearius stammte aus Wesel am Niederrhein, wo er am 17. September 1546 als Sohn
eines lschlgers geboren wurde. Ursprnglich
fr eine Handwerkerausbildung in Antwerpen
vorgesehen, schickte ihn der Vater an das
Dsseldorfer Gymnasium. Sein TheologieStudium absolvierte er in Marburg und Jena, wo
er im Januar 1573 seinen Magister ablegte.
Er schlo eine mehrjhrige Lehrerttigkeit in
Knigsberg an, bevor er in Halle im Juni 1577
eine Professur fr hebrische Sprache bernahm.
Das Amt des Oberpfarrers der Marktkirchengemeinde, verbunden mit der Superintendentur,
wurde Olearius 1581 bertragen. Weiterhin
lehrte er am Stadtgymnasium die hebrische
Sprache und setzte sich fr die Ausbildung der
Theologiestudenten ein. Er grndete ein vielbesuchtes theologisches Seminar fr Universittsabgnger. In der Auseinandersetzung um das
Verstndnis der Concordienformeln mit den reformierten Geistlichen des Frstentums Anhalt
nahm er eine zentrale Stellung ein. Er gilt als
Begrnder der lutherischen Orthodoxie in Mitteldeutschland, die erst durch Francke zurckgedrngt wurde. Seiner im Jahre 1579 geschlossenen Ehe entstammte die Tochter Katharina, die
Urgromutter des Komponisten Georg Friedrich
Hndel.
21
Bogen 75
Michael Alberti
(13.11.1682 - 17.05.1757)
Bogen 77
Samuel Stryk (Strykius)
(22.11.1640 - 23.07.1710)
Bogen 77
Johann Peter von Ludewig
(15.08.1670 - 06.09.1743)
22
Bogen 78
Justus Henning Bhmer
(29.01.1674 - 23.08.1749)
Bogen 80/81
Johann Anastasius Freylinghausen
(02.12.1670 - 12.02.1737)
Bogen 80/81
August Hermann Francke
(22.03.1663 - 08.06.1727)
23
Abt. II Nr. 25
Robert Franz
(28.06.1815 - 24.10.1892)
Der als Sohn einer alten halleschen Hallorenfamilie in der Brunos Warte 13 am 28. Juni 1815 Geborene blieb seiner Heimatstadt treu, obwohl er
schon als junger Knstler die Anerkennung Robert
Schumanns und die Freundschaft von Franz Liszt
errang. Nach dem Besuch der lateinischen Hauptschule absolvierte er die Musikschule von
Friedrich Schneider in Dessau. Im Jahre 1841
bernahm er das Organistenamt an der Ulrichskirche und leitete von 1842 bis 1867 die Hallesche Singakademie, welche seit dem Jahre 1907
den Namen ihres prgenden Leiters erhielt. Als
Liederkomponist von ber 350 Werken knpfte er
an die vorromantische Kleinkunst an, die er im Stil
des Biedermeier weiterentwickelte. Die Universitt ernannte den Komponisten und Kmpfer fr
die Bachschen und Hndelschen Werke in seiner
neuen Bearbeitung im Jahre 1859 zum Universittsmusikdirektor. Auf Grund einer zunehmenden Ertaubung mute sich Franz ab 1867 aus dem
Musikleben zurckziehen und geriet in eine gewisse Vereinsamung. Umso mehr erfreute ihn die
Verleihung der Ehrenbrgerschaft im Jahre 1885
zu seinem 70. Geburtstag durch die Stadtverordnetenversammlung. Eine weitere Ehrung folgte im
Jahre 1903 durch die Aufstellung eines Denkmals
fr den Liedkomponisten am Universittsring und
die Verleihung eines Straennamens.
24
Abt. IV Nr. 19
Carl Wentzel
(09.12.1876 - 20.12.1944)
25
Abt. II
Karl August Wilhelm Bertram
(12.05.1788 - 11.08.1868)
Abt. II Nr. 80
Gustav Friedrich Hertzberg
(19.01.1826 - 16.11.1907)
26
Als zweiter Sohn eines Landwirtes am Silvestertag des Jahres 1844 in Holleben geboren, besuchte Rudolf Ernst Weise die Deutsche Schule
der Franckeschen Stiftungen. Seine berufliche
Ausbildung erhielt er an der Gewerbeschule in
Halle und der Technischen Hochschule in Hannover. Seine erste Anstellung fand er als Ingenieur der Hallischen Maschinenfabrik AG. Nach
der Teilnahme am Deutsch-Franzsischen Krieg
1870/71 grndete er zusammen mit seinem
Freund Alexander Monski 1872 eine Maschinenfabrik auf einem Areal in der Nhe des Thringer
Bahnhofs, welche sich hauptschlich mit der
Produktion von Pumpen beschftigte. Frhzeitig
setzte er sich fr die soziale Besserung der Lage
der in seiner Firma beschftigten Arbeiter ein.
