Da war doch noch mehr: Streifzüge durch Hannover
Von Rainer Ertel
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Über dieses E-Book
Wieder geht es um Bekanntes, Unspektakuläres und Zufallsfunde, um Vergangenes, Wiederentdecktes und neu in Szene Gesetztes.
Rainer Ertel
Dr. Rainer Ertel (Jahrgang 1947) ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur im Herbst 1966 und zweijähriger Dienstzeit bei der Bundeswehr in Oldenburg i.O. studierte er Volkswirtschaft in Hannover und Freiburg i.Br., wo er 1973 die Diplomprüfung für Volkswirte ablegte. Während der sich anschließenden Beschäftigung als wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Hannover promovierte er 1976 zum Dr. rer. pol. Im April 1980 nahm er eine Tätigkeit als Projektmanager beim Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft e.V. (BNW) auf. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes wirkte er am Aufbau eines außeruniversitären Wirtschaftsforschungsinstituts mit, das als Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (NIW) entstand. Der Verfasser war Gründungsmitglied des im August 1981 eingetragenen Vereins und wurde im Oktober 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestellt, dem zugleich die Aufgabe der Geschäftsführung übertragen wurde. Seit April 2011 befindet er sich im Ruhestand. Neben zahlreichen Fachveröffentlichungen in Büchern, Gutachten und Zeitschriftenaufsätzen publiziert der Verfasser seit 1986 auch zu heimatkundlichen Themen.
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Buchvorschau
Da war doch noch mehr - Rainer Ertel
„Der Hannoveraner ist ein dauerhafter Charakter, voll Sinn für das Praktische und das Schöne"
(aus dem 1931 erschienenen Roman „Kaiserwetter" von Karl Jakob Hirsch)
Inhalt
Vorwort
Brunnenschicksale
Hier half der Marshallplan
Die Leintorbrücke
Ein Sieltürmchen versteckt sich im Gebüsch
Wo schon die Imperial Continental Gas Association residierte
Ein früheres Bankhaus wich aus wirtschaftlichen Gründen
Die Eisenbahnbrücke an der Königstraße
Wohin der Kaiser mit der Bahn kam
Wo es einst nach Altenbeken ging
Wider den „roten Hahn"
Erinnerung an einen Derbysieg
Eine gelungene Investition in Tulpen
„Umkehr zum Leben"
Am Landeskirchenamt
Friedrich Wilhelm
Wer symbolisiert die Heilkunst an der Ratsapotheke?
Ein Sandsteinbogen konnte gerettet werden
Den Bogenschützen gibt es mehrfach, und er zog öfter um
Köpenickiade in der Maschstraße
Noch eine Turnhalle an der Maschstraße
Der Uniongarten und das Sommertheater Union
Nachkriegserinnerungen
Zwei alte „Neue Tore"
Das Giebeldreieck kam zu neuen Ehren
An das königliche Zeughaus erinnert noch ein Stein
Vom „Alten Palais" zum Hannah-Arendt-Platz
Ein Blätterbrunnen kehrt zurück
Eine Normaluhr zieht um
Ahrbergs Wurstfabrik
Unser täglich Brot
Der Bauch von Hannover
Bierbrunnen
„Der nächste Winter kommt bestimmt"
Verbote
Literatur
Quellenhinweise
Abbildungen
Personenregister
Vorwort
Als der Verfasser 2018 im selben Verlag einen kleinen Band mit dem Titel „Da war doch mal was" vorgelegt hat, ging es um überraschende Streifzüge durch das Hannover vergangener Jahrzehnte und von heute. Die Spurensuche zeigte Unspektakuläres und Zufallsfunde ebenso wie Vergangenes, Wiederentdecktes und neu in Szene Gesetztes.
Gestützt auf sein Foto- und Postkartenarchiv, auf eigene Erlebnisse, Erfahrungen und Begegnungen in seiner Heimatstadt, in der er 1947 geboren wurde, sowie mit Hilfe zahlreicher Publikationen zur Stadtgeschichte konnte in 28 kleinen Kapiteln ein buntes Kaleidoskop ausgebreitet werden.
Der hier vorgelegte Band „Da war doch noch mehr" knüpft in zweierlei Hinsicht an den Vorgänger an: Zum einen, weil auch hier gezeigt werden soll, wie kleine, oft übersehene Details an bekannten Bauwerken oder Veränderungen im Straßenbild eigene Geschichten erzählen können. Zum anderen aber, weil der Verfasser noch mehr zu berichten wusste, als zwischen die Deckel des ersten Buches passte. Dank persönlicher Hinweise von Helmut Knocke, dem an dieser Stelle besonders herzlich gedankt sei, konnte nicht nur das eine oder andere Thema hinzugefügt werden, sondern der Text insgesamt von seiner Fachkenntnis profitieren.
Sollten die Leserinnen und Leser nach der Lektüre feststellen, dass sie selbst noch einiges mehr wissen, über das hier und in dieser Form auch hätte berichtet werden können, so hätte die Publikation einen zusätzlichen Zweck erfüllt: nämlich daran zu erinnern, dass auch sie ein Teil des Stadtgedächtnisses sind und Sachliches und Anekdotisches aus unserer Heimatstadt festhalten, weitertragen und vor dem Vergessen bewahren können.
Hannover, im März 2019 Rainer Ertel
Warmbüchenkamp/Schiffgraben
Brunnenschicksale
Beginnen wir mit drei Beispielen, die stellvertretend für das Schicksal von Brunnen und Wasserspielen (nicht nur in unserer Stadt) stehen: Manchmal müssen sie ersatzlos ihren Platz räumen, in manchen Fällen haben sie neuen Brunnen zu weichen und im günstigsten Fall können sie an anderer Stelle zu neuem Leben erwachen.
Ein Beispiel für das ersatzlose Verschwinden eines Brunnens steht im Zusammenhang mit Neubauten der Versicherungsgruppe Hannover (VGH), die 1969 den Traditionsbau der Landschaftlichen Brandkasse an der Arnswaldtstraße/Ecke Schiffgraben (früher Schäferdamm) abreißen ließ. An seine Stelle setzte Walter Henn (1912-2006) einen zeittypischen sechseckigen Neubau mit Großraumbüros. Am Warmbüchenkamp aber platzierte man vor eine dort stehende Villa 1972/73 im Garten ein ebenfalls sechseckiges Brunnenbecken mit kräftigen Springstrahlen (Qualler) und schmückte den Brunnenrand mit der Plastik „Sitzender" von Herbert Volwahsen (1906-1988). Haus und Brunnen mussten einem ersten Erweiterungsbau 1991 weichen und machten diesem und dem neuen Haupteingang der VGH Platz (Foto S. →).
Für den 1938 angelegten Vogesenplatz in Ricklingen, der nach der Brunnenstiftung durch den Bauunternehmer Christian Schünemann (1909-1963) zu Ehren dessen Vaters Karl 1963 in Schünemannplatz umbenannt wurde, hat der in städtischen Diensten stehende Baurat Karl Cravatzo 1960 einen ebenerdig angelegten Brunnen mit vertieftem Becken entworfen. Acht wasserspeiende Kugeln, die in der Winterruhe stets abgeschraubt wurden, richteten ihre Strahlen so zur Mitte, dass sich mit etwas Phantasie das Bild einer Blüte ergab. Bei der Umgestaltung der Platzsituation im Rahmen des Programms „Hannover schafft Platz" 2002 fand der Brunnen in der Nähe einen Nachfolger, den Hans Werner (geb. 1940) und Jens (geb. 1967) Kalkmann gestaltet