Projekte zum Anpacken
Von Deborah Hucht und Florian Hucht
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Über dieses E-Book
Ich bau mir meine Welt, wie sie mir gefällt
Was erwartet dich in diesem Buch? Erst mal kommen die Basics dran. Du erfährst, was du alles brauchst (oder eben nicht), um mit deinen Projekten voll durchzustarten, wo du günstig Materialien herbekommst und wie du Sachen recyceln kannst. Und dann geht's auch schon los: mit über 40 Projekten kannst du dich komplett austoben – im Garten, auf dem Balkon oder in deiner Wohnung; wenn dir der eiskalte Winterwind um die Nasenspitze pfeift oder du barfuß durchs Zucchinibeet balancierst. Deborah und Florian zeigen, wie sie den Garten oder Balkon in eine superspannende Abenteuerwelt für ihren Kleinen verwandelt haben: inklusive Matschküche, Sandkiste, Kinderbeet und Weidentipi. Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen kannst du dir ein autarkeres Leben bauen, von der Trenntoilette bis zum Bokashi-Beet. Was den beiden außerdem superwichtig ist: dass nichts auf dem Müll landet. Deshalb versorgen sie dich auch noch mit schnellen Rezepten und Anleitungen, um deine Ernte haltbar zu machen.
Auf Wohnungssuche? Igelhotel und Hummelburg
Und was gibt es eigentlich Genialeres, als Quality time mit den besten Freund*innen und Familie im Freien zu verbringen? Noch muckeliger wird es unter der selbstgebauten Pergola, während das Stockbrot über der Feuerstelle röstet, und ein paar Drinks mit frischen Kräutern aus dem Garten auf den Lippen prickeln. Oder möchtest du süßen Igeln und anderen Nützlingen ein Zuhause bauen? Auch dafür findest du Anleitungen zum Easy-Nachmachen, denn Deborah und Florian feiern maximale Vielfalt in ihrem Garten für alle. Dazu liefern sie jede Menge Ideen und Inspiration für superschöne Deko-Projekte – sodass du dir die Natur das ganze Jahr über ins Wohnzimmer holen kannst. Und so ein Kokedama oder ein selbstgeflochtener Trockenblumenkranz sind doch auch wunderbare kleine Geschenke für die Liebsten, oder? Also: Lass dich inspirieren, leg einfach los und probier, was du alles erschaffen kannst, wenn du willst.
- Naschgarten aus dem Boden stampfen oder Weidentipi schnüren? Hier findest du große und kleine Projekte für das ganze Jahr, die Spaß machen, dein Zuhause aufmotzen und supernützlich sind.
- Her mit der alten Obstkiste und den übrigen Ziegelsteinen – wegwerfen war gestern! Hol dir haufenweise Upcycling-Inspo und erfahre, wie und wo du günstig an Materialien kommst.
- Weil jedes grüne Fleckchen zählt und Naturschutz rockt: Dieses Buch ist randvoll mit Tipps, wie du naturnah gärtnerst, Brummer anlockst, Igeln ein Zuhause baust und Orte mit maximaler Vielfalt schaffst.
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Buchvorschau
Projekte zum Anpacken - Deborah Hucht
„Da habt ihr euch aber ein Stück Arbeit aufgehalst …" Ja – und wir lieben es!
Einfach machen – so lautet unser Tipp, wenn uns Menschen fragen, wie man DIY-Projekte am besten angeht. Denn genau das ist unsere Devise: Dinge einfach ausprobieren oder vielmehr: sich selbst ausprobieren! Das Schöne am Basteln, Bauen, Upcyceln ist: Mit jedem Projekt lernen wir eine Menge dazu. Über das Material, über Werkzeuge – und über uns.
