Eine Gardinenpredigt
Sonntagmorgen, der Tag des Herrn. Die Sonne zeichnet Goldkringel auf den Terrassentisch, in der lauen Frühsommerluft tanzen Bienen. Die Fliederdolden hängen lasziv über den Zaun, ihr Duft mischt sich mit dem von frischen Brötchen und Kaffee. Die Katze liegt wie zufällig in der Nähe des Tisches mit all seinen Leckereien und stellt sich teilnahmslos. Meine Frau erscheint, wie immer perfekt zurechtgemacht, zum Sonntagsfrühstück. Wenn ich ihr spontan eröffnen würde, dass wir den UNO-Generalsekretär zum Frühstück erwarten, müsste sie sich nicht einmal umziehen. Unsere Jungs, sechs und neun