Dazu gehrte neben der Schaffung einer eigenen
Pensionskasse auch die Errichtung von bezahlbaren Wohnungen in Fabriknhe, unweit der
Merseburger Strae. Die auch nach der Trennung von Alexander Monski im Jahre 1874 weiterhin unter dem Namen Weise & Monski produzierten Pumpen trugen den Namen der Stadt
als eines hervorragenden Standorts des Maschinenbaus in die ganze Welt. Von besonderer Bedeutung war der Export von Maschinen an die
Bergwerksindustrie in Ruland, Frankreich,
Belgien und Rumnien.
Agnes Gosche wurde als Tochter des angesehenen Orientalisten und Literaturwissenschaftlers
Prof. Richard Gosche am 26. August 1857 in Berlin geboren. Sie gehrte mit ihrem im Jahre 1898
in Zrich erworbenen Doktortitel zu den ersten
promovierten Philologinnen in Deutschland. Ihre
ersten pdagogischen Erfahrungen sammelte sie
in Leipzig, wo sie in den Jahren 1904 bis 1911
das Lyzeum fr Damen leitete. 1911 erhielt sie
den Ruf zurck in unsere Saalestadt, um die Leitung der neugegrndeten Stdtischen Frauenschule zu bernehmen. Die Einrichtung der
ersten Kinderlesehalle im Jahre 1912 ist ihrer Initiative zu verdanken. Als Vorkmpferin der brgerlichen Frauenbewegung grndete sie 1900
den Hallischen Frauenbildungsverein und stand
ihm 28 Jahre vor. Darber hinaus arbeitete sie
jahrelang verantwortlich im Vorstand des Hallischen Lehrerinnenvereins. Politisch uerst aktiv, kandidierte sie 1919 bei den Wahlen fr die
Weimarer Nationalversammlung fr die Deutsche Demokratische Partei. Der politischen Bildung der Frauen diente ein gemeinsam mit
Helene Lange herausgegebenes Politisches
Handbuch fr Frauen. Im Jahre 1915 gliederte
sie der Stdtischen Frauenschule Lehrgnge fr
Kindergrtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen an.
27
Richard Volkmann wurde als Sohn des Physiologen Alfred Wilhelm Volkmann in Leipzig geboren.
Er studierte Medizin in Halle, Gieen und Berlin.
In Halle promovierte er 1854 und habilitierte 1857
fr Chirugie. Er wirkte als praktischer Arzt, wurde
1863 auerordentlicher Professor der Chirurgie
und 1867 Ordinarius und Direktor der Chirurgischen Klinik. 1866 und 1870 meldete er sich zur
Front, whrend des Deutsch-Franzsischen Krieges war er Generalarzt des IV. Armeekorps. 1877
wurde Volkmann zum Geheimen Medizinalrat ernannt und 1885 in den Adelsstand erhoben. 1872
war er Mitbegrnder der Deutschen Gesellschaft
fr Chirurgie und wurde 1880 in die Deutsche
Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Er gilt als Wegbereiter der modernen
Chirurgie, machte sich um die Einfhrung der antiseptischen Wundbehandlung verdient.
Am Ende seiner Amtszeit konnte er den Neubau
der Chirurgischen Klinik als ersten Komplex des
gesamten Universittsklinikums beziehen. In Anerkennung seiner Leistungen wurde ihm 1882 die
Ehrenbrgerschaft der Stadt verliehen. Postum
wurde 1894 vor der Chirurgischen Klinik ein
Denkmal fr ihn errichtet.
Berhmt wurde Volkmann auch unter dem Pseudonym Leander als Verfasser der Mrchensammlung Trumereien an franzsischen Kaminen,
die 1871 erstmals erschienen.