Als wir uns auf die Suche nach einem Kleingarten machten, ahnten wir nicht, wohin die Reise gehen sollte. Wir wollten einfach mehr Zeit im Grünen verbringen und einen Platz finden, an dem wir unsere DIY-Ideen verwirklichen können. Wir sahen uns einige Kleingärten an, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Als wir dann auf einem Stück Land standen, das völlig brach zwischen wunderbar gepflegten Parzellen lag, wussten wir: Das ist es. Hier können wir uns austoben und unsere Ideen in die Tat umsetzen. Dass das Ganze ein ordentliches Stück Arbeit werden würde, schreckte uns nicht ab. Im Gegenteil: Wir waren bereit, die Hände in den Dreck zu stecken.
Wir sind beide in der Medienbranche tätig. Unser Arbeitsalltag spielt sich hauptsächlich vor dem Bildschirm ab. Etwas mit den Händen zu erschaffen und körperlich zu arbeiten, ist dazu ein wunderbarer Ausgleich. Beim Arbeiten im Garten können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und das umsetzen, was wir machen wollen, ganz ohne Druck von außen. Gärtnern erdet uns – im wahrsten Sinne des Wortes.
Nachdem wir 2016 unseren Pachtvertrag für den Kleingarten unterschrieben hatten, standen schnell die ersten Projekte auf dem Plan: Beete bauen, die Gartenlaube aufstellen, Tore erneuern, Wege anlegen, ein Gewächshaus errichten. Je mehr wir das Gärtnern für uns entdeckten, desto mehr Gedanken machten wir uns auch über die Weiterverarbeitung der Materialien aus dem Garten. Ess- und Trinkbares aus Gemüse, Obst und Kräutern, aber auch Dinge, die über klassische Ernteverarbeitung hinausgingen: Kränze aus Zweigen, die beim Strauchschnitt abfielen, ein Kokedama mit Moos aus dem Garten, Pflanzschilder und Rankgitter aus Haselnussstecken, ein Trockenblumen-Display aus Restholz …
Bei unseren Projekten gehen wir vor wie beim Gärtnern: Möglichst nachhaltig soll es sein – und dabei immer gut umsetzbar. Wenn möglich, verwenden wir Dinge, die wir schon haben. Was wir kaufen, suchen wir mit Bedacht aus. Klar machen wir auch Kompromisse: Wir haben z. B. kein Auto. Deshalb kaufen wir Holz im Baumarkt in der Nähe unseres Gartens oder lassen uns Dinge auch mal liefern. Es geht nicht darum, sofort die perfekte Lösung zu finden, sondern darum, einfach anzufangen und sich im besten Fall weiterzuentwickeln.
Dieses Buch soll dich dazu inspirieren, Projekte, die du schon lange im Kopf hast, anzupacken. Dabei findest du klassische Anleitungen, die du Schritt für Schritt nachbauen kannst – von kleinen Deko- oder Rezeptideen bis hin zu Großprojekten wie einer Outdoorküche. Darüber hinaus haben wir die Seiten mit Wissen rund ums Gärtnern und Basteln gefüllt. So kannst du nicht nur ein Beet selbst bauen, sondern lernst auch, welches Gemüse sich darin wohlfühlt und wie du Beete über mehrere Gartensaisons hinweg optimal bewirtschaftest.
Hinzu kommen zahlreiche Inspirationen, die dich beflügeln sollen, deine eigenen Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Wir wünschen dir viel Spaß dabei!
IllustrationEinfach selbst gemacht: Warum du auf DIY umsteigen solltest
Der Begriff „Do it yourself" oder auch DIY wurde von den gleichnamigen Bewegungen der 1950er-Jahre geprägt. Später wurde die Idee der Selbstermächtigung und Eigeninitiative von der Grassroots-Bewegung und den Akteur*innen des Punks weitergetragen. Selbermachen war in dieser Zeit eine politische Message. Heute umfasst der Begriff auch kreative Tätigkeiten, wie Basteln und Heimwerken. DIY ist ein Lifestyle geworden und für viele ein Hobby, auf das sie nicht mehr verzichten wollen – so wie wir. Warum? Hier kommen fünf gute Gründe:
1. Du lernst sehr viel dazu
Beinahe jedes Projekt, das wir umsetzen, bringt uns etwas Neues bei. Z. B. lernen wir verschiedene Materialien und Holzarten kennen. Oder wir probieren neue Farben und Formen aus. Außerdem frischen wir unser Schulwissen wieder auf, wenn wir Volumen oder rechte Winkel berechnen.
