Der Fakir – Kritik
Ein Zwillingspärchen hat sich mit einem eigenwilligen, streng riechenden Fakir herumzuschlagen, den sie im Keller ihres neuen Hauses in einem Kugelschreiber gefunden haben. Leider verschreibt sich dieser eigentlich recht unterhaltsame Kinderfilm nicht komplett der Phantasie, sondern lässt neben einfallsreichen Ideen große Handlungslücken einfach stehen.
Nach dem Tod ihres Vaters ziehen die beiden Zwillinge Emma (Julie Zangenberg) und Tom (Aksel Leth) mit ihrer Mutter in ein altes, baufälliges Haus, das seit Jahren leer gestanden hat. Im Keller finden die beiden Kinder einen seltsamen Kugelschreiber, in dem seit fünfzig Jahren der Fakir und Zauberkünstler Lombardo (Moritz Bleibtreu mit portugiesischem Wortschatz und sehr gezwirbeltem Bart) eingeschlossen ist. Zugleich tauchen zwei Diebe auf, die im Haus die Beute ihres letzten Raubzugs versteckt hatten und diesen nun nach einem Gefängnisaufenthalt gerne wieder in Besitz nehmen würden.
Peter Flinths Film hat den kleinen Makel, dass er trotz aller seltsamen Ideen nicht verrückt genug ist: Die Handlung – nach einem Kinderbuch von Bjarne Reuter – hat große erzählerische Lücken. Flinth versucht zu sehr, eine realistische Handlung zu erzählen, anstatt auf seine bizarren Ideen zu vertrauen, die leicht vergessen lassen, wie wenig manche Teile des Films verbunden sind. Ansätze gibt es genug: Die Figur des skurrilen Bestattungsunternehmers zum Beispiel, der zugleich der örtliche Immobilienmakler ist, erlaubt der Handlung einen sehr leichtfüßigen Umgang mit Fragen von Leben und Tod und wunderbar komische Szenen.
Moritz Bleibtreu spielt den Fakir als schweigsame, von der Welt entrückte Figur, der mit der Außenwelt vor allem über sein ausgeprägtes Mienenspiel kommuniziert. Das ist zwar amüsant, aber nicht so sehr, dass es über die sonstigen Schwächen des Films hinwegtrösten könnte.
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Kommentare
Ingrid T. Hansen
Wir haben den Film in Dänemark in Originalsprache, also auf dänisch gesehen. Es mag wohl sein, dass der Film vielleicht nicht perfekt ist und kleine Lücken im Zusammenhang aufweist, die wurden jedoch durch die Phantasie unserer Kinder überbrückt. Ich sagen, das unsere Kinder sich hervorragend amüsiert und wir, die Eltern, Tränen gelacht haben. Moritz Bleibtreu war einfach klasse -Hut ab vor seinem dänisch mit spanischen Akzent!
Mit freundlichen Grüssen aus Kolding/Dänemark
Ingrid T. Hansen
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