28
Notizen eines
Spaziergngers Friedrich Paul Henschel
und seine Niederschriften
ber den Stadtgottesacker
zu Halle (Saale)
Als im Sommer des Jahres 2000 im
Zuge der Restaurierung des Stadtgottesackers zur Herrichtung des
Brunnens, der sich in der Mitte der
Anlage, etwas links der Wegekreuzung befindet, geschritten werden
sollte, stieen die Gestalter auf ein
Problem: die Inschrift der senkrecht
stehenden Platte war zum groen
Teil verwittert, manche Elemente
fehlten vllig. Der vorhandene Rest
schien keinen Sinn zu ergeben, zumal auf eine Interpunktion verzichtet worden war. In keinem der herangezogenen Archive fanden sich
Bauunterlagen, die ber die Errichtung des Brunnens oder gar zu seiner
Inschrift Auskunft gaben.
Zuletzt konnte in der Marienbibliothek ein Stapel unscheinbarer handgeschriebener Hefte zu Rate gezogen werden, die seit fast fnfzig Jahren dort gelegen hatten. ber
mehrere Jahre, begonnen im Oktober 1923 und beendet in den 40er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte ein gewisser Friedrich
Paul Henschel versucht, alle in seinen Augen notwendigen Details aus
der Geschichte des Stadtgottesackers zu Halle festzuhalten und
niederzuschreiben. Es ist nicht berliefert, wie viele Spaziergnge ihn
30
den Autoren geplanten umfangreichen Auswertung seiner Aufzeichnungen, die neben den Arbeiten
zum Stadtgottesacker auch Informationen zu Kirchen und einigen weiteren Friedhfen der Stadt Halle beinhalten, wird mehr zum Verfasser
der in der Marienbibliothek verwahrten Hefte herauszufinden sein.
Offenbar plante Paul Henschel im
Resultat vieler Besuche der imposanten und einmaligen Grabanlage
auf dem Martinsberg nicht nur, niederzuschreiben, was er vorfand,
sondern darber hinaus mit bereits
vorhandenem Schriftgut zu vergleichen und zu ergnzen.
Die Niederschriften sind in groen
zeitlichen Abstnden gefertig,
manchmal liegen Jahre zwischen
den Notizen. Doch gerade aus der
Zeit ihrer Entstehung werden Informationen geliefert, die bis heute
vielfach als verloren gelten oder
nur noch Vermutungen darstellen.
Eigene Zeichnungen und Skizzen
von Grabanlagen, Epitaphien und
baulichen Details, Fotografien, die
er wahrscheinlich selbst aufgenommen hat und Zeitungsausschnitte,
die er seinen Aufzeichnungen
beifgte, erweitern die Sicht des
Lesers wesentlich. Oft gibt Paul
Henschel die Quellen seines Wissens nicht an, bei Zeitungsausschnitten z. B. fehlen der Titel des Mediums und das Datum. Doch bei der
geplanten Bearbeitung seiner Unterlagen werden diese Dinge zu klren
sein. (Bei den aus dem Original zitierten Passagen sind Rechtsschreibung und Interpunktion zumeist beibehalten worden. Ergnzungen oder
Torturm Stadtgottesacker
Aufnahme aus dem Nachla
von Paul Grohs (1912 - 29)
Bauliche,
denkmalpflegerische
Instandsetzung und
Wiederherstellung
34
bros auf der Grundlage der vorliegenden Planungsunterlagen demonstriert werden, auf welche Weise die
denkmalpflegerische Instandsetzung
der Renaissance-Grfte geplant und
ausgefhrt werden wrde. Die 1997
von Frau Dr. Witte fr die Gesamtinstandsetzung gestifteten Mittel in
Hhe von 10 Mio. DM ermglichten
dann die umfassende bauliche Instandsetzung der Friedhofsanlage in
weniger als 4 Jahren.
Zu Beginn aller Planungs- und Ausfhrungsarbeiten war eine umfangreiche Schadensdokumentation des
Bestandes durchgefhrt worden.
Die fotografische, fotogrammetrische und verformungsgerechte
zeichnerische Bestandsaufnahme
der Grfte und ihrer Bogenansichten
bilden zusammen mit der denkmalpflegerischen Zielstellung die
Grundvoraussetzung fr die Erstellung der Planung.