2. Du schaffst etwas mit den Händen
Wir arbeiten beide viel im digitalen Raum, erdenken Konzepte oder entwickeln Inhalte für Onlinekampagnen. DIY ist für uns eine großartige Möglichkeit, etwas mit den Händen zu schaffen, das auch bleibt. Gepaart mit dem Gärtnern und dem Wechsel der Jahreszeiten erdet uns das und sorgt dafür, dass wir unsere Köpfe aus der Cloud holen und nicht nur Tasten und Maus bedienen, sondern das reale Hier und Jetzt mitbekommen.
3. Du feierst Erfolge
Das Schöne an Do-it-yourself-Projekten ist: Das, was du am Ende in den Händen hältst oder auf Terrasse, Balkon, im Garten oder in deinen vier Wänden bewundern kannst, ist zu 100 % deines. Das Gefühl, wenn du ein Projekt fertiggestellt hast, ist unbeschreiblich. Dass zwischendurch mal etwas danebengeht, ist total normal. Nicht jede*r kann alles können. Wenn du nicht mehr weiterweißt, hole dir Hilfe von Freund*innen oder Familienmitgliedern, die geübter sind. Oder du lässt dein Projekt etwas liegen und gehst es dann noch einmal mit frischem Kopf und neuer Inspiration an. Wenn du es dann meisterst, wirst du dich noch mehr darüber freuen, versprochen!
4. Du handelst nachhaltiger
Oft heißt es, dass es günstiger sei, Dinge selbst zu bauen oder zu gestalten. Das ist leider nicht immer so. Denn je nach Werkzeugen oder Rohstoffen, die du verwendest, kann es auch teurer sein, Möbel selbst zu bauen. Wir versuchen so oft es geht, Restholz zu verarbeiten und mit den Dingen zu planen, die wir schon haben. Auch eine Reihe Upcycling-Projekte haben wir schon umgesetzt – im Garten wie in unserer Wohnung. Doch manchmal braucht es für ein altes Möbelstück, das wir aufarbeiten wollen, ein ganz bestimmtes Scharnier oder spezielle Schrauben. Solche Extrawünsche kosten in der Regel mehr Geld als standardisierte Ware und Ersatzteile. Aber: Investierst du in langlebige Produkte und robuste Materialien, sparst du langfristig und handelst nachhaltig.
5. Du gestaltest deine eigene Welt
Ein Vorteil daran, Dinge selbst du gestalten und zu bauen ist: Du entscheidest selbst und wählst Materialien und Farben nach deinen Vorstellungen aus. Du bestimmst, ob kleine Makel für dich in Ordnung sind oder du noch einmal nacharbeitest oder direkt von vorn anfängst.
IllustrationIllustrationZuerst mal die Basis klarmachen: Alles, was du brauchst und wissen musst
Du brauchst keinen Geräteschuppen voller Dinge, um loszulegen. Wir verraten dir, was wirklich nötig ist und wie du dir deine perfekte Werkzeugausstattung zusammenstellst:
IllustrationWomit anfangen? Ganz wichtig beim nachhaltigen DIY: Fange klein an und lege dir nur zu, was du wirklich brauchst. Erst wenn du merkst, dass du Werkzeuge oder andere Hilfsmittel mehrfach nutzt, solltest du sie dir auch kaufen. Bis dahin reicht es oft, Dinge zu leihen. Das geht bei Nachbar*innen, im Freund*innenkreis und innerhalb der Familie oder auch beim Baumarkt direkt. Vielleicht findest du auch Menschen in deiner Umgebung, die für eine gemeinschaftliche Anschaffung und Nutzung von Geräten zu begeistern sind.
