Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum – Kritik
Jumanji mit weniger Elefanten, dafür mit menschenfressenden reptilienartigen Außerirdischen. Oder: wie man einigermaßen erfolgreich einen Kinderfilmerfolg klont.
Die beiden Brüder Walter (Josh Hutcherson) und der jüngere Danny (Jonah Bobo) langweilen sich zuhause. Als sie ein mechanisch betriebenes Spiel in Gang setzen, das sie im Keller des Hauses gefunden haben, werden sie mitten in die Realität der als Raumfahrtgeschichte aufgemachten Spielhandlung katapultiert, und als erstes zerlegt ein Meteoritenschauer das Wohnzimmer in seine Einzelteile.
Der feuchte Traum eines Spieldesigners (und die Verkaufsphantasie jedes zweiten Werbespots für Brettspiele), dass sich die Spieler ganz im Spiel verlieren mögen, wird anstrengende Realität: Die beiden Jungen müssen sich mit einem gestrandeten Astronauten (Dax Shepard) auseinandersetzen, sich reptilienartiger Außerirdischer erwehren und ihre in den Gefrierschlaf versetzte große Schwester Lisa (Kristen Stewart) wieder auftauen, vor allem aber irgendwie das Spiel zu Ende spielen, um zurück nach Hause gelangen zu können.
Die Grundidee von Zathura klingt vertraut, und in der Tat stapfte schon 1985 Robin Williams in Jumanji durch den Dschungel eines altmodischen Brettspiels, welches ihn nebst allerlei Nashörner- und Schlangengetiers gefangen hielt. Die Bücher, nach denen die Filme entstanden sind, stammen von Chris van Allsburg, und beide Male verbindet sich mit den vornehmlich an Kinder gerichteten Filmen ein pädagogischer Impetus: Diesmal soll am Beispiel der beiden Brüder gezeigt werden, wie wichtig es ist, dass Geschwister zueinander halten.
Das ist keineswegs so bemüht, wie es zunächst klingen mag; Mechanik und Design des „Zathura“-Spiels atmen ebenso den Geist der raumfahrtbegeisterten 50er und 60er Jahre wie die Abenteuer, denen sich Walter und Danny ausgesetzt sehen. Die Spezialeffekte sind zwar auf dem neuesten Stand, aber sonst wirkt vieles ein wenig altmodisch – so mag es etwas irritieren, dass die große Schwester der beiden hier nur als Witzfigur fungieren darf: Science-Fiction ist in Zathura ein reines Jungsding, als schreibe man nicht 2006.
Andererseits handelt und lebt der Film natürlich vor allem von der Beziehung der beiden Jungen zueinander, und hier kann er seine Stärken ausspielen, das heißt: seine jungen Hauptdarsteller, die durchweg überzeugend spielen. Warum der Film dann in der letzten halben Stunde aber die Möglichkeiten dieser Schauspieler ebenso ignoriert wie seine eigene Handlungslogik – so fantastisch diese auch sein mag – und dann nicht nur kitschig, sondern auch noch unangenehm belehrend werden muss, ist völlig unklar.
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