Im Ergebnis der Analysen aller Schadensursachen erwies es sich, dass
das statische Gleichgewicht fr die
Gruftanlagen nicht mehr gegeben
war. Das komplizierte statische
System der aneinandergereihten
Arkadenbgen, deren teils starke
Verformung, die durch Verwitterung
geschdigten und teils gebrochenen
Bogensteine, die Kriegszerstrungen, mutwillig hervorgerufene Schden durch Vandalismus, die Verwendung ungeeigneter Materialien
(Zementmrtel, Eisenklammern) bei
frheren Instandsetzungen erforderten eine besondere Methodik der InGruft 59, Notrestaurierung nach dem 2. Weltkrieg
Gruft 57
im eingestrzten Zustand mit Notabdeckung
durch freiwillige Helfer vor Beginn
der Restaurierungsarbeiten im Jahre 1996
Gruft 58-61
mit Notsicherung durch freiwillige Helfer vor Beginn
der Restaurierungsarbeiten im Jahre 1996
freiwillige Helfer
bei Notsicherungsarbeiten um 1980 - seit 1983
auch durch den Arbeitskreis Innenstadt
Gruft 59
Rckbau der Notsicherungen und
Einbau einer lngsaussteifenden Mauerwerkswand
in Vorbereitung der Demontage der Gruft
35
Gruft 90
Grfte 1 bis 7 mit Torturm
nach der Wiederherstellung
Gruft 94
fotogrammetrische Bestandsaufnahme
Grfte 38 - 46
ltere (Absteifungen) und jngere (Ausmauerungen)
Sicherungsmanahmen als Vorbereitung zum
behutsamen Rckbau
37
Fotogrammetrie
Gruft 56
Grfte 56 bis 58
Fotogrammetrie von Einzelsteinen der eingestrzten, auch der durch Notsicherungen erhaltenen
Grfte, als Grundlage fr die Planung des Rck-
Gruft 56
Grfte 56 bis 58
Historische Bestandsaufnahmen um 1920.
Bildcollage aus dem Fundus des Stadtarchivs
38
Gruft 57
Gruft 58
Gruft 57
Gruft 58
terials durch
- Vierungen geschieht generell an
allen statisch beanspruchten Verbindungsstellen oder greren,
tiefer als 30 mm liegenden Steinschden. Jeder einzelne Arbeitsschritt wurde inhaltlich beschrieben und zeichnerisch anhand der
portrtgerechten fotogrammetrischen Einzelbogensteinvermessung festgelegt. Notwendige Auswechselungen erfolgen unter Verwendung von ausgesuchtem
Sandstein (Obernkirchner Sandstein fr die Erneuerung von Bogensteinen bzw. ganzer fehlender
Grfte, Ummendorfer Sandstein
fr Auswechselungen im Detail).
Auszuwechselnde Originalsteine
werden in Lapidarien aufbewahrt.
Bei durch Verlust bzw. Zerstrung
notwendig gewordenen Einzelsteinrekonstruktionen wurden die
Reliefs nicht rekonstruiert, sondern neutrale Bossen belassen, um
zuknftige Entscheidungen offen
zu halten. Reliefrekonstruktionen
mindern den Anschauungswert
der Originale. Nur in wenigen
Ausnahmen sind im Interesse der
Bewahrung eines geschlossenen
Gesamtbildes in den Arkadenbgen Neusteine mit Reliefausbildung, in Anlehnung an das historische Vorbild, hergestellt worden.
Gruft 12 zeigt ein von Bildhauerstudenten der Burg Giebichenstein - Hochschule fr Kunst und
Design Halle bearbeitetes Beispiel
fr die Reliefgestaltung der Bogensteine in Anlehnung an historische
Vorbilder:
- die umfassende Instandsetzung
Vierung und
Antragung
Ausschnitt Gruft 22
Planungsgrundlage fr die Restaurierung und
Konservierung der Einzelsteine mit Eintragung
der Steinmetzleistungen
(z. B. Vierungen und Antragungen).