1. Messen und anzeichnen
Um Materialien auszumessen und anzuzeichnen, benötigst du einen Bleistift, ein Maßband oder einen Zollstock und – wenn du rechte Winkel benötigst – einen Schreinerwinkel.
2. Schrauben und bohren
Willst du mit Holz arbeiten, ist ein Akkubohrschrauber unerlässlich. In der Regel sind beim Kauf Universal-Bohraufsätze sowie ein passendes Bit-Set für Standardschrauben enthalten. Spezielle Bohrer und Bits kannst du bei Bedarf einzeln zukaufen. Eine Zange, die du per Rädchen verstellen kannst, ist bei Schraubarbeiten hilfreich, z. B., um eine Schraubenmutter festzuhalten.
3. Kleben, hämmern, tackern
Wenn du viel bastelst oder mit Materialien wie Stoff, (Kunst-) Leder oder Ähnlichem hantierst, können eine Heißklebepistole samt Nachfüllpatronen hilfreich sein. Auch ein Tacker fürs Heimwerken kann sich lohnen. Außerdem solltest du einen Hammer besitzen, um Nägel einzuschlagen. Ideal ist ein Zimmermannshammer, damit kannst du nämlich auch unerwünschte Nägel entfernen.
4. Schneiden, sägen, schleifen
Wir schwören auf eine gute Rosen- oder Gartenschere, um etwa Blumen zu schneiden. Zusätzlich nutzen wir Cutter, Bastelskalpell, eine normale Schere, eine Stichsäge für Holzarbeiten sowie eine Japansäge. Große Platten und Bretter lassen wir direkt im Baumarkt mit der Kreissäge zuschneiden. Um großflächig zu schleifen, nutzen wir ein großes Schleifgerät. Für kleine Flächen und Ecken kommen ein Schleifklotz oder ein kleiner Delta-Schleifer zum Einsatz.
5. Schützen und aufpassen
Vergiss neben all der Begeisterung nicht, dich zu schützen: mit Arbeitshandschuhen, Schutzbrille und Gehörschutz. Wenn du öfter Holz abschleifst oder mit Farben und Lacken arbeitest, solltest du dir einen Mundschutz mit Kleinstpartikelfilter zulegen.
6. Graben, grubbern, harken
Je nachdem, wie groß deine Grünfläche ist und welche Arbeiten du dort ausführst, kommen noch Gerätschaften fürs Gärtnern hinzu: Spaten, Schaufel, Grabegabel, Hacke oder Handgrubber, Harke, Laub- und Gartenbesen, Schubkarre, Eimer und Körbe, Regentonnen, Gießkannen, Rasenmäher oder Sense, Astschere, Heckenschere, Arbeitshose, Gummistiefel, Sonnenhut, Gartenhandschuhe …
Günstig an gutes Werkzeug kommen: So geht's
Langlebige und nachhaltige Werkzeuge erkennst du an folgenden Kriterien:
»Woraus bestehen die Werkzeuge? Langlebiges Holz ist widerstandfähig und im Vergleich zu Kunststoff auch umweltverträglich. Rostfreier Edelstahl ist bei Gartengeräten ideal. Wenn du zu lackierten oder beschichteten Modellen greifst, kann es sein, dass sich die Farbschicht mit der Zeit abreibt.
»Wo wurde das Werkzeug hergestellt? Klar, in unserer globalisierten Welt kommst du an Ware „Made in China" & Co. kaum vorbei. Versuche trotzdem, möglichst regional zu kaufen.
»Wie sind die einzelnen Bestandteile verarbeitet und montiert, kannst du Einzelteile nachbestellen und selbst austauschen?
»Wie verhalten sich Preis und Qualität – zahlst du nur für den Namen, oder hast du auch wirklich etwas davon? Lasse dich beraten oder frage bei Profis nach.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es