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Wer wählt die AfD? – Ein Vergleich der Sozialstruktur, politischen Einstellungen und Einstellungen zu Flüchtlingen zwischen AfD-WählerInnen und der WählerInnen der anderen Parteien

Who votes for the Alternative for Germany (AfD?)—a comparison of the social structure, political attitudes and views towards refugees between AfD voters and the voters for the established parties

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Zusammenfassung

Innerhalb kürzester Zeit konnte die AfD Wahlerfolge für sich verbuchen, so dass sie mittlerweile in dreizehn Landtagen vertreten ist. Mit ihren islam- und zuwanderungskritischen Positionen würde sie Umfragen zufolge bei Wahlen zum Teil Ergebnisse im zweistelligen Bereich erzielen. Der folgende Beitrag analysiert daher Umfrage-Daten vom Dezember 2015 und Juni 2016 bezüglich der Soziodemographie und Einstellungen gegenüber Politik und Flüchtlingen der AfD-nahen Befragten im Vergleich zur Anhängerschaft der etablierten Parteien. Es zeigt sich, dass es zwischen (potentiellen) AfD-WählerInnen und WählerInnen der anderen Parteien deutliche Unterschiede bei den Einstellungen gegenüber Flüchtlingen, aber auch bei Ängsten und der Unzufriedenheit mit der Politik gibt. Insgesamt scheint im Vergleich die AfD dabei verstärkt für Personen aus unteren gesellschaftlichen Schichten und mit niedrigerem Einkommen attraktiv zu sein.

Abstract

Within a very short time, the AfD won several state elections and is now represented in thirteen German state parliaments. According to polls, the AfD with its islam- and immigration-critical positions, could possibly achieve election results in the double-digit range.

The following article, therefore, analyzes survey data from December 2015 and June 2016 on socio-demographics and attitudes towards policies and refugees of AfD-related respondents compared to the followers of the established parties. The analysis shows that there are clear differences between (potential) AfD voters and voters of the established parties in their attitudes towards refugees, but also in terms of fears and dissatisfaction with politics. Overall, the AfD seems to be more attractive for people individuals from a lower social background and with lower incomes.

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Notes

  1. In Bayern, Hessen und Niedersachsen finden die Landtagswahlen 2018 statt.

  2. Die Umfragen wurden von den Meinungsforschungsinstituten Allensbach, Emnid, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest dimap und INSA durchgeführt.

  3. Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt.

  4. Für die differenziertere Betrachtung der Fluchtursachen (Tab. 4) wird die GLES-Umfrage (ZA5730) vom Dezember 2015 verwendet.

  5. Eine genaue Beschreibung der Stichprobe findet sich unter: https://dbk.gesis.org/dbksearch/sdesc2.asp?no=5732&db=d&doi=10.4232/1.12625.

  6. Die Primärforscher der Umfrage haben alle Berliner Ostdeutschland zugerechnet. Wir haben daher unsere Berechnungen nur mit den Bundesländern durchgeführt, die klar zuordenbar sind, d. h. im Datensatz befinden sich keine Berliner. Von den 50 Berlinern in der Stichprobe haben 5 angegeben, die AfD wählen zu wollen.

  7. Die Zahlen für Ost- und Westdeutschland finden sich im Anhang.

    Operationalisierung: a) Bitte geben Sie zunächst Ihr Geschlecht an. b) Welchen höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss haben Sie?

    gering: Schule beendet ohne Abschluss ohne anschließende Lehre/Ausbildung/Fachschule, Schule beendet ohne Abschluss mit anschließender Lehre/Ausbildung/Fachschule, Hauptschulabschluss, Volksschulabschluss ohne anschließende Lehre/Ausbildung/Fachschule, Hauptschulabschluss, Volksschulabschluss mit anschließender Lehre/Ausbildung/Fachschule. mittel: Realschulabschluss, Mittlere Reife, Fachschulreife oder Polytechnikum 10. Klasse ohne anschließende Lehre/Ausbildung/Fachschule, Realschulabschluss, Mittlere Reife, Fachschulreife oder Polytechnikum 10. Klasse mit anschließender Lehre/Ausbildung/Fachschule. hoch: Fachhochschulreife (Abschluss einer Fachoberschule, etc.), Abitur oder erweiterte Oberschule mit Abschluss 12. Klasse (Hochschulreife).

    c) Nun weiter mit Ihrer Erwerbstätigkeit. Was von dieser Liste trifft auf Sie zu? Vollzeit berufstätig (mehr als 30 h/Woche), Teilzeit berufstätig (bis 30 h/Woche), Lehrling/Azubi, Schüler/in, Student/in, in Umschulung, zurzeit arbeitslos, zurzeit in Kurzarbeit, Bundesfreiwilligendienst, Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Pensionär/in, Rentner/in (früher berufstätig) in Mutterschutz, Elternzeit, nicht berufstätig (Hausfrau/Hausmann) d) Und nun zu Ihrem Beruf. Bitte ordnen Sie Ihren Beruf anhand folgender Liste ein. (1) Arbeiter (2) Angestellter. (3) Beamter, Richter, Berufssoldat (4) Akademisch freier Beruf (z. B. Arzt mit eigener Praxis, Rechtsanwalt) (5) Selbstständiger in Handel, Gewerbe, Industrie, Dienstleistung u. a. (6) selbstständiger Landwirt (7) mithelfender Familienangehöriger (8) in Ausbildung.

    d) Es wird heute viel über verschiedene Bevölkerungsschichten gesprochen. Welcher dieser Schichten rechnen Sie sich selbst zu? 1) Unterschicht (2) Arbeiterschicht (3) untere Mittelschicht (4) mittlere Mittelschicht (5) obere Mittelschicht (6) Oberschicht.

    e) Wie hoch ist das monatliche Nettoeinkommen in Ihrem Haushalt insgesamt nach Abzug der Steuern und Sozialversicherungen?

  8. bis auf eine Ausnahme: Die LINKE-WählerInnen stimmen mit 71 % im Osten zu, ethnisch verfolgte Flüchtlinge aufzunehmen und zu 87 % im Westen.

  9. Allerdings können demographische Merkmale einen indirekten, kausal vorgelagerten Effekt ausüben. Dies kann jedoch nur mit weiterführenden Kausalanalysen überprüft werden.

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Wir danken den Gutachtern für ihre hilfreichen Hinweise.

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Anhang

Anhang

 

Tab. 11 Geschlecht nach Wahlabsicht und Region
Tab. 12 Alter nach Wahlabsicht und Region
Tab. 13 Schulabschluss nach Wahlabsicht und Region
Tab. 14 Erwerbstätigkeit nach Wahlabsicht und Region
Tab. 15 Berufliche Stellung nach Wahlabsicht und Region
Tab. 16 Subjektive Schichtzugehörigkeit nach Wahlabsicht und Region
Tab. 17 Nettoeinkommen nach Wahlabsicht und Region

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Hambauer, V., Mays, A. Wer wählt die AfD? – Ein Vergleich der Sozialstruktur, politischen Einstellungen und Einstellungen zu Flüchtlingen zwischen AfD-WählerInnen und der WählerInnen der anderen Parteien. Z Vgl Polit Wiss 12, 133–154 (2018). https://doi.org/10.1007/s12286-017-0369-2

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