40
41
42
Grfte 14 - 16
Zustand vor Beginn der Arbeiten
Grfte 13 und 14
nach Abschluss der Rekonstruktionsarbeiten die Gruftbogenreliefs wurden durch M. Golter und
S. Ahrens geschaffen. Das in Anlehnung an eine
Grfte 56 - 58
nach der denkmalpflegerischen Instandsetzung
1) Es ist im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des
Landes Sachsen-Anhalt vom 21. Oktober 1991
(GVBl. LSA S. 368, ber. 1992 S. 310, 2 (2),
Pkt. 1, zuletzt gendert durch Gesetz vom
13. April 1994 (GVBl. LSA S. 508) und vom
13. August 2002 (GVBl. Nr. 44), denkmalgeschtzt.
Alle baulichen und restauratorischen Manahmen unterliegen den Kriterien dieses Gesetzes,
auch der Internationalen Charta von Venedig
von 1965 des ICOMOS - Internationaler Rat fr
Denkmale und Denkmalbereiche.
2) Gruft 13:
Marcus Golter,
Diplomarbeit 1997/98 an der
Burg Giebichenstein Hochschule fr Kunst und Design Halle
fr Gruft 13 (Familie von Schenitz)
Entwurf und Ausfhrung:
Gruft 13:
Marcus Golter
Gruft 14:
Steffen Ahrens
Grfte 15/16: Marcus Golter
Betreuer:
Gruft 59
nach der Instandsetzung mit neuer
Kolumbarien-Ausstattung
43
Restaurierug der
Ausstattungen der
Grfte
Die Wrde des Ortes, die Achtung
vor den Toten, der Glaube an das
Weiterleben nach dem Tode - die
Pflege religiser Traditionen und der
Wunsch nach begreifbarer Erinnerung - bewegten die Menschen, ihre
Familiengrfte knstlerisch auszustatten. So entstanden auch im Verlaufe der Geschichte des Stadtgottesackers zahlreiche, bis heute erhaltene knstlerisch, kunsthistorisch und
zeitgeschichtlich wertvolle Ausstattungsstcke - Epitaphien, Skulpturen, Malereien, Inschriften, Stuckierungen, Wandverkleidungen, Kolumbarien, gestaltete Fubden, ...
Einige Gruftinnenrume wurden sogar, einem einheitlichen Gestaltungswillen folgend, vollstndig umgestaltet, wie es z. B. bei den Grften 38, 46, 77 und 85 noch heute zu
erleben ist.
Verluste oder die berbauung lterer Fassungen waren die Folge. Der
grere Teil der eingetretenen Verluste allerdings war verbunden mit
dem Verfall und der Zerstrung vieler
Grfte besonders in der 2. Hlfte des
vergangenen Jahrhunderts durch fehlende oder defekte Gruftdcher. Im
2. Weltkrieg wurden zahlreiche Grfte zerstrt, der Mangel an Erhaltung
und baulicher Pflege fhrte zu weiteren Einstrzen und Verfall. Die Ausstattungen waren somit Witterungsund belastenden Umwelteinflssen
44
Gruft 13
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch erhaltener
Skulpturenbestand eines der ehemals reichsten
geschmckten barocken Epitaphien.
Gruft 13
1559 erbaut von Victor von Scheinitz. Situation
der Gruft und ihrer Ausstattung vor Beginn der
Arbeiten in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Gruft 87
Marmorepitaph Elisabeth Voigt (gest. 1767) - reich
gestaltetes, stark geschdigtes, barockes Figurenepitaph - der Renaissance-Architektur entlehnter
Grundaufbau.
Hauptschadensursachen: Rostsprengung durch
Eisendbel, -anker und -klammern mit Rissbildungen, Absprengungen, mutwillige mechanische
Beschdigungen mit Substanzverlusten.
Ausschreibung der Leistungen (Grfte 82-88) Zuschlag erteilt an Dipl.-Rest. (FH) Schne.
Arbeitsschritte: Reinigung der Untergrnde Einzelteile; Entfernen alter ausgehrteter Bestandteile:
Fugenmassen, Setzmrtel; Entfernen aller
Eisenanker; vor Demontage Beschriften und
Kartieren; Verfestigung porser Bereiche; Verklebung zerbrochener Bauteile; Vernadelung der
Bruchstcke; Versetzung von Einzelteilen, Befestigung durch Edelstahlanker (V4A-Stahl); Aufbau
der stlichen Sule - fehlende Teile durch Abformungen ersetzt; Antragsarbeiten; Farbretuschen
des Schriftbandes, an Nachbildungen, Steinergnzungen und Vierungen. (Bild 3)
(Bild 1 vor, Bild 2 nach der Restaurierung)
45
Gruft 77
barocke Ausgestaltung vermutlich 2. Hlft. 17. Jh.
Bild 1: Deckengemlde vor der Restaurierung
Holztonne und Schildbgen zeigten stark geschdigte plastische Stuckdekorationen mit fnf Spiegelgemlden christlich-ikonographischen Inhalts.
An der Secco-Malerei der Gemlde markierten
sich Fassungsschden, Farbwertvernderungen,
eine abbltternde und abgesprengte Malschicht
sowie pudernde Malschichtoberflchen. Es gab
Wasserflecken, Wasserrnder, ausgeprgtes Krakelee, Ausblhungen, sandenden Putz, Putzrisse,
Verschmutzungen, Lagevernderungen, Altretuschen und bermalungen.
Bearbeitungsschritte galten u. a. einer temporren
Sicherung der Fassung, der Risskonservierung sowie der Reinigung von Putzhohlrumen, ihrer
Hinterfllung; Altputze ohne Fassungsbestand
wurden entfernt und erneuert. Danach die Abnahme temporrer Sicherungen; Konservierung und
Sicherung der Malschicht durch Festigung; Reinigung der Oberflche; Anlegen von Retuschen im
Lokalton und als Trateggio-Retuschen.
Bild 2: Zustand nach der Restaurierung
Die 1999 begonnenen Restaurierungsarbeiten an den Gruftausstattungen werden im Jahr 2004 abgeschlossen.
Gruft 75
1578 fr die Familie Puchbach errichtet Kamerablick 2001 auf eines der 3 seit der
2. Hlfte des 17. Jh. mit der Schauseite nach
innen gedrehten ltesten Renaissanceepitaphien
des Stadtgottesackers (erste Erfassung 1994 durch
P. Schne). Es ist geplant, die sehr gut erhaltenen
Epitaphien des Franz Puchbach (gest. 1567), das
seiner Frau Barbara (gest. 1587) und des Martin
Puchbach (gest. 1575) wieder zu drehen und mit
der Schauseite zu prsentieren.
Helmut Stelzer,
Thomas Zaglmaier
46
Bauliche,
denkmalpflegerische
Instandsetzung
und Wiederherstellung
der Feierhalle und
des Grtnerhauses
Feierhalle
Die Feierhalle befindet sich in den
Grften 89 und 90. Sie wurde im Jahre 1825 in diese Grfte eingebaut.
Ende des Jahres 1997 wurde nach
vorangegangenen restauratorischen
und baulichen Untersuchungen mit
den architektonischen und denkmalpflegerischen Planungen der Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Feierhalle sowie den Funktions- und Nebenrumen in den
Nachbargrften sowie mit deren Ausfhrung begonnen. Die Arbeiten wurden Mitte des Jahres 1998 abgeschlossen.
Die Gruft 91 wird als Vorbereitungsraum fr Bestattungsfeiern genutzt
und die Gruft 92 als Foyer mit neu geschaffener Treppenanlage als Zugang
zum angrenzenden Grtnerhaus.
Mit der Schaffung der Feierhalle im
Jahre 1825 wurden die bis dahin offenen Schwibbgen mit Ziegelmauerwerk verschlossen. Sie erhielten segmentbogenartige Tr- und Fensterffnungen mit profilierten Putzrahmungen. Die Decke der zwei Grfte
beanspruchenden Feierhalle wurde
48
2
Feierhalle und Ausstattung
whrend (1) und nach (2) der Instandsetzung
Gruft 89, 90
Feierhalle Innenansicht - Blick nach Sdosten
Gruft 90 - 92
Feierhallenbereich - Auenansicht
49
Grtnerhaus
Das Grtnerhaus ist nach verstrkt aufgetretenen Steinschden spter verputzt worden. So ist es den Hallensern
seit langem vertraut. Das Gebude erhlt deshalb mit den bereits im Februar
1998 begonnenen Arbeiten wieder
einen glattgeriebenen Auenputz mit
einem mineralischen Farbanstrich in
hellem Ocker. Die Sandsteingliederung der Fassade und die Fenster werden sich farbig abheben.
Das Grtnerhaus wurde instand gesetzt und modernisiert, damit es seinem ursprnglichen Zweck als Funktionsbau fr den Stadtgottesacker wieder dienen kann. Im Erdgeschoss, das
von der Nordfassade neben dem
Haupteingang zum Stadtgottesacker
seinen Hauptzugang hat, entstand neben einem Verwaltungsraum ein Ausstellungsraum mit einer stndigen Informationsausstellung zur Geschichte
und zu wechselnden aktuellen Fragen
und Problemen bezglich des Stadtgottesackers.
Der Stadtgottesacker kann vom Flur
aus ber einen in der Umfassungsmauer zur ehemaligen Gruft 93 neugeschaffenen Zugang erreicht werden
50
Abbildung
historische Zeichnung zur
Planung des Grtnerhauses
51
Seite 41
Umfassungsmauer auen
mit Haupteingang
zum Stadtgottesacker, 1998
52
Restauratorische
und kunsthistorische
Untersuchung der
Arkatur und der
Gruftmemorials
Im Vorfeld der baulichen Restaurierung der Bgen des Stadtgottesackers sind neben einer Steinschadenskartierung Untersuchungen zur
historischen Polychromie an der
Schwibbogenarkatur und in den Memorialrumen erfolgt.
Die Untersuchungsarbeiten wurden
in Ateliergemeinschaft des Autors
und des Dipl.-Restaurators Peter
Schne durchgefhrt.
Methodik und
Dokumentation
Die Untersuchungen erfolgten durch
mechanische Schichtentrennung mit
dem Skalpell teils unter Verwendung
optischer Hilfsmittel.
Zur dokumentarischen Aufbereitung
war es in Anbetracht sich wiederholender Schemata gnstig, Formbltter zu erarbeiten, die eine bersichtliche Befundprsentation gewhrleisten. Die Untersuchungsergebnisse
jedes Raumabschnittes wurden in jeweils separaten Heften fr den Innen- und Auenbereich zusammengefat. Sie enthalten ein Deckblatt
mit allen ntigen Vorinformationen,
auf welchem durch schematische
Darstellungen die jeweilige Lage
und rumliche Situation vorgestellt
wird.
Die Fassungsfolgen wurden tabellarisch mit Anmerkungen und originalen Farbstreifen der verwendeten
Farbkarte festgehalten. Die Befundlage und -auswertung wurden in einem kurzen Erluterungsbericht zusammengefat.
54
Belegungs - und
Besitzstudien
Neben den restauratorischen Untersuchungen erfolgte eine aus verschiedenen historischen Quellen
erstellte Auflistung der Gruftbelegungen. Die faksimilierten Quellenauszge wurden auf einem oder
mehreren bersichtsblttern zusammengefhrt und dem jeweiligen
Dokumentationsheft beigefgt.
Heraldische Studien hallescher Geschlechterwappen ergnzen die Untersuchung.
Kunsthistorische Studien
zur Arkatur
Bisher war die kunsthistorische Betrachtung berwiegend auf die Ornamentik und ihre Vorlagen gerichtet. Jedoch schon die originelle tektonische Gliederung verdient
besondere Aufmerksamkeit. Der Typus der weitspannenden Segmentbogenarkatur auf zierlichen Sttzen
wurde wohl in der ersten Hlfte des
Quattrocento in Florenz entwickelt.
Frhes Beispiel hierfr ist der
1435-40 von Bernardo Rossellino
errichtete Chiostro degli Aranci, ein
kleiner eleganter zweistckiger
Kreuzgang der Badiakirche in der
Via del Proconsole. Eines der frhesten deutschen Beispiele einer Segmentbogenarkatur auf gedrungenen
Balustersulen, entstanden zwischen 1531 und 1537, findet sich im
Hof der Neuen Residenz und im
angrenzenden Domhof in Halle.
Ein in den entscheidenden tektoni-
Fassungsbefunde
an der Arkatur
Ursprnglich stand die Arkatur als
Einheitsbauwerk in ungefatem Materialton. Allenfalls eine monochrom bernsteinfarbene Lasur, die
sich im Fugenbereich nachweisen
lie, lt wohl die Absicht erkennen, Farbnuancen im Material auszugleichen, dem Stein ein edleres
Aussehen zu verleihen und das Fugenbild zurckzudrngen. Mit der
Trennung in Einzelgrfte, die sptestens im Hochbarock ihren Abschlu gefunden haben drfte, wurden auch die Arkadenbgen individuell gefat. Die Farbtnungen
dieser Zeit bewegten sich weiterhin
im Materialtonbereich, und nur in
wenigen Ausnahmefllen wurde die
Fassungsbefunde zur
Innenraumgestaltung der
Gruftmemorials
Im Inneren der Gruftmemorials wurden Erkenntnisse zu baulichen Eingriffen und der farbigen Gestaltung
zu den verschiedenen Zeiten gewonnen und gestalterische Elemente
wie Stuckprofile genau vermessen.
Den Hhepunkt barocker Raumausgestaltung bildet die wertvolle Stukkatur an der Decke des Memorialraumes des 1710 gestorbenen Gelehrten Samuel Strykius (Nr 77). Die
Formensprache der Stukkatur weist
jedoch eher auf das ausgehende
17. Jahrhundert hin.
Zur bersicht wurden die Raumsituationen mitsamt der Epitaphe und
des sonstigen Inventars, einschlielich der Gitter, nach graphischem
Schema dokumentiert. Eine wissenschaftliche und vollstndige Inventarisation des durch Diebstahl und
Vandalismus dezimierten Bestandes
steht jedoch noch aus.
Befund und
Restaurierungsmethodik
Gerhard Richwien
56
50
100 cm
10 cm
5m
Grabfeld Gartenarchitektonische
denkmalgerechte
Erhaltung und Pflege
58
Seite 61:
Historische Aufnahme vom Grabfeld
1. Hlfte 20. Jahrhundert
60
61
62
Peter Dahlmeier
Gruft 13
Teile des bildhauerisch bearbeiteten Schwibbogens auf dem Hof der Burg Giebichenstein Hochschule fr Kunst und Design Halle,
63
Gruft 59
nach der Instandsetzung mit neuer
Kolumbarien-Ausstattung
64
65
Der Stadtgottesacker.
Geschichtlicher
berblick
vor 1529
Nutzung des Begrbnisplatzes auf dem auerhalb der Stadtmauer gelegenen Martinsberg
als Pestfriedhof
1529
Schlieung der Begrbnispltze in der
Stadt Halle und Einrichtung des allgemeinen
Gottesackers
1822
1877
durch die offenen Grfte in den Memorialrumen entstehen erhebliche Geruchsbelstigungen, vorlufige Sperrung des Stadtgottesackers; vermutlich auch in diesem Zusammenhang Einbau des eisernen Tores in den sdlichen Eingang der Westseite sowie Zumauern
des nordwestlichen Eingangs des Stadtgottesackers und Nutzung als Grabsttte (Bogen 9a)
1830
Bogen 90 wird fortan als Leichenhaus genutzt;
Umfunktionierung des Bogens 29 als Durchgang zum sogenannten Soldaten-, Militr- oder
Mariengottesacker
1887
Begrbnisordnung der Stadt Halle legt fest,
dass Nutzungsrechte auf dem Stadtgottesacker
nur bis 1984 Gltigkeit haben
1910
Tieferlegen der Wege an den Grabbgen,
da das Erdreich im Laufe der Jahrhunderte
so zugenommen hatte, dass die Pfeiler der
Bgen meist bis zur Hlfte zugedeckt gewesen
sein sollen
1911
1615
1949
Untersagung von Erdbestattungen auf dem
Grberfeld des Stadtgottesackers, Schlieung
des sogenannten Neuen Gottesackers
1669
Einrichtung des Bogens 50 als Pulverniederlage
fr die halleschen Kaufleute
1673
ein Gesetz des Rates regelt die Besitzverhltnisse der Grabbgen als Familien- oder Erbbegrbnisse
1950
Stadtgottesacker
Blick von auen auf die restaurierte nrdliche
Umfassungsmauer
1721
Erweiterung des Stadtgottesackers nach Norden
(sogenannter Soldaten-, Militr- oder Mariengottesacker)
1818
Gestaltung des inneren Grberfeldes des
Stadtgottesackers: Anlegen von Wegen, Aufstellen von Ruhebnken, Einbau einer Tr in
Bogen 38, um Wasser aus dem unweit gelegenen Schimmeltorteich holen zu knnen;
ab dieser Zeit wurde auch das Bepflanzen
der Grber mit Blumen blich
66
1969 - 1975
1835/36
Erweiterung des Stadtgottesackers nach Osten
(sogenannter Neuer Stadtgottesacker), Umfunktionierung des Bogens 50 als Durchgang
1984
1862
1991 - 2003/04
bauliche und restauratorische Instandsetzung
des Stadtgottesackers
Blick auf die restaurierte Nordseite (S. 67)
HALLE